-
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung farbiger Photographien.
Die Erfindung bezieht sich auf Farbenphotographie und zwar besonders auf die Herstellung
farbiger Bewegungsbilder oder kinematographischer Bilder. In dem Patent 305751:
ist ein Verfahren zur photographischen Herstellung farbiger Bilder auf einem Film
oder sonstigen Schichtträger beschrieben, der auf beiden Seiten mit lichtempfindlichen
Schichten versehen ist. Dieses Verfahren besteht darin, das von dem betreffenden'
Gegenstand kommende Licht in Farbengruppen zu teilen, deren eine auf die Schicht
auf einer Seite des Films einwirkt, während die andere Gruppe auf die Schicht auf
der anderen Seite des Films wirkt. Bei einer Ausführungsform des eben erläuterten
Verfahrens, wie sie in dem oben genannten Patent geschildert wird, bewirkt der Film
selbst die Teilung des Lichtes in Farbengruppen; indem die Schicht auf einer Seite
des -Films für die eine Farbengruppe, die Schicht auf der anderen Seite des Films
aber für die andere Gruppe sensibilisiert ist. Wenn das Licht von dem abzubildenden
Gegenstande durch den Film- fällt -die Schicht auf der Vorderseite muß genügend
lichtdurchlässig- sein, um - dies - Zu ermöglichen -, so werden die Farbengruppen
durch die Auswahlwirkung der verschiedenen Schichten ausgesondert.
-
Die gegenwärtige Erfindung bezieht sich -nun auf -ein: verbessertes
Verfahren zur Herstellung - von farbigen Bewegungsbildern auf beiderseits eine lichtempfindliche
Schicht tragenden Films. Ihr Hauptzweck liegt darin, ein farbiges Bewegungsbild
zu erzielen, das den abzubildenden Gegenstand mit vollkommener Treue und guter Farbenwirkung
wiedergibt.
-
Nach der Erfindung wird das vom Gegenstand kommende Licht an einem
zwischen dem Gegenstand und den Schichten des Films liegenden Punkte in Gruppen
geteilt, deren je eine auf je eine Seite des Films gerichtet wird, um auf dem Film
zwei. photographische Bilder hervorzubringen.
-
Die den Film bekleidenden Schichten können panchromatisch sein. In
- diesem Falle geht jede Lichtgruppe durch einen Fa-benfilter hindurch, bevor sie
auf die Schicht einwirkt, - so daß also beispielsweise eine Lichtgruppe durch ein
grünes Filter, die andere aber durch ein rotes Filter hindurchgeht. Es ist nicht
wesentlich, daß das Licht auf diese Weise durch Farbenfilter hindurchgeschickt wird,
vielmehr kann im Bedarfsfalle ein Film -verwendet werden; der auf einer Seite mit
einer hauptsächlich für die eine Farbe, wie grün, empfindlichen Schicht; auf der
anderen Seite aber mit einer Schicht bekleidet ist, die .hauptsächlich für eine
andere Farbe; wie rot, empfindlich ist. Das neue Verfahren zur Herstellung --von
- Positiven
unterscheidet sich von dem Verfahren des oben erwähnten
Patentes dadurch, daß.nachdem neuen Verfahren das vom Gegenstand kommende Licht
an einem zwischen dem Gegenstand und den empfindlichen Schichten des Films liegenden
Punkte in Gruppen geteilt wird. statt erst in der empfindlichen Schicht selbst geteilt
zu . werden. Das neue Verfahren wird vorteilhaft mittels eines besonderen Apparates
ausgeführt, der mit Mitteln ausgerüstet ist, um das vom Gegenstand kommende Licht
in Gruppen zu teilen und dann je eine dieser Gruppen auf je eine Seite des doppelschichtigen
Films zu lenken. Solch ein Apparat kann auf vielfache Art hergestellt werden, und
eine Anzahl von Ausführungsformen soll nachstehend beschrieben werden.
-
Ein weiteres Merkmal der Erfindung liegt darin, daß verbesserte Mittel
vorgesehen werden, um von den doppelschichtigen Negativen, die nach dem neuen Verfahren
oder dem Verfahren des erwähnten älteren Patentes erhalten sind, Positive zu drucken.
