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Verfahren zur Herstellung von Maschenware auf einer Handflachstrickmaschine
und Strickmaschine zur Ausübung eines solchen Verfahrens Bei den bisher bekannten
einfachen Flachstrickmaschinen wurde in der Regel ein Fadenführer verwendet, .der
zusammen mit dem Schloß längs dem Nadelbett hin und her bewegt wird und bei der
Maschenbildung den Faden in die offenen Nadeln einlegt. Diese Arbeitweise bedingt
folgende Einrichtungen: r. Um das notwendige Nacheilen des Fadenführers und den
jeweiligen Wechsel hinsichtlich des Nacheilsinnes an .d-en Um#heh.rpunkren ,d-er
B,ewegu#ng durchführen zu können, sind verhältnismäßig komhlizierte Einrichtungen
erforderlich.
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2. in den Faden mit einer elastischen Spannung zu versehen und ihn,
besonders an den Umkehrpunkten .der hin und her gehenden Schlittenbewegung, die
etwas über ,die Breite,der im Einsatz befindlichen Nadeln hinweggeführt wird, straff
zu halten, und eine Schleifenbildung am Rande des Ge-strickes zu vermeiden,
sind ebenfalls verhältnisi komplizierte Einrichtungen notwendig.
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m äßib 3. Schließlich sind für ein Aufspulen des Garnes auf Spezialspulen
verhältnismäßig komplizierte Einrichtungen notwendig, um einen stets störungsfreien
Ablauf unter gleicher Spannung zu gewährleisten.
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Die Notiv"en,digkeit der Anwendung der genannten verhältnismäßig komplizierten
Einrichtungen war mit ein Grund, warum,die an sich relativ einfachen Flachstrickmaschinen
bisher nicht zu einer handlichen Vorrichtung für den privaten Hausgebrauch oder
.die Iieimarbeit entwickelt -werden konnten. Der Erfindung lag nun die Aufgabe zugrunde,
eine Vorrichtung zu schaffen, die die ZTorteile des schnellen Strickvorganges einer
Maschine aufweist, andererseits aber einen möglichst einfachen und ,daher billigen
Aufbau hat, wie er hei einem Handgerät erwartet werden muß. Um diese Forderung zu
erfüllen, wurde erfindungsgemäß erkannt, daß in erster Linie der empfindliche, in
seinem Aufbau und Antrieb komplizierte Fadenführer vermieden werden mußte, da erst
dadurch die notwendige Einfachheit
und Robustheit erreicht wird,
.die an. einen Handapparat bestellt werden muß, da hier nicht die ständige Überwachung
durch geschulte Kräfte wie in einem Fabrikationsbetrieb möglich ist.
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Diese Aufgabe wird nach der Erfindung !bei gleichzeitiger Vermeidung
der geschilderten Nachteile in geschickter Weise dadurch gelöst"daß die in einem
Nadelbett angeordneten üblichen Zungennadeln nicht die bekannte winkelförmig nacheinander
verlaufende Ausstoß-Rückzugs-Bewegung ausführen, sondern eine umgekehrt verlaufende
Rückzugs-Ausstoß-Bewegung; außerdem machen die Zungennadeln noch anschließend an
die Ausstoßbewegung eine zusätzliche, vorzugsweise ebenfalls winkelförmig verlaufende
Ausstoß-Rückzugs-Bewegung. Diese letzte Bewegung hat den Zweck, die Nadeln so weit
durch die neu gebildeten Maschen hindurchzustoßen, .daß diese Maschen über die Nadelzungen
hin-,veggleiten und hinter den Nadelzungen zu liegen kommen; die Nadeln werden anschließend
wieder in die Ausgangsstellung zurück,bewegt. Das Schloß wird dadurch zwar etwas
komplizierter. Die praktische Ausgestaltung hat aber -gezeigt, daß die dadurch mögliche
Vermeidung eines Fadenführers die Vorrichtung soweit vereinfachen läßt, :daß sie
als Ganzes doch wesentlich billiger in der Herstellung wird. Außerdem erlangt die
Vorrichtung erst durch den Fortfall -des Fadenführers hinsichtlich der Handhabung
die für den Hausgebrauch erstrebenswerte Rdbustheit und Einfachheit in der Bedienung.
