DE229731C - - Google Patents
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B41—PRINTING; LINING MACHINES; TYPEWRITERS; STAMPS
- B41B—MACHINES OR ACCESSORIES FOR MAKING, SETTING, OR DISTRIBUTING TYPE; TYPE; PHOTOGRAPHIC OR PHOTOELECTRIC COMPOSING DEVICES
- B41B11/00—Details of, or accessories for, machines for mechanical composition using matrices for individual characters which are selected and assembled for type casting or moulding
- B41B11/18—Devices or arrangements for assembling matrices and space bands
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- Mounting, Exchange, And Manufacturing Of Dies (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 229731 KLASSE 15«. GRUPPE
Bei Matrizensetz- und Zeilen- oder Letterngießmaschinen hat man bereits Matrizen verwendet,
welche, um einen Wechsel der Schriftart und dadurch die Herstellung gemischten
Satzes zu ermöglichen, die verschiedenen Schriftarten desselben Schriftzeichens auf der Vorder-
und Rückenkante oder auf beiden Breitseiten der Matrize tragen, und bei welchen das betreffende
Schriftzeichen dadurch vor die Gießform gebracht wurde, daß man die Matrize in der gewöhnlichen Weise setzte und dann um
ihre Längsachse oder um eine Querachse um i8o° drehte.
Diese Drehung mußte bisher von Hand vom Setzer vorgenommen werden. Die Erfindung
beseitigt diesen Mangel dadurch, daß sie Mittel vorsieht, die das Drehen oder Wenden der
Matrize beim Setzen nach vorheriger Einstellung bewirken und der Matrize, bevor sie
zum Ableger gelangt, ihre NormalsteÜung wieder erteilen. ,
Um möglichste Einfachheit dieser Mittel und sichere Wirkung derselben zu erzielen,
findet die Drehung oder Wendung der Matrize um ihre senkrechte Längsachse statt.
In den Zeichnungen ist die Erfindung in Anwendung auf Matrizensetz- und Zeilengießmaschinen
des Mergenthaler sehen Systems dargestellt, und zwar zeigt:
Fig. ι eine Rückansicht des vorderen Teiles der Ablegevorrichtung für die Matrizen mit den
gemäß der Erfindung erforderlichen Vorrichtungen,
Fig. 2 und 3 senkrechte Schnitte nach der Linie 2-2 der Fig. 1,
Fig. 4 einen senkrechten Schnitt nach der Linie 4-4 der Fig. 1, von der rechten Seite
gesehen,
Fig. 5 eine Vorderansicht des Sammlers der Maschine,
Fig. 6 und 7 Vorderansichten, welche in zwei verschiedenen Stellungen eine andere Ausführungsform
der Vorrichtung nach Fig. 5 zeigen, und
Fig. 8 einen Grundriß eines Teiles der Vorrichtung nach den Fig. 6 und 7.
Die erforderlichen Neuerungen· am Ablege- und Verteilmechanismus, welche aus Fig. 1
ersichtlich sind, liegen zum Teil höher als der gewöhnliche Ableger,, und dementsprechend
ist die die Zeile von der Gießstellung nach dem Ableger befördernde zweite Fördervorrichtung
so einzurichten, daß sie die abgegossene Matrizenzeile in diese höhere Lage hebt.
Jede Matrize 1 (Fig. 2 und 3) ist an ihrem . Fuße mit einem Einschnitt 2 von rechteckiger
Form versehen. Bei allen Matrizen hat dieser Einschnitt 2 dieselbe Größe, Form und Stellung.
Die Stellung des Einschnittes 2 jeder Matrize ist in. bezug auf die senkrechte Achse
der Matrize einseitig, und zwar derart, daß, wenn eine Matrize in ihrer Normalstellung,
d. h. in der Stellung, in welcher sie eines der Schriftzeichen an der Rückseite zum Abgießen
darbietet, hinter eine Matrize zu stehen kommt, welche verkehrt gesetzt ist, also ein
Schriftzeichen an ihrer Vorderkante zum Abgießen darbietet, die Einschnitte 2 der beiden
Matrizen nicht übereinstimmen, wie dies aus den Fig. 2 und 3 ersichtlich wird und an sich
bekannt ist.