-
Auf der Zeichnung zeigt Fig. i einen schematischen Grundriß einer
Kamera mit einer einzigen Linse mit Reflexionsmitteln, um das Licht in zwei Gruppen
zu trennen und diese auf die beiden Seiten des Films zu richten.
-
Fig.2 veranschaulicht eine Kamera mit einem Reflexionsprisma, das
die Hälfte des Lichtes auf eine Seite des Films richtet, aber der anderen Hälfte
des Lichtes den Durchgang zur anderen Seite des Films gestattet.
-
Fig.3 zeigt eine Kamera mit einem gestreiften Prisma, welches das
Licht in zwei Gruppen teilt, die auf die gegenüberliegenden Seiten des Films gerichtet
werden.
-
Fig. ¢ ist eine wagerechte Projektion des gestreiften Prismas nach
Fig. 3.
-
Fig.5 zeigt eine weitere Ausführungsform der Kamera nach Fig. 3 und
q..
-
Fig. 6 ist eine vergrößerte Einzeldarstellung aus Fig.5.
-
Fig.7 zeigt eine Kamera mit zwei Linsen, bei' welcher das Licht vollständig
durch Glas hindurchgeht.
-
Fig.8_zeigt eine Kamera, bei welcher das Licht zwischen den Linsen
durch einen Spiegel in zwei Gruppen geteilt wird.
-
Fig. 9 ist eine Kamera ähnlich derjenigen nach Fig. 5, wobei ein Prisma
statt des Spiegels verwendet ist.
-
Fig. io zeigt eine optische Kopiervorrichtung mit einer einzigen Linse,
Fig. ii eine optische Kopiervorrichtung mit. zwei Linsen.
-
Fig. ia ist ein teilweise geschrittener Grundriß . einer vollständigen
Kamera mit einem Linsensystem nach Fig. 2, Fig. 13 ein Schnitt nach Linie A-B der
Fig. 12, Fig. i¢ eine schematische Ansicht des Verschlusses und der Filmöffnung
in Richtung des Pfeiles X (Fig. 12) gesehen.
-
Fig. 15 ist ein Schema des doppelschichtigen Films in einem
gewöhnlichen Projektionsapparat.
-
Fig. 16 ist ein entsprechendes Schema mit einem besonderen System
von P,- ojektionslinsen.
-
Fig. 17 ist ein Schema einer Kamera, welche die beiden Seiten des
Films abwechselnd belichtet.
-
Fig. 18 ,ist ein Schema einer Kamera, bei welcher sowohl der negative
wie der positive Film gedreht wird, um die Bilder auf beiden Seiten herzustellen.
-
Der Film oder Scbichtträger, der bei dem neuen Verfahren zu benutzen
ist, kann der gleiche wie nach dem obigen Patent sein, d. i. also eine durchsichtige
Masse wie Zelluloid, die auf einer Seite mit einer für die eine Farbengruppe, wie
grün und blau, sensibilisierten Schicht und auf der anderen Seite mit einer hauptsächlich
für Licht einer anderen Farbengruppe, wie rot oder orange, sensib.lisierten Schicht
bekleidet ist. Es können aber auch, wie noch weiter unten zu erläutern ist, in Verbindung
mit der Erfindung Films benutzt werden, die auf beiden Seiten panchromatisch sensibilisiert
sind, und es ist nicht notwendig, daß die Schicht auf den gegenüberliegenden Seiten
für besondere Farbengrüppen sensibilisiert ist, vorausgesetzt, daß Filter benutzt
werden, welche .alle Strahlen außer den gewünschten ausscheiden, so daß zwei verschieden
gefärbte Gruppen von Lichtstrahlen je auf eine Seite des Films einwirken.
-
Das Negativ wird in einer Kamera von oben angedeuteter Beschaffenheit
hergestellt, die nunmehr näher zu erläutern ist.
-
Nach Fig.' i wird das Licht des abzubildenden Gegenstandes durch die
Linse 2 auf eine Glasplatte 3 geworfen, welche unter einem solchen Winkel geneigt
ist, daß sie einen Teil des Lichtes reflektiert und einen anderen Teil hindurchläßt..
