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Verfahren und Einrichtung zur Herstellung photographischer Kombinationsbilder
Bei der Herstellung photographischer Bilder will man häufig zwei oder mehrere Szenen,
die zu verschiedenen Zeiten oder an verschiedenen Stellen aufgenommen werden, zu
einer zusammengesetzten Szene vereinigen. Ein solches Verfahren ist aus wirtschaftlichen
Gründen, insbesondere in der Kinoaufnahmetechnik zweckmäßig, weil dadurch die Möglichkeit
geschaffen wird, die Einzelszenen getrennt voneinander an den am besten geeigneten
Stellen und unabhängig von den technischen Schwierigkeiten der anderen Einzelszene
aufzunehmen. auch aus anderen Gründen empfiehlt sich manchmal die Herstellung von:
Kombinationsbildern, z. B. um für phantastische oder praktisch nicht durchführbare
Inszenierungen die notwendigen Illusionswirkungen hervorzurufen.
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Uni beispielsweise getrennt aufgenommeneHintergrund- und Vordergrundkinoszenen
miteinander zu kombinieren, wird ein ein Silhouettenbild der Vordergrundszene tragender
Film, eine sogenannte laufende Maske, während der Kopierbelichtung des Hintergrundnegativs
überlagert, wodurch die von dem Vordergrund einzunehmende Bildfläche freigehalten
wird, in die man dann später den Vordergrund des Kombinationsbildes hineinkopiert.
Wenn der Vordergrund einkopiert wird, so findet ein Film mit einer die Vordergrundsilhouettenmaske
ergänzenden Maske Verwendung,, um eine unerwünschte
Belichtung
der Hintergrundfläche zu vermeiden.
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(Es sind schon verschiedene Verfahren zur Herstellung der laufenden
Masken vorgeschlagen worden. Bei diesen handelt es sich mehr oder weniger um die
Herstellung von Kopien einer Vordergrundaufnahme, die so dicht sind, daß man schließlich
eine undurchsichtige Silhouette erhält.
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Die mit Masken entsprechend: den früher vorgeschlagenenVerfahren hergestelltenKombinationsbilder
zeigen verschiedene Mängel, wie z. R. eine geometrische Verzerrung der'Aufnahmen,
unscharfe Aufzeichnungsumrisse, mangelndes Zusammenpassen der Bildkomponenten und
Fehlen einer gleichmäßigen optischen-Dichte.
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Eine der Hauptaufgaben der Erfindung ist nun die Schaffung eines verbesserten
Verfahrens und einer verbesserten Einrichtung zur Erzeugung eines mit Kombinationsbildern
versehenen Kinofilms mit Hilfe von laufenden Masken, wobei diese Masken die Herstellung
von Kombinationsfilmen ermöglichen, welche hinsichtlich des Zusammenpassens der
Bildkomponenten, hinsichtlich der Schärfe der Aufnahmeumrisse und hinsichtlich der
optischen Maskendichte praktisch einwandfrei sind.
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Die Erfindung ist sowohl auf die Schwarzweißals auch auf die Farbphotographie
anwendbar. Zur Herstellung farbiger Kombinationsbilder gemäß der Erfindung können
entweder besondere Filme für jeden Farbauszug Verwendung finden. Man kann aber auch
einige oder alle Farbauszüge auf einem einzigen Träger aufnehmen, wobei es sich
beispielsweise um Filmmaterial nach Art des bekannten Sammelpacks oder des Mehrschichtenfilms
handeln kann. Eine andere Aufgabe der Erfindung ist somit die Schaffung einer verbesserten
Technik der Kombinationsphotographie, welche es ermöglicht, Kombinationsbilder,
und zwar besonders auch Kinofilme, sowohl mit dem gewöhnlichen als auch mit Farbfilmmaterial
von praktisch jeder Art herzustellen.
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Bei der Erzeugung von als laufende Maske dienenden.Aufzeichnungenbesteht
häufig dieSchwierigkeit, daß von dem Hintergrund oder einer schwarzen Rückwand reflektiertes
Licht die Aufnahme der Vordergrundszene mit ziemlich stark beleuchteten Säumen oder
Randteilen versieht, welche der Erzeugung einwandfreier, laufender Masken und Kombinationsbilder
schädlich sind. Eine weitere Aufgabe der {Erfindung ist dagegen die Schaffung eines
Verfahrens, welches entweder das Auftreten solcher Säume überhaupt vermeidet oder
welches bei Anwendung auf die Farbphotographie nur weiße Säume und nicht solche
in störenden Farben ergibt, wie dies bei den bisherigen Verfahren der Fall war.
Weiße Säume sind nämlich weniger und sehr oft überhaupt nicht störend.
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Es ist auch schon vorgeschlagen worden, laufende Masken durch Kombinieren
von Aufnahmen auf getrennt belichtetem Filmmaterial herzustellen. Eine solche Technik
ist im allgemeinen recht zufriedenstellend, doch zeigte sich bei der bisherigen
Ausführung der Nachbeil eines schlechten Zusammenpassens zwischen den getrennt aufgenommenen
Aufzeichnungen, und zwar wegen der Zeitparallaxe. Eine weitere Aufgabe der Erfindung
ist die Erzeugung getrennter Kinobildaufzeichnungen ohne dazwischenliegende Zeitparallaxe,
die jedoch infolge von Unterschieden in den Dichtecharakteristiken geeignet sind,
um davon laufende Masken herzustellen.
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Beim Photographieren der Komponenten von Kompositszenen gegen einen
schwarzen Hintergrund ist es gemäß einem bei Anwendung der Erfindung benutzten bekannten
Verfahren zweckmäßig, daß die Schauspieler und, das Regisseurpersonal in jedem Augenblick
sehen, was auf dem wirklichen Hintergrund vor sich geht, der einen Teil des Kombinationsbildes
bilden soll. Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es somit, eine solche Beobachtung
der Hintergrundszene zu ermöglichen, wenn man Maskenaufnahmen gegen einen schwarzen
oder keine Szene aufweisenden Hintergrund macht.
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Gemäß der Erfindung wird eine Komponentenszene während jeder Belichtungsperiode
für einen Augenblick stark beleuchtet, wodurch die Helle herabgesetzt wird, mit
der man die zu photographierende Szene allein oder zusammen mit der Hintergrundszene
sieht. Es ist jedoch besonders erwünscht, daß die Kameraleute die Szene mit möglichst
großer Klarheit sehen. Eine andere Aufgabe der Erfindung ist somit die Schaffung
eines verbesserten Systems zum Erkennen einer Vordergrundszene allein, insbesondere
aber auch in Verbindung mit einer projizierten Hintergrundszene unabhängig von der
intermittierenden Beleuchtung einer der Komponenten. Die Erfindung schließt dabei
auch einen verbesserten Bildsucher ein, der mit der Kamera und den Beleuchtungsvorrichtungen
inVerbindung steht.
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Es ist für Zwecke der vorliegenden Erfindung erwünscht, eine ziemlich
starke Beleuchtung eines leeren- Hintergrundes zu bewirken, was unter bestimmten
Bedingungen am besten mit Hilfe von natürlichem Tageslicht erreicht wird. Die Erfindung
betrifft somit weiterhin die Schaffung einer Einrichtung zur intermittierenden Beleuchtung
eines Teiles einer Szene, insbesondere des leeren oder schwarzen Hintergrundes einer
Vordergrundszene mit Hilfe von Tageslicht.
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Weiter betrifft die Erfindung die Schaffung eines Verfahrens zur Herstellung
einer eine übliche Dichteabstufung aufweisenden photographischen Aufzeichnung einer
Komponentenszene und eine Aufnahme derselben Szene, die insbesondere dazu geeignet
ist, -Silhouettenmasken herzustellen, welche im wesentlichen keine Parallaxe zwischen
den. betreffenden Aufzeichnungen aufweisen. Zu der Erfindung gehört ferner die Schaffung
einer für diesen Zweck besonders geeigneten Einrichtung und ganz allgemein die Schaffung
einer Kombinations-Kinobildtechnik, welche die Herstellung laufender Masken mittels
eines verhältnismäßigeinfachen Apparats ermöglicht. Die Herstellung dieser Masken
erfolgt dabei mit einem Minimum von Aufnahmen und photographischen Kopier- und Behandlungsstufen,
und
zwar ist die erwähiteTechnik auf die Schwarzweißphotographie sowie auf praktisch
alle handelsüblichen Farbphotographiesysteme anwendbar. Gemäß der Erfindung kann
man sich eines verhältnismäßig einfachen Apparats bedienen, der leicht in übliche
Farbfilmkameras eingebaut werden kann. Ferner ermöglicht die Erfindung eine Beleuchtung
der Komponentenszenen in wirksamer und verhältnismäßig billiger Weise mit einem
üblichen Beleuchtungsapparat oder dem Tageslichtbeleuchtungsapparat gemäß der Erfindung.
Schließlich bietet die Erfindung die Möglichkeit, Komponentenszenen in einer Weise
aufzunehmen, bei der den Schauspielern, den Regisseuren und den Kameraleuten die
vollständige Szene des endgültigen Kombinationsfilms mit einem ausreichenden Grad
von Wahrheitstreue anschaulich gemacht werden kann.