Das zunächst umständlich erscheinende Einlegen des Fadens von Hand bedeutet um so
weniger eine Komp.li.zierung, als sich der Bedienende sehr schnell an !das Einlegen
gewöhnt hat und, hierfür auch. leine besondere Sorgfalt notwendig ist. Hierzu kommt
noch., @äaß die eine Hand das Schloß führt, während die andere Hand sowieso frei
ist und das Einlegendes Fadens ohne jeden. Zeitverlust bewerkstelligen kann.
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Demnach ist man durch das neuartige Flachstrickverfahren nicht mehr
gezwungen, den Faden mittels eines Fadenführers der Schloßbewegung unmittelbar folgend
hinterherzuführen, sondern man legt :den Faden von Hand über die gesamte Reihe der
Nadeln, um ,dann unmittelbar- anschließend das Schloß über die Nadeln zu führen
und so die Maschen zu .bilden und aibzuschlagen.
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Durch den Fortfall der oben unter 1 bis 3 geschilderten Einrichtungen
ist es möglich, eine aus einem Nadelbett bestehende Handflachstriokmaschine zu gestalten,
die nicht mehr,den Charakter einer Maschine, sondern den einer einfachen Vorrichtung
hat, die in der Herstellung billiger und durch die Möglichkeit des Abstriokens von
einem nach Hausfrauenart einfach gewickelten Knäuel als Haushalbsstrickgerät besser
geeignet ist als die bisher übliche Flachstrickmaschine.
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Eine Vorrichtung zur beispielsweisenA:usführung dieses neuen Verfahrens
sei an Hand der Albbildungen näher erläutert. Es zeigt Fig. i einen Aufriß der Vorrichtung
in der in Fig. 2 angegebenen Pfeilrichtung b, Fig. i a eine Draufi-icht auf die
Vorrichtung, Fig. 2 die an einem gewöhnlichen befestigte Vorrichtung während des
Anschlagens im Seitenriß, F.ig. 2 a eine Ansicht auf eine der Führungshülsen in
Richtung :des Pfeiles c, Fig. 3 eine Prinzipski.zze der Maschenbildung an einer
bisher bekannten Flachstrickmaschine, Fig. q. eine Primzipski.zze der Maschenbildung
an ,der erfindungsgemäßen Vorrichtung, Fig. 5 eine teilweise Ansicht auf ein Nadelbett
mit einigen in der Außerbetriebsstellung befindlichen Nadeln., Fig. 6 eine Ansicht
auf das Nadelbett mit einigen Nadeln in ihrer obersten Stellung, in welche die Nadeln
in Betrieb geschoben werden und in der die Füße an der oberen Führungsschiene anliegen,
Fig. 7 eine teilweise Ansicht -auf dIas Nadelbett mit Nadeln in der Mittelstellung
(Einlegestellung) nach einmaliger Bewegung Ües Schlosses, Fig. 8 eine Unteransicht
des. Schlosses, Fig. 9 eine Seitenansicht auf das Schloß in Richtung des Pfeiles
d der Fig. 8, Fig. io einen teilweisen Schnitt durch das Schloß nach der Linie jo-io
der Fig. 8, Fig. i i eine Seitenansicht auf die Vorrichtung in vereinfachter prinzipieller
Darstellung mit Anschlagkamm und Fig. 12 einen teilweisen Schnitt durch das Schloß
nach der Linie i:2-i--,der Fig. B.
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Die in Fig. i (dargestellte Vorrichtung besteht aus dem Nadelbett
38 (Fig. -I i), das aus mehreren Teilen i bis q. zusammengesetzt ist, -die vorzugsweise
aus Kunstharzpreßstoff bestehen und auf einem Holzbrett 9 von der Breite a aufgeschraubt
sind, wobei sich diese Teile in den Kanten 1a, ,4a dicht berühren. Um die einzelnen:Preßteile
fluchtend zueinander festzulegen, sind sie mit eingepreßten Nuten 5a, 6a versehen,
in welche die Schloßführungsleisten 5, 6 eingelassen sind!. Zu beiden Seiten des
Nadelbettes befinden sich zwei Blechwinkel 7, 8 die nach oben mit den Sohloßführungsleisten
5, 6 und seitlich mit dem Holzbrett 9 verschraubt sind.