Die Lichtstrahlen sind durch die punktierten Linien angedeutet. Es ist ersichtlich,
daß der reflektierte Teil d durch die Flächen q. und 5, die entweder Spiegel oder
Prismen sind, auf eine Seite des Films :i reflektiert wird, während der Teil b des
Lichtes durch die Flächen 6 und 7 auf die andere Seite des Films reflektiert wird.
. Das von den Spiegelt 5 und 7 reflektierte Licht geht durch Parbenfilter 8 und
9 hindurch, deren eines rot und deren anderes grün sein kann, so daß die eine Schicht
des Films durch grünes
Licht, die andere aber durch rotes Licht
beeinflußt wird. Der Gasreflektor 3 ist vorzugsweise so gefärbt, daß er dem grünen
Licht den Durchgang erlaubt, aber Reflexion irgendwelchen roten Lichtes von der
roten Oberfläche des Reflektors verhindert, das mit dem von der Vorderfläche des
Reffektors auf den Film reflektierten Bilde nicht genau zusammenfallen würde. Die
Filter ß und g können naturgemäß auch weggelassen werden, sofern einFilm verwendet
wird, der auf der einen Seite hauptsächlich für Licht der einen Farbengruppe, wie
orange und rot, auf der anderen Seite aber hauptsächlich für Licht einer anderen
Farbengruppe, wie blau und grün, sensibilisiert ist. Es kann aber auch die Kombination
von Farbenfiltern $ und g mit einem besonders sensibilisierten Film in der - beschriebenen
Weise Verwendung finden. In diesem Falle sind die Filter erheblich heller, lassen
a11 ihr Farbenlicht durch und ermöglichen daher eine höhere Aufnahmegeschwindigkeit.
-
Diese Feststellung hinsichtlich des Gebrauchs von Farbfiltern oder
farbenempfindlichen Schichten bezieht sich allgemein auf alle die nachstehend zu
beschreibenden Kameras, d. h. es kann eine dieser Einrichtungen oder die andere
oder es können beide gleichzeitig Verwendung finden. Einige oder alle der verwendeten
Prismen oder Reflektoren können mit senkrechter Einstellung oder Längseinstellung
oder mit beiden Einstellungen versehen sein und können so bewegt werden, daß der
Fokusabstand auf den beiden Seiten des Films ausgeglichen wird und eine genaue Deckung
zwischen den Bildern auf beiden Seiten erzielt wird.
-
Fig. 2 zeigt eine Kamera mit einer Linse xg. Hierbei wird ein Teil
des von der Linse ig kämmenden Lichtes durch das Prisma oder den Spiegel 2o aufgefangen
und gegen das Prisma oder den Spiegel 24 reflektiert, mittels dessen das Licht durch
das Filter 25 gegen eine Seite des Films i geworfen wird, während der Rest des Lichtes
durch den Spiegel oder das Prisma 23 durch ein Filter 22 gegen die andere Seite
des Films geworfen wird. Wenn ein Trennungsprisma wie 2o benutzt wird, um das Licht
zu teilen, so ist es notwendig, einen Glasblock oder ein Prisma. 21 von äquivalenter
optischer Dicke einzuschalten, um auf beiden Seiten des Films Bilder von ungefähr
derselben Größe zu erhalten. Jedes Verhältnis von Lichtmengen kann hindurchgesandt
oder reflektiert werden, indem der Abstand geregelt wird, um welchen das Prisma
über oder unter die Mitte der von der Linse kommenden Strahlen vorragt.
-
Es ist zu beachten, daß die Unterkante des Prismas 2o nahe. der Ebene
des optischen Zentrums des Systems. liegt. Die Linse ig ist vorzugsweise so beschaffen,
daß ihr zweiter optischer Hauptpunkt oder Knotenpunkt entweder hinter dem rückwärtigen
Scheitel oder so nahe wie möglich an dem rückwärtigen Scheitel liegt, so daß ein
proportionaler Betrag von Lichtstrahlen, die auf alle Teile des Bildes gerichtet
werden, gleichmäßig über die gesamte Oberfläche des Films auf beide Seiten reflektiert
wird.
