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Verfahren zum Einstellen eines Zahnrades zu einem Verzahnwerkzeug
und Lehre hierzu Soll die Verzahnung eines Rades nachgearbeitet werden, etwa um
die Zähne schwächer -Nverden zu lassen oder Unsauberkeiten auf ihren Flanken zu
entfernen, so muß zu diesem Zweck die Entfernung des Zahnrades von dem Verzahnwerkzeug
in der Verzahnmaschine entsprechend kleiner eingestellt werden. Dieses bietet keine
Schwierigkeit, wenn sich Zahnrad und Verzahnwerkzeug noch eingespannt auf der Verzahnmaschine
befinden. z' Sobald jedoch das Zahnrad neu auf;gespannt werden muß, ist es notwendig,
Zahnrad und Verzahnwerkzeug genau zueinander auszurichten, besonders dann, wenn
nur -,venig von; den Flanken des Zalinrades abgenommen werden soll. Ein Einstellen
sowohl auf Tiefe- als auch auf Seitenlage, so daß ein Zahn des Werkzeugesgenau gegenüber
einer Zahnz5 lücke des: zu bearbeitenden Rades steht, ist unbedingt erforderlich.
Ein Ausrichten nach Augenmaß ,genügt hierzu nicht, während ein Einstellen, durch
Berührung nicht angängig ist, da ein Anfahren des zu bearbeitenden Rades an, die
Schneide des Werkzeugels zu vermeiden ist.
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Nach der Erfindung wird ein Verfahren und eine Lehre zur Ausübun-,desVerfahrens
vorgeschlagen, mit deren Hilfe- es in einfacher Weise möglich. ist, in kurzer Zeit
ein Zahnrad zu einem Verzähnwerkzeug mit hoher Genauigkeit einzustellen. Das Neue
besteht darin, #daß mit dem Zahnrad und init dem Verzähnwerkzeug je eine
Meßverzahnung in Ein-griff gebracht wird und daß die Stellung dieser Meßverzahnungen
miteinander verglichen wird, beispielsweise durch eine Ableseskala. Da die
Ab-
mosisungen der Meßverzah-nuffg bekannt sind und ,die
Verzahnungen vom Verzahnwerkzeug, und Zahnraid, in ihrer Lage und Stellung durch
die Meßverzahnung bestimmt sind, ist die. Aufgabe, zwei Verzah-nungen zueinander
einzustellen, zurückgeführt auf id ' ie Aufgabe, zwei Meßverzahnungen zueinander
einzustellen. Diese Aufgabe ist sehr-einfach zu lösen, wenn als Meßverzahnungen
Zahnstangenverzahnungen angewendet werden und dafür gesorgt wird, daß die rechten
und die linken Zahnflanken und damit die Wälzebenender Meßverzahnungen stets einander
parallel sind.
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Zu diesem Zweck weriden gemäß der Erfindung die bei-den Meßverzahnungen
an einem gemeinsamen Träger befestigt. Die Halbierungsebenen (Symmetricobenen) der
Zähne der einen Meßverzahnung müssen mifi denen der Lücke der anderen Meßverzahnung
zusammenfallen, Es ist außerdem zu beobachten, welche Entfernung die Wälzebenen
oder,die Ebenen der Kopfflanken beider Meßverzalmungen voneinander haben. Die Meßverzahnun-.gen,
müssen mit ihren Zähnen nicht nur richtig aufeinander ausgerichtet sein, sondern
ihre Wälzebenen müssen auch die Ebene durch die Radachse rechtwinklig schneider4
da sonst die Verzahnungen .der Räder gegeneinander verdrehti sind. Die Wälzebenen
haben dann, wenn sie rechtwinklig zu der Radachsenebene stehen, ihren kleinsten
Abstand ,bzw. ihre Kopfebenen ihren größten Abstand voneinander. Diese Gesetzmäffigkeit
gilt für alle Stirnradverzahnungen. Bei einem Schrägzahnrad und einem Wälzf räser
z. B. müssen die Wälzebenen beider Achsen, der des zu bearbeitenden Rades und der
des Verzahnweerkzeuges, parallel sein und haben dann ihren kleinsten Abstand
voneinander. Beim Einstellen ist also so zu verfahren, daß durch Drehen von Rad
und Werkzeug und Schwenken der Meßverzahnung,der kleinste Abstand innerhalb der
Meßverzahnungen gesucht wird. Diese Größe ist dann maßgebend fürden Betrag' um dien
das Rad nachzuarbeiten ist. Sind die Flankenebenen der Meßverzahnungen in Deckung,
so. ist dieser Betrag gleich Null. Es ist nicht notwendig, `daß die Meßverzahnungen
den gleichen Eingriffswinkel aufweisen wie die Verzahnungen von Werkzeug und Zahnrad.
Sie können darin abweichen, sofern ihre Zalmdicke bzw. Lückenweite, und gegebenenfalls
ihre Schrägungswinkel, entsprechend bemessen werden. Ihre Stellung zueinander, bei
der die Nacharbeit den Betrag Nall, hat, mu3 durch Marken kenntlich gemacht werden.
Es genügt auch, wenn an der Meßverzahnung nur je ein Zahn und eine Zahnlücke
angebracht sind.
