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Fahrzeugtür, insbesondere Kraftfahrzeugtür Die Erfindung bezieht sich
auf eine Anordnung zum Öffnen und Schließen- von Türen an Fahrzeugen, insbesondere
Kraftfahrzeugen.
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Die bisherigen Türen an Kraftfahrzeugen. u. dgl. ,werden in der Weise
geöffnet, daß sie nach der einen oder anderen Seite nach außen aufgeschlagen werden.
Hierdurch entstehen vielfach (Gefahren, die sich durch diese Öffnungsart der Tür
ergeben, indem :die Tür stets in dien vorüberflutenden Verkehrsstrom hineinragt.
Damit gefährden die Insassen des Fahrzeugs nicht nur sich selbst, sondern auch andere
Verkehrsteilnehmer. Darüber hinaus besteht die Gefahr der Beschädigung am Fahrzeug
bzw. an der Tür des Fahrzeugs selbst oder an anderen Teilen, wie Garagenwänden u.
dgl.
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Gemäß der Erfindung werden diese Nachteile beseitigt. Die Erfindung
zeichnet sich dadurch aus, daß die Türfläche. quer zur Fahrzeuglängsachse werschiebbar
angeordnet ist. Vorteilhaft wird hierzu die Türfläche im Querschnitt gewölbt ausgebildet,
vorzugsweise als Teil eines Zylinders gestaltet. Das Fenster, das wie üblich eben
sein kann, wird hierbei in die gewölbte Türfläche einschiebbar gemacht. Weiterhin
wird unterhalb des Fahrzeugs ein die Tür aufnehmender Raum vorgesehen, der bei eingeschobener
Tür durch einen Deckel abgeschlossen werden kann. Die Betätigung der Tür mit dem
Fenster erfolgt vorteilhaft elektromotorisch, wozu der Türgriff, der zweckmäßig
neben der Tür angeordnet wird, als elektrischer Schalter ausgebildet werden kann.
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Die Anordnung nach der Erfindung hat mehrfache Vorteile. Durch die
gemäß der Erfindung nach unten verschiebbare Tür ist eine wesentlich größere Türöffnung,
d. h. Türbreite, möglich als bisher. Die Türbreite wird nur durch den Radstand begrenzt.
Die Türöffnung liegt völlig frei vor dem Fahrgast und wird nicht teilweise durch
die bisher
üblichen Türflügel verdeckt, -wodurch Ein- und Aussteigen
oder Ent- und Beladen nicht mehr durch das Zuklappen der Tür behindert wird. Weiterhin
.entfällt das lästige Sitzeklappen beim Zusteigen bzw. Aussteigen weiterer Fahrgäste
bei sonst zweitürigem Fahrzeug. Es besteht keine Gefahr für die Insassen, Verkehrsteilnehmer
und andere Fahrzeuge durch plötzlich während der Fahrt nach außen aufgehende Türen.
Selbst bei engstem Abstand von anderen Fahrzeugen oder Wänden, z. B. beim Parken
oder in der Garage, ist ein bequemes Ein- und Aussteigen möglich, ohne das eigene
oder das fremde Fahrzeug oder die Wand durch den bisher nach außen aufschlagbaren
Türflügel zu beschädigen. Die wesentlich vergrößerte Tür, d. h. die größere Breite,
erlaubt ein wesentlich breiteres Fenster, wodurch die Sichtverhältnisse bedeutend
verbessert werden, was insbesondere beim Kurvenfahren, Rückwärtsfahren u..dgl. von
Bedeutung ist. Das Gewicht der Tür hängt nicht mehr- beim Öffnen und Schließen an
der Karosserie, sondern gleitet in derselben.
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Das Öffnen und Schließen der Tür wird vorteilhaft elektromotorisch
durchgeführt. Hierfür ist lediglich die Bedienung eines Schalters erforderlich.
Bei Ausfall des elektrischen Antriebes ist die mechanische Betätigung von Tür und
Fenster in einfacher Weise ebenfalls möglich.
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In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand veranschaulicht.