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In der folgenden Beschreibung sind mit dem Ausdruck Vordergrund die
Schauspieler und die Gegenstände der ihnen benachbarten Szenerie gemeint. Der Ausdruck
Hintergrund wird zur Bezeichnung desjenigen Teiles des Kombinationsbildes benutzt,
welches dem vorgenannten Vordergrund Hinzugefügt wird, um die Szene zu vervollständigen,
gleichgültig, ob dieser hinzugefügte Teil mit Bezug auf die Stellung der Kamera
vor oder hinter dem Vordergrund oder in gleicher Ebene mit ihm liegt. Die Ausdrücke
Rückwand oder Hintergrundattrappe bezeichnen eine leere Fläche oder eine Anzahl
von leeren Flächen von geeigneter Färbung oder geeigneter Tönung aus geeignetem
Material, also z. B'. einen durchsichtigen Schirm oder ein Leinentuch oder eine
flache Wand.
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Die Rückwand kann bezüglich des Vordergrundes jede beliebige Stellung
einnehmen und braucht sich, von der Kamera aus gesehen, nicht notwendigerweise hinter
dem Vordergrund zu befinden. Mit dem Ausdruck Aufzeichnungist ein auf photographischem
Werg erhaltenes Bild einer Einzel- oder -einer-zusammengesetzten Szene oder eine
einer Einzelszene entsprechende Maske zu verstehen. Der Ausdruck Bild bezeichnet
die wahre oder virtuell sichtbare Wiedergabe einer Szene, wie man sie durch ein
optisches System erhält, gleichgültig, ob eine Aufzeichnung auf einer photographischen
Emulsion stattfindet oder nicht. Die Aufzeichnung eines solchen Bildes auf photographischem
Material vor der Entwicklung wird als latente Aufzeichnung bezeichnet werden. Unter
Farbauszug ist eine für die Farbenphotographie geeignete Spektralkomponente der
Strahlung, die von einer Szene oder einer Rückwand. ausgeht, oder der Farbinhalt
an einer solchen Spektralkomponente einer Schwarzweiß- oder Farbphotographie zu
verstehen. In der Dreifarbenphotographie sind Blau, Grün und Rot die üblichen Farbauszüge,
die bei der subtraktiven Reproduktion in den Komplementärfarben Minusblau (Gelb),
Minusgrün (Purpur) und Minusrot (Blaugrün) wiedergegeben werden. Der Ausdruck Einzelbild
dient zur Bezeichnung einer der photographischen Reihenaufnahmen auf einem Kinofilm,
wie man sie durch Belichtung während einer ganzen oder eines Teiles .einer photographischen
Zerlegungsperiode erhält. Hintergrundteil und Vordergrundteil sind diejenigen Bereiche
des von der Kamera gesehenen Bildfeldes, die von der Hintergrundszene bzw. von der
Vordergrundszene eingenommen werden. Hintergrundanteil und Vordergrundanteil sind
die Bereiche eines Filmeinzelbildes, die die entsprechenden Hintergrund- bzw. Vordergrundszenen
aufzeichnen oder dazu bestimmt sind. Eine Silhouettenmaske ist die praktisch undurchsichtige
Wiedergabe einer Vordergrundszene gegenüber einem durchsichtigen Hintergrundanteil,
und eine Ergänzungsmaske hat einen klaren Vordergrundanteil gegenüber einem undurchsichtigen
Hintergrundanteil.
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Gemäß einem der Haupterfindungsgedanken werden zum Zweck der Herstellung
von Masken für die Erzeugung von Kombinationsbildern während einer photographischen
Zerlegungsperiode zwei oder mehrere photographische Aufnahmen gemacht. Diese Aufnahmen
erhalten dadurch verschiedene photographische Charakteristiken, daß man. während
dieser Periode die Beleuchtung eines Teiles des photographierten Feldes, wie z.
B. einer Hintergrund- oder einer Vordergrundszene oder beider Teile, verändert und
diese Veränderungen getrennt photographiert. So wird beispielsweise eine Maske zur
Herstellung eines Kombinationsbildes gemäß der Erfindung von getrennten Belichtungen
von Vordergrund- und Hintergrundszenen mit einem demjenigen des Vordergrundteiles
des Bildes. entsprechenden Umriß dadurch hergestellt, daß man mit einer Mehrzahl
von Filmen ein Objektfeld aufnimmt, das einen Vordergrundteil und einenHintergrundteil
aufweist. Die Filme werden gleichzeitig während eines gemeinsamen Intervalls belichtet.
@Es wird jedoch einer der Filme während nur eines Teiles dieses Intervalls belichtet,
und die Beleuchtung eines der Feldteile wird während des Belichtungsteiles des Intervalls
geändert. Im Fall von Kinoaufnahmen findet eine Wiederkehr der Belichtungsintervalle
statt.
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Wenn lediglich die Rückwandbeleuchtung ge-.ä.ndert wird, so ist die
Dichte des Vordergrundbereichs in allen Einzelbildern ähnlich, während die Dichte
des Hintergrundbereichs in einem Teil der Einzelbilder stark und in einem anderen
Teil geringer sein wird. Findet lediglich eine Änderung der Vordergrundbeleuchtung
statt, so wird die Dichte des Vordergrundbereichs bei einem Teil der Einzelbilder
gering und bei einem anderen Teil stark sein, während die Dichte des Hintergrundbereichs
bei allen Einzelbildern ähnlich sein wird. Findet schließlich eine Änderung der
Belichtung sowohl der Rückwand als auch des Vordergrundes statt, so werden die entsprechenden
Biereiche in der Bildreihe entsprechend unterschiedliche Dichten aufweisen.
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Kommen während der photographischen Zerlegungsperiode die drei oben
beschriebenen Änderungen zur Anwendung, so wird eine Gruppe von drei Aufnahmen oder
Einzelbildern mit den angegebenen Merkmalen hergestellt. Von dieser Gruppe können
eine Silhouettenmaske und eine
Ergänzungsmaske hergestellt werden,
die der photographischen Zerlegungsperiode angepaßt sind. Von dem dritten Einzelbild
kann man: unter Umständen je nach Wunsch und Erfordernis ebenfalls Gebrauch machen.
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Eine (Einrichtung zur Ausführung des Verfahrens zur Herstellung von
Silhouetten gemäß der Erfindung kennzeichnet sich durch Mittel, welche dafür sorgen;
daß das durch das optische System der Kamera hindurchtretende Licht in Intervallen
auf besondere Filme fällt, um so während der Zerlegungsperiode besondere Bilder
herzustellen, die verschiedene latente Aufzeichnungscharakteristiken haben.
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Durch die Erfindung erhält man also im wesentlichen gleichzeitig belichtete
kinematographische Filmaufzeichnungen von verschiedenen Dichtecharakteristiken,
die für die Herstellung von: Silhouetten- und Ergänzungsmasken geeignet sind, indem
man die Filme während einer Auswertungsperiode mit einer verschiedenen Kombination
und Vordergrund- und Rückwandbeleuchtung belichtet. Die Beleuchtung der Rückwand
oder des Vordergrundes braucht nicht notwendigerweise von einem Extrem zum anderen
zu wechseln, doch ist es wesentlich, daß während dieses Teiles einer Belichtung
oder Auswertungsperiode, wenn nur ein Film belichtet wird, die Beleuchtung des Feldteiles,
dessen Aufnahme gerade stattfindet, eine wesentliche Verstärkung erfährt. Dieser
Teil der Gesamtszene kann entweder der rückwärtige Teil der Szene bzw. die Rückwand
oder der Vordergrund sein. Der eine Film wird zweckmäßig während einer ganzen. Belichtungsperiode
exponiert, wohingegen der andere Film nur während eines oder mehrerer Teile dieser
Periode exponiert wird, wobei während dieses Zeitraums die Beleuchtung eines der
Teile eine wesentliche Änderung erfährt.
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Herstellung von Kombin.ations-Kinofilmen kenn-Herstellung von Kombinationskinofilmen
kennzeichnen, wobei dieses System ein. Verfahren zur Herstellung vonEinzelbildern
einschließt, mit deren Hilfe Silhouettenmasken und Ergänzungsmasken erzeugt werden
können. Hierbei wird eine ständig beleuchtete Vordergrundszene, die mit Bezug auf
eine Rückwand in geeigneter Weise .angeordnet ist, mittels einer das Strahlenbündel
aufteilenden Kamera bekannter Konstruktion photographiert, die jedoch mit einem
Hilfsverschluß versehen ist. Dieser Hilfsverschluß dient dazu, eines der von dem
Strahlenbündelteiler gebildeten Lichtstrahlenbündel in einer bestimmten Phasenbeziehung
mit dem Hauptverschluß und in Synchronismus mit Lichtblitzen zu unterbrechen, die
auf die Rückwand geworfen werden. Auf diese Weise werden während. jeder kinematographischen
Zerlegungsperiode Einzelbilder erzeugt, von denen jedes eine latente Aufzeichnung
der Vordergrundszene aufweist, von denen jedoch eines keine latente Aufzeichnung
der Rückwand besitzt, indem dieses letztere Einzelbild während der Beleuchtungszeit
der Rückwand gegen Belichtung geschützt wurde. Von derartigen Einzelbildern können
Silhouettenmasken und (Ergänzungsmasken nach bekanntem Verfahren hergestellt werden.