-
Fig. 3 zeigt eine Kamera, bei welcher die Hinterflächen des Trennungsprismas
251 mit schmalen Streifen aus Silber oder anderem reflektierenden Material versehen
ist, wie dies bei 62 in Fig. q. veranschaulicht wird.
-
Das Prisma 251 ist mittels einer lichtdurchlässigen Masse wie Kanadabalsam
mit einem anderen Prisma 26 verbunden. Das von der Linse 241 kommende Licht wird
beim Auftreffen auf die versilberten reflektierenden Streifen 62 am Prisma 251:
reflektiert und durch das Prisma oder den Spiegel 31 durch das Farbenfilter 32 hindurch
auf eine Seite des Films- i geworfen. Es ist erwünscht, daß das Prisma 26 für das
durchgelassene Licht einen optischen Weg bildet, welcher dem optischen Weg für das
reflektierte Licht äquivalent ist.. Jeder beliebige Teil des Lichtes kann durchgelassen
oder reflektiert werden, Je nach der verhältnismäßigen Breite der klaren und der
versilberten Streifen 63, 62, statt deren auch Punkte oder schachbrettartig verteilte
Flecke Verwendung finden können.
-
Falls ein total reflektierendes Prisma 251 verwendet wird, kann es
mit dem anderen Prisma 26 durch Streifen oder Bänder einer lichtdurchlässigen Masse,
wie Kanadabalsam, verbunden werden, während zwischen den Streifen des Balsams ein
klarer Zwischenraum gelassen wird, so daß das Prisma an den Stellen, welche den
Lücken gegenüberliegen, das Licht total reflekt-ert und durch den Balsam hindurch
Licht durchläßt, so daß die Verwendung von versilberteu Streifen 62 umgangen wird.
-
Fig. 5 und 6 zeigen eine ähnliche Art von Kameras, bei welcher das
kleine Prisma 33, das mit dem großen Prisma 34 verbunden ist, eine Anzahl von in
seine Fläche eingeschliffenen Vertiefungen 36,36 aufweist. Diese sind durch
Zwischenräume 37, 37 getrennt, welche mit dem großen Prisma durch Kanadabalsam oder
eine andere lichtdurchlässige Masse verbunden sind. Das Licht, das nur auf die eine
Seite des Films reflektiert werden soll, geht durch die Kittstellen hindurch, während
das Licht für die andere Seite durch die total reflektierenden Teile der Unterfläche
des Pi ismas 34 reflektiert wird, welche über den Vertiefungen 36 im Prisma 33 liegen:
Fig. -6 ist eine vergrößerte= Darstellung der
Berührungslinien der
verkitteten Prismen-34 und 33, wobei die Lichtstrahlen, welche die über den Lücken
36 liegenden Oberflächen des Prismas 34 treffen, durch Pfeile veranschaulicht sind.
Dieser Teil des Lichtes wird reflektiert, während die übrigen Lichtstrahlen durch
die Kittstellen hindurchgehen.
-
Fig.7 veranschaulicht eine Kamera mit zwei Linsen, bei welcher Licht
durch Filter 38 und 38a hindurchgeleitet wird, bevor es die Linsen 39 und 39,1 erreicht.
Eire Lichtgruppe wird in dem Prisma 40 zweimal reflektiert, dessen Rückfläche versilbert
ist, um auf den Film i geworfen zu werden, während die andere Lichtgruppe durch
den Glasblock 41 hindurchgeht und durch das Prisma 42 reflektiert wird.
-
In Fig.8 ist eine Kamera veranschaulicht, bei welcher die Lichtgruppen
zwischen den Linsen am zweiten Hauptpunkt oder Knotenpunkt des Linsensystems oder
nahe diesem Punkt geteilt werden. Das Bild wird durch die Linsen 44 durch die Blende
51 auf den geneigten Spiegel 47 geworfen, welcher ungefähr zur Hälfte über die Blendenöffnung
hinwegragt. Der - durch den Spiegel reflektierte Teil des Lichtes geht durch die
zweite Linse 45 hindurch, fällt auf den Spiegel oder das Prisma 48 und durch das
Filter 49 auf eine Seite des Filius i, während die andere Lichtgruppe durch die
Linse 46, ähnlich der Linse 45, hindurchgeht, auf den Spiegel 5o fällt und durch
Filter und Schirme 5=2 auf die gegenüber liegende Seite des Films x geworfen wird.