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Unter den Blechwinkeln 7, 8 sind zwei Führungshülsen 11, 12. angeordnet,
welche die rechtwinklig abgebogenen Enden 13, i14 ,der Niederhalteleiste io aufnehmen
und ihr Hervorziehen in Pfeilrichtung A gestattet. Die Niederhalteleiste .ito. hat
den Zweck, das Hochreißen der Maschen durch die sich aufwärts bewegenden Nadeln
zu verhindern. Die Gefahr dieses Hochreißens ist an denjenigen Maschen, die in der
Nähe der beiden Kanten liegen, besonders groß, weil diese Maschen nicht, wie die
mittleren, von den zu beiden Seitenbenachbarten Maschen gehalten werden. Das Hochreißen
muß aber möglichst vermieden werden, weil sonst die Gefahr besteht, d@aß einzelne
Maschen nicht über @die Zungenenden hinüberrutschen.
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An den Leistenenden 13,1q. (Fig. 2,a) der Niederh,alteleiste io sind
Anschlagstifeu5 vorgesehen, die beim Hervorziehen bis zu je einer an dien Hülsen
ni, 12 -angeordneten Schulter 16 gleiten, an welcher der Stift 15 zur Anlage
kommt; hierauf wird d.ie Leiste io nach unten in die gestrichelte Stellung geklappt.
Dies ist notwendig, damit die Leiste beim Umhängen
von Maschen,
beim Anschlagen bereits vorlianden.en Gestrickes oder beim Anschlagen neu zu beginnenden
Gestrickes nicht stört; auch soll dadurch :das Hantieren mit dem Anschlagkamm 35
nicht behindert werden.
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Im eingeschobenen Zustand ist die Leiste io nicht v@errüclcbar, weil
ein Stift 17 über,die schräge Fläche 18 in,der unteren Wandung der Führungshülse
hochgleiten und in ein im Boden i8a,der Führungshülse befindliches Loch i9 einrasten
kann. Erst nach leichtem Anheben der Leisteu(a können die Enden 13, 14 nach vorn
bewegt werden, indem die Stifte 17 aus den Löchern z9 heraustreten. Auf der oberen
sichtbaren Fläche der Niederhalteleiste sind Markierungsstriche ioa und zugehörige
Zahlen einer Slzala eingestanzt, die der Zahl der Nadeln entsprechen und das Abzählen
der gewünschten Maschenzahl für das herzustellende Gestricke erleichtern.
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In der Prinzipskizze nach Fig. 3 ist schematisch der Strickvorgang
einer bekannten, mit einem Fadenführer 24 arbeitenden Flachstrickmaschine
-dargestellt. Daraus ist erkennbar, wie durch ,die Bewegung des am Schloß angebrachten
Nadelsenkers 2,1 in Richtung des Pfeiles 2!2,die Nadeln 2@3 schrittweise nacheinander
gesenkt werden, wobei gleichlaufend mit dem N adelsenker zi der Fadenführer 2d.
den Faden 25 in die Haken 26der Nadeln einlegt.
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In Fig. 3 ist nur die eine Hälfte, und zwar das Anheben der Nadeln,
des eigentlichen Strickvorganges dargestellt. Das Schloß ist nun so gebaut, daß
die Nadeln sofort anschließend wieder gesenkt werden, bis sie in eine Stellung gelangen,
die die gleiche Höhe hat wie die Nadeln 26a. Daraus ist erkennbar, weshalb ein Fadenführer
vorgesehen werden muß, der sich zusammen mit dem Sehloß bewegt. Bei der Schloßbewegung
sind es jeweils nur wenige Nadeln, die sich in derjenigen Stellung befinden, in
welcher,der Faden eingelegt werden kann. Dies ist der Grund, weshalb ein selbsttätig
geführter Fadenführer selbst dann nicht entbehrt werden kann, tve:nn inan,diese
bekannte Flachstrickmaschine zu einem Handapparat umbauen wollte. Wollte man ,das
Einlegen des Fadens auf die Nadeln der Geschicklichkeitder Strickerin und nicht
dem Fadenführer überlassen, so würde für das Einlegen viel zu viel Zeit aufgewendet
werden müssen, so,daß ein wirtschaftliches Arbeiten nicht möglich wäre.
