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Artikulator Die Erfindung betrifft einen Artikulator mit einer in
Sagittal- und in Transversalrichtung beweglichen und einer festen Grundplatte mit
Mitteln zum Befestigen von Gebißnachbildungen an denselben, wobei mit der beweglichen
Grundplatte zwei die Form von Rotationskörpern aufweisende koaxiale Leitstücke verbunden
sind, die je in einem radialen Langloch einer zugeordneten Scheibe verschiebbar
sind. Diese Scheiben sind in mit der feststehenden Grundplatte verbundenen Stützen
verdrehbar.
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Bei einem bekannten Artikulator dieser Art kann sich jedes Leitstück
im schlitzförmigen Langloch nur in Radialrichtung der Scheibe bewegen, und zwar
nur l>is zum Scheibendrehzentrum. Das erschien notwendig, damit bei der Verdrehung
der Scheibe zwecks Veränderung der Neigung der Bahn, längs welcher sich die Leitstücke
bewegen lassen, diese letzteren ihre Lage nicht verändern. Nun sollte aber diese
Bahn ienseits dieser Lage in Anpassung an die Form der Kiefergelenkpfanne ungefähr
gemäß einem Kreislogen wieder ansteigen. Beide Bedingungen - Stillstand der unter
Schwereeinwirkung im tiefsten Teil des Längsloches befindlichen Leitstücke anläßlich
einer Drehverstellung der Scheiben und kreisbogenförmige Verlängerung der Bahn über
diese Tiefstlage hinaus sind beim erfindungsgemäßen Artikulator erfüllt, der sich
dadurch auszeichnet, daß bei jeder Scheibe das Langloch an seinem dem Scheibenzentrum
benachbarten Ende einen zu letzterem konzentrischen Wandungsabschnitt hat, dessen
Radius größer ist als der kleinste Radius des im Langloch angeordneten Leitstückes.
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Eine Ausführungsform, bei welcher in bekannter ÄVeise jedes der Leitstücke
wenigstens angenähert die Form won zwei mit ihren kleinen Basisflächen aneinanderstoßenden
Kegelstümpfen hat, ist dadurch gekennzeichnet, daß die Schlitzwandung zwecks Bildung
einer Auflageschneide im Querschnitt giebelförmig ist, wobei die Schneide durch
zwei Kreisbögen und zwei dieselben miteinander verbindende Tangentengeraden gel)ildet
ist und wobei der nicht zum Scheibenzentrum konzentrische Kreisbogen einen Radius
hat, der gleich groß ist wie der kleinste Radius der T eitstücke. Damit wird erreicht,
daß, wenn ein Leitstück an dem durch den kleinen Kreisbogen gebildeten Schneidenteil
zum Anliegen gebracht worden ist, es in seiner Axialrichtung blockiert ist, eine
seitliche Bewegung der beweglichen Grundplatte also nicht mehr möglich ist.
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Die Zeichnung stellt ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dar.
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Fig. 1 zeigt den Artikulator im Aufriß, teilweise im Schnitt, und
Fig. 2 ist eine zugehörige Draufsicht, teilweise im Schnitt nach der LinieII-TI
von Fig. 1.
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Die feste Grundplatte 1 und die bewegliche Grundplatte 2 haben Mittel3
zur Befestigung von Gebißnachbildungen. An der beweglichen Grundplatte ist vorn
auf beiden Seiten mittels einer Schraube 4 je ein Leitstück 5 befestigt. Jedes der
beiden koaxialen Leitstücke hat die Form eines Rotationskörpers, und zwar diejenige
von zwei mit ihren kleinen Basisflächen aneinanderstoßenden Kegelstümpfen, wobei
der tSbergang 5 a zwischen den beiden Kegelstumpfmantelflächen zweckmäßig leicht
abgerundet ist.
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Die feste Grundplatte 1 hat vorn auf beiden Seiten eine Stütze 6,
die oben eine Querbohrung aufweist.
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Die Bohrungen beider Stützen liegen auf einer gemeinsamen horizontalen
Achse. In jeder von ihnen ist eine Scheibe 7 drehbar gelagert, die ein radiales
Crewindeloch hat. In dieses greift eine sich durch einen Längsschlitz 8 der entsprechenden
Stütze 6 erstreckende Feststellschraube 9, die zugleich auch zur Verhinderung einer
axialen Verschiebung der Scheibe und, wenn sie gelockert ist, auch als Handhabe
zur Verdrehung der Scheibe dient.
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Jede der Scheiben 7 hat ein Langloch 10, dessen Wandung auf ihrer
ganzen Länge im Querschnitt giebelförmig ist und somit eine Auflageschneide 11 für
das entsprechende Leitstück 5 bildet. Die Schneide 11 setzt sich am Umfang des Langloches
10 aus zwei Kreisbögen und aus zwei diese Kreisbögen miteinander çerbindenden Tangentengeraden
zusammen.
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Einer der Kreisbögen ist zum Drehzentrum der Scheibe 7 konzentrisch
und hat einen Radius, der ungewähr
t,5mal so groß ist wie der kleinste
Radius des Leitstückes 5 am Übergang5a. Der Radius des anderen Kreisbogens ist gleich
groß wie dieser kleinste Radius des Leitstückes 5.