-
Fig. 9 zeigt ein ähnliches optisches System, wobei ein Prisma 52 statt
des Spiegels zur Trennung des Lichtes benutzt wird. Es ist wünschenswert, daß ein
Glasblock 53, der dieselbe optische Länge wie das Prisma 52 besitzt, in den Weg
der zweiten Lichtgruppe eingeschaltet wird.
-
Es ist zu beachten, daß einige oder alle der Prismen oder Spiegel
mit Einstellungen hinsichtlich des Azimuths oder der Höhe oder hinsichtlich beider
Punkte versehen sein können, und daß entweder der Filmdurchlaß oder die Prismen
oder beide einwärts und auswärts bewegbar sein können, um die richtige Einstellung
zu sichern.
-
Nachdem das Negativ in der neuen Kamera aufgenommen worden ist, wird
der Film auf beiden Seiten entwickelt und fixiert. Dann wird das Bild auf einer
Seite mit der einen Farbe, z B. rot, und das Bild auf der anderen Seite mit einer
anderen Farbe, z. B. grün, eingefärbt. Das Positiv, das aus einem Film oder sonstigen
Schichtträger besteht, der auf jeder Seite eines -zweier mit -dem Negativ übereinstimmenden-Bilder
trägt, kann von dem Negativ nach. einer-ganzen Anzahlverschiedener Vetfahren kopiert"-wetden:'
Eines dieser Verfahren besteht darin, daß ein Positivfilm benutzt wird, der auf
einer Seite mit einer für die eine Farbengruppe, 'wie blau und grün, empfindlichen
Emulsion bekleidet ist und auf der anderen Seite mit einer für eine andere Farbengruppe,
wie rot und orange, empfindlichen Schicht bekleidet ist, wie dies in dem obenerwähnten
älteren Patent beschrieben wird. Diejenige Seite des Positivflhns, welche die lichtdurchlässige
Emulsion trägt, wird zur Berührung mit dem Negativ gebracht und in üblicher Weise
belichtet. Ein anderes Verfahren zum Herstellen eines Positivs von einem Negativ
mit einem Film der im erwähnten älteren Patent beschriebenen Art besteht darin,
daß der Negativfilm von einer Lichtquelle beleuchtet wird und das Bild durch die
Linse gegen die transparente (grüne) empfindliche Schicht des Films geworfen wird,
so daß die grüne Farbgruppe im Negativ die durchsichtige Seite des Positivfilms
beeinflußt, während die rote Farbgruppe im Negativ auf die andere- Seite des Positivs
einwirkt.
-
Positive können auch von Negativen-hergestellt werden mittels einer
Kopierkamera und eines zweischichtigen Farben auswählenden oder panchromatischen
Films, der nicht auf einer Seite mit einer lichtdurchlässigen Schicht bekleidet
zu sein braucht; solche Kameras sind schematisch in Fig. io, 1r, 17 und 18 dargestellt.
-
Bei dem Apparat nach Fig. xo wird der beleuchtete Negativfilm 61,
der durch irgendein Verfahren hergestellt ist, auf dem positiven Film mittels einer
Linse 54 wiedergegeben, welche das Bild gegen das lichttrennende Prisma 55 wirft.
Dieses ist mit dem Prisma 56 verkittet, das irgendeiner der Arten angehört, die
mit den Apparaten nach Fig. z bis 6 benutzt werden können.
-
Eine Lichtgruppe wird gegen den Spiegel 6o und durch Filter 59 auf
den Film i geworfen, während die andere Lichtgruppe durch den Glasblock 56 hindurchgeht
und durch den Spiegel 57 durch Filter 58 auf die andere Seite des- Films geworfen
wird. Es ist klar, daß der farbige Negativfilm 61 und der Positivfilm i durch ihre
Filmöffnungen hindurch absatzweise bewegt werden, wobei der nicht dargestellte Verschluß
das Licht abschließt, wenn der Film sich bewegt.
