DE887034C

DE887034C - Einrichtung zur Fernsteuerung von Hochspannungstrennschaltern bei Elektrofilteranlagen

Info

Publication number: DE887034C
Application number: DES5470D
Authority: DE
Inventors: Ernst Dipl-Ing Schwarz
Original assignee: Metallgesellschaft AG
Current assignee: GEA Group AG
Priority date: 1940-10-12
Filing date: 1940-10-12
Publication date: 1953-08-20

Description

Einrichtung zur Fernsteuerung von Hochspannungstrennschaltern bei Elektrofilteranlagen Während früher zum Schutze gegen Überströme in jeder Zuleitung zu einem Elektrofilter ein Hochspannungsautomat eingebaut wurde, wird neuerdings an deren' Stelle vielfach, insbesondere dann, wenn es sich um unruhig arbeitende Anlagen handelt, die Hochspannungserzeugungsmaschine mit einer Schützensteuerung ausgerüstet, die im Augenblick eines Überschlages niederspannungsseitig den Hochspannungstransformator abschaltet und nach kurzer Zeit wieder einschaltet. Hat diese Unterbrechung nicht zur Behebung der Störungsursache genügt und tritt eine Unterbrechtnig infolgedessen mehrmals hintereinander auf, so erfolgt nach einer einstellbaren Anzahl von Auslösungen des Schützes die endgültige Abschaltung der Hochspannung. Bei Anlagen, bei welchen mehrere Elektrofilter an eine Hochspannungsmaschine mit Schützensteuerung angeschlossen sind, «erden bei Ausfall der Maschine auf Grund einer in nur einem Filter Störung auch alle übrigen von derselben Maschine gespeisten Filter außer Betrieb gesetzt. Dies bedeutet eine erhebliche Störung und außerdem mit Rücksicht auf das erforderliche Wiedereinschalten aller Filter eine Bedienungserschwerung. Des weiteren war es infolge Fehlens einer betriebssicheren Anzeigevorrichtung nicht ohne weiteres möglich, beim Ansprechen der Schützensteuerung festzustellen, welches der von der Maschine gespeisten Filter das gestörte war. Es gab keinen anderen Weg, als durch nacheinanderfolgendes Ausschalten aller Filter nach dem gestörten -Filter zu suchen.
Die Erfindung betrifft nun eine weitere Ausbildung der ferngesteuerten Hochspannungsabschaltung nach Patent 869 045 und bezweckt, daß beim Auftreten einer Störung in einem Filter oder einer Filtergruppe, das oder die zusammen mit anderen von einer Hochspannungsmaschine gespeist wird, nur noch das gestörte Filter abgeschaltet wird, nachdem durch mehrmaliges selbsttätiges Aus- und Wiedereinschalten des Trennschalters die Störungsursache nicht behoben wurde.
Wie die Erfindung ausgeführt werden kann, zeigt nachstehende Beschreibung und :die Zeichnung, die ein Schema veranschaulicht.
In die Hochspannungszuleitung zum Elektrofilter ist ein Hochspannungsrelais i eingeschaltet. Dieses Relais hat einen Arbeitskontukt 2 und einen Ruhekontakt 3. Der Ruhekontakt 3 liegt in Reihe mit dem Ruhekontakt 4. des in dem Hauptpatent beschriebenen Druckknopfes 5. In Reihe mit dem Arbeitskontakt 2 liegen die Relais 6 und 7. Das Relais 6 ist mit einem Arbeitskontakt- 8 mit Öffnungsverzögerung ausgerüstet, während das Relais 7 zwei ebenfalls mit Öffnungsverzögerung versehene Ruhekontakte 9 und io hat. Beim Einschalten des Relais 6 wird der Kontakt 8 sofort geschlossen, während bei Abschaltung der Kontakt 8 erst nach einiger Zeit öffnet. Das Relais 7 öffnet seine Ruhekontakte 9 und io erst nach einer Reihe von aufgetretenen Impulsen und auch dann erst nach einer kurzen Verzögerungszeit. Dies kann z. B. dadurch bewerkstelligt werden, daß bei jedem Impuls über eine Hubstange ein Ratschenrad weitergedreht wird, mit welchem zwei Quecksilberschaltröhren mit Öffnungsverzögerung fest verbunden sind. Bei einer nach einer Anzahl von Impulsen eingetretenen Lage des Ratschenrades beginnt das Quecksilber zu fließen und die Kontakte 9 und io verzögert zu öffnen.
Die Kontakte 8 und 9 liegen in Reihe und überbrücken bzw. öffnen die Kontaktscheibe i i des Hilfsmotors 12 nach dem Hauptpatent für den Trennschalter 13. Der Ruhekontakt io des.Relais 7 liegt in Reihe mit dem Arbeitskontakt 15 des Druckknopfes 5.
Beim Auftreten eines überschlages im Elektrofilter und eines dadurch ausgelösten Überstromes in zier Zuleitung spricht das Hochspannungsrelais i sofort an. Hierbei wird der Ruhekontakt 3 geöffnet und der Arbeitskontakt 2 geschlossen. Das Schließen des Arbeitskontaktes 2 bewirkt das Ansprechen der Relais 6 und 7. Das Relais 6 schließt sofort seinen Kontakt 8, wodurch der Antriebsmotor 12 des Hoclispannungstrennschalters 13 Spannung erhält. Eine Unterbrechung des Motorstromkreises durch den Kontakt 9 findet nicht statt, da das Relais 7 erst einen Impuls erhalten bat. Das Ingangsetzen des Antriebsmotors 12 bewirkt das sofortige Abschalten des Hochspannungstrennschalters 13. Eine Lichtbogenbildung bei diesem Ausschaltvorgang wird deshalb vermieden, weil der Ruhekontakt 3 des Hochspannungsrelais r den Niederspannungskreis der Hochspannungsmaschine unterbrochen hat. Das Abschalten des Trennschalters 13 veranlaßt das Abfallen des Hochspannungsrelais i und dieses wieder durch Öffnen des Arbeitskontaktes 2 das Abfallen der Relais 6 und 7. Gleichzeitig wird der Ruhekontakt 3 geschlossen, d. h. der Niederspannungsstromkreis der Hochspannungsmaschine wird wieder geschlossen. Durch den Abfall .des Relais 6 öffnet nach einiger Zeit der Arbeitskontakt B. Während dieser Verzögerungszeit ist der Kontakt ii des Antriebsmotors 12 über die Ausschaltendstellung hinweggelaufen, so daß der Hochspannungstrennschalter 13 wieder in die Einschaltstellung zurückgeht. Ist die Störungsursache noch nicht behoben, so beginnt sofort der gleiche vorstehend beschriebene Vorgang, indem im Augenblick .des Einschaltens des Hochspannungstrennschalters 13 das Hochspannungsrelais i wieder anspricht. Der Trennschalter 13 wird also selbsttätig so lange aus- und wieder eingeschaltet, bis nach einer einstellbaren Anzahl von Impulsen uiid entsprechenden Ansprechen des Hochspannungsrelais i der Ruhekontakt 9 des Relais 7 öffnet, und zwar verzögert, nachdem die Kontakte des Motorschalters i i geschlossen sind. Der Schalter i i schaltet nach einer halben Umdrehung des Motors 12 ab, d. h. der Hochspannungstrennschalter 13 bleibt in der Ausschaltstellung stehen. Gleichzeitig erfolgt eine Signalisierung durch Aufleuchten einer durch den ebenfalls im Hauptpatent e rwä 'hilten Signalkontakt 14 gesteuerten Lampe 16.
Da auch für den Einschaltzustand des Hochspannungstrennschalters 13 eine Signallampe 17 vorhanden ist, kann bei wechselseitigem Aufleuchten der an einer beliebigen Stelle der Anlage, z. B. bei Rauchgasfiltern am Kesselpult, angeordneten Lampen 16 und 17 festgestellt werden, daß eine Störung vorliegt, die unter Umständen zur Außerbetriebsetzurrg des betreffenden Elektrofilters führt.
Da mit idem Kontakt 9 des Relais 7 auch der Kontakt io geöffnet wurde, ist ein willkürliches Einschalten des Trennschalters 13 durch Betätigullg des Druckknopfes 5 nicht möglich, weil der Stromkreis des Antriebsmotors unterbrochen ist. Der Hochspannungstr ennschalter 13 kann erst dann wieder eingeschaltet werden, wenn das Relais 7 in die Ausgangsstellung von Hand zurückgestellt wird. Auf diese Weise wird vermieden, daß der N%illhiirl-ich eingeschaltete Trennschalter 14 bei Oberströmen durch das Relais i nicht ausgeschaltet werden kann.