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Aus diesen Verhältnissen ergibt sich, daß, wenn sich die bewegliche
Grundplatte 2 mit ihren beiden Leitstücken 5 auf der tiefsten Stelle jeder der beiden
Schneiden 11 abstützt und anschließend die Scheiben innerhalh der durch die Länge
der Schlitze 8 gesetzten Grenzen zwecks Veränderung der Neigung der unteren geraden
Schneidenabschnitte verdreht werden. die Leitstücke ihre Lage nicht verändern, weil
der abstützende Schneidenteil dann ein solcher des zum Scheibendrehzentrum konzentrischen
Kreisbogens ist. Die bewegliche Grundplatte kann aus dieser Ruhelage heraus folgende
Bewegungen ausführen: a) Transversalbewegungen, das heißt solche in Richtung der
Achse der Leitstücke, wobei diese wegen ihrer Doppelkegelform auch angehoben werden;
h) Sagittall>ewegungen, bei welchen sich die Leitstücke längs den Schneiden bewegen;
diese Sagittalbewegungen können entweder nach vorn (links in den Fig. 1 und 2) erfolgen,
wobei sich die Leitstücke auf den unteren geraden Schneidenabschnitten bewegen (deren
Neigung, wie erwähnt, verändert werden kann zwischen etwa 10 und 702), oder nach
rechts, wobei sich die Leitstücke auf kreishogenförmigen Teilen der Schneiden bewegen;
c) Diagonalbewegungen, mit Komponenten nach a) und nach b); d) Schwenk- bzw. Drehbewegungen,
bei denen ein Leitstück mehr als das andere nach vorn oder hinten bewegt wird.
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Außer der Ruhelage können die Leitstücke noch eine andere charakteristische
Lage einnehmen, nämlich jene, in welcher die Leitstücke mit ihrem Übergang 5a dem
durch den kleinen Kreisbogen gebildeten Teil der Schneiden anliegen und gegen seitliche
Transversalhewegung blockiert sind.
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Der dargestellte Artikulator weist zusätzlich neuen jeder der Scheiben
7 ein Riegelglied 12 auf, das an einem Ende einen hakenförmigen Ansatz 13 und unmittelbar
daran anschließend eine geradlinige Führungsschneide oder -fläche 14 hat. Das Riegelglied
hat einen Längsschlitz 15 mit seitlicher Ausbuchtung 15a, durch den sich der glatte
Schaftteil einer Schraube 16 erstreckt, die in ein Gewindeloch 17 der Stütze 6 eingreift
und die, wenn sie angezogen ist, mit ihrem 4dickeren gerändelten Kopf das Riegelglied
12 gegen die Stütze festspannt. Das Riegelglied hat auch einen an seinem unteren
Ende offenen Schlitz 18, durch den sich ein in der Stütze6 verankerter Stift 19
erstreckt und zusammen mit der gelockerten Schraube 16 zur Führung des Riegelgliedes
dient.
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Das Riegelglied 12 kann wahlweise in jeder von drei Lagen festgespannt
werden, und zwar: a) in der dargestellten Lage, in welcher das obere Ende des Schlitzes
15 auf der Schraube 16 aufliegt und in welcher der Ansatz 13 das mit der betreffenden
Scheibe 7 zusammenarbeitende Leitstück 5 niederhält, derart. daß dieses mit seinem
dünnsten Teil auf dem tiefsten Punkt der Auflageschneide 11 der Scheibe aufliegt
und gegen Verschiebung in seiner Längsrichtung und quer zu seiner Längsrichtung
verriegelt ist; der Krümmungsradius der Ansatzunterseite ist deshalb am besten gleich
groß wie der Radius desjenigen Leitstückabschnittes, an dem diese Unterseite in
dieser Wirrlage des Riegelgliedes anliegt; im Querschnitt ist diese Unterseite zweckmäßig
konvex gekrümmt;
b) in einer höheren Lage, in welcher das untere Ende des Schlitzes
15 an der Schraube 16 anliegt und in welcher die Führungsschneide 14 des Riegelgliedes
den zum Scheibenzentrum konzentrischen Teil der Auflageschneide 11 der Scheibe 7
in ihrer Wirkung mindestens teilweise aufhebt; je weiter die Schneide 14 vom Zentrum
der Scheibe 7 bzw. des eben erwähnten Teiles der Auflageschneide 11 entfernt ist,
um so weiter kann das Leitstück sich auf diesem Teil der Auflageschneidell bewegen,
um sich erst anschließend längs der Schneide 14 des Riegelgliedes nach rechts (Fig.
I) und oben zu bewegen, zur Nachahmung ge-*s isser Transversalbewegungen; c) in
einer irgendwie ausgeschwenkten Lage, in welcher das Ende der Schlitzaushuchtung
15a an der Schraube 16 anliegt und in welcher es weder die unter a) noch die unter
b) erwähnte Wirkung ausübt.
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PATENTANSPROCHE.
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1. Artikulator mit einer in Sagittal- und in Transversalrichtung
beweglichen und einer festen Grundplatte mit Mitteln zum Befestigen von Gebißnachbildungen
an denselben, wobei mit der beweglichen Grundplatte zwei die Form von Rotationskörpern
aufweisende koaxiale Leitstücke verbunden sind, die in einem radialen Langloch einer
zugeordneten. Scheibe verschiebbar sind, welche Scheiben in mit der feststehenden
Grundplatte verbundenen Stützen verdrehbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß bei
jeder Scheibe (7) das Langloch (10) an seinem dem Scheibenzentrum benachbarten Ende
einen zu letzterem konzentrischein Wandungsabschnitt hat, dessen Radius größer ist
als der kleinste Radius des im Langloch (10) angeordneten Leitstückes (5).