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Gemäß der Erfindung werden weiterhin Kombinationsbilder aus getrennten
Aufnahmen von Vordergrund- und Hintergrundszenen hergestellt, und zwar mit Hilfe
einer Maske mit einem Umriß entsprechend demjenigen des Vordergrundanteiles des
Bildes. Dies geschieht mittels einer Kamera mit zwei Filmfenstern, einer optischen
Hauptachse und einem Lichtteiler in der optischen: Achse, welcher das Licht in zwei
zu den beiden Filmfenstern. führende Bündel aufteilt, so daß eine Mehrzahl von Filmen
durch eine einen Vordergrundteil und einen Hintergrundteil enthaltende Szenerie
belichtet wird. Die Kamera besitzt weiterhin einen Verschlußmechanismus, der bewirkt,
daß Licht zu dem einen Fenster während wiederkehrender Intervalle und zu dem anderen
Fenster während nur eines Teiles jedes dieser wiederkehrenden Intervalle Zutritt
findet. Diese Kamera ist mit einer Einrichtung zum Wechsel der Beleuchtung eines
der Teile der Szenerie während eines anderen: Teiles jedes der wiederkehrenden-
Intervalle verbunden. Diese die Lichtstärke ändernde Einrichtung ist mit der Verschlußeinrichtung
der Kamera gekuppelt, so daß sie synchron damit arbeitet, wodurch die Beleuchtung
eines Teiles des mit der Kamera aufzunehmenden Objektfeldes eine Verstärkung erfährt,
wenn eines der Fenster geschlossen ist, während in dem anderen Fenster eine Belichtung
vor sich geht.
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Gemäß einer praktischen Verwirklichung der Erfindung findet eine Kamera
Verwendung, die mit einer Linse oder einer sonstigen Vorrichtung zur Teilung des
Lichtstrahlenbündels versehen ist, so daß identische Bilder auf zwei Filmen erzeugt
werden, die genau registerhaltig in zwei intermittierend arbeitenden Filmtransportvorrichtungen
angeordnet sind. Die Kamera ist mit einem Hauptverschluß versehen, der bei Vollendung
der Belichtungsperiode der betreffenden Einzelbilder das gesamte durch die Kameralinse
fallende Licht unterbricht. Ferner besitzt die Kamera einen mit dein Hauptverschluß
verbundenen und: zu diesem in einer geeigneten Phasenbeziehung stehenden zweiten
Verschluß. Dieser zweite Verschluß ist so ausgebildet, daß er das vom Strahlenbündelteiler
kommende Licht nur von einem Film fernhält.
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An Stelle eines Hauptverschlusses, der in dein noch ungeteilten Strahlenbündel
angeordnet ist, und eines Hilfsverschlusses in einem Teilstrahlenbündel kann auch
für jedes Teilstrahlenbündel ein eigener Verschluß vorgesehen sein. Die Verschlußöffnungen
stehen so zueinander in Beziehung, daß ein Film allein bzw. beide Filme während
jeder Belichtungsperiode unabgedeckt sind. Angenommen, es finde eine Kamera mit
Haupt- und Hilfsverschlüssen Verwendung und die Rückwand sei normal schwarz, werde
jedoch mit einem Lichtblitz beleuchtet, während der Hilfsverschluß sein Filmfenster
verschließt. Während jeder kinematographischen Zerlegungsperiode findet dann der
folgende Ablauf von Vorgängen statt. Bevor mit dem Aufnehmen des Bildes begonnen
wird, wird- der Vordergrund
bei dunklem Hintergrund und geschlossenem
Hauptverschluß der Kamera in geeigneter Weise beleuchtet. Die Kamera wird dann in
Betrieb gesetzt und, während der Hauptverschluß geschlossen bleibt, werden die beiden
Filme in ihre Fensteröffnungen bewegt, angehalten und in genaue Registerstellung
gebracht. Alsdann wird der Hauptverschluß geöffnet, so daß Licht durch die Kameralinse
in den Strahlenbündelteiler treten kann, der die Entstehung gleicher Bilder auf
jedem der beiden Filme bewirkt. Nachdem beide Filme eine kurze Belichtung erfahren
haben, wird der zweite Verschluß betätigt, wodurch das auf den einen Film fallende
Licht unterbrochen wird. Während so dieser Film gegen eine weitere Belichtung geschützt
ist, wird die Beleuchtung der Rückwand ein- und ausgeschaltet, so daß sie während
des bestes der gesamten Belichtungszeit dunkel bleibt. Auf diese Weise wird nur
ein Film mit dem von der Rückwand kommenden Licht belichtet. Alsdann öffnet sich
der zweite Verschluß wieder, und beide Filme werden für den Rest der Belichtungsperiode
des entsprechenden Einzelbildes durch das von dem Vordergrund kommende Licht belichtet,
bis sich der Hauptverschluß schließt. Auf diese Weise werden zwei Reihen von photographischen
Bildern des Vordergrundes hergestellt, die bei gleichzeitigem Beginn und gleichzeitiger
Beendigung der Aufnahmen in ihren äußeren Abmessungen und Stellungen identisch sind.
Das verwischte oder verschwommene Bild eines sich in dem Vordergrund schnell bewegenden.
Gegenstandes wird zwar unter Umständen in zwei Teile zerlegt werden, von denen der
eine den Beginn, der andere das 'Ende der Bewegung auf dem Film darstellt, dessen
Belichtung unterbrochen wurde, doch wird die gesamte Umschließung der Bewegung der
.beiden Einzelbilder identisch sein. Es liegt auf der Hand, daß es bei dieser Art
von Kinobildaufnahmen wesentlich ist, daß eine möglichst vollständige Registerhaltung
erreicht wird. In manchen Fällen macht nämlich schon ein Unterschied von o,oor Zoll
-die Herstellung brauchbarer Masken und damit eines brauchbaren Kompositfilms unmöglich.
Wie schon oben angegeben, kann man, statt die Rückwand normal dunkel zu halten und
periodisch durch einen Lichtblitz zu erhellen, mit einer normal,erweise dunklen
und durch Lichtblitze erhellten Vordergrundszene arbeiten, wobei nur ein Film exponiert
wird und wobei fernerhin die Rückwand ständig beleuchtet oder in geeigneter Weise
durch Lichtblitze erhellt wird. Das vorbeschriebene System kann verschiedene Abänderungen
erfahren, ohne daß damit der Rahmen der Erfindung verlassen wird.
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Es kann beispielsweise der zweite Verschluß die Belichtung eines Films
in jeder Belichtungsperiode der -entsprechenden Einzelbilder mehr als einmal unterbrechen,
wobei eine jede Unterbrechung von einem Blitz der Hintergrund- oder Vordergrundbeleuchtung
begleitet ist. Obwohl es zweckmäßig ist, ein Filmfenster innerhalb der Periode,
während der das andere Filmfenster geöffnet ist, ganz zu verschließen, während entweder
die Rückwand oder der Vordergrund blitzartig beleuchtet wird, so ist es auch möglich,
die Schließungsperiöde eines Fensters mach dem Anfang oder dem Ende der Öffnungsperiode
des anderen Fensters hin zu verlagern.
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Wie oben erwähnt, kann der Rückwand- oder der Vordergrundteil der
Szenerie blitzartig beleuchtet bzw. es kann seine Beleuchtung während der Schlußzeit
des Hilfsverschlusses in der Belichtungsperiode des anderen Verschlusses wesentlich
verstärkt werden. Der andere Teil der Szenerie, z. B. die Rückwand, kann, wenn der
Vordergrund blitzartig beleuchtet wird, während der ganzen üffnungszeit des Hauptverschlusses
beleuchtet bleiben, aber es ist recht zweckmäßig, diese andere Komponente, z. B.
die Rückwand, nur während derjenigen Perioden zu beleuchten; in denen beide Verschlüsse
geöffnet sind, da die Beleuchtung der anderen Komponente während der verbleibenden
Periode nicht in Frage kommt bzw. belanglos ist.
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Die letzterwähnten Vorkehrungen, nämlich das blitzartige Beleuchten
sowohl der Rückwand als auch des Vordergrundes, sind zwar nicht unbedingt erforderlich,
aber es kann vorteilhaft sein, weil dadurch die Verwendung von Ouecksilberdampfblitzlichtlampen
für die Zwecke der Erfindung möglich wird. Solche .Lampen ergeben bei Zündung mit
kräftigen intermittierenden elektrischen Impulsen bei einem gegebenen Energieverbrauch
eine größere Lichtwirkung. Außerdem ergibt sich, wenn man mit einer intermittierenden
Beleuchtung sowohl der Rückwand oder auch des Vordergrundes arbeitet, aus weiter
unten angegebenen Gründen der Vorteil, daß die Menge des Streulichtes vermindert
wird, das nach Reflexion insbesondere an der Rückwand und auch an den Wänden, der
Decke und dem Fußboden des Studios auf den Vordergrund fällt.
