DE739027C

DE739027C - Anordnung zur Beseitigung von Lichtbogenfehlern durch kurzzeitige Spannungsunterbrechung in durch Zeitselektivschutzeinrichtungen mit Anrege- und Zeitrelais geschuetzteneinseitig gespeisten Leitungsteilen

Info

Publication number: DE739027C
Application number: DES124832D
Authority: DE
Inventors: Dr Manfred Schleicher
Original assignee: Siemens AG
Current assignee: Siemens AG
Priority date: 1936-11-06
Filing date: 1936-11-06
Publication date: 1943-09-09

Description

Anordnung zur Beseitigung von Lichtbogenfehlern durch kurzzeitige Spannungsunterbrechung in durch Zeitselektivschutzeinrichtungen :mit Anrege- und Zeitrelais geschützten einseitig gespeisten Leitungsteilen Es ist bekannt, den Schalter einer Leitungsstrecke, nachdem er durch das Schutzrelais zur Auslösung gebracht wurde, versuchsweise wieder einzuschalten, da mancheFehler, insbesondere solche,. bei denen. der Fehlerstrom durch einen Lichtbogen aufrechterhalten wird, verschwinden, sobald der betreffende Anlageteil spannungslos wird. Solche Fehler treten in der Regel auch dann nicht von neuem auf, wenn kurz nach der Unterbrechung des Lichtbogens die Spannung wiederhergestellt wird. Je rascher die Abschaltung der Spannung auf die Fehlerentstehung folgt, um so sicherer ist der Erfolg, weil die verdampften Metallmengen, welche die Neuzündung des Lichtbogens begünstigen, dann um so kleiner sind. Durch eine kurzzeitige Aus- und Wiedereinschaltung des Anlageteiles kann man daher in vielen Fällen. eine Beseitigung eines Fehlers erreichen, ohne daß eine nennenswerteUnterbrechungderEnergiebelieferung eintritt.
Es ist vorgeschlagen worden, die Zeit der Abschaltung eines Anlageteiles dadurch zu verkürzen, daß zwei Parallelstromwege mit je einem Leistungsschalter vorgesehen werden, von denen stets nur einer geschlossen ist, und den vom Schutzrelais gegebenen Impuls gleichzeitig zur Auslösung des geschlossenen und zur Einschaltung des offenen Leistungsschalters zu verwenden. Eine derartige Anordnung ist, da sie zwei Leistungsschalter mit den zugehörigen Einschalt- und Ausschaltvorrichtungen erfordert, teuer und verlangt auch einen entsprechend großen Raum in der Schaltstation.
Bei einer bekannten selbsttätigen Überstramabschalt- und Wiedereinschalteinrichtung gibt das Überstromrelais bei seinem Ansprechen gleichzeitig mit dem Auslöseimpuls für den Schalter den Impuls zu dessen Wiedereinschaltung, wodurch die erste Unterbrechung sehr kurzzeitig erfolgt.
Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, die Beseitigung eines Lichtbogenfehlers durch eine sehr kurzzeitige Spannungunterbrechung in durch Zeitselektivschutzeinrichtungen mit Anrege= und Zeitrelais geschützten einseitig gespeisten Leitungsteilen ohne besonderen zusätzlichen Geräteaufwand zu erreichen. Erfindungsgemäß bewirkt das äußerst schnell arbeitende Anregerelais der Zeitselektivschutzeinrichtung' am Anfange einer einfachen oder verzweigten Stichleitung bei seinem Ansprechen die kurzzeitige Ausschaltung und sofortige Wiedereinschaltung des betreffenden einzigen Leitungsschalters. Bei einem Fehler in einer Stichleitung wird diese daher gemäß der Erfindung durch das Ansprechen eines äußerst schnell ansprechenden Anregerelais am Anfang der Stichleitung äußerst kurzzeitig ,aus- und sofort wiedereingeschaltet, ohne daß dadurch der Ablauf der Zeitrelais wesentlich beeinflußt wird. Man kann dies sogar mehrmals wiederholen, während das Zeitrelais abläuft. Wenn dann die kurzzeitige Spannungsabschaltung nicht die Beseitigung des Fehlers herbeigeführt hat, erfolgt ordnungsgemäß durch die Zeitrelais die Äbschaltung des kranken Anlageteiles. Das Zeitrelais kann bei Stichleitungen oder Baumnetzen einÜberstromzeitrelais mit abhängiger oder fester Zeitstaffelung sein. Auch kann der Spannungsabfall oder die Verminderung des Leitungswiderstandes für die Zeitstaffelung ausgenutzt sein.
Besonders bei solchen Wiedereinschaltvor-" richtungen, bei denen die Schalterschließung nicht durch die Anzugskraft eines Magneten bewirkt wird, sondern bei denen ein Elektromotor oder eine Druckluftsteuerung die Schalterschließung durchführt, bedeutet die Auslösung des Wiedereinschaltko.mmandos durch das Anregerelais der Schutzeinrichtung einen nicht unerheblichen Zeitgewinn.
Die Einrichtung nach der Erfindung unterscheidet sich daher wesentlich von den üblichen Wiedereinschaltvorrichtungen, die bei Verbraucherleitungen angewendet werden und die bei Bestehenbleiben des Fehlers die kurzzeitige Aus- und Wiedereinschaltung mehrmals wiederholen, aber nicht mehr wiedereinschalten, wenn nach einer gewissen Zeit nach Auftreten des Fehlers nach dem Einschalten der Schalter wieder herausfällt.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Anordnung zur Beseitigung eines Lichtbo-genfehlers durch kurzzeitigeSpannungsunterbrechung in durch Zeitselektivschutzeinrichtungen mit Anrege- und Zeitrelais geschützten einseitig gespeisten Leitungsteilen, dadurch gekennzeichnet, daß das äußerst schnell arbeitende Anregerelais der Zeitselektivschutzeinrichtung am Anfange einer einfachen oder verzweigten Stichleitung bei seinem Ansprechen die kurzzeitigeAusschaltung und sofortige Wiedereinschaltung des betreffenden einzigen Leitungsschalters bewirkt. -a. Anordnung nach Anspruch i. dadurch gekennzeichnet, daß das durch das Anreg@erelais in Lauf gesetzte Zeitrelais den kranken Leitungsteil nur dann abschaltet, wenn die Beseitigung des Fehlerstroms durch die kurzzeitige Leitungsunterbrechung nicht erreicht wurde. 3. Anordnung nach Anspruch i oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die kurzzeitige Abschaltung und sofortige Wiedereinschaltung der Leitung während der Laufzeit des Zeitrelais mehrmals durchgefiihrt wird.