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Fig. i zeigt einen Querschnitt durch ein Fahrzeug mit der Türanordnung
nach der Erfindung; Fig. 2 ist eine Seitenansicht der Tür; Fig.3 stellt eine Vorderansicht
im Ausschnitt dar; Fig.4 veranschaulicht den Tür- und Fensterantrieb; Fig. 5 zeigt
die Schaltanordnung.
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Die Tür i mit dem in üblicher Weise in die Tür einschiebbaren Fenster
:2 ist in dem Aufbau des Fahrzeugs 3 so offenbar, .daß die Türfläche in Richtung
quer zur Längsachse des Fahrzeugs verschoben werden kann. Hierzu wird die Türfläche
i vorteilhaft als Teil eines Zylinders ausgebildet und kann in einen weiteren, zylinderförmig
gestalteten Raum 4 eingeschoben werden, so daß die Tür bis hinunter zur Einsteighöhe
in dem Fährzeug versenkt ist.
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Die Tür selbst besteht vorteilhaft aus einem entsprechend gebogenen
Metallrahmen 5, der an beiden Längsseiten an der Karosserie des Fahrzeugs gleiten
kann. Je zwei Türfallen 6 sorgen in üblicher Weise dafür, daß ein Rütteln der Tür
in geschlossenem Zustand nicht eintreten kann. Weiterhin sind je zwei vorzugsweise
gefederte Gleitrollen 7 vorgesehen, die das Gleiten der Tür in den Gleitschienen
der Karosserie ermöglichen. Das Verschieben erfolgt mit. Hilfe je einer der Krümmung
angepaßten Zahnstange 8a und 8b, in die je ein Antriebszahnrad ga und gb eines Elektromotors
io zum Öffnen und Schließen eingreift. Ein weiteres Zahnrad- ii, das in das Antriebszahnrad
g des Elektromotors bei geschlossener Tür eingreift, dient zum Öffnen und Schließen
des Fensters. Weiterhin ist auf jeder Seite ein federnd gelagerter Riegel i2 vorgesehen,
der die Tür in geschlossenem Zustand arretiert.
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Der Antriebsmotor io, vorzugsweise ein hochtouriger Vor- und Rückwärtsläufer
für Kurzbetrieb, befindet sich außer- und unterhalb der Türöffnung und treibt über
eine Schnecke und ein Schneckenrad das Antriebszahnrad g, das in das Fensterantriebszahnrad
i i eingreift, und über eine Zwischenwelle die Zahnräder ga und gb. Schnecke und
Schneckenrad verhindern bei Stillstand des Antriebes ein selbsttätiges oder unbefugtes
Verschieben der Tür und des Türfensters.
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Der Türgriff, der sich neben der Tür befindet, wird als abschließbarer
elektrischer Schalter (Fig. 5) ausgebildet. Von den beiden für eine Tür erforderlichen
Griffen (innen und außen) ist nur der äußere als abschließbar vorgesehen, während
die Notbetätigung von außen und innen benutzbar ist.
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Der Aufnahmeraum 4 ist mit einer Abdeckplatte 13 versehen, die bei
eingeschobener Tür selbsttätig zufällt und damit eine Beschädigung und Verschmutzung
sowie ein Einklemmen der Tür durch hineinfallende kleine Gegenstände verhindert.
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Die Wirkungsweise der Tür gemäß der Erfindung ist wie folgt: Ausgehend
von der geschlossenen Tür mit Fenster schließt man zunächst den Türgriff in an sich
bekannter Weise auf. Danach wird er leicht nach unten gedrückt, .und Fenster und
-Tür öffnen sich nach unten, bis sie vollständig in den Raum 4 eingeschoben sind.
Die Abdeckplatte legt sich sodann über die obere Türkante und schließt den Türkasten
dicht ab. Der Türgriff geht nach Loslassen stets selbsttätig in Nullstellung zurück.
Nach dem Einsteigen wird der innen an der Karosseriewand befindliche Türgriff leicht
nach oben gedrückt, und Tür und Fenster schließen sich elektromotorisch.
