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Vorrichtung zum Einstecken eines einzelnen ungefalteten Blattes in
gefaltete Bogen Im Patent 5o6 o5o ist bereits -eine besondere Ausführungsart der
bei Zeitungseinsteck-, Zusammentrag- und ähnlichen Maschinen für das Einstecken
gefalteter Bogen zur Anwendung kommenden Einsteckmesser beschrieben, durch die es
möglich gemacht ist, diese Einsteckmesser, ohne sie in ihrem ursprünglichen Verwendungszweck
irgendwie zu beeinträchtigen, ,auch zum Einfügen ungefalteter Blätter in gefaltete
Bogen zu benutzein. Die vorliegende Erfindung zeigt weitere dem gleichen Zweck dienende
Ausführungsarten von Einsteckmessern.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung sind die Einsteckmesser entweder
mit Nadeln oder mit zangenartig wirkenden Greifern ausgerüstet. Im ersteren Falle
wird das ungefaltete Blatt auf den Maschinentisch geleitet und alsdann entlang seiner
vorderen, voreilenden, Kante so hochgebogen, daß diese Kante im Wege der Nadeln
liegt, die an den bewegten Einsteckmessern befestigt sind. Die Nadeln spießen infolgedessen
das Blatt auf und fördern es bis zu dem für seine Aufnähme bestimmten Werkstückteil.
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Bei der Anwendung von an den Einsteckmessern angebrachten, zangenartig
wirkenden Greifern wird das ungefaltete Blatt über das Einsteckmesser geleitet,
und zwar mit einer etwas über der des Messers liegenden Geschwindigkeit. Es gelangt
dadurch zwischen die Messeroberfläche und den geöffneten Greifer, der sich dann
unter der Einwirkung einer Steuerkurve oder einer andern geeigneten Einrichtung
in dem Augenblick schließt, in dem das Blatt die richtige Lage erreicht hat.
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Beide Ausführungsarten gestatten ohneweiteres die gleichzeitige Verwendung
der Einsteckmesser in der üblichen Weise zum Einstecken gefalteter Bogen, :derart,
daß sie diese, nachdem sie durch Sauger oder andere Mittel geöffnet wurden, im Querfalz
erfassen und auf diese Weise zum nächsten Umschlagteil fördern.
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In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes
dargestellt. Es zeigen Abb. r einen Querschnitt durch ein mit Nadeln ausgerüstetes
Einsteckmesser und durch den Maschinentisch mit der beweglichen Klappe zum Hochbiegen
der vorderen Blattkante, Abb. a die Draufsicht auf diese Einrichtung, Abb.3 einen
Querschnitt durch ein mit Greifer versehenes Einschlagmesser.
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Abb. 4 die Draufsicht hierzu,
Abb. 5 die schematische
Darstellung einer Sonderwirkung des mit Nadeln versehenen Einsteckmessers.
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Zur Ausrüstung mit Nadeln haben die Einsteckmesser i eine Anzahl von
Ausfräsungen 2. Im gezeichneten Beispiel sind drei solcher Ausfräsungen mit je :einer
Nadel 3 angenommen; diese Zahl kann jedoch beliebig geändert werden. Durch ein mit
zwei Schrauben q. im Einsteckmesser i verschraubtes Plättchen 5 wird die Nadel 3
festgeklemmt. Die Plättchen 5 sind so gestaltet, daß die Messeroberfläche keinerlei
Erhöhungen aufweist, die seiner Wirkung beim Einlauf in gefaltete Bogen hinderlich
sein könnten. Die Spitzen der Nadeln 3 sind so abgebogen, daß sie durch eine Aussparung
6 in der Vorderkante des Messers i hindurch und um ein geringes unter der Messerunterfläche
hervorragen.
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Der Maschinentisch 7, auf dem das von einem Stapel zugeführte Blatt
8 abgelegt wird, trägt an jeder ;Zubringestelle eines :erkstückeinzelteiles eine
Öffnung 9, die parallel mit derjenigen Kante des Werkstückes verläuft, die beim
Einfügen in einen gefalteten Bogen in dessen Falz zu liegen kommt. Außerdem befindet
sich diese Öffnung 9 in der Nähe derjenigen Stelle, an der sich die erwähnte Kante
des von außen zugebrachten Werkstückteiles erstreckt. In die Öffnungen 9 ist je
eine Klappe i o eingebaut, welche um die in den Lagern i i ruhende Achse 12 schwenkbar
ist, derart, daß ihre der Achse i2 gegenüberliegende Kante über die Oberfläche des
Tisches 7 angehoben werden kann. Zu diesem Zweck trägt die eine Lagernabe der Klappe
i o .einen Hebelarm 13, der mit einer unter dem Einfluß einer Kurvenscheibe
stehenden Schubstange 1q. verbunden ist. An den Stellen, wo die hervorstehenden
Nadeln 3 der über die Klappen io sich hinwegbewegenden Einsteckmesser i die hochstehende
Kante der Klappen io streifen würden, tragen die letzteren Aussparungen
15, die den 'Nadeln freien Durchgang gestatten. Die Vorrichtung wirkt wie
folgt: Das absatzweise Hoch- und Niederschwenken der Klappe io geschieht ,nur an
denjenigen Zubringestellen von Werkstückeinzelteilen, wo ungefaltete Blätter niedergelegt
werden. Die Vorrichtung, welche dieses Verschw enken der Klappe bewirkt, beispielsweise
die die Schubstange i q. betätigende Kurvenscheibe, kann deshalb nach Belieben ein-
und ausgeschaltet werden. Sobald nun ein Werkstückteil an der Zubringestelle innerhalb
der Maschine niedergelegt ist, wird die Klappe i o hochgeschwenkt. Infolgedessen
wird das Blatt 8 :entlang seiner vorderen Kante um einen solchen Betrag angehoben,
daß es im Weg der vorüberstreichenden Nadelspitzen liegt, und da es durch die schmalen
Aussparungen 15 in der Klappe io genügend versteift ist, dringen die Nadeln
in das Blatt :ein und nehmen @es mit. Die Klappe i o wird unmittelbar, nachdem das
Blatt von den Nadeln erfaßt ist, wieder niedergeschwenkt.