-
In Fig. ii ist ein mit zwei. optischen Linsen arbeitender Kopierapparat
dargestellt, bei dem der farbige Negativfilm 6i von einer Seite belichtet wird,
und zwar vorteilhaft von der grünen Seite mittels der roten Lichter 621, 621 und
auf . der anderen Seite mittels .der grünen Lichter 63x, 631. Die- Bilder
auf dem-: Film- :werden_-durch Spiegelt oder; Pris#
men 71- und
64 in. .die -Linsen ,70 und 65. gen worfen und - werden durch die Linsen
gegen -Spiegel 66 -und 69 und durch Filter 67, 68 hindurch auf die beiden
Seiten des Films 1 geworfen.
-
Der verwendete Positivfilm sollte vorteilhaft auf seinen beiden Seiten
nur je für die darauf geworfene Lichtfarbe empfindlich gemacht sein, so daß irgendwelches
durch den Film hindurchgehendes Licht nicht auf die Emulsion der "anderen Seite
-einwirken kann.
-
Die Emulsion auf den beiden Seiten- kann panchrömatisch gemacht werden,
aber der Film muß dann entweder sehr dicht hergestellt werden, oder es muß eine
Farbe der Emulsion einverleibt werden, welche verhindert, daß das hauptsächlich
auf diese Seite einwirkende Farblicht hindurchgeht.
-
Fig. 15 . zeigt schematisch einen Film mit Bildern auf seinen beiden
Seiten, der in einer gewöhnlichen Projektionsvorrichtung - angebracht ist. Das von
der Lichtquelle 72 kommende Licht wird hierbei durch die Kondenserlinse 73 durch
den in, der Filmöffnung 74 befindlichen Film auf die Projektionslinse 75 und dann
auf den nicht dargestellten Schirm geworfen. Es ist klar, daß einige der Strahlen,
und zwar besonders die Randstrahlen, durch den Film unter einem beträchtlichen Winkel
hindurchgehen -und dementsprechend muß das Bild auf der dem Kondenser näherliegenden
Seite etwas größer sein als das Bild auf der anderen Seite, um bei der Projektion
auf den Schirm ein einheitliches Bild zu erzielen, Die Bilder liegen im Mittelpunkt
genau übereinander, weichen aber nach dem Rande des Bildes hin in der Größe voneinander
ab. Die Bilder auf einer Seite- des Films können eine abweichende Größe erhalten,
indem man die eine Lichtgruppe durch mehr Glas hindurchgehen iäßt als die andere
und dadurch die Brennpunktsebene ein wenig ändert oder indem man eine Linse verwendet,
in welcher die grüne und die rote Farbengruppe nicht in genau denselben Brennpunkt
fallen und indem man den Film dementsprechend einstellt.
-
Ein Film mit gleich großen beiderseitigen Bildern, die übereinander
fallen, kann durch die besondere Projektionsvorrichtung nach Fig. 16 projiziert
werden. Bei dieser empfängt ein Teil 76 der Kondenserlinse das von der Lichtquelle
72 ausstrahlende Licht und richtet ' es in parallelen Strahlen durch den in der
Filmöffnung 74 befindlichen Film auf das zweite Glied 77. der Kondenserlinse, welche
die Strahlen nach der Projektionslinse 75 hin vereinigt. Die- Strählen fallen dann
auf den nicht gezeichneten Schirm. .
-
In Fig.17 ist ein Kopierapparat mit einer -einzigen . Linse _ .veranschaulicht,
, bei- _ -welchem das Bild abwechselnd auf. die eine und dann auf die andere Seite
gedruckt wird. Das Bild des farbigen Negativs 76r wird durch die Linse 77x gegen
die Spiegel 78 und 84 und durch Filter 86 auf die eine Seite des Films geworfen.
Nachdem dieser Teil der Belichtung vollendet ist, schließt sich der nicht dargestellte
Verschluß und der um die Achse 79 drehbare, durch den Daumen 8o bisher in
seiner Stellung gehaltene Spiegel 78 wird durch die Drehung des Daumens um Zapfen
81 freigegeben und mittels der Feder 82 aus seiner Stellung heruntergezogen. Dann
öffnet sich der Verschluß und das Bild wird durch Spiegel 85 durch Filter 87 hindurch
auf die andere Seite des Films geworfen. Wenn diese Belichtung beendet ist, schließt
sich der Verschluß wieder und- der negative und positive Film werden um eine Bildbreite
abwärts verschoben, um von neuem belichtet zu werden.
