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Die Erfindung betrifft eine Arbeitsvorrichtung, insbesondere zur Verwendung im Haushalt, Garten und/oder zur gewerblichen Nutzung beispielsweise in der Industrie, im Handwerk und/oder in der Dienstleistungsbranche, mit einem Stiel, mit einem Werkzeug zum Räumen, Reinigen oder Bearbeiten eines Bodens und mit einer Verbindungseinrichtung zur lösbaren Verbindung eines werkzeugseitigen Verbindungsabschnitts mit einem stielseitigen Verbindungsabschnitt.
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Aus der
DE 198 27 061 A1 ist eine Arbeitsvorrichtung bekannt, welche es ermöglicht, einen Stiel mit unterschiedlichen Werkzeugen, beispielsweise einem Schneeschieber, einem Besen, einer Schippe oder dergleichen lösbar zu verbinden. Eine solche Arbeitsvorrichtung hat den Vorteil, dass nur ein Stiel bereitgehalten werden muss, der für eine Vielzahl von Werkzeugen verwendet werden kann.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Arbeitsvorrichtung zu schaffen, welche eine besonders variable und effiziente Verwendung eines Werkzeugs ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass an dem Werkzeug mindestens ein werkzeugseitiger Verbindungsabschnitt vorgesehen ist, welcher derart relativ zu dem Werkzeug ausgerichtet oder ausrichtbar ist, dass bei Verbindung mit dem stielseitigen Verbindungsabschnitt eine Längsachse des Stiels relativ zu einer Bezugsebene, welche eine Wirkkante und/oder eine Wirkfläche des Werkzeugs in Gebrauchslage des Werkzeugs in vertikaler Richtung durchsetzt, geneigt ist.
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Die erfindungsgemäße Arbeitsvorrichtung ermöglicht es, ein Werkzeug und einen Stiel so miteinander zu verbinden, dass der Stiel ausgehend von der herkömmlich bekannten geraden Ausrichtung geneigt orientiert ist. Diese Neigung ermöglicht es, die Arbeitsvorrichtung durch Ergreifen des Stiels in herkömmlicher Weise bedienen zu können, wobei die Wirkkante und/oder die Wirkfläche des Werkzeugs der Neigung der Stielachse zu der Bezugsebene entsprechend geneigt ist.
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Bei der Wirkkante des Werkzeugs handelt es sich beispielsweise um die Unterkante eines Schneeschiebers, welche in Gebrauchslage des Schneeschiebers auf einer von Schnee zu räumenden Fläche aufliegt. Bei der Wirkfläche handelt es sich beispielsweise um eine Schaufelfläche des Schneeschiebers. Bedingt durch die Neigung der Stielachse kann der Stiel in herkömmlicher Weise ”in gerader Richtung” (also innerhalb der Bezugsebene) gehandhabt werden, während zumindest die Wirkkante des Werkzeugs und vorzugsweise das gesamte Werkzeug eine entsprechende Seitenneigung aufweist. Dies ermöglicht es, Schnee oder auch Schmutz oder Wasser, nicht nur in der Bezugsebene entsprechender gerader Richtung vor sich her zu schieben, sondern Schnee, Schmutz, Wasser oder dergleichen während der nach vorne gerichteten Schiebebewegung gleichzeitig seitlich nach außen zu schieben. Hierdurch entfällt ein lästiges und arbeitsintensives ”Neuansetzen” der Arbeitsvorrichtung, bei der zu räumender Schnee, Schmutz, Wasser oder dergleichen nur schubweise seitlich verbracht werden kann. Die erfindungsgemäße Arbeitsvorrichtung ermöglicht eine kontinuierliche, durchgängige und somit komfortablere und wesentlich effizientere Handhabung des Werkzeugs.
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Entsprechende Vorteile ergeben sich für die Handhabung eines Rechens, welcher mit einer Rückwärtsbewegung geführt wird.
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Bedingt durch die Schrägstellung des Stiels kann beim Zurückziehen des Rechens in Richtung auf eine Bedienperson das Kehrgut, also beispielsweise Laub, nicht nur in Richtung auf die Bedienperson gekehrt, sondern gleichzeitig seitlich abtransportiert werden.