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Das erfindungsgemäße Prinzip sei weiter an Hand der Fig. .I bis 7
näher erläutert. Nach Fig. 5 befinden sich die Nadeln 23 in der Grundstellung, d.
1i. außer Betrieb; in dieser Stellung liegen die Nadelfüße 27 an der unteren Führungsschiene
28 an. Das in der Zeichnung nichtdargestellte Schloß befindet sich angenommener,%veise
am rechten Ende des 1\T.adel:bettes.
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Um eine Strickarbeit zu beginnen, werden gemäß Fig. 6 entsprechend
der zu strickenden Breite des Gewirkes eine entsprechende Anzahl von Nadeln aus
Tier Grundstellung mit der Hand in -die oberste Stellung hinaufgeschoben, bis sie
mit ihren Füßen an der oberen Führungsschiene z9, anliegen. Dann wird das Schloß
über die Nadelreihe von rechts nach links bewegt, wobei es die Nadeln in die Einlegestellung,
wie in Fi:g. 7 dargestellt, bringt. Dies geschieht dadurch, 'daß die Nadelfüße bei
-der Bewegung -des Schlosses zunächst an die Schrägfläche 30 (Fig. 8) des einen
Hilf sna-delsenkers q-. stoßen (gestrichelte Stellung 27 in Fig. 8), an dieser Fläche
entlanggleiten und dann die verschiedenen stark ausgezogenen Stellungen z7 ,der
Fig. 8 durchlaufen, um nach Passieren des Schlosses in der Stellung 27" (vgl.
linken Rand des Schlosses in den Fig. 7 und 8) zu verbleiben. In dieser Stellung
liegen die Spitzen .der nach unten geklappten NadelzungenZ etwas unterhalb der oberen
Kanten der Abschlagkämmchen 27v (Fig.7) des Nadelbettes. Soweit die Zungennadeln
nicht vollständig geöffnet sind, müssen sie jetzt von Hand geöffnet werden, ,d.
h. die Nadelzungen müssen einzeln nach unten verschwenkt werden.
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Sodann werden die Knöpfe 31, 32 der Nadelheber 33, 34 entg'e'gen ,der
Richtung dies Pfeiles 40 hochgezogen, und zwar in die gestrichelte Stellung der
Fig. 9, wodurch die Nadelheber 31, 32 ausgeschaltet sind, so daß sie keinen Einfluß
auf die Nadelfüße ausüben können. Nunmehr wird der Anschlagkamm 35 (Fig. iri) mit
seinen. nach vorn stehenden Haken 36 zwischen die Nadelköpfe 37 der Zungennadeln
z@3 von unten her geschoben und zunächst mit der linken Hand in dieser Stellung
gehalten. Die Zungennadeln 23 befinden sich in den Schlitzen (z:3a in Fig. i) des
Nadelbettes 38. Der Anschlägk.amm 35 besteht aus einer schmalen Leiste, an welcher
eine große Anzahl von Haken 36 dicht nebeneinander in gleicher Teilung wie die Teilung
des Nadelbettes angeordnet sind.
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Nunmehr wird der Faden 39 von links nach rechts in die sich aus den
beiden Hakenreihen bildeirde Gasse von Hand eingelegt, wobei -dieser Faden von einem
beliebigen Knäuel abgewickelt worden ist. Das Einlegen. erfolgt in der Weise, daß
das freie Fadenende ein gewisses Stück über den linken Nadelreihenrand herausragt.
Der Knäuel kann an einer beliebigen Stelle in der hTähe :der Handstrickvorrichtung
gelagert sein. Alsdann wird :das Schloß von links nach rechts längs den Führungsschienen
mittels der rechten Hand bewegt, wobei die linke Hand nach wie vor den Anschlagkamm
hält. Beim Einlegen des Fadens muß darauf geachtet werden, @daß beim Halten mittels
der Finger der linken Hand keine zu stark: Spannung auf den Faden ausgeübt wird,
da sonst die Schleifenbildung nicht möglich ist, das Schloß vielmehr blockiert wird.