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Ein besonderer Vorteil dieser Vorrichtung liegt darin, daß dabei die
gewöhnlichen, in der Maschine bereits vorhandenen Zubringestellen von Werkstückeinzelteilen
und die der Zuführung der Teile dienenden Vorrichtungen ohne weiteres auch für ungefalt:ete
Blätter benutzt werden können, weil die Ablage des Blattes auf den Maschinentisch
7 in genau gleicher Weise geschieht wie bei gefalteten Bogen. Eine außerdem zu verzeichnende
günstige Nebenwirkung der Nadeln 3 ist in Abb.5 veranschaulicht. Diese bezieht sich
auf den häufig vorkommenden Fall, daL> Werkstückeinzelteile der Einsteckmaschine
zugeführt werden, die an sich bereits aus zwei vollkommen voneinander getrennten
Teilen bestehen, beispielsweise aus einem acht Seiten doppeltgefalteten Zeitungsteil
a (Abb. 5)
und aus einem darin bereits eingefügten zwei-oder vierseitigen
Zeitungsteil b. Hierbei kann leicht der Fall eintreten, daß durch irgendeinen Zufall
diese beiden ineinanderliiegenden Teile für das Einfügen eines weiteren, nicht im
Mittelfalz des Teiles b, wie dies erwünscht ist, geöffnet werden, sondern wie in
Abb. 5 beispielsweise ,angenommen, zwischen der oberen Hälfte des Teilesa und dem
noch geschlossen liegenden Teil b. Der neu hinzukommende Teil c wird dann auf den
geschlossenen Teil b gelegt. Bei der Weiterförderung des Ganzen durch gewöhnliche
Einsteckmesser oder durch solche mit Saugeinrichtung ist demnach keine Gewähr gegeben,
daß der lose liegende Teil b sicher mitgenommen wird. Bei der Anwendung von mit
Nadeln ausgerüsteten Einsteckmessern dagegen wirken unter der im Mittelfalz herrschenden
Versteifung die Nadeln auch fördeind auf den losen Teil b.
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Die Abb.3 und q. zeigen ein mit Greifereinrichtung versehenes Einsteckmesser
i. Letzteres trägt dabei seitlich an seinem inneren Ende, das mit dem Werkstück
8 nicht in Berührung kommt, zwei Augen 16, in denen unter Vermittlung der
Achse 17 der Arm 18
gelagert ist. Letzterer trägt an seinem freien
Ende eine Schiene i g, die sich in ihrer ganzen Länge flach auf die Oberfläche des
Einsteckrnessers i zu legen vermag oder durch Verdrehen des Annes 18 auf
der Achse 17 von ihm,entfernt werden kann, wie dies gestrichelt in Abb. 3
dargestellt ist. Die Schiene 19
wirkt demnach mit dem Einsteckmesser i zangenförmig
zusammen. Eine Torsionsfeder 2o ist bestrebt, die Schiene i9 auf das Einsteckmesser
i
aufzulegen. Die eine Lagernabe des Armes 18 hat einen Arm a i, an dem eine
Rolle 2z drehbar befestigt ist. Durch Anordnung von Kurvenstücken, auf welche die
Rolle 2z aufläuft, kann demnach :ein Hochschwenken des Armes 18 und damit ein Anheben
der Schiene i9 von dem Einsteckinesser i bewirkt werden. Die Arbeitsweise dieser
Vorrichtung ist folgende: Das Blatt wird im angehobenen Zustand der Schiene i g
über das Einsteckmesser i mit einer Geschwindigkeit geschoben, die etwas größer
ist als die des letzteren, so daß es zu einem bestimmten Zeitpunkt eine Lage einnimmt,
bei der, wie in Abb. i gezeigt, seine voreilende Kante parallel mit der Vorderkante
des Einsteckmessers verläuft und um einen geringen Betrag über diese hinausragt.
In diesem Augenblick legt sich die Schiene i 9 auf das Einsteckmesser i, so daß
das Blatt zwischen beiden .erfaßt und mitgenommen wird. Sobald es in seinen Aufnahmeteil
eingesteckt ist, spätestens aber an äer Stelle, wo das fertig zusammengestellte
Werkstück aus dem Einsteckmesser entnommen und zur Ablage gebracht wird, lüftet
ein entsprechend ausgebildetes Kurvenstück die Schiene um einen Betrag an, der eben
genügt, um das von ihr gehaltene Blatt wieder freizugeben.