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Eine besonders praktische und leicht bejdienbare Lehre ergibt sich,
wenn gemäß der Erfindung auf ,der Ober- und der Unterseite einer plan parallelen
Platte je ein Meßz2:hn bzw. eine Zahnlücke befestigt ist. Ein oder auch beide
Teile -der Meßverzahnung sind zweckmäßig an der Platte in radialer Richtung gegeneinander
verschiebbar gelagert. Vorteilhafterweise werden unter der Platte Meßzähne, die
die Zahnlücke darstellen, fest angeordnet, während genau über ihrer Lücke auf der
Platte ein Meßzahn verschiebbar gelagert ist. Nach -der Erfindung können die Meßzähne
als einfache Zahnstangenzähne ausgehildet sein.
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Bei dem Gebrauch -der Lehre ist es erforderlich, daß die Meßverzahnung
immer mit beiden Flariken an der Gegenverzahnung einwandfrei zur Anlage kommt. Da
dieses, nicht immer leicht zu beobachten ist, wird nach einem weiteren Vorschlag
gemäß der Erfindung der verschiebbare Meßzahn, der oberhalb der Platte angeordnet
ist, in seiner Verschiebevorrichtung um einen Zapfen seitlich schwenkbar angeordnet.
Eine weitere Vereinfachung besteht nach der Erfindung darin, daß dieser Meßzahn,
durch Reiderkraft gegen, die einzustellende Verzahnung gedrückt wird. Zweckmäßig
sind auZerdem seitliche Handgriffe, angebracht, zwischen denen die Ableseskala liegt,
so daß eine einfache. Handhabung und ein, bequemes Ablesen möglich ist.
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Die Zeichnung gibt in den, Abb. i bis 3 zwei Ausführungsbeispiele
gemäß der Erfindung wieder. Abb. i zeigt in Seitenansicht und Abb. 2 in Dr-aufsicht
eine- Ausbildungsform der Lehre und ihre Anwendung; Abb. 3 zeigt in Draufsicht
eine vervollkommnete Ausführung der Lehre.
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Das Verzahnwerkzeug i befindet sich in Abb. i in angehobener Stellung
gegenüber dem Zahnrad 2, welches nachgearbeitet werden soll. Mit 3 ist eine
plan parallele Platte bezeichnet, die auf dem Zahnra,d:2#, so aufliegt, idaßi die
auf -ihrer Unterseite angeordneten, Zähne 4 der Meßverzahnung einen Zahn des Zahnrades:2
umfassen. Auf der Platte 3
ist der Zahn 5 der MeßveTzahnung verschiebbar
angebracht. Er wird an (der balligen Fläche 6 von Hand vorgeschoben, bis
erinder Lücke des Verzahnwerkzeuges i zur Anlage kümmt. Es wird .dabei die Stellung
der Marke7 gegenüber der Skala 9 beobachtet. Durch Drehung der Räder ändert
sich diese Stellung. Dann, wenn sich der Zahn 5 am weitesten geggen das Verzahnwerkzeug
i verschieben läßt, ist die Einzelstellung der Räder zueinander vollendet. Ander
Skala.8 braucht nur noch die Größe der Nacharbeit durch Nähern des Rades 2, dem
Werkzeug i eingestellt zu werden,.
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Bei der Ausiführung nach Abb. 3 sind Federn 9
vorhanden,
die über Federbolzen io und Hebel ii den Zahn 5 vorschieben. Die Hebel i
i können außerdem dazu benutzt werden, den, Z-ahn 5 von Hand zurückzuziehen,
z. B. wenn die Lehre zwischen die Verzahnungen eingebracht werden soll, Die Hebel
i i greifen nicht direkt am Zahn 5 an, sondern an dem Schieber 1:2, der in
der Lehre parallel der Symmetrieebene der Zähne 4 geführt ist. Seine Führungsleisten
sind ebenso wie die Deckplatten der Lehre abgenommen und ihre Befestigungsmittel
nicht dargestellt. In einer nutaxtigen Aussparung auf der Unterseite des! Schiebers
12 hat der Schaft 13 des Zahnes 5 genügend Platz, um sich um den Zapfen 14
im Schieber 12 etwas drehen zu können. Ist -seine Marke, 15 mit der
Marke 16
in'Deckung, so, steht der Zahn 5 richtig. Auch bei Gebrauch
dieser Lehre ist die Stellung der Markt 7
an einer zugeordneten,
nicht näher dargestellten Skala zu beobachten. Durch die freie Beweglichkeit des
Zahnes5 wird mit Sicherheit erreicht, daß er mit seinen Flanken einwandfrei an:
den Flanken des Verzahniverkzeuges zur Anlage kommt. Die seitlich angebrachten Griffe
17 erlauben eine bequeme Handhabung der Lehre und ein bequemes ,#IIesen der
Skala.
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Es ist darauf hinzuweisen, daß die Lehre ihren Zweck ebenso gut erfüllen
könnte, wenn der Zahn 5
nicht drehbar mit dem Schieber 12 verbunden, solldern
dafür quer verschieblich in ihm gelagert wäre. Die Marken 15 und 16 hätten
dann wieder die Mittelstellun,- des Zahnes 5 ini Schieber 1:2 anzuzeigen.
Die Verschieberichtung wäre zweckmäßig senkrecht zu der des Schiebers 12 gegenüber
dei Platte3, also parallel den Wälzebenen und tangenti#al zur Meß-verzahnung gewählt
werden.