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Wie schon oben angegeben, ist die Erfindung insbesondere für die Farbfilmtechnik
wertvoll. Bei der Anwendung auf die Photographie in natürlichen Farben ist es möglich,
drei getrennte Farbauszugnegative zu belichten, von denen eines zur Herstellung
einer Maske benutzt wird. Eine solche praktische Durchführung der (Erfindung ist
in vielen Fällen vorteilhaft, da sie von Anfang an getrennte Einzelfarbaufnahmen
liefert. Es entstehen jedoch Farbsäume, und zwar wegen der Beleuchtung der Kanten
des Vordergrundes durch Licht, das von der Hinterwand reflektiert wird. Wenn Farbauszugaufzeichnungen
in den betreffenden Fenstern hergestellt werden, so erhalten sie nicht alle das
reflektierte Rückwand- oder Randlicht von den Kanten des im Vordergrund befindlichen
Objektes. Wenn sich z. B. der rote und der blaue Aufzeichnungsfilm in denn Fenster
befinden, welches über ein Belichtungsintervall geöffnet ist, während sich der grün
aufzeichnende Film in dem Fenster befindet, welches bei der Blitzbelichtung der
Rückwand geschlossen ist, so werden die rot und blau aufzeichnenden Filme das Randlicht
empfangen, während dies bei dem grün aufzeichnenden Film
nicht der
Fall ist. Die Vordergrundobjekte werden also bei der Herstellung des Kombinationsfarbfilms
so erscheinen, daß sie mit einem gefärbten Rand -Versehen sind, in obigem Beispiel
mit einem Purpurrand, was häufig störend wirkt. Wenn jedoch gemäß der Erfindung
alle Farbauszugaufnahmen in einem einzigen Fenster belichtet werden, während das
andere Fenster nur für eine Maskenaufnahme benutzt wird, dann wird der Rand weiß
sein, was natürlich weniger störend wirkt.
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Wenn gemäß einem weiteren Erfindungsgedanken. die Farbauszüge in dem
Fenster aufgenommen werden, dessen Verschluß verschlossen ist, wenn die Beleuchtung
der Rückwand stattfindet, dann wird überhaupt kein Lichtrand in der Umgebung der
aufgenommenen Teile auftreten. Beispielsweise Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes
zeigt die Zeichnung, und zwar ist Fig. i eine schematische Ansicht einer Einrichtung
zur Ausführung des Verfahrens gemäß der Erfindung, nämlich zur Herstellung von aufeinander
abgestimmten Bildern, wie z. 3. Filmeinzelbildern mit verschiedenen photographischen.
Charakteristiken hinsichtlich der Hintergrund- bzw. Vordergrundanteile, unabhängig
davon, ob es sich um einfache Schwarzweißaufnahmen oder um Farbauszugaufnahmen handelt,
Figg. 2 eine ähnliche Ansicht einer abgeänderten Beleuchtungsanordnung, Fig.3 ein
Schaubild des Verfahrensablaufs bei der Herstellung von Masken mit einer Einrichtung
nach der Fig. i oder 2, Fig. 4 eine schematische Darstellung zur Erläuterung einer
Ausführungsform der Erfindung; bei der ein Verschluß eines Filmfensters mittels
eines Hilfsverschlusses während einer vollständigen Belichtungsperiode eines Hauptverschlusses
stattfindet; diese Figur zeigt auch ein erfindungsgemäßes System, nach welchem Vorkehrungen
getroffen sind, um den Schauspielern und Regisseuren die mit der Vordergrundszene
zu kombinierende Hintergrundkomponente vor Augen zu führen, und um dem Kameramann
einen geeigneten Überblick über die vollständige zusammengesetzte Szene zu bieten,
ohne durch plötzliche Beleuchtungsänderungen des einen oder des anderen Teiles der
Szenerie gestört zu werden, Fig. 5, 6 und 7 eine Vorder- und eine Seitenansicht
bzw. ein Grundriß, der wesentliche Teile einer zur Ausführung der Erfindung geeigneten
Kamera einschließlich der Linsen, des Lichtteilers und der Verschlüsse, Fig. 8 eine
schematische, den Ablauf des Arbeitsvorganges zeigende Darstellung in Verbindung
mit einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens, wobei drei verschiedene
Filme zur Aufzeichnung von drei Farbauszügen sowie zur Herstellung einer Sil@houettenmaske
Verwendung finden, Fig. 9 eine schematische Darstellung ähnlich derjenirien nach
Fig. 8, aus der die Anwendung der Eifindung auf die Herstellung einer vollständigen
Farbaufzeichnung auf einen einzelnen Film mit übereinanderliegenden Emulsionsschichten
zti entnehmen ist, wobei Farbsäume in dem Vordergrundanteil vermieden. werden, Fig.
io eine ähnliche schematische Darstellung einer dritten Ausführungsform, wobei die
Maskenaufnahme hinter dem Hilf sverschluß und eine Blitzbelichtung der Rückwand
stattfindet, Fig: i i eine schematische Darstellung ähnlich derjenigen nach Fig.
io in Verbindung mit einer Ausführungsform, bei welcher eine Blitzbelichtung des
Vordergrundteiles der Szenerie vorgenommen und ein eine vollständige Farbaufzeichnung
aufnehmender Film über das von dem Hauptverschluß gesteuerte Fenster geführt wird,
Fig. 12 und 13 schematische Darstellungen ähnlich dem Zeitlinienteil nach Fig. 4
zur Wiedergabe von Abänderungen, bei denen die Hilfsverschlußperiode nach dem Anfang
und an das Ende der Hauptbelichtungsperiode verschoben ist, Fig. 14 eine schematische
Darstellung ähnlich den Fig. 12 und 13, wonach in einer Haupthelichtungsperiode
verschiedene Hilfsverschluß- und Blitzbelichtungsperioden liegen, Fg.15 eine schematische
Darstellung ähnlich Fig. 14 bei zwei Hilfsverschlußperioden mit darinliegenden Blitzbelichtungen,
Fig. 16 eine schaubildliche Darstellung von Haupt- und Hilfsverschlüssen für eine
Arbeitsweise gemäß Fig. 15, Fig. 17 eine schematische Darstellung eines Lichtteilsystems
mit zwei Verschlüssen in den Einzelstrahlbündeln statt in dem nicht geteilten Bündel
und einem E'inzelstrahlbündel, Fig. 18 eine schaubildliche Darstellung von Verschlüssen
für die Arbeitsweise nach Fig. 1.7 und Fig. ig ein schematisches Schaubild einer
Ein: richtung zur Beleuchtung einer Rückwand mit Hilfe von Tageslicht.
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Fig. i zeigt die Vordergrundszene in Gestalt eines mit F bezeichneten
Gegenstandes, der durch ein geeignetes Lampensystem b beleuchtet wird. Die Rückwand
oder der Attrappenhintergrund D kann aus einem undurchsichtigen Schirm bestehen,
der durch zwei Blitzlampen d, d beleuchtet wird.
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Die Kamera ist, soweit für die vorliegende Erfindung erforderlich,
bei C dargestellt und besteht aus einem Linsensystem L, einem Strahlenbündelteiler
j und zwei Filmfenstern g1, g2 mit den darin enthaltenen Filmen A und
B. e ist ein Verschluß für eine normale kinematographische Zerlegung, während
f einen anderen Verschluß darstellt, der mit dem Verschluß e und mit den
Blitzlampen d, d
in Synchronismus arbeitet. Der Verschluß f verschließt das
Filmfenster g1 während der Beleuchtungswechsel, z. B. wenn die Lampen d Blitzlicht
auf die Rückwand D werfen. Bei diesem Ausführungsbeispiel läßt man das durch das
optische System L hindurchgehende Licht während der photographischen Zerlegungsperiode
auf die beiden Filme A, B in den Fenstern g1, g2 fallen, und zwar mittels
des Strahlenbündelteilers j.
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Das durch das optische System L und j hindurchtretende
Licht fällt während der ganzen Zerlegungsperiode auf den Film B, jedoch auf den
anderen
Film, A, nur während eines Bruchteiles dieser Periode. Während der Verschlußzeit
des Films A wird der Hintergrund D beleuchtet, damit man eine photographische
Aufzeichnung mit entgegengesetzten latenten Aufzeichnungscharakteristiken in demjenigen
Anteil erhält, der den durch die Rückwand D ersetzten Hintergrund darstellt. Dies
wird durch Aufblitzen der Lampen d, d erzielt, die von einer Ein- und Ausschaltvorrichtung
c üblicher Bauart gesteuert und mit den Verschlüssen e und f durch ein Synchrongetriebes
in Synchronismus gehalten werden. Mit Hilfe einer solchen Einrichtung können zwei
Reihen von die Vordergrundszene F wiedergebenden latenten photographischen Aufzeichnungen
erzielt werden, die nach Entwicklung als positive oder negative Hintergrundanteile
einander entgegengesetzte Dichtecharakteristiken haben.
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In Fig. 2 ist das Vordergrundobjekt F vor einem Attrappenhintergrund
oder einer Rückwand D angeordnet, der bzw. die durchsichtig ist und von hinten durch
eine Lampe h mit einem Abdeckverschluß h beleuchtet wird, der synchron mit der Kamera
C arbeitet. Das optische System ist das gleiche wie das mit Bezug auf die Fig. i
beschriebene.