Sobald die Matrizenzeile in die höhere . Stellung gehoben worden ist, wird sie in bekannter
Weise durch den Zeilenschieber 3 von der Tragstange 4 der zweiten Fördervorrichtung
5 auf die feststehende Tragstange 6 im Ablegekasten 13 geschoben. Auf dieser feststehenden
Stange 6 werden die Matrizen 1 in bekannter Weise gegen zwei Sätze von Anschlägen
7, 8 geführt, die an den Enden der feststehenden Schienen 9,10 angeordnet sind.
Die Verzahnung der Tragstange 4 endet kurz vor der senkrechten Ebene, in welcher die Anschläge
7 und 8 liegen, so daß die Matrizen an dieser Stelle lediglich von den Schienen 9
und 10 getragen werden, auf welchen sie mit ihren oberen Ohren 11 oder ihren unteren
Ohren 12 ruhen. Der Ablegekasten besitzt den bekannten Matrizenhebeschieber 14, durch
welchen die Matrizen einzeln über die Anschläge 7 und 8 gehoben werden, um sie darauf
der die Verteilung bewirkenden Ablegeschiene zuzuführen..
Der Matrizenhebeschieber 14 ist an der oberen Kante mit einem Vorsprung 15 (Fig. 2
und 3) versehen, der dazu dient, in den Einschnitt 2 im Fuße jeder Matrize 1 einzugreifen,
die sich ihm in ihrer Normalstellung darbietet, also in der Stellung, in welcher wie bisher ein
auf der Rückenkante der Matrize befindliches Schriftzeichen zum Abguß gelangt. In dieser
Normalstellung der Matrize bleibt demnach der Vorsprung 15 am Matrizenhebeschieber 14
ohne jeden Einfluß auf die Matrize. Gelangt aber der Matrizenhebeschieber 14 zur Wirkung
auf eine Matrize, welche eine Drehung um 180° zu ihrer Normalstellung erhalten hatte,
so wird (Fig. 3) der Vorsprung 15 mit der Unterkante dieser Matrize in Berührung treten
und infolgedessen diese Matrize höher heben als diejenigen Matrizen, welche in ihrer normalen
Stellung über ihn gelangen. Die Hebung erfolgt um so viel höher, als der Einschnitt
2 in der Matrize tief oder der Vorsprung 15 des Matrizenhebeschiebers hoch ist,
was ohne weiteres beim Vergleich der Fig. 2 und . 3 miteinander klar wird. Auch diese
Einrichtung ist an sich bereits bekannt.
Im folgenden sollen der Kürze wegen diejenigen Matrizen, welche, wie bisher, so gesetzt
werden, daß sie ihre Rückenkante zum Abguß darbieten, »Normalmatrizen« und diejenigen
Matrizen, welche um 180 ° gedreht werden und ihre Vorderkante zum Abguß
darbieten, »umgekehrte oder verkehrte Matrizen« genannt werden.
Da ferner gemäß der Neuerung unter dem eben beschriebenen Ablegekasten 13 noch ein
zweiter Ablegekasten 16 angeordnet ist, so soll im folgenden der Ablegekasten 13 als der
»obere« und der Ablegekasten 16 als der »untere« bezeichnet werden. ·
Im oberen Teile des oberen Ablegekastens 13 befindet sich ein wagerecht hin und her
beweglicher, gegabelter Schieber 17, welcher mit seinen gegabelten Enden den oberen Teil
jeder der umgekehrten Matrizen trifft, wenn eine solche Matrize durch den Matrizenhebeschieber
14 gehoben worden ist. Die Normalmatrizen dagegen werden durch den Schieber
17 nicht beeinflußt, weil der Matrizenhebeschieber 14 sie nicht genügend hochhebt, um
sie in den Weg des gegabelten Schiebers 17 zu bringen. Mit seinem Schafte 18, welcher
an der Außenseite der Rückwand des oberen Ablegekastens angeordnet ist, ist der Schieber
17 gelenkig am oberen Ende eines Hebels 19 befestigt, welcher an der Rückwand des
Ablegekastens gelagert und an seinem unteren Ende gelenkig mit dem oberen Ende eines bei
21 am oberen Gestellrahmen 22 drehbaren Hebels 20 verbunden ist. Das untere Ende
des Hebels 20 befindet sich dauernd in Eingriff mit einer Kurvennut 23 auf der Welle 24
. der Ablegeförderschnecke 25, welche eine der üblichen drei Förderschnecken ist, durch die
die Matrizen längs der Ablegeschiene 26 bewegt werden. Von diesen drei Förderschnecken
sind nur zwei teilweise in Fig. 1 dargestellt, nämlich die eben genannte Schnecke 25, welche
sich auf der Rückseite der Ablegeschiene 26 befindet, und die Schnecke 27, welche unterhalb
der Ablegeschiene 26 angeordnet ist. Die dritte Förderschnecke 28 liegt unmittelbar
vor der Ablegeschiene 26 und ist nur in Fig. 4 ersichtlich, weil sie in Fig. 1 von der Ablegeschiene
26 verdeckt wird.
