DE88147C - - Google Patents

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DE88147C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D04BRAIDING; LACE-MAKING; KNITTING; TRIMMINGS; NON-WOVEN FABRICS
    • D04BKNITTING
    • D04B33/00Crocheting tools or apparatus

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Decoration Of Textiles (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 25: Flecht- und Strickmaschinen.
FRIEDRICH REUTHER in GEYER i. S.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 1. Juni 1895 ab.
Bisher war bei der Herstellung von Zierfadenposamenten auf der Häkelgalon-Maschine nur die Herstellung einfacher kleiner Ringel unmittelbar über der Häkelnadel ohne zwischenliegende Maschen im Ringel möglich. Durch die vorliegende Erfindung ist es dagegen ermöglicht, große Ringel a mit beliebig vielen zwischenliegenden Maschen (siehe Fig. ι der beiliegenden Zeichnung) herzustellen , wobei der Raum innerhalb dieses großen Ringels entweder mit weiteren kleineren Ringeln a1 a2 (Fig. 2) oder unter Mitbenutzung anderer geeigneter Vorrichtungen beliebig anderweitig (Fig. 3 und 4) ausgefüllt werden kann. Hierdurch ist eine viel größere Vielseitigkeit der Muster erzielt, als sie bisher bei auf der Häkelgalon-Maschine hergestellten Zierfadenposamenten möglich war.
Die Herstellung dieser großen Ringel mit zwischenliegenden Maschen, zu welcher eine Häkelmaschine der durch die Patentschrift Nr. 63570 bekannt gewordenen Art mit um die Häkelnadel kreisendem Zierfadenführer verwendet wird, ist dadurch ermöglicht, daß, wie Fig. 5 und 6 zeigen, zu beiden Seiten der Häkelnadel δ beliebig viele, ebenso wie die Nadel, aber zu geeigneten anderen Zeitpunkten , paarweise vor- und zurückbewegte Stifte cdef angeordnet sind, um welche Stifte der Zierfadenführer g den Zierfaden herumschlingt und so aus dem Zierfaden entsprechend große Schleifen oder Ringel bildet, welche auf den Stiften so lange gehalten werden, als das Muster erfordert.
Durch diese Ringel kann die Häkelnadel b frei hindurchgehen, um zwischen denselben die nöthige Häkelarbeit vorzunehmen, d. h. zwischenliegende Häkelmaschen behufs Festhäkelns von beliebigen weiteren, in dem Ringel erzeugten Zierfadenfiguren zu bilden. In den geeigneten Zeitpunkten gehen dann die Stifte c d ef zurück und lassen die inzwischen festgehäkelte Schleife oder Ringel^ fallen, um darauf wieder vorzugehen und neue Schleifen aufzunehmen.
Durch die. Fig. 5 bis 28 ist die Herstellung des Musters nach Fig. 2, bei welchem der Innenraum des großen Ringels a (Fig. 1) durch zwei weitere kleinere Ringel ausgefüllt ist, in ihren einzelnen Phasen erläutert. Beim Beginn der Operation (Fig. 5 und 6) befinden sich die beiden äußersten Stifte c und f, sowie auch die Häkelnadel b in ihrer am weitesten vorgeschobenen Stellung. Nun schlingt der Zierfadenführer g, indem er in bekannter Weise eine volle Kreisbewegung um die Stifte bezw. die Nadel herum vollführt, den Zierfaden h um die beiden äußeren Stifte cf herum, wodurch die äußerste Schleife α des Musters gebildet wird (s. Fig. 7 und 8). Alsdann geht die Häkelnadel b zurück (Fig. 9 und 10) und häkelt dadurch die gebildete Schleife λ an dem bereits fertigen Theil des Galons. Nun weichen die beiden äußeren, die Schleife α tragenden Stifte c und f so weit zurück, daß sie die Schleife α noch tragen, jedoch die vorderen Enden der mittlerweile in ihre am meisten vorgeschobene
(2. Auflage, ausgegeben am io. September igo4.)
Stellung· bewegten inneren Stifte d und e freigeben (Fig. ii und 12). Die Häkelnadel b hat sich auch wieder vorbewegt. Jetzt führt der Zierfadenführer g wiederum eine kreisende Bewegung, und zwar um die Stifte d e und die Nadel aus und schlingt dabei den Zierfaden h um die Stifte d e herum, wodurch die nächste innere Schleife a1 des Musters gebildet wird (Fig. 13 und 14). Hierauf geht die Häkelnadel b wiederum zurück, um diese zweite Schleife festzuhäkeln (Fig. 15 und 16). Nun weichen die inneren Stiftete ebenfalls so weit zurück, daß sie die Schleife al noch tragen; die Häkelnadel b geht wieder vor und der Zierfaden führer g schlingt, sieh wieder im Kreise