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Fig. 3 zeigt die als Negative A,l und B" entwickelten Filme
A und B nach Fig. i. Diese Negative haben infolge der Blitzbeleuchtung
der Hinterwand D bei durch den Verschluß f abgedecktem Film Ä in ihren entsprechenden
Hintergrundanteilen verschiedene Dichten. Die Negative werden zur Herstellung der
Positive Ap und BP kopiert. Das Negativ An wird dann zusammen mit dem Positiv
BP dazu verwendet, um eine Ergänzungshintergrundmaske 111, herzustellen," wovon
daraufhin ein anderer Film kopiert wird, der eine Vordergrundsilhouette MS bildet.
Mit diesen Masken kann man Kombinationskopien nach irgendeinem beliebigen Verfahren,
und zwar entsprechend denjenigen, die weiter unten mit besonderem Bezug auf die
Farbenphotographie beschrieben werden, herstellen.
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Die erfindungsgemäß hergestellten Silhouettenmasken und Ergänzungsmasken
können auf irgendeinem geeigneten Weg undurchsichtig gemacht werden. Man kann sie
z. B. für Licht von bestimmten Wellenlängen undurchlässig machen, indem man sie
mit Farbstoffen behandelt, welche diese Wellenlängen absorbieren. Die Arbeitsweise
der Einrichtung nach den Fig. i und 2 wird nun im einzelnen mit Bezug auf die Fig.
4 bis 7 beschrieben werden.
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In :der Zeichnung zeigen Fig. 4 schematisch und die Fig.5 bis 7 im
einzelnen den optischen und Filmfensterteil einer Kamera nach der amerikanischen
Patentschrift 2072091. Kameras dieser Art haben einen Prismentisch 55, der auf dem
Kameragestell oder -rahmen angeordnet und mit einer scharfen Kante g7 (Fig. 5) versehen
ist, die die Prismeneinfassung in einstellbarer Weise trägt. Zwei Filmfensterträger
&i, 82 (Fig. ;) sind ebenfalls auf dem Kameragehäuse angeordnet, und zwar 1
tragen diese die Fenster g, bzw. g2. Die Kameralinse L hängt an einer angelenkten
Tür, die mit einem Antrieb für den Hauptverschluß e versehen ist, wie man dies im
einzelnen der amerikanischen Patentschrift 2059426 entnehmen kann. Der Hilf sverschluß
f wird von Konsolen 3 i des Fensterträgers 81 getragen und, wie bei 32 ersichtlich,
mittels eines Schneckengetriebes angetrieben. Die Schnecke 33 ist auf der Welle
34 befestigt, die in nicht dargestellter Weise mit dem Filmtransport in Getriebeverbindung
steht. Der Filmtransport ist seinerseits durch ein Getriebe mit dem Antrieb des
Hauptverschlusses verbunden, so daß beide Verschlüsse in Synchronismus angetrieben
werden. Der Hauptverschluß eist bei 41 drehbar in der Linsenträgertür gelagert und
steht bei 4,2 mit der Antriebswelle 43 in Getriebeverbindung, welche mit dem Gelenkzapfen
der Linsenträgertür gleichachsig verläuft.
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"Bei der beschriebenen Ausführungsform hat der Hauptverschluß e, wie
aus den Fig. 4 und 5 ersichtlich, eine Öffnung von etwa i80°, während der Hilfsverschluß
feine Öffnung von etwa 27o° hat, so daß ein Verschlußsegment von 9o° verbleibt,
das zu der Öffnung des Hauptverschlusses symmetrisch liegt, so daß der Hilf sverschluß
f das Fenster g, während einer Hälfte der Hauptfensteröffnungsperiode des Verschlusses
e abdeckt, und zwar vor und nach den ein Viertel ausmachenden Öffnungsperioden beider
Filmfenster.
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Fig. 4 zeigt die Rückwand oder den Attrappenhintergrund D', der durchsichtig
sein kann und mit Hilfe einer oder mehrerer Lampen, z. B. elektrischen Bogenlampen
d; beleuchtet wird. Diese durch eine geeignete und übliche Elektronen- oder elektromechanische
Einrichtung c gesteuerte Lampe (oder mehrere solche Lampen) kann unter sehr genauer
Einhaltung des Zeitpunktes und so in passendem Synchronismus mit dem Kameraantrieb
zum Aufleuchten gebracht werden. Diese Synchronsteuerung ist durch die Verbindung
5 i zwischen der Lampensteuerung c und dem Versehlußantrieb 34, 44 in Fig. 4 veranschaulicht.
Der Vordergrund F kann durch ein Lampensystem b beleuchtet werden, welches dem System
d ähnlich und mit diesem und dem Verschlußantrieb 34, 44 durch eine die Synchronisierung
sichernde Verbindung 53 verbunden ist. Die Rückwand D kann durchsichtig und mit
einem Hintergrundprojektor P versehen sein, dessen Verschluß p durch eine Synchronismus
verbürgende Verbindung 55 an die Lampen und Kamerasteuerungen bzw. -antriebe angeschlossen
ist. Die Kamera kann ferner mit einem Suchersystem V üblicher Bauart versehen sein,
das eine Linsenanordnung Lv und eine Sichtscheibe s besitzt. Dieser Sucher ist fernerhin
mit einem Sucherverschluß v ausgerüstet, dessen Antrieb durch geeignete, die Synchronisierung
verbürgende Mittel 57 mit dem obenerwähnten Lampenprojektor und dem Kameraantrieb
in Verbindung steht. Bei der Verbindung zwischen den Kameraverschlüssen, dem Sucherverschluß,
den Lampen und dem Projektor kann es sich um mechanische Mittel zur
Bewegungsübertragung
einschließlich biegsamer Wellen, aber auch um elektrische Mittel handeln, wie z.
B. um Sychronmotoren oder einen geeigneten Servomechanismus, z. B. des Selsyntyps.
Die Filmfenster g1 und 92 können übliche Filme für Schwarzweißaufnahmen oder in
einem Filmfenster, z. B. in dem Fenster 92, einen Bipack, bestehend aus einem rotempfindlichen
Film und einem blauempfindlichen Film, enthalten, während sich im Fenster g1 ein
grünempfindlicher Film befinden kann. Ein System dieser Art ist in der amerikanischen
Patentschrift i 889 03o beschrieben, in welcher auch die Filmstruktur und die zugehörigen
Filteranordnungen im einzelnen dargelegt sind. Gemäß einer weiteren Abänderung kann
ein Filmfenster einen Einpackfilm, der manchmal auch als Mehrschichtfilm oder Einheitsfilmpack
bezeichnet wird, etwa nach Art der Kodachrome- oder Agfacolorfilme, enthalten.
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' Fig.4 zeigt die Arbeitsweise eines derartigen Systems mit Hilfe
von sechs Zeitlinien, die bei I die Öffnungsperioden des Projektorverschlusses p,
bei II und III das Aufleuchten der Vordergrund-bzw. Rückwandbeleuchtungen
b bzw, d, bei IV und V die öffnungs- und Schlußzeiten der Verschlüsse
e bzw. f und bei VI die Öffnungsperioden des Sucherverschlusses v
angeben. Der Sucherverschluß kann in denjenigen Zeitabschnitten der Belichtungsperiode
geöffnet sein, in denen die Rückwandbeleuchtung nicht eingeschaltet ist. Bei X und
XX sind zusätzlich die Stellungen der Verschlüsse e bzw. f wiedergegeben,
die zu den Zeit-Linien I und VI gehören.
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Es sei beispielsweise angenommen, daß die Beleuchtungsvorrichtungen
sowohl für den Vordergrund als auch für die Rückwand in der unten im einzelnen beschriebenen
Weise betrieben werden. Nachfolgend ist dann eine mögliche Folge von Arbeitsgängen
während einer Belichtungsperiode jedes Teilbildes angegeben. Fernerhin sei angenommen,
daß der Hilfsverschluß, wie oben gesagt, auf einem Drittel der Öffnungsperiode des
Hauptverschlusses, und zwar in der Mitte der Hauptbelichtungsperiode geschlossen
ist.