Das untere Ende des Matrizenhebeschiebers 14 ist an einem Winkelhebel 29 angelenkt,
welcher bei 30 am oberen Gestellrahmen 22 drehbar und bei 31 durch einen nachgiebig angelenkten
Arm 32 gelenkig mit dem Hebel 20 verbunden ist. Der Arm 32 wird in bekannter Weise in der Arbeitsstellung durch eine Feder
33 gehalten, welche, falls die Hebung einer Matrize durch den Matrizenhebeschieber 14 in
irgendeiner Weise zufällig verhindert wird, nachgibt und dadurch die Beschädigung
der Matrize oder der Maschine verhindert.
Um die umgekehrten Matrizen genügend lange mit dem Matrizenhebeschieber 14 in Berührung
zu halten, so daß dieser die Hebung
der Matrizen in den Weg des gegabelten Schiebers 17 bewirken kann, ist der Ablegekasten
13 mit einem weiteren Anschlag 65 versehen, welcher höher ist als die Anschläge 7 und 8
und sich in solcher Stellung befindet (Fig. 2 und 3), daß er mit dem Einschnitt 2 der
' Normalmatrizen übereinstimmt. Infolgedessen übt der Anschlag 65 keinerlei Einfluß auf die
Normalmatrizen aus. Diese Matrizen gehen ohne weiteres über den Anschlag 65 hinweg,
unmittelbar nachdem sie mit den betreffenden Ohren über die Anschläge 7 und 8 gehoben
worden sind. Die umgekehrten Matrizen dagegen müssen infolge der Anordnung des An-Schlages
65 so hoch gehoben werden, daß ihr Fuß über den Anschlag hinweggehen kann,
weil ihr Einschnitt 2 nicht mit dem Anschlag 65 übereinstimmt. Durch dieses Höherheben
gelangen die umgekehrten Matrizen mit ihren oberen Teilen sicher in den Weg des gegabelten
Schiebers 17.
In dem Ablegekasten der bekannten Maschinen sind Mittel vorgesehen, welche verhindern,
daß durch den Matrizenhebeschieber mehr als eine Matrize angehoben wird. Gewöhnlich
besitzt zu dem Zwecke die feststehende Tragschiene im Ablegekasten am Ende ein senkrechtes
Blatt, welches so weit vorspringt, daß nur die dünnste der Matrizen zwischen dem
Blatt und den Anschlägen im Ablegekasten hindurchgehoben werden kann. Alle dickeren
Matrizen werden mit einer senkrechten Rinne 70 versehen (Fig. 3), so daß ihre Dicke teilweise,
nämlich soweit das Blatt mit den Matrizen in Berührung tritt, auf die Dicke der dünnsten Matrizen vermindert wird. Eine
solche Anordnung ist am unteren Ablegekasten in Fig. ι dargestellt, worin das Matrizenzurückhalteblatt
mit 66 bezeichnet ist. Da beim Erfindungsgegenstande die Matrizenzeile im Ablegekasten
13 aus normalen und umgekehrten Matrizen besteht, so ist klar, daß das gewöhnliche
Zurückhalteblatt nicht benutzt werden kann, um das Anheben von mehr Matrizen als der jeweils vordersten durch den
Matrizenhebeschieber zu vermeiden, weil die Matrizen nicht in der Mitte auf beiden Seiten
mit einer entsprechenden Rinne versehen werden können.
