DE890109C - Verfahren zur Herstellung von Aminophthalocyaninen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Aminophthalocyaninen

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DE890109C
DE890109C DES15040D DES0015040D DE890109C DE 890109 C DE890109 C DE 890109C DE S15040 D DES15040 D DE S15040D DE S0015040 D DES0015040 D DE S0015040D DE 890109 C DE890109 C DE 890109C
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Albert Dr Sander
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09BORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
    • C09B47/00Porphines; Azaporphines
    • C09B47/04Phthalocyanines abbreviation: Pc
    • C09B47/08Preparation from other phthalocyanine compounds, e.g. cobaltphthalocyanineamine complex

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Aminophthalocyaninen Nach einem bekannten Verfahren lassen sich Aminophthalocyanine gewinnen, wenn man die entsprechenden Nitrophthaloeyanine in feinverteilter wäßriger Suspension mit bestimmten Reduktionsmitteln, nämlich mit alkalischen Hydrosulfit- und Schwefelnatriumlösungen sowie Zinnchlorür in stark salzsaurer Lösung behandelt. Dieser Reduktionsweise haften jedoch erhebliche technische Mängel an. Zunächst wirken diese Reduktionsmittel auf die in Wasser unlöslichen Nitroverbindungen des Phthalocyanins nur ein, wenn diese in Form sehr fein verteilter wäßriger Teige angewandt werden. Hydrosulfit und noch mehr das Zinnchlorür sind ferner verhältnismäßig teure Reduktionsmittel. Das Hydrosulfit neigt außerdem leicht zu Überreduktionen unter weitgehendem Abbau des Phthalocyaninmoleküls. Bei der Reduktion mit Zinnchlorür muß die erhaltene Tetraaminoverbindung durch sorgfältiges Auskochen mit Natronlauge von anhaftenden Zinnsalzen befreit und das Zinn aus den Filtraten auf bekanntem Wege zurückgewonnen werden, wenn dieses Reduktionsverfahren wirtschaftlich arbeiten soll. Der Reduktionsweise mit Sulfhydraten oder mit Schwefelnatrium haftet ferner der große Nachteil an, daß zur vollständigen Überführung der Nitroverbindungen in die Aminoverbindungen eine sehr lange Einwirkungsdauer bis 2o Stunden und darüber, erforderlich ist. Hierbei muß die Temperatur sorgfältig unter 2o' gehalten werden, um Nebenreaktionen zu vermeiden.
  • Es wurde nun gefunden, daß man auf einfache und außerordentlich wirtschaftliche Weise dadurch zu sehr reinen Aminophthaloeyaninen gelangen kann, daß man die entsprechenden Nitrophthalocyanine, zweckmäßig bei Temperaturen von etwa 4o bis 6o', durch Einwirkung eines gegebenenfalls vorher ineinander gelösten Gemisches von Schwefel und rauchender Schwefelsäure reduziert.
  • Nach beendeter Reduktion arbeitet man das Reaktionsgemisch zweckmäßig in der Weise auf, daß man es vorsichtig mit Wasser verdünnt, z. B. bis eine etwa 7o0/,ige Schwefelsäurelösung entstanden ist. Man erhält so eine leicht filtrierbare Lösung des Aminophthalocyanins, die man mittels Filtration über ein säurebeständiges Filter vom überschüssigen Schwefel und etwaigen Verunreinigungen befreien kann. Aus dem Filtrat fällt dann beim weiteren Verdünnen mit Wasser das Reduktionsprodukt aus, welches nach dem Abfiltrieren, Neutralwaschen und Trocknen reines Aminophthalocyanin darstellt.
  • Die Arbeitsweise des neuen Verfahrens wird in den nachstehenden Beispielen näher beschriebe ' n, wobei die angeführten Teile als Gewichtsteile zu verstehen sind. Beispiel I In 3oo Teile rauchender Schwefelsäure mit etwas 27 0/0 S 0,-Gehalt werden bei gewöhnlicher Temperatur nach und nach 15 Teile gemahlenen Schwefels unter gutem Rühren eingetragen, wobei die Temperatur von selbst auf etwa 3o' steigt. Nach beendetem Eintragen des Schwefels rührt man noch 15 bis 2o Minuten nach und erhitzt dann das Gemisch langsam auf 40', wobei der Schwefel vollständig mit oranger Farbe in Lösung geht und die Temperatur des Gemisches von selbst um einige Grade weitersteigt. Sobald die Temperatur wieder zu fallen beginnt, trägt man 25 Teile feingemahlenes Tetra-(4)-nitrophthalocyaninkupfer in das 'Säuregemisch ein. Die Reduktion erfolgt unter lebhafter Entwicklung von Schwefeldioxyd und unter Selbsterwärmung. Zweckmäßig setzt man daher die Nitroverbindung in dem Maße zu, daß die Temperatur des Gemisches sich auf etwa 4o' hält, wozu etwa i bis il/, Stunden benötigt werden. Zur Beendigung der Reaktion erwärmt man dann vorsichtig auf etwa 6o' und hält diese Temperatur etwa io Minuten bei. Man läßt dann auf etwa 40' abkühlen und verdünnt das Gemisch unter langsamem Wasserzulauf auf einen Schwefelsäuregehalt von 7o bis 75 OM, wobei die Temperatur bis etwa 8o' steigen darf. Nach dem Abkühlen auf etwa 65' filtriert man von geringen Mengen Ungelöstem, in der Hauptsache Schwefel und Spuren unveränderter Nitroverbindung, ab und wäscht kurze Zeit mit etwas 700/,iger Schwefelsäure nach. Beim Eingießen der schwefelsauren Filtrate in Wasser scheidet sich das Tetra-(4)-aminophthalocyaninkupfer in tiefblauen Flocken ab, deren Farbe mit Alkalien nach Grün umschlägt. Nach dem Abfiltrieren, Neutralwaschen und Trocknen gewinnt man so ig bis 2o Teile = go bis 95 0/0 der Theorie der reinen Tetraaminoverbindung, welche sich leicht mit gelbgrüner Farbe in konzentrierter Schwefelsäure löst und mit Nitrit in stark salzsaurer Lösung die mit grünblauer Farbe lösliche Diazoverbindung liefert. Beim Erhitzen mit Benzoylchlorid, zweckmäßig in hochsiedenden Lösungsmitteln, entsteht die dunkelgrüne Tetrabenzoylaminoverbindung, welche nach entsprechender Feinverteilung Kunststoffe in satten, leuchtendblaugrünen, hervorragenden licht-, hitze- und lösungsmittelechten Tönen färbt.