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Vor Beginn der Lelichtung wird der Vordergrund F dunkel oder, wenn
ex statt blitzartig andauernd erhellt wird, in .geeigneter Weise beleuchtet sein,
während der Hintergrund dunkel und der Hauptverschluß e geschlossen ist. Die Kamera
wird dann in Betrieb gesetzt, und die beiden Filme A und B (oder das ihnen äquivalente
Farbfilmmaterial) werden bei geschlossen bleibendem Hauptverschluß in ihre Bildöffnungen
g1 bzw. 9, gefördert, angehalten und ihrer Stellung nach genau eingestellt. Der
Hauptverschluß e wird dann geöffnet, so daß Licht durch die Kameralinse in den Lichtbündelteiler
j treten kann, der auf jedem der beiden Filmsysteme gleiche Bilder- zur Entstehung
bringt. Während dieser Belichtungsperiode beider Filmsysteme kann der Vordergrund
gemäß Fig. 4 mittels des Lampensystems b kurzzeitig beleuchtet werden. Es ist aber
auch möglich, sowohl die Rückwand als auch den Vordergrund kurzzeitig zu beleuchten,
oder es kann die Rückwand von einer sich nicht ändernden Lichtquelle aus eine gleichmäßige
Beleuchtung erhalten. Nachdem beide Filme kurz belichtet wurden, verschließt der
Hilfsverschluß f das Bildfenster gl, so daß der auf den Film A fallende Lichtstrom
unterbrochen wird. Während so dieser Film einstweilen gegen weitere Belichtung geschützt
ist, wird die Rückwandbeleuchtung z. B. mittels des in Fig. q. gezeigten Blitzlichtsystems
d an- und wieder abgestellt. Wenn die Rückwand, wie oben erwähnt, während der vorhergehenden
Periode blitzartig beleuchtet wird, so erhält der Vordergrund eine kurzzeitige Beleuchtung,
wenn der Hilfsverschluß f das Bildfenster g1 verschließt. Auf diese Weise wird mittels
des von dem Hintergrund bzw. von dem Vordergrund kommenden Lichtes nur ein Film
belichtet. Alsdann öffnet sich der zweite Verschluß, und beide Filme werden für
den Rest der Belichtungsperiode der betreffenden Teilbilder wieder durch das von
dem Vorder- und gegebenenfalls von dem Hintergrund kommende Licht belichtet, bis
sich der Hauptverschluß wieder schließt. Auf diese Weise erhält man zwei photographische
Aufzeichnungsreihen des Vordergrundes, die, da sie gleichzeitig angefangen und beendet
wurden, in ihren äußeren Abmessungen und Stellungen identisch sind. Wie schon oben
angegeben, wird das verwischte oder verschwommene Bild eines sich schnell bewegenden
Vordergrundobjektes auf dem Film, dessen Belichtung unterbrochen wurde, in zwei
Komponenten aufgelöst, von denen die eine den Anfang und die andere das Ende der
Bewegung darstellt. Der Gesamtbewegungsbereich beider Teilbilder ist jedoch identisch.
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Während der darauffolgenden Periode, in der beide Verschlüsse geschlossen
sind, öffnet der Verschluß p den Projektor P, wodurch eine Belichtung der Hintergrundszene
erfolgt, wie dies bei I angegeben ist. In gleicher Weise gibt der Verschluß v nun
die Suchereinrichtung frei, so daß der Kameramann in der Lage ist, ungehindert durch
Blitzbeleuchtungen des Vordergrundes oder der Rückwand oder beider den Vordergrund
und den Hintergrund 'zu beobachten. Um dem Kameramann zu ermöglichen, in dem Sucher
mehr als eine Silhouette des Vordergrundes zu sehen, kann die Vordergrundszene während
der Periode zwischen den Belichtungszeiten der Kamera beleuchtet werden. Es sei
bemerkt, daß das projizierte Bild des wahren Hintergrundes dann, wenn der Attrappenhintergrund
durch andere Lampen als durch diejenige in dem Projektor hell erleuchtet wird, nicht
klar sichtbar ist. Es ist jedoch häufig erwünscht, einen Film des wahren Hintergrundes,
der im wesentlichen in das Kombinationsbild kopiert wird, auf die leere Rückwand
zu projizieren, so daß die mit der Photographie der Vordergrundkomponente beschäftigten
Personen die 'Schauspieler und Objekte der Vordergrundszene so leiten und einrichten
können, daß sie sich örtlich und zeitlich mit dem wahren Hintergrund in der richtigen
Stellung befinden., wenn das Kombinationsbild
fertiggestellt wird.
Es ist besonders erwünscht, daß der Kameramann sowohl den Vordergrund als auch den
Hintergrund möglichst klar erkennen kann, so daß er in der Lage ist, den Vordergrund
in Beziehung auf den Hintergrund der vollständigen zusammengesetzten Szenerie genau
einzurichten. Da es gewöhnlich nicht notwendig ist, den Attrappenhintergrund oder
die Rückwand zu beleuchten, während der Hauptverschluß der Kamera geschlossen ist,
so daß die Rückwandbeleuchtung bei geschlossenem Kameraverschluß und geöffnetem
Projektorverschluß abgeschaltet oder unterbrochen werden kann, so ist es möglich,
den vorstehenden Erfordernissen Rechnung zu tragen, indem man die Projektorkamera
und die das Licht unterbrechenden Mechanismen in fester Phasenbeziehung antreibt,
so daß die generelle Beleuchtung der Rückwand j edesmal, wenn der Kameraverschluß
geschlossen ist, eine starke Verminderung erfährt. Während einer jeden solchen Periode
öffnet sich der Projektorverschluß, so daß die Bilder des den wahren Hintergrund
enthaltenden Films auf den Attrappenhintergrund projiziert werden können. Eine solche
Vorrichtung kann aus einem undurchsichtigen Objekt bestehen, das durch jedes geeignete
Mittel in Stellung gebracht werden kann, um so das Bild des Betrachters von jeder
Zeitperiode, wo das Licht von einer anderen Lampe oder anderen Lampen als der Lampe
in dem Filmprojektor auf die Rückwand fällt, zu unterbrechen. Es können dies beispielsweise
der Projektorverschluß p und der Sucherverschluß v sein, deren Arbeit zu der Bildprojektion
der wirklichen Hintergrundszene auf den Schirm in geeigneter Phasenbeziehung steht,
so daß während jeder Zeitperiode, in der die Sicht des Kameramannes nicht unterbrochen
ist, der Kameramann den Vordergrund und ein projiziertes Bild des wahren Hintergrundes
sieht. Nachdem nun das System gemäß der Erfindung in seiner allgemeinen Anwendbarkeit
auf die Kombinationsphotographie und außerdem eine Einrichtung zur allgemeinen Anwendung
der Erfindung auf dem Gebiet der Kinotechnik beschrieben wurde, sei nachfolgend
mit Bezug auf Fig. 8 eine Ausführung erläutert, die für die Farbkinematographie
bestimmt ist, und wobei zunächst drei Farbauszüge auf Emulsionen auf drei getrennten
Trägern aufgezeichnet werden.
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In F'ig. 8 sind Bbn, Bgn, Brn in üblicher Weise, z. B. mittels einer
Kamera gemäß den obengenannten Patentschriften hergestellte Negative einer Hintergrundszene.
Fig. 8 zeigt die Einrichtung zur Aufnahme der Vordergrundszene, wie in Fig.4. Wie
man sieht, sind die beiden Filme Fb und Fr
in dem reflektierten, nur von dem
Hauptverschluß e gesteuerten Lichtstrahlenbündel angeordnet,, während sich ein einzelner
Film Fg in dem direkten, nicht abgelenkten Lichtbündel hinter dem Hilfsverschluß
f befindet. Die Blau- und Rotauszüge werden in dem erstgenannten Fenster auf den
Filmen Fb und Fr aufgenommen, während die Aufnahme des Grünauszuges auf dem
Film Fg in dem zweiten Fenster erfolgt. Vor dem Film F; ist ein für Grün durchlässiges
Filter fg angeordnet, während die Filme Fb und Fr so sensibilisiert und angeordnet
sind, daß sie den blauen bzw, den roten Farbauszug aufzeichnen. Die Verschlußanordnung
kann diejenige nach den Fig. 5 bis 7 sein. Es sei beispielsweise angenommen, daß
während der Abdeckung des Films Fg durch den Hilfsverschluß f lediglich eine kurzzeitige
Belichtung der Rückwand-D stattfindet. Die die Rückwand kurzzeitig beleuchtende
Lampe d ist mit den Verschlüssen e und f synchronisiert. Selbstverständlich können
der Projektor und der Sucher gemäß Fig. ,4 ebenfalls bei dieser Einrichtung Verwendung
finden.
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Aus den obigen Erläuterungen der Fig. z bis .1. ergibt sich, daß die
Filme Fb und Fr von der kurzzeitig beleuchteten Rückwand belichtet werden,
wenn der Film F- durch den Hilf sverschluß f abgedeckt ist. Man erhält so gemäß
Fig. 8 drei Farbauszugnegative Fbn, Fgn und Frrc allein vom Vordergrund, während
der Hintergrundanteil bei den Negativen mit dem blauen bzw. mit dem roten Farbauszug
praktisch undurchsichtig und bei dem Negativ mit dem grünen Farbauszug im wesentlichen
hell ist. Von einem der Negative mit dein undurchsichtigen Hintergrundanteil, z.
B. von dem Film Fbn wird nun eine Kopie Fbm hergestellt, die gemäß Fig.8 ein Positiv
des Vordergrundes auf einem durchsichtigen Hintergrundanteil trägt. Das Positiv
Fbm wird dann in Übereinanderlagerung mit dem Negativ Fgn kopiert, das, wie erinnerlich,
ein Vordergrundnegativ auf einem ziemlich hellen Hintergrundanteil aufweist. Die
sich ergebende Aufzeichnung hat den Charakter einer Ergänzungsmaske, wie in Fig.
8 bei Mc angegeben. Von dieserErgänzungsmaske wird eilleSilhouettenmaske Ms kopiert.
