DE681061C - Schutzschaltung fuer elektrische Anlageteile - Google Patents

Description

• Schutzschaltung für elektrische Anlageteile Die Erfindung betrifft einen überlagerten, richtungsaj@hängigen überstromzeitschutz für eine Schutzeinrichtung, bei der die Auslösung des Netzschalters vom Vergleich der Augenblicksrichtung des Stromes an beiden Enden des zu schützenden Anlageteil:es über eine Hilfsleitung abhängig ist. Vergleicht man die Augenblicksrichtungen des Stxomes an den Enden eines zu schützenden Streckenabschnitts mit Hilfe von polarisierten Relais über eine Hilfsleitung, so ergibt sich bei entsprechender Schaltung ein Auslöseimpuls immer dann, wenn die Ströme an den Streckenenden gegenphasig sind, also Energie in die Strecke von beiden Seiten hineinfließt. Bei :einem Versagen der so gek einzeichneten Schutzeinrichtung ist aber ein Reserves,ch.utz durch die in den Nachbarabschnitten liegende Schutzeinrichtung nicht gegeben, was beispielsweise bei widerstandsabhängigen Schutzeinrichtungen ohne weiteres der Fall ist. Es, muß daher für obengenannte Vergleichsschutzeinrichtungen ein überlagerter Schutz geschaffen werden. Hierfür ist bereits vorgeschlagen worden, :einen abhängigen oder unabhängigen überstromzeitschutz (Zeitstaffelschutz) zu verwenden, wie er als. selbständiges Schutzsystem für Ringnetze bereits bekannt ist.
• Die Erfindung betrifft eine Weiterausbildung des überstromzeitschutzes, der als Reserve für einen StromrichtungsvergleichssOiutz dienen soll. Erfindungsgemäß wird bei Bestehen von Fehleranregebedingungen, beispielsweise Überströmen, ein Zeitrelais angeregt, das nach einer bestimmten Zeit den Anschluß des Steuerkontaktes des Richtungsrelais an die Hilfsleitung unterbricht und diesen auf den Steuerkontakt eines von der Wechselspannung gesteuerten, ebenfalls polarisierten Relais schaltet, das folglich seinen Steuerkontakt im Takte der Wechselspanneng öffnet und schließt.
• Die Wirkungsweise der Schutzeinrichtung sei ,an Hand der schematischen Abbildung näher erläutert. Mit Gi ist das von der Augenblicksrichtung des Stromes abhängige Richtungsrelais bezeichnet, :das in bekannter Weise über - einen Stromwandler von der zu schützenden Leitung gespeist wird. Im Takt des Wechselstromes schaltet nach erfolgter Anregung das Relais Gi seinen Vmschaltkontakt abwechselnd an die Stationsbatterie oder an die Auslösespule des Schalters oder des Auslösereläis H. In der Gegenstation ist ein völlig gleichwirkendes Relais Oj vorhanden, das bei normalen Verhältnissen, d. h. wenn der Strom an beiden Streckenenden gleichphasig liegt, in Phase mit dem anderen Relais Gj schwingt. Dadurch werden über die beiden Hilfsleitungen, von denen eine auch Erde sein kann, entweder gleichzeitig die Batterien oder gleichzeitig die Auslösespulen miteinander verbunden. Erst ,im Fehlerfall, wenn die Relais gegenphasig schwingen, werden die Auslösespulen H abwechselnd ,an. die Batterien der Gegenstation angeschlossen, so daß eine Schalterauslösung erfolgt. Versagt aus irgendeinem Grunde diese Schutzeinrichtung, beispielsweise durch Bruch des Hilfsleiters o.,dgl., so tritt die erfindungsgemäße Einri.ch;tung in Wirkung. Gleichzeitig mit der Anregung des polarisierten Relais GJ ist nämlich exfindungsgemäß das Zeitrelais K in Gang gesetzt worden, das nach. deiner bestimmten Zeit, die normalerweise für die Abschaltung des Fehlers ausreicht, den Steuerkontakt des Relais C'rj von der Hilfsleitung ab und in Reihe mit dem Steuerkontakt eines weiteren Relais GU schaltet, das ebenfalls als polarisiertes ReIais ausgebildet und an die Wechselspannung angeschlossen ist und folglich seinen Steuerkontakt ebenfalls im Takte der Wechselspannung öffnet und schließt. Bei in. den Streckenabschnitt hineingerichteter Energie wird nun durch die hinterefnandergeschälteten Kontakte von Cru und Crl die Auslösespule H an die Stationsbatterie gelegt und so eine Abschaltung mit Sicherheit bewirkt.
• Diese Einrichtung bewirkt auch dann ein sicheres Abschalten des Fehlers, wenn die Schutzeinrichtungen in einer dem Fehler benachbaxten Station .aus irgendeinem Grunde unwirksam sind. Durch einen Fehler werden ,auch im Nachbarabschnitt Anregeb.edingungen gegeben, so daß nach einer bestimmten Zeit das Relais mit der geringsten. Zeitverzögerung; unabhängig vom Vergleich der Stromrichtungen, die endgültige Abschaltung bewirkt. Hierbei fällt ebenso wie heim Impedanzschutz bei einer Störung in der Schutzeinrichtung auch der Nachbarabschnitt mit aus. Bei einer Unterbrechung des Hilfsleiters im fehlerhaften Abschnitt jedoch kann die Abschaltung nur des fehlerhaften Streckenabschnitts allerdings mit entsprechender Zeitverzögerung :erzielt werden, ohne daß mehr Schalter als unbedingt notwendig fällen.
• Man kann, wie erwähnt, den Reserveschutz gemäß der Erfindung als-- Zeitstaffülschutz, beispielsweise reit gegenläufiger Zeitstaffelung der Relais h; ausführen: Zweckmäßiger noch ist es, das Anlegerelais I( in seiner Ablaufzeit von der Spannteig abhängig zu machen, da diese tun so niedriger ist, je näher das. Relais an der Fehlerstelle liegt. Hierdurch ist es in .allen Fällen möglich, eine schnelle Klärung des Fehlers-auch hei unterbro,chenem Hilfsleiter oder sonstigen Fehlern in der Schutzeinrichtung zu bewirken. Um ,auch hier dem Schütz genügend Zeit zu lassen, in der er eine Schalterauslösung bewirken kann, ist es zweckmäßig, dem ZeitreIais I@ eine. gemischte Kennlinie zu geben, beispielsweise derart, daß die spannungsabhängige Kennlinie erst nach Ablauf einer bestimmten, für alle Relais gleichen Grundzeit wirksam wird,

