DE885843C - Verfahren zur Herstellung von Aminoarylsulfodicyandiamidinen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Aminoarylsulfodicyandiamidinen

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DE885843C
DE885843C DED4239D DED0004239D DE885843C DE 885843 C DE885843 C DE 885843C DE D4239 D DED4239 D DE D4239D DE D0004239 D DED0004239 D DE D0004239D DE 885843 C DE885843 C DE 885843C
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DE
Germany
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dicyandiamidine
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Expired
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DED4239D
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Inventor
Wolfgang Dr Guendel
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Deutsche Hydrierwerke AG
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Deutsche Hydrierwerke AG
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C311/00Amides of sulfonic acids, i.e. compounds having singly-bound oxygen atoms of sulfo groups replaced by nitrogen atoms, not being part of nitro or nitroso groups
    • C07C311/50Compounds containing any of the groups, X being a hetero atom, Y being any atom
    • C07C311/52Y being a hetero atom
    • C07C311/64X and Y being nitrogen atoms, e.g. N-sulfonylguanidine

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Aminoarylsulfodicyandiamidinen Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Aminoarylsulfodicyandiamidinen, welches darin besteht, daß man im Kern durch stickstoffhaltige, in Aminogruppen überführbare Reste substituierte Arylsulfolialogenide mit Dicyandiamidin oder dessen Salzen im Beisein säurebindender Mittel umsetzt und anschließend in den erhaltenen Arylsulfodicyandiamidinen die Aminogruppen in bekannter Weise in neutralem oder saurem Medium freilegt. Die Reaktion verläuft beispielsweise unter Verwendung von Nitroarylsulfosäurehalogeniden gemäß nachstehender Reaktionsgleichung. Es wurde die überraschende Beobachtung gemacht, daß die Arylsulfodicyandiamidine in saurem Medium unverhältnismäßig resistent sind, so daß die Umwandlung der stickstoffhaltigen, in eine Aminogruppe überführbaren Reste in die Aminogruppe durch Verseifung oder Reduktion in. saurem Medium, auch bei langer Einwirkung, ohne Schädigung des Dicyandiamidinrestes möglich ist.
  • Die Aminoarylsulfodicyandiamidine sind wertvolle Mittel für die Bekämpfung bakterieller Infektionen. Als bekannte stickstoffhaltige Kernsubstituenten, die nach üblichen Methoden in Aminogruppen übergeführt werden können, sind beispielsweise zu nennen: Acylaminogruppen, Carbalkoxyaminogruppen, die Azomethingruppen, die Nitro- und Nitroso- und Hydroxylamino- sowie die Azo-, Azoxy- und Hydrazogruppe.
  • Die kernsubstituierten Arylsulfohalogenide werden mit Dicyandiamidinsalzen in äquimolaren Mengen und in Gegenwart säurebindender Mittel umgesetzt. Man erhält in dieser Verfahrensstufe beispielsweise das 4-Nitrobenzolsulfo-dicyandiamidin bzw. das entsprechende Stellungsisomere mit 3- oder 2-ständiger Nitrogruppe, das 4-Acetylaminobenzolsulfo-dicyandiamidin, das 4-Carbäthoxyamino-benzolsulfo-dicyandiamidin, das q.-Benzoylamino-3, 5-dimethyl- oder -3, 5-dichlorbenzolsulfo-dicyandiamidin, Azobenzol-4-sulfo-dicyandiamidin, Azobenzol-3, 4'- oder -3, 3'-disulfodicyandiamidin usw. in guten Ausbeuten.
  • Im Anschluß daran erfolgt die Bildung der Aminogruppen aus den in Aminogruppen überführbaren Resten in neutralem oder saurem Medium. Von diesen Gruppen werden z. B. die Acylamino- und Azomethingruppe durch Hydrolyse in die Aminogruppe umgewandelt, während die Nitro-, Nitroso-, Azo-, Azoxy-oder Hydrazogruppe durch Reduktion in die Aminogruppe übergeführt wird. Hierbei können sämtliche bekannten Hydrolysen- bzw. Reduktionsverfahren zur Anwendung gelangen, sofern sie nicht das Arbeiten im alkalischen Medium erfordern.
  • Die erhaltenen Aminoarylsulfodicyandiamidine, wie 4-Aminobenzolsulfo-dicyandiamidin, i-Aminonaphthalin-4-sulfo-dicyandiamidin, 3, 5-Dimethyl-5-aminobenzolsulfo-dicyandiamidin, werden dann in üblicher Weise isoliert und aufgearbeitet. Beispiele 1. 30 Gewichtsteile 4-Acetylaininobenzolsulfodicyandiamidin vom F. = 238°, das durch Umsetzung von 4-Acetylaminobenzolsulfochlorid mit Dicyandiamidinhydrochlorid erhältlich ist, werden in 7oo Volumteilen Wasser aufgeschlämmt. Nach Zugabe von Zoo Volumteilen 2n-Salzsäure erhitzt man unter Rückfluß so lange zum Sieden, bis alles klar in Lösung gegangen ist, wozu etwa 1/2 bis s/4 Stunde erforderlich ist. Durch langsame Zugabe von Zoo Volumteilen 2n-Natronlauge oder einer entsprechenden Menge Sodalösung bringt man das gebildete 4-Aminobenzolsulfo-dicyandiamidin zur Abscheidung, das anschließend zwecks Reinigung aus viel 5o°/oigem Alkohol umkristallisiert wird. Man erhält es in Form farbloser Nadeln vom Schmelzpunkt 226 bis 227°.
