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Kehrbesen Die Erfindung betrifft Breitbesen, insbesondere Flachbesen,
mit Stiel im Gegensatz zu den im Ou-erschnitt im wesentlichen runden Reiserbesen
od. dgl. Solche Besen, wie sie z. B. für das Abkehren von Flächen, Arbeitsräumen,
Straßen und Bahnsteigen verwendet werden, sind in ihrer bisher üblichen Ausführung
für viele Arbeiten unbequem in der Handhabung, mangelhaft in der Wirkung und starker
Abnutzung unterworfen. Außerdem ist ein Besen bestimmter Form meist nur für gewisse
Arbeiten geeignet, so daß man für vielfältige Kehrzwecke oft nicht mit einem Besen
auskommt. Diesen Mängeln hilft die Erfindung ab.
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Zu diesem Zweck wird erfindungsgemäß der Körper des Besens in entsprechend
schräger Lage an einem Sensenstiel mit seitlichen Handgriffen befestigt. Ein solcher
Sensenbesen wird ebenso gehandhabt wie eine Sense, d. h. von der Bedienungsperson
in körpergerechter bequemer Haltung in weit ausholendem Schwung über die abzukehrende
Fläche geführt. Die Anordnung hat den Vorteil, daß ständig die ganze Breite des.
Borstenkörper s voll ausgenutzt wird. Denn vom Anfang bis zum Schluß der, Kehrbewegung
befinden sich die Borstenreihen infolge der Griffe des Schaftes und der dem Sensenstiel
angepaßten Schräglage des Besenkörpers zwangsläufig in paralleler Lage zum Boden.
Ein solcher Besen gestattet also, auch größte Flächen mühelos im langsamen Schreiten
einwandfrei zu fegen, wobei eine Ermüdung des Kehrers viel langsamer eintritt als
bei Verwendung der beispielsweise zum Straßenkehren von Hand bisher üblichen Besen.
Ein weiterer Vorteil liegt darin., daß infolge der genannten Ausrüstung des. Schaftes
mit, den seitlichen Handgriffen nach Art eines Sensens.tieles die vom Besen bestrichene
Fläche nicht wie bei den gewöhnlichen, gerade am Stiel sitzenden Besen genau vordem
Kehrer liegt, sondern je nach Körperhaltung
und Ausgreifen der
Arme mehr oder weniger seitlich von ihm. Infolgedessen gestattet der Sensenbesen
z. B. das Kehren des Rinnsteines und des ihm benachbarten Streifens des Fahrdammes
vom Bürgersteig aus, wodurch eine Behinderung des Verkehrs und eine Gefährdung des
Straßenkehrers durch Fuhrwerke vermieden wird.
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Der Besenkörper kann schwenkbar und auswechselbar am Vorderende des
Stieles sitzen. Auf diese Weise läßt sich seine Stellung jeder durch Haltung und
Größe der Bedienungsperson bestimmten Schräglage des Stieles anpassen. Auch ermöglicht
diese Einstellart eine bessere Ausnutzung des Besens als bisher. Denn da der Besenkörper
jetzt immer genau parallel zum Boden geführt wird, so erfolgt die Abnutzung ganz
gleichmäßig, so daß also der Besen noch seinen Dienst tut, wenn die Borsten selbst
schon weitgehend abgenutzt sind. Auch kann, wenn doch eine Seite des Borstenkörpers
stärker abgenutzt sein sollte als die andere, der ganze Besen. einfach umgewendet
und dann noch eine Zeitlang weiter benutzt werden. Das Umstellen des Besenkörpers
geht schnell und einfach vor sich. Eine wichtige Wirkung der seitlichen Griffe am
Sensenstiel besteht darin, d'aß die beim. Kehren auftretende Kipp- bzw. Drehwirkung
aufgefangen wird.
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Da es erwünscht ist, außer der geschilderten, mit Hilfe des Sensenstieles
erfolgenden Anwendung als 'Streichbesen den Besen für gewisse Arbeiten, z. B. für
das Zusammenschieben von Laub, wahlweise auch als gewöhnlichen Schiebebesen benutzen
zu können, wird der schwenkbare Besenkörper zweckmäßig auch um seine eigene Achse
drehbar am Stiel befestigt. Das kann z. B. mittels einer Drehscheibe und einer Schwenkplatte
erfolgen, die dann in der jeweils gewünschten Einstellage durch Flügelmuttern od.
dgl. festgestellt werden können. Jedenfalls läßt sich auf diese Weise der Besenkörper
nicht nur in jeder Schräglage gegenüber dem Stielschaft für die Anwendung als Streichbesen
nach Sensenart, sondern auch in jeder Lage feststellen, in der der Besenkörper rechtwinklig
zum Schaft liegt, wobei die Borsten dann je nach Bedarf mehr oder weniger geneigt
zu der durch den Schaft parallel zum Besenholz verluufenden Ebene liegen können.