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Bevorzugt ist es, wenn an dem Werkzeug mehrere werkzeugseitige Verbindungsabschnitte vorgesehen sind. Dies ermöglicht es, den Stiel beziehungsweise dessen stielseitigen Verbindungsabschnitt wahlweise mit einem der werkzeugseitig vorgehaltenen Verbindungsabschnitte zu verbinden. Auf diese Weise lässt sich die Neigung der Wirkkante des Werkzeugs in einfacher Weise durch Auswahl eines passend geneigten werkzeugseitigen Verbindungsabschnitts einstellen.
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Bevorzugt ist es, wenn die Verbindungsabschnitte bezogen auf die Bezugsebene symmetrisch angeordnet sind, sodass links- und rechtsseitig identische Neigungswinkel einstellbar sind.
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Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist mindestens ein werkzeugseitiger Verbindungsabschnitt vorgesehen, dessen Ausrichtung relativ zu dem Werkzeug mittels einer Einstelleinrichtung einstellbar ist. Es ist bevorzugt, wenn der Einstellbereich der Einstelleinrichtung eine Orientierung des werkzeugseitigen Verbindungsabschnitts sowohl innerhalb der Bezugsebene als auch beidseitig relativ zu der Bezugsebene geneigt erlaubt.
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Eine besonders einfache Einstelleinrichtung kann geschaffen werden, wenn diese einen um eine Schwenkachse verschwenkbaren werkzeugseitigen Verbindungsabschnitt umfasst. Dies ermöglicht eine Einstellung des Neigungswinkels durch einfaches Verschwenken des werkzeugseitigen Verbindungsabschnitts um die Schwenkachse.
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Ferner ist es bevorzugt, wenn die Einstelleinrichtung eine Fixiereinrichtung zum Fixieren des werkzeugseitigen Verbindungsabschnitts in einer gewünschten Schwenklage umfasst, sodass das Werkzeug beziehungsweise dessen Wirkkante in einer gewünschten Neigung festgehalten werden kann.
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Eine besonders einfache Bedienung der Fixiereinrichtung ergibt sich, wenn die Fixiereinrichtung eine Spannschraube umfasst, welche insbesondere werkzeuglos betätigbar ist.
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Bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist mindestens ein werkzeugseitiger Verbindungsabschnitt vorgesehen, welcher derart relativ zu dem Werkzeug ausgerichtet oder ausrichtbar ist, dass bei Verbindung mit dem stielseitigen Verbindungsabschnitt die Längsachse des Stiels innerhalb der Bezugsebene verläuft. Dies ermöglicht es, die Arbeitsvorrichtung auch in herkömmlicher Art und Weise nutzen zu können, also ohne dass ein zu kehrendes Gut gleichzeitig seitlich abtransportiert wird.
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Bei dem Werkzeug der erfindungsgemäßen Arbeitsvorrichtung handelt es sich vorzugsweise um eine Schaufel, insbesondere um eine Schneeschaufel, oder um eine Schippe, einen Schieber, einen Besen oder einen Rechen.
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Die Erfindung betrifft ferner ein Werkzeug, insbesondere ein vorstehend genanntes Werkzeug, für eine vorstehend beschriebene Arbeitsvorrichtung.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung sind Gegenstand der nachfolgenden Beschreibung und der zeichnerischen Darstellung bevorzugter Ausführungsbeispiele.
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In den Zeichnungen zeigen:
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1 eine Vorderansicht einer Ausführungsform einer Arbeitsvorrichtung;
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2 eine Draufsicht einer Ausführungsform eines Werkzeugs;
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3 eine Draufsicht einer weiteren Ausführungsform eines Werkzeugs;
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4 einen in 3 mit IV bezeichneten Ausschnitt einer Einstelleinrichtung des Werkzeugs in vergrößerter Darstellung; und
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5 eine Ansicht der Einstelleinrichtung längs einer in 4 mit V-V bezeichneten Schnittebene.
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In 1 ist eine Ausführungsform einer Arbeitsvorrichtung insgesamt mit dem Bezugszeichen 10 bezeichnet. Die Arbeitsvorrichtung 10 umfasst ein Werkzeug 12, welches mit einem sich längs einer Stielachse 14 erstreckenden Stiel 16 verbindbar ist.
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Das Werkzeug 12 ist in dem in 1 dargestellten Beispiel in Form einer Schaufel 18, insbesondere in Form einer Schneeschaufel, gebildet.