Es ist deshalb am Ablegekasten 13 eine.gegabelte
Stange 67 vorgesehen, deren Schaft von einer Druckfeder 68 (Fig. 1) umgeben ist,
welche bestrebt ist, die Stange 67 beständig nach der rechten Seite der Maschine hin (von
vorn gesehen nach der linken Seite in der Zeichnung) zu drängen. Die Zinkenenden 69
der gegabelten Stange 67 sind abgeschrägt oder gebogen und reichen in den oberen Weg der
durch den Matrizenhebeschieber 14 angehobenen Matrizen, so daß, wenn irgendeine
Matrize, welche durch den Matrizenhebeschieber 14 angehoben wird, mit ihrem oberen
Ende auf die gebogenen Enden 69 der Zinken der gegabelten Stange 67 wirkt, letztere nach
der linken Seite der Maschine geschoben wird, ohne daß dies irgendeinen Einfluß auf die Matrize
selbst ausübt. Alle Matrizen aber, welche mit der angehobenen infolge der Reibung
hochgehoben wurden, werden durch die Stange 67 zurückgehalten und fallen in ihre Stellung
am vorderen Ende der Zeile zurück, um bei einem nächsten Aufwärtsgang des Matrizenhebeschiebers
angehoben zu werden.
In geringer Entfernung rechts von den Anschlägen 7 (von der Vorderseite der Maschine
gesehen) ist der obere Ablegekasten 13 mit einem Paar abwärts geneigter Schienen 34 versehen, von denen nur eine in den Zeichnungen
ersichtlich ist (Fig. 1). Die unteren Enden dieser Schienen befinden sich unmittelbar über
einer besonderen Führung 35, in welche die umgekehrten Matrizen fallen, nachdem sie die
geneigten Schienen verlassen haben. Der Zwischenraum 36 zwischen den Anschlägen 7
und den geneigten Schienen 34 genügt, um die normalen Matrizen hindurchfallen zu lassen.
Dieser Zwischenraum befindet sich unmittelbar über einer Führung 37, welche die Normalmatrizen
nach dem unteren Ablegekasten leitet. Die besondere Führung 35 dient zum Wenden der Matrizen um 180 ° und ist dementsprechend
mit Wendeflächen, z. B. Schrauben- oder Spiralflächen 38 (Fig. 1), versehen oder besitzt Schraubennuten,
um die vorher umgekehrten Matrizen während ihres Durchganges um 180 °
um ihre senkrechten Achsen zu drehen, so daß die senkrechten Kanten, welche beim Eintritt
in die Führung 35 nach rückwärts zeigten, nach vorwärts gerichtet sind, wenn die Matrizen
die Führung verlassen.
Beide Führungen 35 und 37 liefern die Matrizen ι in denselben gemeinsamen Kanal 39
ab, durch den sie dem unteren Ablegekasten 16 zugeführt werden, in dem sie auf ein beständig
umlaufendes Sternrad 40 gelangen, welches demjenigen ähnlich ist, das gewöhnlich
beim Sammler Verwendung findet. Das Sternrad 40 (Fig. 1 und 4) wird durch ein
Kegelräderpaar 41 von der Welle der Förderschnecke 28 aus angetrieben. Im unteren
Ablegekasten 16 gleiten die Matrizen 1, welche sich hier in ihrer Normallage befinden, längs
der abwärts geneigten Schienen 42 und 43, auf welchen sie mit ihren oberen und unteren
Ohren 11 und 12 ruhen, abwärts, bis sie gegen die Anschläge 44 und 45 gelangen, die den
Aufnahmeenden der Förderschnecken 25, 27 und 28 (Fig. 4) benachbart sind. Die Matrizen,
von denen eine nach der anderen an die Anschläge 44 und 45 gelangt, werden in
bekannter Weise durch den Matrizenhebeschieber 46 nacheinander in Eingriff mit den
Förderschnecken .25, 27 und 28 gebracht. Die vorderste Matrize der Zeile wird durch
das Gewicht der folgenden Matrizen gegen die Anschläge 44 und 45 gedrängt. Der Matrizenhebeschieber
46 ist an einem Winkelhebel 47 angelenkt, welcher wie gewöhnlich durch eine Kurvennut 48 auf der Welle 24
der Förderschnecke 25 bewegt wird.
