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Verfahren zur Herstellung von wasserlöslichen Farbstoffen der Anthrachinonreihe
Es wurde gefunden, daß man wertvolle wasserlösliche Farbstoffe der Anthraehinonreihe
erhält, wenn man r-Acyl-alkyl-amino-4-anili@doanthrachinone, die in 5-, 6-, 7- oder
8-Stellung eine Sulfonsäuregruppe enthalten können und deren Anilinrest in der p-Stellung
durch eine Phenyl-, Alkoxy- oder Phenoxygruppe substituiert ist, vorzugsweise durch
Einwirkung sulfonierender Mittel carbazoliert, mit oxydierenden Mitteln behandelt
und erforderlichenfalls noch sulfonsaure Gruppen einführt.
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Als Oxydationsmittel kommen neben Luftsauerstoff Chromate, Nitrite
usw. in Betracht. Als Sulfonierungsmitte1 seien z. B. Schwefelsäure, Oleum und Chlorsulfonsäure
genannt. Die Oxydation kann in wäßriger Suspension oder in schwefelsaurer Lösung
.durchgeführt werden, nachdem der Ringschluß erfolgt .ist. Zur Einführung der Sulfonsäuregruppen
ist es nicht unbedingt erforderlich, die Caribazole zu isolieren; vielmehr kann
die Sulfonierung auch sofort nach der Carbazolbildung durch längeres Verweilen in
,der zur Lösung verwandten Schwefelsäure oder durch Erhöhung der Konzentration der
Schwefelsäure erfolgen. Man kann auch von vornherein solche Anthrachinonderivate,
die in 5-, 6-, 7- oder 8-Stellung des Anthrachinonkerns bereits eine Sulfonsäuregruppe
enthalten, anwenden. Dann erübrigt sich selbstverständlich eine anschließende Sulfonierung.
Man erhält wertvolle Farbstoffe mit hervorragenden Lichtechtheiten, de tierische
Fasern in braunen Tönen färben.
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Je nach der Molekülgröße des Acylrestes und des Aminrestes erhält
man Farbstoffe, die sehr gut egalisieren oder besonders waschecht sind.
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Aus der Patentschrift 2#88 824 ist die Herstellung von $enzcarbazolfaribstoffen
der Anthrachinonreihe bekannt, die in r-Stellung eine Acylallcyl
-aminogruppe
besitzen, und zwar ist das Carbazol des i-Acetyl-methyl-amino-4-p-tolylaminoanthrachinons
erwähnt. Die Sulfonsäure dieses Carbazols färbt Wolle in orangen klaren Tönen an.
Die Färbungen sind aber nur mäßig lichtecht. Die Farbstoffe gemäß vorliegender Erfindung,
die in der 4-Stellung durch Phenyl-, Alkoxy- oder Phenoxygruppen substituierte Anilinreste
tragen, ergeben dagegen bedeutend lichtechtere Färbungen.
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Gegenüber den in der Patentschrift 593 867 beschriebenen, durch ß-Naphthylamin.
substituierten Anthrachinonfarbstoffen zeichnen sich die gemäß vorliegender Erfindung
hergestellten Farbstoffe durch ein besseres Egalisierun.gsvermögen aus und zeigen
außerdem den Vorteil, daß bei ihrer Herstellung die Verwendung .des ß-Naphthylamins,
das nach neueren Untersuchungen die -Bildung von Carcinomen begünstigt, vermieden
werden kann. Beispiel i 5 Gewichtsteile i-Acetyl - methyl - amino - 4-p anisidino-anthrachinon-6-sulfonsäure
werden in 4o Gewichtsteilen Schwefesäuremonohydrat gelöst und 2 Stunden .bei 20
Ibis 30° verrührt. Sodann setzt man r Gewichtsteil Nitrosylschwefelsäure zu, gießt
die Lösung auf Eis urid filtriert den abgeschiedenen Farbstoff ab. Dieser ist bereits
sulfoniert. Seine Lösungsfarbe in Schwefelsäure ist tiefblau. In Wasser löst er
sich mit brauner Farbe. Auf Wolle zieht er mit gelbbrauner Farbe auf. Die Färbungen
sind durch eine sehr gute Egalität und Lichtechtheit ausgezeichnet.
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Beispiel .2 5 Gewichtsteile i-Acetyl-methyl-amino-4-p= anisidino-anthrachinon-6-sulfonsäure
werden in 4o Gewichtsteilen Schwefelsäure (96o/oig) gelöst, bei ao bis .25'o1 2,
-Stunden verrührt, - sodann in 40o Gewichtsteilen Eiswasser, in dem man i Teil Natriumbichromat
gelöst hat, einsgetragen. Der Farbstoff wird .abfiltriert. Er färbt Wolle aus saurem
Bade in braunen Tönen mit ähnlichen Eigenschaften wie .das in Beispiel i beschriebene
Produkt.
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Beispiel 3 (Ersetzt man in Beispiel i das Acetylderivat durch hie
gleiche Menge i-Benzoyl-lnethyl-.amino-4-li -anisidino-anthrachinon und arbeitet
im übrigen nach .der im Beispiel i gegebenen Vorschrift, so erhält man einen Farbstoff,
der im Egalisierungsvermögen dem Produkt gemäß Beispiel i etwas nachsteht, dafür
aber. noch bessere Naßeehtheiten besitzt.
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Beispiel 4 io Gewichtsteile . i-iBenzoyl-methyl-annino-4-p'-phenylanilidoanthrachinon
werden in 8o Gewichtsteilen Schwefelsäuremonohydrat .gelöst und die Lösung bei 3o
bis 40° mehrere Stunden verrührt. Sodann gießt man die schwefelsaure Lösung in 5oo
Gewichtsteilen Wasser, in dem 2 Gewichtsteile Kaliumbichromatgelöst sind, saugt
den abgeschiedenen Farbstoff, .der bereits während der Reaktion sulfoniert wurde,
ab, neutralisiert die freie Sulfosäure mit Soda und trocknet dann den Farbstoff.
Er löst sich in Schwefelsäure blau. Wolle färbt er aus saurem Bade in klaren braunen
Tönen. Die Ausfärbungen sind sehr gut licht- und naßecht. Aus neutralem Bad zieht
,das Produkt ebenfalls sehr gut auf Wolle auf. Beispiel 5 Gewichtsteile i-Acetyl-methyl-amino-4-p'-phenylanilido
anthrachinön-6-sulfonsäure werden in 4o Gewichtsteilen Schwefelsäure (96°/oig) gelöst
und die Lösung etwa w Stunden verrührt. Man gießt .dann in 3oo Gewichtsteilen Wasser
und saugt das abgeschiedene Produkt ab. Es löst sich in Wasser mit brauner Farbe
und färbt Wolle aus neutralem Bad oder saurem Bad in lichtechten braunen Tönen.