  • 2. 28,7 Gewichtsteile 3-Nitrobenzolsulfo-dicyandiamidin vom F. = 2i6°, das durch Umsetzung von 3-Nitrobenzolsulfochlorid mit einer äquivalenten Menge Dicyandiamidin-chlorhydrat im Beisein säurebindender Mittel erhältlich ist, werden in 3oo Gewichtsteilen Tetrahydrofurfurylalkohol gelöst und im Autoklaven in Gegenwart eines frisch reduzierten Kupferchromitkatalysators bei go° und einem Wasserstoffdruck von 8o atü hydriert, bis die Resorption zum Stillstand kommt. Nach dem Abtrennen des Katalysators wird der Tetrahydrofurfurylalkohol unter Vermeidung von Überhitzung im Vakuum soweit als möglich abdestilhert und der Rückstand mit der iofachen Menge Wasser verrührt. Das nach längerem Stehen kristallin werdende 3-Amino-benzolsulfo-dicyandiamidin wird durch eventuell wiederholtes Umkristallisieren aus 5o°/oigem Isopropylalkohol gereinigt. Man erhält es in guter Ausbeute in Form kleiner farbloser Nadeln vom F. = 22o°. Die Verbindung ist in den meisten organischen Lösungsmitteln schwer, in verdünnten Säuren leicht löslich.
  • 3. In eine Lösung von 37,5 Gewichtsteilen 4, 4'-Azobenzoldisulfochlorid vom F. = 222° (das entsprechend den Angaben von Laar, Bd.14, S. 1929, erhalten wurde) in 350 Volumteilen Aceton gibt man 27,7 Gewichtsteile feinpulverisiertes Dicyandiamidin-hydrochlorid und läßt unter lebhaftem Rühren bei einer -f- io° nicht übersteigenden Temperatur eine Lösung von 16 Gewichtsteilen Natriumhydroxyd in 24 Volumteilen Wasser im Verlauf von 11/2 Stunden zutropfen. Nach mehrstündigem Nachrühren bei Zimmertemperatur erwärmt man kurze Zeit auf 50°, um das gebildete Bis-dicyandiamidin in eine gut filtrierbare Form zu bringen und saugt ab. Auf der Nutsche wäscht man 2mal mit Aceton und danach ausgiebig mit Wasser. Das in einer Menge von etwa 27 Gewichtsteilen erhaltene Bis-dicyandiamidin der ¢, 4'-Azobenzol-disulfonsäure ist ein sandiges, braunrötliches Pulver und bedarf zur Weiterverarbeitung keiner zusätzlichen Reinigung. Es ist in allen Lösungsmitteln so gut wie unlöslich und besitzt einen sehr hohen Schmelzpunkt.
  • 25 Gewichtsteile des so erhaltenen Bis-dicyandiamidin werden feiest pulverisiert und in ein Gemisch von 7oo Volumteilen Wasser und Zoo Volumteilen Isopropylalkohol aufgeschlämmt. Nach Zugabe von Zoo Volumteilen 2 n-Salzsäure erhitzt man unter Rückfluß zum Sieden, während man gleichzeitig in kleinen Portionen so lange festes Natriumhydrosulfit hinzugibt, bis das Reaktionsgut entfärbt und alles in Lösung gegangen ist. Nach dem Erkalten bringt man durch Zugabe von Zoo Volumteilen 2 n-Natronlauge oder einer entsprechenden Menge Sodalösung das entstandene 4.-Aminobenzolsulfo-dicyandiamidin zur Abscheidung. Das Produkt ist mit dem nach Beispiel i erhaltenen identisch und schmilzt nach zweimaligem Umkristallisieren aus verdünntem Alkohol wie dieses bei 226 bis 227°.
  • ¢. , Zu einem Gemisch von 28,4 Gewichtsteilen 4-Acetylaminonaphthalin-i-sulfochlorid (Herstellung vgl. Patent 532 399# Beispiel:[), 13,8 Gewichtsteilen feinverriebenem Dicyandiamidin-hydrochlorid und 25o Volumteilen Aceton gibt man in der im vorangehenden Beispiel' geschilderten Weise 2o Gewichtsteile 4o°/oiger Natronlauge und isoliert nach Beendigung der Umsetzung das entstandene 4.-Acetylaminonaphthalin-i-sulfodicyandiamidin in der zuvor beschriebenen Weise (F. = 2q.8,5° aus Isopropylalkohol/ Wasser i : i). 17 Gewichtsteile des so erhaltenen Dicyandiamidins werden in 8oo Volumteilen o,5 n-Salzsäure aufgeschlämmt und das Gemisch so lange unter Rückfluß zum Sieden erhitzt, bis eine klare Lösung entstanden ist. Nach dem Erkalten neutralisiert man gegen Lackmus durch langsame Zugabe von verdünnter Natronlauge bzw. Sodalösung und isoliert das dabei ausgeschiedene 4.-Amino-naphthalin-i-sulfodicyandiamidin, das durch Umkristallisieren aus viel 5o°/oigem Isopropylalkohol gereinigt und in Form feiner farbloser Nadeln erhalten wird (F. = 229°).

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Aminoarylsulfodicyandiamidinen, dadurch gekennzeichnet, daß man im Kern durch stickstoffhaltige, in Aminogruppen überführbare Reste substituierte Arylsulfohalogenide mit Dicyandiamidin oder dessen Salzen in Gegenwart säurebindender Mittel umsetzt und anschließend in den erhaltenen Arylsulfodicyandiamidinen die Bildung der Aminogruppe in bekannter Weise in neutralem oder saurein Medium vornimmt.
DED4239D 1942-03-03 1942-03-03 Verfahren zur Herstellung von Aminoarylsulfodicyandiamidinen Expired DE885843C (de)

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