Das Sternrad 40 bezweckt in Verbindung mit den Vorsprüngen 49, welche gleichzeitig
die unteren Ohren 12 der niedergleitenden Matrizen auffangen, das sichere Aufrichten
der Matrizen und dient außerdem dazu, die oberen Ohren 11 auf die geneigten Schienen
42 zu stoßen. Genügt aber die lebendige Kraft der niedergleitenden Matrizen allein schon,
um diesen Zweck ohne besondere Nachhilfe zu erreichen, so kann das Sternrad 40 auch
weggelassen werden.
Die Matrizen sind, wie bereits erwähnt, in ihrem Magazin so aufgestapelt, daß sie sich
sämtlich mit ihrer Rück-, und Vorderseite in der Normalstellung befinden, d. h. daß ihre
Rückenkanten nach rückwärts zeigen. Die mehrfache Änderung der Schriftart während des
Setzens macht es aber notwendig, daß einige dieser Matrizen umgekehrt, d. h. mit der
Rückenkante nach vorn in den Sammler eingeführt und zur Zeile zusammengesetzt werden.
Dies erfordert die Einschaltung von Mitteln, um diese Umkehrung oder Drehung der
betreffenden Matrizen beim Setzen herbeizuführen.
Eine Ausführungsform einer solchen Vorrichtung ist z. B. in Fig. 5 dargestellt. Hierbei
werden die Matrizen nach einer einzigen vorherigen Einstellung der Vorrichtung selbsttätig
umgekehrt oder um 180 ° um ihre senkrechte Achse gedreht.
Die Vorrichtung besteht im wesentlichen aus einer Führung 50, welche zwischen dem
unteren Teile des Förderbandes 51 und dem Eintrittsende des Sammelkastens 52 eingeschaltet
ist und um die Achse des bekannten Sternrades 53 gedreht werden kann. Diese Führung 50 besitzt zwei getrennte Kanäle 54
und 55, von welchen der erstere als Wendekanal dient und entsprechend gleich dem
oben beim Ableger beschriebenen Kanal 35 mit Wendeflächen für die Matrizen, z. B. Schrauben-,
oder Spiralflächen 56, versehen ist, so daß die hindurchgleitenden Matrizen um 180 °
um ihre senkrechten Achsen gedreht werden. Der andere Kanal 55 ist glatt und gestattet
den Matrizen 1, ohne Drehung hindurchzugehen, wenn die normale Schriftart oder eine
der Schriftarten auf der Rückenkante der Matrize gesetzt werden soll. Je nachdem eine
auf der Vorder- oder Rückenkante der Matrizen befindliche Schriftart gesetzt werden
soll, wird entweder der Kanal 54 oder der Kanal 55 in die Arbeitsstellung gebracht
(Fig. 5 ausgezogene oder strichpunktierte Stellung). Die Führung 50 ist mit einem Handgriff
57 zur Erleichterung der Einstellung versehen, und es kann eine in der Zeichnung nicht
dargestellte Sperrvorrichtung vorgesehen sein, um die Führung in der einen oder anderen
ihrer beiden Stellungen festzulegen.
Die Anordnung dieser Wendevorrichtung erfordert einige geringe Änderungen in der Lage
der in Betracht kommenden Teile der Maschine gegenüber der bisherigen Anordnung.
So z. B. muß das Förderband mit seinen Scheiben etwas weiter nach rechts gerückt
und, wenn möglich, etwas höher verlegt werden, damit genügender Raum für die Führung
50 zwischen dem unteren Teile des Förderbandes 51 und dem Eintrittsende des Sammelkastens
52 geschaffen wird.