Wie aus Fig. B. ersichtlich, werden nunmehr in üblicher Weise mit Hilfe der beiden
Masken Hintergrundnegative und Vordergrundnegative kombiniert, indem man nacheinander
die Hintergrundnegative mit der Ergänzungsmaske Mc kopiert, um so Hintergrundhauptpositiv
e Bbp, Bgp und Brp zu erhalten. In ähnlicher Weise stellt man Vordergrundhauptpositive
Fbp, Fgp und Frp durch aufeinanderfolgendes Kopieren der Vordergrundnegative mit
der Silhouettenmaske lhs her. Wie weiter aus Fig. 8 ersichtlich ist, tragen diese
Hauptpositive positive Aufzeichnungen der Hintergrundszene mit undurchsichtigen
Vordergrundanteilen und positive Aufzeichnungen der Vordergrundszene mit undurchsichtigen
Hintergrundanteilen. Diese Hauptpositive werden dann durch aufeinanderfolgendes
Kopieren kombiniert, und man erhält so Duplikatnegative B, G, R der kombinierten
Vordergrund- und Hintergrundszenen. Diese Duplikate sind die ersten Kombinationsaufzeichnungen.
Von diesen Duplikaten können nun in üblicher Weise Positive in Form von Gelatinereliefmatrizen
hergestellt werden, die zum Herstellen der endgültigen Farbpositive durch Absaugedruckverfahren
mit Gelb-, Purpur- bzw. Blaugrünfarbstoffen Verwendung finden können.
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Wenn die Rückwand oder der Attrappenhintergrund
beleuchtet
wird, so findet, wie oben erwähnt, eine Beleuchtung der Kanten der Vordergrundobjekte
durch von hinten kommendes Licht statt, davon reflektiertes Licht gelangt zu dem
Film, und es veranlaßt dort die Bildung von Aufzeichnungen, die von einem Lichtrand
umgeben zu sein scheinen. Wenn, wie oben mit Bezug auf Fig. 8 beschrieben, Farbauszüge
aufzeichnende Filme in beiden Kameraöffnungen verwendet werden, von denen einer
das an der Rückwand reflektierte Licht oder das Rändlicht von den Kanten der Vordergrundobjekte
nicht erhält, so werden die Vordergrundobjekte in dem endgültigen Kombinationsfarbfilm
von einem störenden Farbrand umgeben sein. Wenn dagegen ein alle Farbauszüge,aufzeichnender
Film benutzt wird, und zwar derart; daß dann keine Belichtung desselben stattfindet,
wenn die Rückwand beleuchtet wird, so werden die Aufzeichnungen überhaupt keinen
Lichtrand aufweisen. Eine Ausführungsform der Erfindung, die ein solches Ergebnis
liefert, wird nun mit Bezug auf Fig. 9 beschrieben.
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Fig.9 zeigt wiederum schematisch die Vordergrundaufnahmenanordnung
gemäß Fig. q. mit entsprechenden Identifizierungsmarken, jedoch mit dem Unterschied,
daß hier ein Film Fi des Einpack- oder Mehrschichtentyps hinter einem Hilfsverschluß
f Verwendung findet. Fig. 9 zeigt auch bei III die Beziehung zwischen der kurzzeitigen
Hinterwandbeleuchtung und den Öffnungsperioden der Verschlüsse e und f, die bei
IV und V dargestellt sind. Wie man sieht, findet die kurzzeitige Beleuchtung der
Rückwand statt, wenn der Hilfsverschluß f das Fenster des Farbaufzeichnungsfilms
schließt, während die Rückwand dunkel ist, wenn beide Verschlüsse offen sind, so
daß der Farbfilm sowie ein gewöhnlicher Schwarzweißfilm Fm in dem reflektierten
Strahlenbündel belichtet. wird.
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Der Film Fi wird mittels üblicher Farbumkehrentwicklungsverfahren
entwickelt und liefert ein Positiv mit einem dichten Hinterwandanteil Fip. Der Film
Fm liefert dagegen ein Negativ Fm.n des Vordergrundes mit einem undurchsichtigen
Hintergrundanteil. Der Film Fip wird dann auf panchromatisches Filmmaterial kopiert
und liefert ein Schwarzweißnegativ Fid auf einem praktisch durchsichtigen Hinterwandanteil.
Von dem Negativ Fmn wird ein Hauptpositiv Fmp hergestellt. Dieses .und das Duplikatnegativ
Fid werden dann zusammenkopiert und liefern eine Ergänzungsmaske Mc. Von dieser
wird dann eine Silhouettenmaske Ms kopiert. Von den üblicherweise erhaltenen
Farbauszugnegativen Bbn, Bgn und Brn werden Hintergrundhauptpositive Bbp, Bgp und
Brp hergestellt. Die Hintergrundhauptpositive werden hierauf in übereinanderlagerung
mit der Silhouettenmaske Ms kopiert, und man erhält Hintergrundduplikatnegative
Bbd, Bgd und Brd mit nicht belichteten Vordergrundanteilen. In diese nicht belichteten
Vordergrundanteile wird das Farbpositiv Fip mit geeignetem selektiv gefärbtem Licht
einkopiert, wodurch man drei Duplikatnegative BGR mit Farbentrennung erhält, die
wiederum dazu benutzt werden können, Absaugmatrizenpositive herzustellen.
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Wie schon oben gesagt, liefert die Technik nach Fig. 9 einen Kombinationsfilm
ohne irgendwelche Ränder an dem Vordergrundanteil, und zwar deshalb, weil der zur
Herstellung der vollständigen Farbaufzeichnung verwendete Film niemals mittels des
die Rückwand beleuchtenden Blitzlichtes belichtet wird. Es kann zweckmäßig sein,
den Farbaufzeichnungsfilm in dem Fenster anzuordnen, welches den Film enthält, der
mittels eines kurzzeitig beleuchteten Bereichs belichtet wird, wodurch weiße Säume
auftreten. Ein System dieser Art ist schematisch in Fig. i@o dargesteflt, die nunmehr
beschrieben werden wird.
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Das Schema nach Fig. io zeigt, däß der Maskenfilm Fm hinter dem Hilfsverschluß
f belichtet wird, während sich der Farbfilm Fi im reflektierten @S'trahlenbündel
befindet, und somit durch den von dem Hintergrund kommenden Lichtblitz belichtet
wird, der unter Umständen einen weißen, sehr wenig störenden Saum um den Vordergrundanteil
zur Entstehung bringt.
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Der die Farbaufzeichnung tragende, als Positiv entwickelte Film Fi
liefert ein Vordergrundfarbpositiv Fip auf einem praktisch durchsichtigen Rückwandbereich.
Der andere, als Negativ entwickelte Film Fm liefert ein Negativ Fmn ebenfalls auf
einem hellen Rückwandbereich. Von dem Positiv Fip wird auf panchromatischem Filmmaterial
ein Duplikatnegativ Fid kopiert, wodurch man ein Negativ des Vordergrundes auf einem
undurchsichtigen Rückwandanteil erhält. Das Negativ Fmiz wird ebenfalls kopiert,
wodurch man ein Positiv Fmp des Vordergrundes auf einem. undurchsichtigen Rückwandanteil
erhält. Durch aufeinanderfolgendes Kopieren des Duplikats Fid und des Positivs Fmp
erhält man eine Silhouettenmaske Ms, von der, wie oben beschrieben, eine Ergänzungsmaske
hergestellt werden kann. Mit Hilfe dieser Masken können Hintergrundnegative wiederum
mit der Vordergrundfarbaufzeichnung Fip kombiniert werden.
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Bei den bisher beschriebenen Anordnungen kamen Vorrichtungen zur kurzzeitigen
Beleuchtung der Rückwand zur Anwendung. Wie bereits oben erwähnt, ist es jedoch
auch durchaus möglich, statt dessen die Vordergrundszene kurzzeitig zu beleuchten.
Eine Anordnung dieser Art ist in Fig. i i dargestellt.
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Fig. i i ist sehr ähnlich der. Fig. 9; mit dem einzigen Unterschied,
daß der Vordergrund blitzartig beleuchtet wird, während der die Schwarzweißaufzeichnung
aufnehmende Film Fm sich hinter dem Hilfsverschluß f befindet. Wie ebenfalls
schon oben gesagt wurde, ist es manchmal zweckmäßig, sowohl die Rückwand als auch
die Vordergrundszene kurzzeitig zu beleuchten. Die Anordnung nach Fig: i i zeigt
eine solche Möglichkeit.
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Es dürfte nunmehr ohne weitere Erläuterung klar sein; daß der Farbfilm
Fi ein Farbpositiv Fip auf einem praktisch durchsichtigen Hintergrundanteil
liefert,
da der Farbfilm durch die Rückwandbeleuchtung sowie durch das vom Vordergrund kommende
Blitzlicht belichtet wird. Der Maskenfilm Fm hinter dem Hilfsverschluß
f wird nicht durch das vom Vordergrund kommende Blitzlicht, sondern nur durch
die Rückwand belichtet, und liefert daher unmittelbar eine Ergänzungsmaske Ms mit
einem dichten Teil auf einem durchsichtigen Rückwandanteil. Das Vordergrundpositiv
und die Silhouettenmaske werden wieder dazu benutzt, um Kombinationsfarbaufzeichnungen
herzustellen, und zwar geschieht dies nach Verfahren, die in Anbetracht der voraufgegangenen
Beschreibung der Fig. 8"9 und io nicht nochmals erläutert zu werden brauchen.