Da die-beiden Nadelheber 33, 3-1 ausgeschaltet sind, werden die Nadeln von ,dem
Nadelsenker qo, nacheinander gesenkt und- der Faden in Schleifen über die Anschlagkämmchen
27b .des Nadelbettes gelegt. Hierbei durchlaufen die Nadelfüße 127 entsprechend
der Fig.8 von rechts kommend die verschiedenen Stellungen bis zu dem tiefsten Punkt
27v. Von hier aus durchlaufen die Füße die strichpunktierten Stellungen 27c, weil
der entsprechende Nadelheber 33 ausgeschaltet ist.
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Jetzt wird das Schloß zurückbewegt, wobei auf die Nadeln keine Bewegung
ausgeübt wird (Leer
reihe), weil beide Nadelheber ausgeschaltet
sind. Diese Leerreihe ist jedoch. nur einmal, und zwar bei der Bildung der :ersten
Schleifenreihe erforderlich und ist daher bezüglich des wirtschaftlichen Arbeitens
von untergeordneter Bedeutung. Nunmehr gibt man den Anschlagkamm 35 frei, so daß
-er sich unter seinem Eigengewicht a'bwä-rts bewegt und sich mit seinen Haken 36
in @die erste Schleifenreiheeinhängt. Um die richtige Spannung zu erhalten, wird
ein auswechselbares Gewicht 42 in die Leiste des Anschlagkammes 35 e lingehängt.
Alsdann wird der linke Nadelheber 33 in Arbeitsstellung gebracht, indem man den
zugehörigen Knopf 311 in Richtung des Pfeiles 4ia (Fis. g) bewegt. Anschließend
führt man das Schloß von links nach rechts, wobei die Nadeln nacheinander in ihre
höchste Stellung vermittels @d-es Nadelhebers 33 und der Schrägfläche 48 der Klinke
45 herausgeschoben und anschließend bis in die Einl°gestellu@ng 27a (Fig.7) zuriickgezogen
werden. Durch dieses vorübergehend-. kurzzeitig-. besonders weite Herausschieben
der Nadeln sollerreicht werden, @da.ß die Zungen vollständig aus der ,eben gebildeten
Schleife heraustreten.
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Nunmehr wird der rechte Nadelheber 34 in Arbeitsstellung gebracht,
der Anschlagkamm 35 durch Einhaken mit einem Gewicht 42: :beschwert und, der Faden
39 von rechts nach links kommeriid auf die geöffneten Nadelzunigen gelegt.
Jetzt wird das Schloß von rechts nach links mit der einen Hand bewegt, wobei die
andere Hand, eine leichte Spannung auf den Faden ausübt. Er legt sich bei der Schloßbewegun.g
nacheinander in Schleifen .s (Fis. 4). Hierbei werden die Schleifen mittels der
Nadelhaken durch die Schleifen der vorher gebildeten, Schleifenreihe r1 nacheinander
hindurch,-,-zogen und sofort anschließend durch :den Nadelheber 3, - wieder
nach vorn, gestoßen, so daß die Maschen die Zungen öffnen (Stellung.",); durch die
Schrägfläche 48 der Klinke 45 werden die Nad eln noch weiter nach vorn geschoben,
so daß die Maschen na der Maschenreihe r2 über -die Zungen hinweggleiten
und ;ei der anschließenden Rückzugabe,#vegung mittels des $ilfsnadelsenkers 43l
die 'M@aschenen,den sie unter den Zungen z@ zu liegen kommen. Das ziemlich
weite Hinausstoßen der Nadeln bis in die Stellung n hat den Zweck, mit Sicherheit
ein Heraustreten der Zungen aus den :eben erst gebildeten M laschen zu gewährleisten-Durch
die Hilf snadelsenker 43 werden die Nadeln in die Einlegestellung gebracht. i\Tunmehr
beginnt das Spiel wieder von vorn, indem der Faden von Hand eingelegt und das Schloß
von links nach rechts über das Nadelbett geführt wird. Es entstehen also keine weiteren
Leerreihen: Der Faden wird vielmehr im Anschluß an jede Schloßb"-#wegung quer über
die Nadelreihe gelegt. Durch dieses Einlegen tritt-,in den hin und her gehenden
Schloßbewegungen fast überhaupt kein Zeitverlust ein.