  • Beispiel 2 In 3oo Teile 2,70/,iges Oleum trägt man unter gutem Rühren bei etwa 40' ein gepulvertes Gemisch aus 15 Teilen Schwefel und 25 Teilen Tetra-(3)-nitrophthalocyaninkupfer allmählich in der Weise ein, daß die Temperatur beständig auf 4o bis 45' bleibt und stärkeres Schäumen durch das sich entwickelnde Schwefligsäureanhydrid vermieden wird. Man erhitzt dann nach dem Eintragen noch kurze Zeit auf 6o' und arbeitet in der im vorhergehenden Beispiel beschriebenen Weise auf. Man erhält so in nahezu theoretischer Ausbeute das Tetra-(3)-an-änophthalocyaninkupfer, das ähnliche Eigenschaften aufweist wie die 4-Aminoverbindung. Die entsprechenden Tetraaminophthalocyanine mit anderen stabil koordiniert gebundenen Metallen, wie z. B. Nickel oder Kobalt, lassen sich ebenfalls in der oben beschriebenen Weise erhalten. Beispiel 3 25 Teile metallfreies Tetra-(4)-Ditrophthaloeyalün werden nach der in Beispiel i beschriebenen Weise reduziert. Man erhält so in vorzüglicher Ausbeute das metaUfreie Tetra-(4)-aminophthaloeyanin als grünblaues Pulver, das mit Alkalien nach Grün umschlägt und beim Benzoylieren ein lichtechtes Pigment liefert, dessen Farbton gegenüber der entsprechenden Kupferverbindung deutlich nach Grün verschoben ist.
  • Der glatte Verlauf und das günstige Endergebnis des erfindungsgemäßen Reduktionsverfahrens war nach dem bisherigen Stande der Erkenntnis keineswegs vorauszusehen, da die Einwirkung des bei der Umsetzung von Schwefel und rauchender Schwefelsäure entstehenden Schwefelsesquioxyds auf organische Nitroverbindungen vielfach zum Eintritt von Hydroxylgruppen in das Molekül führt, gegebenenfalls durch Umlagerung der zuerst aus den Nitrogruppen entstandenen Hydroxylamine, wie z. B. im Fall der Nitroanthrachinone u. a. Verbindungen. Außerdem bringt das vorliegende neue Reduktionsverfahren den erheblichen technischen Vorteil mit sich, daß es eine vorherige Überführung der Nitrophthalocyanine in die Pastenforin überflüssig macht, da sich diese Nitroverbindungen leicht in dem sauren Reaktionsgemisch lösen und die Reaktion in kurzer Zeit beendet ist. Schließlich bedeutet das Arbeiten mit Schwefel gegenüber den bisher bekanntgewordenen Verfahren einen erheblichen wirtschaftlichen Fortschritt.
  • Durch Substitution der so gewonnenen Aminoverbilidungen, z. B. mittels aliphatischer oder aromatischer Säurereste, gelangt man zu außerordentlichlichtechten, leuchtendgrünblauen bis grünen Körperfarben, die sich z. B. hervorragend zum Echtfärben von Kunststoffen aller Art eignen. Weitere wertvolle Abkömmlinge lassen sich aus den nach diesem Verfahren erhaltenen Aminoverbindungen durch Diazotieren und Überführen der Diazogruppen auf bekannte Weise in andere Gruppen oder durch Kuppeln der Diazoverbindungen mit den üblichen Kupplungskomponenten gewinnen.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Aminophthalocyaninen durch Behandlung von Nitrophthalocyaninen mit Reduktionsmitteln, dadurch gekennzeichnet, daß die Reduktion durch Einwirkung eines gegebenenfalls vorher ineinander gelösten Gemisches von Schwefel und rauchender Schwefelsäure, zweckmäßig bei etwa 4o bis 6o', vorgenommen wird, worauf das Reaktionsgemisch durch Wasserzusatz bis auf eine etwa 7o0/,ige Schwefelsäure verdünnt, filtriert wird und aus dem Filtrat durch weitere Verdünnung mit Wasser das Aminophthaloeyanin ausgefällt wird.
DES15040D 1943-02-04 1943-02-05 Verfahren zur Herstellung von Aminophthalocyaninen Expired DE890109C (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2826589A (en) * 1954-02-25 1958-03-11 Basf Ag Process for the production of solventstable alpha- and gamma-forms of metal-free phthalocyanine
US5633370A (en) * 1993-10-22 1997-05-27 Hirofusa Shirai Naphthalocyanine compounds, naphthalocyanine polymers and method for making

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Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2826589A (en) * 1954-02-25 1958-03-11 Basf Ag Process for the production of solventstable alpha- and gamma-forms of metal-free phthalocyanine
US5633370A (en) * 1993-10-22 1997-05-27 Hirofusa Shirai Naphthalocyanine compounds, naphthalocyanine polymers and method for making

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