Der Besen ist dann also als normaler Schiebebesen verwendbar. Und auch hier kann
eine gleichmäßige Abnutzung durch einfaches Umklappen um beispiels@veise 12o°, also
Benutzung von beiden Seiten aus erreicht werden. Auch kann der Besenkörper mit seinen
Borsten genau in Fortsetzung des Schaftes, also auf 9o°, festgestellt werden, so
daß das Gerät als Steilbesen z. B. für das Abkehren von Treppenstufen geeignet ist.
Die geschilderte gleichmäßige Schkenkbarkeit und Drehbarkeit des Besenkörpers gegenüber
dem Sensenstiel schafft also, einen für alle Zwecke brauchbaren Universalbesen.
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Für die sichere und dauerhafte Befestigung des schwenkbaren Besenkörpers
am Stiel hat sich die Anordnung bewährt, daß das Vorderende des hölzernen Stieles
einen nach dem Ende zu offenen Schlitz aufweist und vorzugsweise mit einer ebenfalls
geschlitzten Metallmuffe bewehrt ist und daß dieser Schlitz eine am Besenkörper
sitzende Schwenkplatte aufnimmt, die mittels eines durchgehenden Bolzens von einer
auf diesem sitzenden Flügelmutter festklemmbar ist. Durch die dabei auftretende
starke Reibung des geschlitzten Stielholzes auf der metallischen Schwenkplatte,
verbunden mit dem leicht federnden Schlitz, ist ein sehr sicheres Festklemmen in
der jeweiligen Einstellage gewährleistet.
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Um den Sensenbesen den verschiedensten Arbeitsbedingungen anpassen
zu können, sind zweckmäßig die Handgriffe des Stieles sowohl in radialer Richtung
als auch in Längsrichtung am Schaft verstellbar. Dadurch kann ein und derselbe Besen
also auf ,große und kleine Personen eingestellt werden sowie auf die Gewohnheit
und Eigenart jeder einzelnen Bedienungsperson. Auch ist es auf diese Weise ,möglich,
den Besen schnell und einfach von der normalen Gestalt für rechtshändige Bedienung
umzustellen auf Linkshänder usf. Die Griffe selbst können dabei in verschiedenartiger
Ausführungsform verwendet werden, also etwa als einfache kurze Griffe oder als gewinkelte
längere Griffe, je nach den örtlichen Bedürfnissen und auch nach den Gewohnheiten,
die in dem betreffenden Landstrich die Ausgestaltung der sonstigen Sensenstiele
bestimmen. Eine der Abnutzung nicht unterworfene Befestigungseinrichtung für die
Griffe besteht in einer zylindrischen, mit einem Gewinde versehenen Metallmuffe
für den Handgriff, die mit einem Bügel den Schaft des Stieles umfaßt und von dem
in sie eingeschraubten Holzgriff, vorzugsweise unter Vermittlung eines am Schaft
anliegenden Metallnippels, in die zur Festlegung der radialen und Längseinstellage
des Griffes erforderlichen Spannstellung gebracht werden kann. Zur Verstellung des
Griffes in irgendeiner Richtung bedarf esi also nur eines sehr geringen Lookerns
des in 'das Innengewinde der zylindrischen Muffe eingedrehten Holzgriffes, und nach
erfolgter Einstellung des, Griffes ist die Festlegung durch -Wiederanziehen des
Holzteiles ebenso schnell durchgeführt. Dadurch, daß am inneren, nach dem Stiel
zu gelegenen Ende der Muffe ein Metallnippel den Druck zwischen eingeschraubtem
Holzgriff und Schaft vermittelt, ist auch dafür gesorgt, daß kein unbeabsichtigtes
Lockern des Griffes stattfindet, wie es unter Umständen möglich wäre, wenn der eingeschraubte
Griff unmittelbar Holz auf Holz an den Sensenschaft stieße.