herumbewegend, den Zierfaden h um die Häkelnadel herum, dadurch die dritte innerste Schleife a2 auf der Nadel selbst bildend (Fig. 17 und 18); hierauf geht die Nadel b wieder zurück, und indem sie die eben gebildete Schleife freigiebt, häkelt sie dieselbe gleichzeitig an dem Galon fest (Fig. 19 und 20). Während darauf die Häkelnadel b sich wieder vorbewegt, und zwar über die Schleife a1 hinweg, ohne dieselbe wieder aufzunehmen, weichen zunächst die inneren Stifte d e vollends zurück und lassen dadurch die von ihnen bisher noch getragene Schleife a1 auf die Nadel b fallen (Fig. 21 und 22), welche sodann beim darauffolgenden Rückgang der Nadel mit der innersten Schleife α2 verhäkelt wird (Fig. 23 und 24). Während darauf die Nadel b wieder über die mit einander verarbeiteten Schleifen al und a1 hinweg vorgeht, weichen auch die äußeren Stifte cf vollends zurück und lassen dadurch die von ihnen bis dahin noch getragene äußerste Schleife α gleichfalls auf die Nadel fallen (Fig. 25 und 26), welch letztere sie bei ihrem Rückgang mit der Schleife al verhäkelt, wodurch dann das Muster völlig fertiggestellt ist und durch Wiedervorgehen der Stifte die Bildung eines neuen Musters, wie vorstehend beschrieben, beginnt.
Um ein vorzeitiges Abgleiten der Schleifen von den Stiften c d ef zu verhindern, sind die Stifte an ihrem vorderen Ende zweckmäßig etwas nach oben gekrümmt. Die erforderliche Bewegung wird den Stiften ede/ ähnlich wie der Häkelnadel b durch geeigneten Daumenscheiben-, Exzenter-, Kurbeloder sonstigen Antrieb ertheilt, welcher an sich nicht Gegenstand der Erfindung ist. Die Anzahl der Stiftpaare d e, cf kann natürlich noch beliebig vermehrt werden, um noch mehr in einander liegende Schleifen oder Ringel bilden zu können. Auch kann nur ein einziges, entsprechend großen -Abstand von einander habendes Stiftpaar angewendet werden, falls man den Innenraum des über diesen Stiften gebildeten großen Ringels unter Benutzung anderer geeigneter Vorrichtungen mit anderen Figuren als weiteren zwischenliegenden Ringeln, z. B. nach den Mustern der Fig. 3 und 4 ausbreiten will. Als Gegenstand des Patentschutzes wird nur in Anspruch genommen das Verfahren, durch Zuhülfenahme von zu beiden Seiten der Häkelnadel angeordneten Stiften aus dem Zierfaden große Ringel bilden zu können, durch welche sich die Häkelnadel beliebig oft frei hindurchbewegen und also zwischenliegende Maschen bilden kann, welche letzteren zum Verhäkeln beliebiger, in dem Ringel gebildeter weiterer Zierfadenfiguren benutzt werden können.
Anstatt nur einer Häkelnadel b können natürlich auch zwei oder mehrere Häkelnadeln angewendet werden, um die Figuren gleichzeitig durch zwei oder mehr Häkelmaschenreihen mit einander verbinden zu können. So sind z. B. in Fig. 4 zwei Häkelmaschenreihen χ und y angenommen. Desgleichen können behufs Erzeugung vielseitigerer Muster anstatt nur eines Zierfadenführers g deren mehrere angewendet werden, um gleichzeitig mehrere Zierfäden mit einander verarbeiten zu können.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren, um auf der Häkelgalon-Maschine aus dem Zierfaden große Ringel mit beliebig vielen zwischenliegenden Häkelmaschen behufs Erzielung vielseitigerer Muster der Zierfadenposamente herzustellen, dadurch gekennzeichnet, daß der Zierfaden durch den kreisenden Zierfadenführer um zu beiden Seiten der Häkelnadel axial verschiebbar angeordnete Stifte in deren vorgeschobener Stellung herumgeschlungen wird, wobei die Stifte das hierdurch aus dem Zierfaden gebildete Ringel nach Maßgabe des herzustellenden Musters so lange freischwebend tragen, bis die durch das Ringel sich frei vor- und zurückbewegende Nadel im Innern desselben die dem Muster entsprechende Häkelarbeit vollzogen hat, worauf die Stifte zurückweichen, um das Ringel auf die Nadel fallen zu lassen, welche dasselbe mit dem inneren Theil des Musters verhäkelt.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE743687C (de) * 1936-12-15 1943-12-30 Erwin Stenta Vorrichtung zur Herstellung eingebundener Textilfaeden

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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