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Der mechanische Vorgang gliedert sich im einzelnen wie folgt: Durch
das Herunterdrücken. des Türgriffes 14 wird der Stromkreis zum Elektromotor io geschlossen,
welcher über Schnecke und Schneckenrad das Antriebszahnrad g in Drehung versetzt
und diese Bewegung infolge Eingriffes in das Fensterantriebszahnrad i i an dieses
weitergibt. Durch die Fensterantriebswelle 15 wird die Drehung an den Fenstermechanismus
abgegeben und öffnet zunächst das Fenster 2. Kurz vor Erreichen des unteren Totpunktes
(Fenster ganz geöffnet) läuft die Fensterkante auf die zwei federnd gelagerten Riegel
12 auf und drückt sie zurück, wodurch die Nasen an der Karosserie freigegeben werden..
Nun wird die Tür durch den Druck der Türfallen 6 (Gummipolster) nach unten gedrückt
und läuft mit der etwas längeren Zahnkante 8a auf das Antriebszahnrad ga auf, unmittelbar
danach läuft auch die etwas kürzere Zahnkante 8b auf das zweite Antriebszahnrad
auf, nachdem es nicht mehr mit dem Fensterantriebszahnrad i i im Eingriff steht,
und öffnet nunmehr die Tür bis zum Auflaufen auf. den entsprechenden Endbegrenzungs-
Schalter,
der dann sofort den Stromkreis unterbricht und den Antrieb stillsetzt. Die Zahnkante
8a ist etwas länger (zum Antriebszahnrad) als die andere, um einen besseren und
sicheren Eingriff in die Antriebszahnräder ga und gb beim Öffnen der Tür, nach dem
Auslösen der Riegel durch die Fensterkante, zu gewährleisten.
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Das Abdecken durch die Abdeckplatte erfolgt selbsttätig durch Federscharniere;
ebenso wird beim Schließen der Tür die Abdeckplatte durch die hochgleitende Tür
wieder geöffnet. Das Schließen der Tür erfolgt in umgekehrter Reihenfolge: Der Türgriff
wird nach oben gedrückt, .der Stromkreis (Rückwärtslauf) ist geschlossen und setzt
den Antriebsmotor in Gang, welcher über Schnecke, Schneckenrad, Antriebszahnrad
und Zahnkante die Tür nach oben. führt. Durch den, hierbei entstehenden Schwung
wird die Tür mit sanftem Druck in die Fallen geworfen, und die Riegel rasten ein
und arretieren die Tür. Im gleichen Moment geraten beide Zahnkanten außer Eingriff
der Antriebszahnräder, und das Antriebszahnrad g greift wieder- in das hochgleitende
Fensterantriebszahnrad und schließt auch das Fenster fest und unverrückbar, da das
Antriebszahnrad mit dem Fensterantriebszahnrad bei geschlossener Tür dauernd im
Eingriff steht. Beim Auflaufen auf den oberen Endbegrenzungsschalter wird der Stromkreis
unterbrochen und somit der Antrieb stillgesetzt. Die Tür ist fest und sicher geschlossen.
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Durch den Einbau eines dritten Endbegrenzungsschalters in der Fenstergleitschiene
der Karosserie .dicht oberhalb der Tür wird erreicht, daß beim leichten Herunterdrücken
des Türgriffes nur das Fenster betätigt wird- und kurz vor Erreichen des unteren
Totpunktes und Auslösen der die Tür freigebenden Riegel der Stromkreis durch Ablaufen
vom Endbegrenzungsschalter unterbrochen wird und den Antrieb stillsetzt. Hierdurch
wird verhindert, daß die Tür im Anschluß an das Öffnen des Fensters unbeabsichtigt
geöffnet wird. Nur beim völligen Herunterdrücken des Schalters i¢ öffnet sich die
Tür bzw. Fenster und Tür in einem Arbeitsgang. Das Schließen des Fensters geht in
der bereits eingangs erwähnten Form vor sich.