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Außerdem Nadelsenker q;o (Fis. 8) und,den beiden Nadelhebern 33, 34
sind zu beiden Seiten oberhalb -der Nadelheber zwei Hilfsnadelsenker 43, 4.4 und
zwei Klinken 45, 46 angeordnet. Bei der Bewegung .des Schlosses von links nach rechts
bewegen sich die Nadelfüße zunächst an der oberen Kant,. des rechten Nadelhebers
3.4, 'bis sie auf die rechte (Fis. 8) der beiden Kanten d@er Schrägfläche 47 der
Klinke 46 treffen und die @linhe 46 nach oben verschwenken, wobei sie unter ihr
hinweggleiten. Die Feder 46a schwenkt alsdann die Klinke 46 wieder auf den Nadelheber
34 zurück. Die Nadelfüße wer-,den dann vom Nadels,enk er 40 gesenkt, über die Stellung
27@ hinwegbewegt und dann vom linken Nadelheber 33 angehoben, bis sie längs der
rechten Kramte der Schrägfläche 48 der linken Klinke 45 hinaufgleiten und dann an
die Schrägfläche -des linken Hilf snadelsenkers 43 anstoßen und durch ihn abwärts
bewegt werden, bis sie schließlich in die Stellung 27a gelangen. Analog ist :der
Vorgang b:ei der rückläufigen Schloßb-.w,.gung.
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Durch die Hilfsn.adelsenher 43, 44 in Verbindung mit den beiden Klinken
45, .46 die durch die Federn .15a, 46a belastet sind, wird erreicht, daß die NadelIi
nach der Maschenbildung über die Anfangsstellung hinaus noch weiter so hoch gehoben
werden, daß die Zungen unter die eben gebildeten Maschen, hinweggleiten, und daß
@die Nadeln alsdann erst zum zweiten Male in ihre Ausgangsstellung zurückgelängen.
Erst durch diese zusätzliche Auf- und Abwärtsbewegung ist :es möglich geworden,
:eine vollständige 1T,aschenbildung mit Abschlagen zu verwirklichen, was wiederum
zur Folge hat, daß man -den Faden nicht mit einem Fadenführer der Schloßbewe gung
folgend führen muß, sondern nach fertiger Maschenbildung unaibhängig von der Schloß,bewegung
über -die -gesamte Breite der Nadelreihe in dzr Nähe der Haken von Hand legt.
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Die zusätzlicheAbwärts:hewegung hat den Zweck, die Zungenenden zwischen
den Abscblagkämmchen 27@ verschwinden zu lassen; andernfalls bestünde die Gefahr,
.daß -der Faden beim Einlegen unterhalb der Zungenenden geraten könnte, so -daß
er beim späteren Schließen der Zungennadeln nicht in !die Halten gelangt.
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Für die genaue Einstellung des Maschenbildes auf engere oder weitere
Maschen ist der Nadelsenker 40 senkrecht zur Nadelhettrichtung innerhalb eines Schlitzes
52_ verschiebbar angeordnet. Der Schlitz 52 ist in der Gehäuseplatte 53 des Schlosses
vorgesehen. Der Nadelsenker 4o' ist an einem Führungsstück 54 angeschraubt, das
zwei seitliche Ausfräsungen 55 hat, so daß dieses Führungsstück mit einem mittleren
Steg 56 in den Schlitz 52 eingreift, wobei eine genaue Parallelführung gewährleistet
ist. Mittels einer Rän:delm.utter 57a und einer Spannplatte 57 kann ,der Nadelsenker
in den verschiedenen Stellungen fixiert werden. Die Spannplatte 57 ist mit einem
Zeiger 58 versehen, der vor einer Einstellskala 58a (Fis. i) spielt.
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Am @chloßgehäuse ist .ein Bügel 59 befestigt, welcher dicht
über den Nadelköpfen bei der Schloßbewegun:g geführt ist und verhindert, daß die
Zungen der offenen Nadeln durch die unvermeidlichen Erschütterungen bei den schnellen
Nadelbewegungen infolge der Einwirkung des Schlosses sich
schli°l@en.
Sollten sich die Zungen in die Schließstellung begehen wollen, so stoßen sie gegen
den Bügel 59 und fallen wieder in die Offenstellung zurück.