Claims (1)

1. PATENTANSPRÜCIIE: I. Schutzschaltung für elektrische Anlageteile, bei der die Auslösung des Netzschalters vom Vergleich der Augenblicksrichtungen des Stromes an -beiden Enden des zu schützenden Anle eteiles über eine Hilfsleitung abhängig ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Steuerkontakt des polarisierten Richtungsrelais bei Bestehen von Fehleranregebedingungen, beispielsweise überströmen nach einer gewissen Zeit, die normalerweise zur Ahs,chaltung des Fehlers ausreicht, durch Zeitrelais (I() von der Hilfsletung ab- und in Reihe mit dem Steuerkontakt eines zweiten. Relais geschaltet wird, der sich im Takt der Wechselspannung öffnet und schließt, und daß bei in den Streckenabschnitt hineingerichteter Energie durch die dann im richtigen Augenblick erfolgende S:chließung des Steuerkontaktes des zweiten Relais die Auslösespule des Schalters periodisch an Spannung gelegt wird. 2: Schutzschaltung nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, da;ß die Zeitrelais (I<) für die Ums,chaltungin-verschiedenen n Stationen verschiedene Zeiteinstellungen, beispielsweise ;entsprechend der bekannten gegenläufigen Zeitstaffelung, besitzen. 3. Schutzschaltung nach Anspruch r, dadurch gekennzeIchnet, daß die Zeitrelais (I() in Abhängigkeit von der Netzspannung um so schneller die Umschaltung bewirken, je niedriger die Spannung is:. q.. Schutzschaltung nach Anspruch r und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Zeitrelais (I0) erst nach Ablauf einer bestinunten, für alle Relais gemeinsamen Grundzeit spannungsabhängig werden.