-
In Fig. 18 ist ein Kopierapparat dargestellt, auf welchem die Öffnungen
88 und 92 -für den positiven und negativen Film auf den Drehtischen 89 und
95 angeordnet sind. Das Negativ wird durch die Lichtquelle go belichtet und
das Bild durch Linse gi durch das beispielsweise rote Filter 93 hindurch
auf eine Seite des Films geworfen. Nach beendeter Belichtung schließt sich der nicht
dargestellte Verschluß und beide Drehtische voll= führen eine halbe Umdrehung, worauf
das Bild durch Filter 9q. hindurch auf der -gegenüberliegenden Seite belichtet wird.
Die den Film enthaltenden Kästen können entweder mit den Filmöffnungen drehbar sein,
in welchem Falle die Tische denselben Umlaufsinn beibehalten können, oder die Tische
können abwechselnd halbe Drehungen vor-' und rückwärts vollführen, in welchem Falle
die Filmkästen stehenbleiben können, so daß der Film eine entsprechende Biegung
erfährt. Der intermittierende Antrieb ist vorteilhaft an den umlaufenden Filmöffnungen
angebracht.
-
Es ist klar, daß Positive durch Umkehrung von den Negativen hergestellt
und auf beiden Seiten eingefärbt werden können, um die aufgenommenen Gegenstände
aufs beste wiederzugeben, und diese Positive können ihrerseits zum Kopieren verwendet
werden, indem man die Kopien, welche an sich Negative sind, umkehrt, so daß sie
dann Positive sind.
-
Bei Kinematographen, für welche die _Erfindung in erster Linie bestimmt
ist, wird der Film durch bekannte Vorschubmechanismen absatzweise durch die Filmöffnung
hindurchbewegt, wobei die Linse des Apparates mit einem Verschluß versehen ist,
welcher während der Bewegung des Filzas geschlossen werden kann. Es ist aber zweckmäßig,
in Verbindung mit der neuen Erfindung Mittel, vorzusehen,
um die
Belichtungszeit für die Emulsion auf der einen Seite des Films im Vergleich mit
der Belichtungszeit für die andere Seite zu ändern, um die Unterschiede in der Schnelligkeit,
mit welcher die Emulsion durch das Licht beeinfiußt wird, auszugleichen. Statt des
obenerwähnten einzigen Verschlusses werden vorteilhaft zwei Verschlüsse verwendet,
deren je einer auf jeder Seite des Fihils angeordnet ist. Diese Verschlüsse fangen
absatzweise das auf den Film fallende Licht ab, und sie können eingestellt werden,
um die Belichtungszeit für die eine Filmseite gegenüber derjenigen für die andere
Filmseite zu ändern.
-
Eine derartige Ausführung ist aus Fig. 12 ersichtlich, welche eine
besonders für die Praxis geeignete Bauart zeigt. Die Linse =g wirft das Bild durch
die Trennungsprismen 2o und 21. Hier wird das Licht geteilt. Ein Teil geht durch
das Filter 25 und wird durch ddn Spiegel 24 gegen eine Seite des Films geworfen,
während der andere Teil durch das Filter ä2 hindurchgeht und durch Spiegel 23 auf
die andere Seite des Films geworfen wird, wie Fig. 2 veranschaulicht. Die Trennungsprismen
sind vorteilhaft auf einer Platte =o6 angeordnet, welche um eine durch den Schnittpunkt
des Achsialstrahles der Linse mit der reflektierenden Oberfläche des Prismas 2o
hindurchgehende Achse drehbar ist. Die Bewegung der Platte wird -durch die Stellschraube
=o8 beherrscht, welche zwischen Anschlägen 107, 107 wirkt. Die Prismen werden
durch Federklammern =o5, =o5 in ihrer Stellung gehalten. Durch Verstellung dieser
Platte io6 können die Bilder längs der Filmöffnung verstellt werden, bis genaue
Übereinstimmung im Azimuth erzielt ist. Die reflektierenden Spiegel 23, 24 sind
an Grundplatten log und iio (Fig. 12 und 13) angebracht und sind in den Lagern 114
(Fig- 13) an Ansätzen der Grundplatten in der aus Fig. 13 ersichtlichen Weise verstellbar,
so daß ihre Drehachse sich . in derselben Ebene wie der Achsialstrahl von der Linse
befindet. Um eine besondere Brennpunktseinstellung auf einer Seite des Films zu
ermöglichen, kann eine der Platten log, iio parallel mit dem Film bewegbar sein.