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Das Werkzeug 18 weist eine in Gebrauchslage des Werkzeugs 12 auf einem zu bearbeitenden Boden 20 aufliegende Wirkkante 22 auf, welche eine Wirkfläche 23 in Form einer Schaufelfläche begrenzt. Die Wirkkante 22 kann beispielsweise durch eine Berandung der Wirkfläche 23 oder durch einen eine bodenseitige Berandung der Schaufel 18 umfassenden Metallrand 24 gebildet sein.
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Zur Verbindung des Stiels 16 und des Werkzeugs 12 ist eine insgesamt mit dem Bezugszeichen 26 bezeichnete Verbindungseinrichtung vorgesehen. Die Verbindungseinrichtung umfasst einen stielseitigen Verbindungsabschnitt 28, welcher durch einen dem Werkzeug 12 zugewandten Endbereich des Stiels 16 gebildet ist.
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Die Verbindungseinrichtung 26 umfasst ferner einen oder mehrere werkzeugseitige Verbindungsabschnitte.
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Ein relativ zu dem Werkzeug 12 zentral angeordneter werkzeugseitiger Verbindungsabschnitt ist mit dem Bezugszeichen 30 bezeichnet. Der Verbindungsabschnitt 30 ist vorzugsweise in Form einer fest mit dem Werkzeug 12 (also beispielsweise mit der Schaufel 18) verbundenen Hülse 32 ausgebildet, in welchem der stielseitige Verbindungsabschnitt 28 steckbar aufnehmbar ist. Die Sicherung des stielseitigen Verbindungsabschnitts 28 an oder in dem werkzeugseitigen Verbindungsabschnitt 30 kann beispielsweise durch eine Klemmwirkung zwischen der äußeren Oberfläche des Endbereichs des Stiels 16 und der inneren Oberfläche der Hülse 32 und/oder durch zusätzliche Sicherungselemente, beispielsweise durch Schrauben oder Bolzen, erfolgen.
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Der Verbindungsabschnitt 30 ist derart an dem Werkzeug 12 angeordnet und relativ zu diesem ausgerichtet, dass die Stielachse 14 innerhalb einer Ebene 34 liegt, welche in der Arbeits- oder Gebrauchslage des Werkzeugs 12 vertikal orientiert ist und die Wirkkante 22 und die Wirkfläche 23 in senkrechter Richtung durchsetzt. Daher kann bei Verwendung des werkzeugseitigen Verbindungsabschnitts 30 die Arbeitsvorrichtung 10 in herkömmlicher Weise verwendet werden, also beispielsweise mit Hilfe der Schaufel 18 Schnee in gerader Richtung nach vorne geschoben werden.
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Die Arbeitsvorrichtung 10 weist mindestens einen weiteren werkzeugseitigen Verbindungsabschnitt 36, 38 auf. Diese sind ebenfalls fest mit dem Werkzeug 12 verbunden sind, jedoch relativ zu der Ebene 34 (und relativ zu dem werkzeugseitigen Verbindungsabschnitt 30) geneigt sind. Dies ermöglicht es, den Stiel 16 alternativ zu einer Verbindung mit dem werkzeugseitigen Verbindungsabschnitt 30 mit einem der werkzeugseitigen Verbindungsabschnitte 36 oder 38 verbinden zu können. Wird der Stiel 16 mit dem werkzeugseitigen Verbindungsabschnitt 36 verbunden und der Stiel 16 bei Gebrauch der Arbeitsvorrichtung 10 in herkömmlicher Weise innerhalb der Ebene 34 nach vorne bewegt, ist die Wirkkante 22 ausgehend von ihrer Grundstellung nach rechts geneigt, sodass bei einer Vorwärtsbewegung der Arbeitsvorrichtung 10 ein zu kehrendes Gut (beispielsweise Schnee) nicht nur nach vorne, sondern gleichzeitig nach rechts weggeschoben wird.
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In entsprechender Weise kann das Werkzeug 12 bei Nutzung des werkzeugseitigen Verbindungsabschnitts 38 bezogen auf eine nach vorn gerichtete Schiebebewegung nach links geneigt ausgerichtet werden.
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In 2 ist ein Werkzeug 12 in Form eines Schiebers 40, insbesondere in Form eines Wasserschiebers 44, dargestellt. Auch dieses Werkzeug 12 weist eine Mehrzahl von werkzeugseitigen Verbindungsabschnitten 30, 36, 38 zur Verbindung mit einem Stiel 16 auf. Die durch die unterschiedliche Orientierung der genannten werkzeugseitigen Verbindungsabschnitte einstellbaren Neigungswinkel 42 beziehungsweise 44 sind vorzugsweise identisch und betragen beispielsweise zwischen ungefähr 10° und ungefähr 50°.