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D'a durch die geschilderten Verstellmöglichkeiten einerseits eine
besonders vielseitige Anwendbarkeit der Flachbesen und andererseits auch eine besonders
weitgehende Ausnutzung der Borsten ermöglicht wird, ist es gerade für Flachbesen
der geschilderten Art .erwünscht, die Borstenreihe auch recht lange in gut ausgerichteter
Lage zu halten. Hierfür hat es sich als zweckmäßig erwiesen, daß die inneren Fassungsleisten,
die zwischen den einzelnen Borstenreihen liegen, an ihren Vorderkanten abgeschrägt
sind, während die äußeren Fassungsleisten zwecks Zusammenhaltens der Borstenreihen
an ihren
Vorderkanten ohne innere Abschrägungen enden. Auf diesle
Weise werden die nebeneinanderliegenden Borst°nreihen etwas nach innen zusammengehalten,
so daß der Besen also während: seiner ganzen Benutzungsdauer seine flache Form behält.
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Weitere Einzelheiten ergeben sich aus der Beschreibung einiger Ausführungsbeispiele
an Hand der Zeichnungen. In diesen stellt dar Fig. i den Sensenbesen nach der Erfindung
mit etwas verkürzt gezeichnetem Stiel, Fi.g.2 in größerem Maßstab eine schwenkbare
Verbindung zwischen Stiel und Besenkörper, links im Schnitt und rechts in Seitenansicht,
Fig. 3 die verstellbare Befestigung eines Griffes am Schaft des Stieles, links im
Schnitt und rechts in Seitenansicht, Fig. 4 einen Querschnitt durch den Besenkörper,
Fig. 5 eine schwenk- und drehbare Verbindung nach der Erfindung zur ivahl-,veisen
Einstellung als Streichbesen, Schiebebesen oder Steilbesen, Fig. 6 die Verstellv
orrichtung des Besens nach Fig. 5 in größerem Maßstab in Seitenansicht und in Fig.
7 in Draufsicht.
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Der Besenkörper i sitzt in entsprechender Schräglage an dem Sensenstiel
2. Dieser besteht aus dem Stielschaft 3 und zwei Handgriffen 4, die in jeder gewünschten
Radialstellung an jeder beliebigen Stelle der Länge des Schaftes befestigt werden
können. An seinem unteren Ende trägt der Schaft eine geschlitzte Muffe 5. Das Stielende
enthält gleichfalls einen Schlitz 6, und in diesen Schlitz ragt eine am Besenkörper
sitzende Schwenkplatte 7, die mittels eines durch Muffe und Stielende geführten
Bolzens 8 und einer von ihm getragenen Flügelmutter g im Stielende in jeder gewünschten
Schwenklage festgeklemmt werden kann. Beim Kehrvorgang wird der Besen wie .eine
Sense gehandhabt und überstreicht dabei in beiden Richtungen den Boden, wie es durch
den Doppelpfeil io angedeutet ist. Im rechten Teil der Fig. 2 sind in voll ausgezogener
und in gestrichelter Darstellung zwei entgegengesetzte Schwenklagen des einstellbaren
Besenkörpers gegenüber dem Sensenstiel gezeigt.
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Zur verstellbaren Befestigung der Handgriffe 4 ist ein solcher Holzgriff
4 in eine mit Innengewinde versehene Muffe i i eingeschraubt. Die Muffe trägt an
ihrem Ende einen durch Nieten oder Bolzen an ihr befestigten Mittelbügel 12, der
um den Schaft 3 des Besenstieles herumgreift. Im Innern der Muffe sitzt ein Metallnippel
13, der in der Darstellung der Fig. 3 zur Gewichtsersparnis durchbohrt ist. Dieser
Nippel legt sich an seiner hinteren Seite gegen das vordere Stirnende des Holzgriffes
4 und stützt sich mit seiner Vorderseite gegen den Besenstiel 3. Auf diese Weise
kann der Handgriff durch Nachziehen seines Holzteiles in der Gewindemuffe in jeder
beliebigen Lage festgestellt werden.