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Durch einen vorgeschalteten Widerstand läßt sich das Fenster langsam
betätigen, bis es die gewünschte Stellung innehat. Dies wird nur durch leichtes
Antippen des Türgriffes nach oben (Schließen) oder unten (Öffnen) bewirkt. Hat das
Fenster dann die erwünschte Öffnungsweite, läßt man den Türgriff durch Loslassen
in Nullstellung zurückspringen, wodurch der Stromkreis unterbrochen wird und das
Fenster wieder fest und unverrückbar steht.
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Bei Ausfall des elektrischen Antriebes zum Öffnen und Schließen der
Tür bzw. des Fensters ist eine Notbetätigung mit der Hand vorgesehen. Der Türgriff
(innen oder außen) wird in Richtung des erwünschten Arbeitsganges Öffnen oder Schließen
nach oben oder unten geführt, bis ein Übergehen eines stark federnden Hindernisses
(Federsperre) verspürt wird und der Türgriff in eine Raststellung 16 springt, die
entgegengesetzt der Nullstellung liegt. Der Motorantrieb (Antriebszahnrad) ist jetzt
von der Tür getrennt worden, was durch eine Druckstange oder entsprechenden Seilzug
vom Türgriff zum Motorantrieb bewirkt wird. Eine an der Scheibenoberkante des Türfensters'
angebrachte Handhabe ermöglicht es, das Türfenster in die Tür zu - drücken, welche
beim Auflaufen der Türfensterkante auf die Riegel freigegeben und ebenfalls nach
unten geführt wird (gleicher Vorgang wie beim elektrischen Betrieb). Beim Schließen
der Tür wird die Abdeckplatte geöffnet, der an der Fensteroberkänte angebrachte
Klappgriff 17 herausgeklappt und die Tür bis zur Arretierung hochgezogen. Das Türfenster
wird bis kurz vor den oberen Totpunkt gezogen, der Klappgriff zurückgeklappt und
mit Hilfe der Handhabe das Fenster ganz geschlossen. Der Türgriff wird wieder in
Nullstellung gebracht, der Motorantrieb greift wieder in die Tür .ein und sichert
wieder Tür und Türfenster unverrückbar fest.
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Statt Zahnräder und Zahnstange u. dgl. können auch Reibräder, z. B.
Keilräder u.,dgl., verwendet werden. Als Vorteil ergibt sich ein geräuschärmerer
Lauf und ein geschmeidigeres, weicheres Eingreifen der Antriebsorgane. Dagegen ist
die -Arretierung von Tür und Fenster nicht so fest wie beim Zahnradantrieb. Um größere
Fensterhöhen zu erreichen, kann man die Fensterscheibe in der Ebene der Türwölbung
ebenfalls. gewölbt ausbilden. Die Betätigung der Türen und Fenster kann auch mittels
Ketten oder Drahtseilen erfolgen.
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Da bei nach unten verschiebbarer Tür der Fahrzeugaufbau nach der Seite
völlig frei ist, ist es zweckmäßig, die Sitze mit einer klappbaren Armlehne zu versehen.
Auf diese Weise ist die Möglichkeit gegeben, daß sogar mit geöffneten Türen gefahren
werden kann, ohne daß besondere Gefahren entstehen. Damit die Sicherung gegen Herausfallen
nach der Seite stets vorhanden ist, kann man die Armlehne selbsttätig in die waagerechte
Lage einfallen lassen.
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Durch entsprechende Schaltknöpfe am Armaturenbrett ist eine Fernbedienung
der Fenster und Türen .durch den Fahrer möglich; ein ebenda angebrachter Hauptschalter
setzt sämtliche Türen, gegebenenfalls Fahrertür ausgenommen, durch Abschaltung des
Stromes außer Betrieb, wodurch ungewolltes Öffnen oder Schließen vermieden wird,
z. B. im Rücksitz des Wagens befindliche Kinder können nicht mehr beim Spielen am
Türgriff hinausfallen und zu Schaden kommen. Die Tür ist an Fahrzeugen aller Art
anwendbar.