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In 3 ist ein Werkzeug 12 dargestellt, an welchem ein werkzeugseitiger Verbindungsabschnitt 46 um eine Schwenkachse 48 schwenkbar gelagert ist. Bezogen auf die Bezugsebene 34, in welcher der werkzeugseitige Verbindungsabschnitt 46 eine gerade Grundstellung einnimmt, kann der werkzeugseitige Verbindungsabschnitt 46 in einander entgegesetzten Schwenkrichtungen um Neigungswinkel 42 und 44 verschwenkt werden.
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Die Schwenkachse 48 ist Teil einer Einstelleinrichtung 50, deren Aufbau und Funktionsweise nachfolgend unter Bezugnahme auf 4 und 5 beschrieben wird.
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Die Einstelleinrichtung 50 umfasst eine werkzeugseitige Halterung 52 (vergleiche 4), welche fest mit einem verzahnten Gegenkörper 54 vergleiche 5) verbunden ist. Der Gegenkörper 54 ist von einem Schwenkbolzen 56 durchsetzt, welcher zumindest im Bereich des Gegenkörpers 54 ein Außengewinde 58 aufweist, welches mit einem entsprechenden Innengewinde des Gegenkörpers 54 zusammenwirkt.
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Der Schwenkbolzen 56 ist Teil einer insgesamt mit dem Bezugszeichen 60 bezeichneten Spannschraube, welche einen Betätigungsabschnitt 62 (beispielsweise in Form eines Flügelgriffs) umfasst sowie einen Spannkörper 64, welcher drehfest mit dem Schwenkbolzen 56 verbunden ist.
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Entlang der Schwenkachse 48 des Schwenkbolzens 56 gesehen zwischen dem Gegenkörper 54 und dem Spannkörper 64 ist ein Drehkörper 66 angeordnet, welcher Teil des werkzeugseitigen Verbindungsabschnitts 46 ist und beispielsweise einstückig mit einer in 4 abschnittsweise dargestellten Hülse 32 verbunden ist. Der Drehkörper 66 weist auf voneinander abgewandten Seiten Vorsprünge 68 auf, welche bei Betätigung der Spannschraube 60 formschlüssig mit Vertiefungen 70 zusammenwirken, welche an dem Spannkörper 64 und dem Gegenkörper 54 ausgebildet sind.
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In dem in 5 dargestellten gelösten Zustand der Spannschraube 60 kann der Drehkörper 66 und somit der werkzeugseitige Verbindungsabschnitt 46 um die Schwenkachse 48 verschwenkt werden. Nimmt der werkzeugseitige Verbindungsabschnitt 46 eine gewünschte Schwenklage ein, kann die Spannschraube 60 betätigt werden, sodass der Abstand zwischen dem Spannkörper 64 und dem Gegenkörper 54 so weit verkürzt wird, dass der Drehkörper 66 formschlüssig und somit drehfest zwischen dem Spannkörper 64 und dem Gegenkörper 54 aufgenommen ist.
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Die vorstehend beschriebenen Werkzeuge können aus unterschiedlichen Materialien, beispielsweise Holz, Metall, Kunststoff oder auch aus Verbundstoffen bestehen.
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Die vorstehend beschriebenen Arbeitsvorrichtungen eignen sich insbesondere zur Verwendung im Haushalt, aber auch im gewerblichen Bereich, beispielsweise in Betrieben, in der Bauindustrie, im Garten- und Landschaftsbau, in der Land-, Forst- oder Wasserwirtschaft.
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Es versteht sich, dass der Stiel 16 mit unterschiedlichen Werkzeugen 12 verbindbar ist, beispielsweise mit der Schaufel 18 oder dem Schieber 40. Es können auch gleichartige Werkzeuge 12 unterschiedlicher Größe und Stärke bereitgestellt werden.
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Die vorstehend unter Bezugnahme auf das Beispiel des Schneeräumens beschriebenen Vorteile ergeben sich sinngemäß auch für andere Materialien wie beispielsweise Sand, Kies, Wasser, Schmutz oder Laub.
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Die vorstehend beschriebene Arbeitsvorrichtung ermöglicht eine erhebliche Einsparung menschlicher Arbeitskraft und ermöglicht einen hohen Bedienungskomfort.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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