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Der Besenkörper i besteht im dargestellten Ausführungsbeispiel aus
vier Fassungsleisten, von denen die Leisten 14 außen liegen, während die Leisten
15 im Innern der Borstenfassung sitzen. Zwischen diesen Leisten sind beim dargestellten
Ausführungsbeispiel drei Reihen von Piassavaborsten gefaßt und eingeklemmt. Um zu
verhindern, daß; beim Gebrauch der Besen unerwünscht in die Breite geht, ist dafür
gesorgt, daß die beiden äußeren Borstenreihen, die also jeweils zwischen den Fassungsleisten
14 und 15 zu liegen kommen, nach Möglichkeit zur Mitte zu zusammengehalten werden.
Zu diesem Zweck tragen die Vorderkanten der inneren Fassungsleisten 15 Abschrägungen
16, während die äußeren Fassungsleisten 14 his zu ihrer Vorderkante glatt durchgehen.
Auf diese Weise erhalten die Faserbündel 17 (Fig.4) eine gewisse Ausrichtung nach
innen, weil sie an ihren Wurzeln von den glatten Kanten der äußeren Fassungsleisten
zusammengehalten werden, dagegen an der gegenüberliegenden Seite an den Abschrägungen
16 der inneren Fassungsleisten erst weiter oben Widerstand finden. Es hat sich herausgestellt,
diaß durch diesen Kunstgriff die flache Form des Besens gut gewahrt bleibt.
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Bei der Ausführungsform nach den Fig. 5 bis 7 ist der Besenkörper
i gegenüber dem Stiel 3 nicht nur schwenkbar, sondern auch drehbar angeordnet. Zu
diesem Zweck trägt die der Platte 7 nach Fig. 2 entsprechende Schwenkplatte 24 unten
einen Zapfen 18 mit einer Drehscheibe ig, die zwischen die obere Fläche des Besenkörpers
i und eine Klemmplatte 20 zu liegen kommt, die mit Hilfe von Flügelschraub,en 2i
fest gegen die Fassungsleisten des Besenkörpers gepreßt werden kann und auf diese
Weise die Drehscheibe ig und damit die mit ihr verbundene Schwenkplatte 24 in jeder
Winkelstellung gegenüber der Längsrichtung des Besenkörpers festlegt. Die Schwenkplatte
24 ist durch einen Bolzen, entsprechend dem Bolzen 8 mach Fig. 2, mit dem Stielende
gelenkig verbunden. Durch eine nicht näher dargestellte Flügelmutter kann die Schwenkplatte
dort, wie oben beschrieben, im Schlitz des Stielendes festgeklemmt werden. Um aber
eine stärkere Klemmwirkung herbeiführen zu können, ist bei .der hier in Rede stehenden
Ausführungsform der Schlitz noch weiter hochgeführt und außerhalb des Umfanges der
abgerundeten Schwenkplatte von einem Bolzen 22 mit Flügelmutter 23 durchsetzt. Mit
Hilfe dieser Mutter kann also auch die Schwenkplatte in jeder Winkelstellung gegenüber
dem Besenstiel festgelegt werden, wobei die Klemmwirkung dadurch eine besonders.
starke ist, daß diese zweite Flügelmutter bzw. Klemmstelle mit langem Hebelarm an
der Klemmplatte angreift. Die beschriebene und dargestellte Ausführung dieser Einstell-
und Festklemmvorrichtung soll nur als Beinspiel dienen und kann gegebenenfalls durch
andere Mittel' ersetzt werden, die gleichzeitig eine Schwenkbarkeit und Drehbarkeit
des Besenkörpers am Stiel gestatten. Zur Gewichtsverminderung können die dargestellten
Dreh- und Schwenkscheiben mit Bohrungen oder Ausnehmungen versehen sein, die im
Interesse der übersichtlichen Darstellung in der Zeichnung nicht näher veranschaulicht
sind.
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Für gewisse Verwendungszwecke, bei denen: auf die Möglichkeit der
Verwendung des Besens als
Streichbesen mit Sensenstiel kein Wert
gelegt wird, kann an Stelle der Drehscheibe i9 und der über ihr liegenden Klemmplatte
2-o auch ein einheitlicher Fuß für die Schwenkplatte verwendet werden, die dann
stets in einer senkrecht zu :den Fassungsleisten des Besenkörpers ausgerichteten
Ebene zu liegen kommt. Der Besenstiel, der -dann auch nicht alcs Sensenstiel ausgebildet
zu sein braucht, läßt sich in diesem, Fall in der durch die Schwenkplatte bestimmten
Ebene, also rechtwinklig zur Längsrichtung des Besenkörpers venschwenken und in
der jeweiligen Gebrauchslage schräg oder gerade feststelilen.