Claims

PATENTANSPRUCH: Einrichtung zur Fernsteuerung von Hochspannungstrennschaltern, die bei aus mehreren Einheiten oder Gruppen bestehenden Elektroiilteranlagen an den einzelnen von einer gemeinsamen Hochspannungsduelle gespeisten Filtereinheiten oder -gruppen untergebracht sind, durch Druckknopfschalter von einer vom Orte der Trennschalter entfernten Stelle, z. B. vom gemeinsamen Hochspannungsraum der Elektrofilteranlage aus unter Verwendung von Hilfsmotoren nach Patent 869 045, dadurch gekennzeichnet, daß in den Trennschalterhochspannungsleitungen überstromrelais (i) lieben, die niederspannungsseitig je einen Arbeitskontakt (2) und einen Ruhekontakt (3) haben, von denen der Ruhekontakt (3) in Reihe mit dem Ruhekontakt (4) des Einknopfdruckschalters (5) geschaltet ist, während mit dem Arbeitskontakt (z) ein Relais (6) mit einem unter Öffnungsverzögerung ansprechenden Arbeitskontakt (8) und ein Relais (7) mit zwei Ruhekontakten (9, io) mit Öffnungsverzögerung in Reihe liegen, wobei die Kontakte (8, 9) der Relais (6, 7) in Reihe geschaltet sind und den umlaufenden Kontakt (ii) des Hilfsmotors (1z) überbrücken bzw. öffnen und der Ruhekontakt (io) des Relais (7) mit dem Arbeitskontakt (15) des Einknopfdruckschalters (5) in Reihe liegt. Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 339 7z8, 37276o, 579 759; französische Patentschrift N r. 8-.i 686.