Die Fig. 6 und 7 zeigen eine andere Ausführungsform einer zwischen dem unteren
Teile des Förderbandes 51 und dem Eintrittsende des Sammelkastens 52 einzuschaltenden
Wendevorrichtung 58. Die Führung 58 ist hierbei so in einem feststehenden Lager 59 gelagert,
daß sie um 180° um ihre Längsachse gedreht werden kann.
Mit der Führung 58 ist ein Kegelradsegment 60 fest verbunden, welches mit einem Kegelradsegment
61 auf einer horizontalen Welle 62 in Eingriff steht, die in geeigneten Lagern
frei drehbar und an einer Kurbel 63 angeordnet ist, mit der sie gedreht werden kann,
um der Führung 58 jeweils ihre Teildrehung zu erteilen. Die Welle 62 befindet sich nahe
dem unteren Ende der einstellbaren Führung 58 und ist teilweise ausgeschnitten, so daß
sie in der einen Stellung kein Hindernis für den Durchgang der Matrizen durch die Führung
bildet, indem z. B. in dieser Stellung der Welle die gerade Fläche des durch den
Ausschnitt entstandenen Segmentes 64 eine Fortsetzung einer Seite der Führung 58 bildet
(Fig. 7). Dreht der Setzer jedoch, um eine Umkehrung der zu setzenden Matrizen zu bewirken,
vor dem Auslösen der letzteren aus dem Magazin die Führung 58 mit Hilfe der Welle 62 in die in Fig. 6 veranschaulichte
Stellung, dann wird die Außenseite des Segmentes 64 der Welle gegen das untere Ende
der Führung 58 gekehrt, so daß es den Auslaß der Führung abschließt und damit den Austritt
der in die Führung eingetretenen Matrize verhindert. Bei der letzterwähnten Drehung
der Welle 62 wird die Führung 58 um 180 ° gedreht. Wird die Welle nachher in entgegengesetztem
Sinne gedreht, um das Segment 64
von der Auslaßöffnung der Führung 58 zu entfernen, was erforderlich ist, damit die Matrize
aus der Führung in den Sammler gelangen kann, so wird auch die Führung 58 um 180 ° zurückgedreht, wobei die Matrize
die gleiche Drehung um ihre Achse, erhält und gleichzeitig freigegeben wird.
Sollen mit der beschriebenen Vorrichtung Normalmatrizen gesetzt werden, so wird die
Welle 62 so gedreht, daß sie die Führung 58 nicht versperrt (Fig. 7). Die Matrizen fallen
dann frei durch die Führung und über die Welle 62. Soll dagegen eine auf der Vorderkante
der Matrizen befindliche Schriftart abgegossen werden, so wird die Welle 62 so gedreht, daß sie die Führung 58 abschließt
(Fig. 6), so daß jede in die Führung gelangende Matrize in ihrem weiteren Falle durch das
Segment 64 aufgehalten wird und nicht in den Sammler gelangen kann, bis durch Drehung
der Welle 62 die Matrize, wie oben beschrieben, um 180 ° gedreht und freigegeben wird, worauf
sie sich in der gewünschten umgekehrten Stellung an die im Sammler 52 zusammengesetzte
Zeile anfügt.
Durch die Verwendung von Matrizen mit zwei übereinander liegenden Schriftzeichen (Fig.i,
2 und 3) kann vierfach gemischter Satz mit nur einem Matrizensatz hergestellt werden.
Bei Matrizensetz- und Letterngießmaschinen, bei welchen die Schriftzeichen in einer der
beiden Breitseiten der Matrize eingeprägt sind, während in einer der Schmalseiten sich ein
Einschnitt befindet, dessen Tiefe der Kegelstärke der abzugießenden Letter entspricht,
sind die Schriftzeichen in der Mitte zwischen den vertikalen Kanten der Matrizen angeordnet.
Soll der Erfindungsgegenstand für solche Matrizen verwendet werden, dann wird
jede Matrize an beiden Breitseiten mit einem oder mehreren Schriftzeichen versehen, während
jede der Schmalseiten den oder die zugehörigen Einschnitte zur Festlegung der Kegelstärke
erhält. Genügt die Dicke der dünnsten.