Höheneinstellung wird durch Verschiebung einer der Stellschrauben bewirkt, bis die
Bilder zusammenfallen.
-
Je ein eigenartiger Verschluß zur Regelung der auf die einzelnen Filmseiten
entfallenden Belichtung ist auf der Verschlußwelle 103 in Lagern =o2 gelagert. jeder
der Verschlüsse ist den üblichen Verschlüssen ähnlich und besitzt einen festen Teil
97 oder ioo und einen beweglichen Teil g8 oder 9g. Die Xiffelkopfschrauben
ioi, aoi können gelöst und die freien Teile g8' und 99 der Verschlüsse in
die richtige Lage verstellt werden, um dann-durch Einsetzen des Befestigungsstiftes
in eines der Löcher ir5 (Fig. r4) festgehalten zu werden. Der Zweck dieser Einstellung
liegt in dem Ausgleich des Überschusses der verschiedenen Farben, der zu verschiedenen
Tageszeiten im Licht enthalten ist, Beispielsweise ist um Mittag ein Überschuß von
blaugrün und gegen Sonnenuntergang ein Überschuß von orangerot vorhanden. Die VerschIüsse
wirken in folgender Weise: " Solange die aus dem Hauptsektor roo und dem Stehsektor
9g bestehende VerschIußplatte sich vor dem Film befindet, fängt sie- das Licht ab.
Der Filni wird also nur belichtet, während ihm der durch die freien Kannten der
Sektoren 9g und roo begrenzte sektorförmige Ausschnitt der Verschlüßplatte gegenübersteht.
Indem man nun mittels der oben. beschriebenen Versteilung die gegenseitige Überdeckung
der Sektoren 9g und ioo vergrößert und dadurch die Größe des eben erwähnten sektorförmigen
Ausschnittes ebenfalls vergrößert, verstärkt man die auf die betreffende Seite des
Films entfallende Belichtung, während man umgekehrt durch Verkleinerung der Überdeckung
der Sektoren 9g und ioo, also durch Auseinanderziehen dieser beiden Sektoren
den sektorförmigen Ausschnitt der Verschlußplatte verkleinert und dadurch- die auf
die betreffende Filmseite entfallende Belichtung entsprechend vermindert. Was hier
betreffs des Verschlusses 9g, ioo gesagt - wurde, gilt sinngemäß auch von dem Verschluß
97,
98 (Fig. i2).- Die Verschlüsse bieten also ein einfaches Mittel,
die Stärke bzw. Dauer der Belichtung auf beiden Filmseiten verschieden zu gestalten
und dadurch, wie schon oben angedeutet, den Einfluß des Überwiegens bestimmter Farbengruppen
im Licht zu verschiedenen Tageszeiten auszuglejchen.
-
Es ist ersichtlich, daß nach der Erfindung farbige Bilder aufgenommen
werden können, die auf einen Schirm projiziert eine vorzügliche Wiedergabe in natürlichen
Farben darstellen. Gemäß der Erfindung ist es nicht unbedingt nötig, einen Film
mit transparenter Emulsion zu verwenden, auch ist es nicht nötig, einen Fiten zu
benutzen, dessen eine Seite für die eine Farbe und dessen andere Seite für die andere
Farbe empfindlich ist, wenn auch. ein solcher Film verwendet werden kann. Die Erfindung
gestattet die Ver. wendung irgendeiner Art zweischichtigen Films für ein Verfahren
dieser Art, gleichgültig, ob der Film besondere Farbenempfindlichkeit besitzt oder
panchromatisch ist. . .