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Bei dem Verfahren nach Fig. i i, das unmittelbar eine Maske liefert,
kann ein weißer Saum um den Vordergrundanteil auftreten, da der Farbfilm Fi durch
die Hinterwandbeleuchtung belichtet wird.
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Selbstverständlich können ein oder mehrere der verschiedenen Filme
oder alle als Positive oder Negative entwickelt werden.
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Wie schon erwähnt, kann die Zusammenarbeit der Haupt- und Hilfsverschlüsse
eine Abänderung erfahren, und solche Möglichkeiten werden nunmehr in Verbindung
mit den Fig. 12 bis 16 beschrieben. Die Fig. 12 bis 15 zeigen in Form von Diagrammen
nach Art der Fig. ¢ die Beziehungen zwischen den Beleuchtungsperioden und den Öffnungs-
und Schlußperioden der Haupt- und Hilfsverschlüsse.
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Gemäß Fig. 12 und 13 verschließen die Hilfsverschlüsse ihre Filmfenster
ungefähr am Beginn oder am Ende der Hauptbelichtungsperiode. Obwohl die Haupt- und
Hilfsbelichtung in diesem Fall nicht stets gleichzeitig erfolgt, ist die Zeitparallaxe
unbedeutend, da die Hauptbelichtung die andere Belichtung überdeckt.
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Eine andere Möglichkeit zeigt Fig. 14, wobei insbesondere die Belichtung
eines Films mittels des zweiten Verschlusses in jeder Gesamtbelichtungsperiode mehr
als einmal unterbrochen wird. Eine jede solche Unterbrechung ist von einer Blitzbeleuchtung
der Rückwand bzw. einer Vordergrundbeleuchtung begleitet. Wie vorher erwähnt, können
mehrfache Blitzbeleuchtungen während jeder Belichtungsperiode vorteilhaft sein,
da B:litzlichtlampen nach Art der elektrischen Entladungslampen bei einem gegebenen
Energieverbrauch dann eine größere Lichtausbeute ergeben, wenn sie mittels intermittierender
elektrischer Impulse gezündet werden. Dies hat außerdem den Vorteil, daß die Silhouetten-
und Ergänzungsmasken eine genauere Einfügung des unscharfen Bildes eines sich schnell
bewegenden Vordergrundobjektes herbeiführen.
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Wie man sieht, ergeben sich die Betriebsabänderungen nach den Fig.
12 und 13 aus der ersten Ausführung nach Fig. 4 mit insbesondere einer Hilfsverschlußperiode
in der Mitte der Hauptverschlußperiode, indem man die Hilfsversch.lußperiode innerhalb
der normalen kinematographischen Belichtungsperiode vor- oder zurückverlagert. Fig.
15 zeigt eine weitere Möglichkeit der Verschlußsteuerung. Die Tätigkeit des zweiten
oder Hilfsverschlusses fkann umgekehrt und die zeitliche Einstellung der Blitzbelichtung
der Hinterwand geändert werden, so daß der Hilfsverschluß bei sich öffnendem Hauptverschluß
einstweilen geschlossen bleibt, wobei während dieser kurzen Zeitspanne die Blitzlichtbeleuchtung
der Hinterwand an- und abgestellt wird. Alsdann öffnet sich der Hilfsverschluß,
wodurch eine Belichtung nur mittels des Vordergrundes auf dem zugehörigen Film erfolgt.
Alsdann schließt sich der zweite Verschluß, und die- Hinterwand wird in dem Rest
der Belichtungsperiode noch einmal kurzzeitig beleuchtet.
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Fig. 16 zeigt den Hauptverschluß e und den Hilfsverschluß f, die mit
Ausschnitten für die Arbeitsweise gemäß Fig. 15 versehen sind.
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Fig. 17 veranschaulicht schematisch eine abgeänderte Ausführung, bei
welcher an Stelle eines Haupt- und eines zweiten oder Hilfsverschlusses zwei Verschlüsse
m, n Verwendung finden; von denen jeder ein geteiltes oder Sekundärstrahlenbündel
unterbricht. Um die in Fig. 4. schaubildlich dargestellte Wirkung zu erzielen, sind
die gemäß Fig.17 angeordneten Verschlüsse gemäß Fig. 18 ausgeschnitten. Die Arbeitsweise
bedarf keiner weiteren Erläuterung, wenn man sich vor Augen hält, daß einer der
Filme zur Erziefung einer Dichtecharakteristik, die von derjenigen des anderen verschieden
ist, während der Belichtungsperiode des anderen abgedeckt sein muß.
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Es kann zweckmäßig sein, :die periodische Beleuchtung mit künstlichen
Mitteln (z. B. mit Hilfe von Quecksilberdampfblitzlichtlampen, :die an eine 'pulsierende
Stromquelle angeschlossen oder von einer solchen gesteuert werden, oder mit Hilfe
ständig brennender Lampen, deren Licht durch einen geeigneten Verschlußmechanismus
unterbrochen wird) durch eine Tageslichtbeleuchtung zu ersetzen. Eine Beleuchtung
mit künstlichen Mitteln hat nämlich gewisse Nachteile. So sind die Betriebskosten
verhältnismäßig hoch, und es ist auch schwierig, insbesondere bei großflächigen
Hinterwänden, eine gleichmäßige Beleuchtung zu erzielen. Fig. i9 zeigt ein Anordnungsbeispiel
zur Aufnähme von Vordergrundszenen für die Kombinationsbildkinematographie, bei
welcher ein geneigter Reflektor ioi in einem Studio oder einer Kammer mit lichtdichtem
Fußboden, lichtdichter Decke und lichtdichten Wänden 102, 103 bzw. 104 vorgesehen
ist. In der Decke befindet sich eine Öffnung io5, durch welche Tageslicht eintreten
und auf den Reflektor fallen kann. Um das Tageslicht in eine Reihe von Lichtblitzen
aufzuteilen, bevor es die Kamera erreicht, sind in der Deckenöffnung 105
ein oder mehrere Verschlüsse angeordnet. Diese Verschlüsse bestehen aus bei 112
mit Längsschlitzen versehenen Walzen i i i, die in geeigneten Lagern in der Decke
gelagert sind und miteinander in Getriebeverbindung stehen. Die Walzen werden synchron
mit :der Kameraeinrichtung mit einer bestimmten Geschwindigkeit, z. B. mit
720 Umdrehungen pro Minute, angetrieben. Jedesmal, wenn die Schlitze annähernd
in
ihre senkrechte Stellung kommen, können die Lichtstrahlen durch die Schlitze hindurchtreten,
auf den Reflektor ioi fallen und von dort zu der Rückwand D und der Kamera gelangen,
wie man dies aus Fig. i9 entnehmen kann. Das Hindurchtreten von Licht zwischen den
Walzen kann durch geeignete Abdeckplatten 115 verhindert werden..
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Es. sei bemerkt, daß die Rückwand D' nur dann erforderlich ist, wenn
die Hintergrundszene -darauf projiziert werden soll, wie @dies oben in Verbindung
mit Fig. 4 beschrieben wurde. Wenn eine solche Hintergrundprojektion nicht notwendig
ist, so bildet die reflektierende Fläche ioi die Rückwand.
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Gegebenenfalls können die Tageslichtstrahlen mit Hilfe geeigneter
äußerer Reflektoren reflektiert und auf die Verschlüsse konzentriert werden, und
die Verschlüsse können mit Linsen versehen sein, um die Lichtstrahlen zusammenzufassen
oder zu zerstreuen. Statt die Verschlüsse in der Öffnung der Decke unterzubringen,
kann man sie auch vordem Reflektor, z. B. zwischen dem Reflektor und der Kamera,
anordnen, oder sie können nahe der Reflektoroberfläche untergebracht sein. Weiterhin
kann. man in einer geeigneten Stellung zwischen der beleuchteten Rückwand D und
dem Vordergrund F einen Diffusionsschirm oder sonstige das Licht regelnde Mittel
vorsehen.. Als lichtregelndes Mittel kann beispielsweise ein Stück feiner schwarzer
Gaze Verwendung finden, das zwischengeschaltet wind, wenn das von der Rückwand ioi
reflektierte Tageslicht zu stark ist.
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Wenn,die Kamera und Walzen in fester Phasenbeziehung angetrieben werden,
so tritt die erforderliche Anzahl von kurzen Tageslichtblitzen durch,die geschlitzten
Walzen zu dem als Rückwand dienenden Reflektor, von dem sie auf die Kamera geworfen
werden. Auf diese Weise kann man Rückwände von großer Ausdehnung beleuchten, ohne
daß eine künstliche Beleuchtung erforderlich ist, wodurch erhebliche Ersparnisse
an Betriebskosten erzielt werden.
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Die beschriebenen Einrichtungen, Anordnungen und Betriebsweisen können
Abänderungen erfahren; soweit damit der Rahmen der Erfindung verlassen wird.