Matrize des Satzes, um von beiden Seiten Schriftzeichen einzupressen, so können dieselben
in Linie miteinander angeordnet werden. Ist aber die Dicke der Matrizen zu gering, um
diese Anordnung zuzulassen, dann werden die Schriftzeichen auf beiden Seiten der Matrize
zueinander versetzt angeordnet, und zwar das eine Schriftzeichen näher der einen und das
andere näher der anderen senkrechten Kante der Matrize, wobei jedoch darauf zu achten
ist, daß der Abstand der Schriftzeichen von den senkrechten Kanten, wenn sie die Gießstellung
einnehmen, derselbe ist.
Bei der letztgenannten Anordnung ist die Maschine selbstverständlich entsprechend den
Matrizen, welche die Schriftzeichen exzentrisch statt wie bisher zentrisch tragen, einzurichten.
.
Wenn es wünschenswert erscheint, kann jede der vorbeschriebenen, von Hand einstellbaren
Matrizenwendevorrichtungen in Verbindung mit einem einzigen Magazinkanal oder mit einer
Gruppe von Kanälen Verwendung finden, so daß nur die Matrizen aus dem betreffenden
Kanal oder der betreffenden Gruppe von Kanälen gedreht oder gewendet werden, während
diejenigen aus den anderen Kanälen in der normalen, nicht umgekehrten oder gewendeten
Stellung gesetzt werden. Diese Sondermatrizenwender können auch fest einsetzbar
gemacht werden. Jeder derselben kann entweder in Verbindung mit oder unabhängig von
einem weiteren, von -Hand einstellbaren Matrizenwender Verwendung rinden, welcher auf
den ganzen Matrizensatz einwirkt.
Claims (5)
1. Vorrichtung zur Herstellung gemischten Satzes für Matrizensetz- und Zeilen- oder
Letterngießmaschinen, bei der die Matrizen auf ihren Kanten oder ihren Breit-Seiten
Schriftzeichen verschiedener Art tragen und die Zeichen der Auszeichnungsschrift
durch Drehen der Matrizen um ihre Längsachse in die Gießstellung gebracht werden, dadurch gekennzeichnet, daß vor
dem Sammler eine in den Weg der Matrizen einschältbare, ihre Drehung um 180 °.
bewirkende Wendevorrichtung und vor dem Ableger eine zweite Wendevorrichtung vorgesehen
ist, durch welche die verkehrt gesetzten Matrizen hindurchgehen.
2. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Wendevorrichtung
vor dem Sammler aus einem um 180 ° um seine Längsachse drehbaren Kanal (58) besteht,
dessen in der Normalstellung (Fig. 7) offene Austrittsöffnung nach Drehung um 180 ° (Fig. 6) selbsttätig geschlossen wird.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die zur Drehung des
drehbaren Kanals (58) dienende Welle (62) vor der Austrittsöffnung des Kanals angeordnet
ist und einen solchen Ausschnitt besitzt, daß dieser in der Normalstellung des Kanals (58) die Austrittsöffnung frei
läßt, während nach Drehung des Kanals um 180° die Austrittsöffnung durch den
stehen gebliebenen Teil (64) der Welle (62) gesperrt wird.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der mit in einem halben
Schraubengang gewundenen Führungsflächen versehene Wendekanal vor dem Sammler (54)
mit einem geraden Durchgangskanal (55) verbunden und derart beweglich an der iao
Matrizeneinlaufstelle in den Sammler (52) angeordnet ist, daß je nach Bedarf der gerade
oder der Wendekanal in den Matrizenweg eingeschaltet werden kann.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mitnahme der nachfolgenden
Matrizen durch die vorderste, vom Matrizenhebeschieber (14) angehobene Matrize
im Ablegekasten (13) durch einen federnden Schieber (67) verhindert wird, der bis
über die vorderste Matrize reicht und bei deren Anheben von ihr zurückgedrängt
wird, während alle übrigen Matrizen durch den Schieber zurückgehalten werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE229731C true DE229731C (de) |
Family
ID=490008
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT229731D Active DE229731C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE229731C (de) |
-
0
- DE DENDAT229731D patent/DE229731C/de active Active
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