DE877670C

DE877670C - Verfahren zur Herstellung wenig temperaturempfindlicher Acrylharzmischungen

Info

Publication number: DE877670C
Application number: DER2078D
Authority: DE
Original assignee: Roehm and Haas GmbH
Current assignee: Roehm GmbH Darmstadt
Priority date: 1935-12-28
Filing date: 1935-12-29
Publication date: 1953-05-28

Description

Verfahren zur Herstellung wenig temperaturempfindlicher Acrylharzmischungen Es wurde gefunden" daß sich die Polymerisate der niederen: Ester der Acryl- oder Methacryls#äUre, insbesondere das Polyäthylacrylat, mit Cellulosetripropionat mischen lassen und daß diese Mischungen sich dadurch auszeichnen, daß bei Temperaturänderun?gen, die physikalischen Eigenschaften, wie Dehnbarkeit usw., sich verhältnismäßig wenig ändern. Die Produkte besitzen demzufolge innerhalb eines verhältnismäßig großen Temp-eraturbereiches fast gleiche Eigenschaften und eignen sich gut zur Z" Herstellung von Filmen, die als Glasersatz, als Zwischenschichten für Sicherheitsglas, als durchsichtige Hüllen, Einschla-papier usw. verwendet werden können. Die Mischungen sind auch für viele andere Verwendungszwecke noch brauchbar, wie z. B. für Lacke, Kunstleder, Kunstseide, Klebstoffe usw. Mischung im Sinn der Erfindung ist der Zusatz eines Cellulosetripropionats. vor, während oder nach der Polymerisation, der Acrylester- bzw. Methacrylesterkomponente.
Die Mischungen: können allein, verwendet werden. Es können aber auch die in der Kunststoffindustrie üblichen Zusatzstoffe, wie Weichmachungsmittel, Fülln-littel, Farbstoffe, Trübungsstoffe, Harze, andere Celluloseverbindungen, zur Anwendung kommen.
An Stelle des Polyäthylacrylats können auch Mischpolymerisate, z. B. mit Butylacrylat usw., verwendet werden. Der Gehalt: an Butylacrylat darf allerdings bei Herstellung klarer Produkte eine bestimmte Grenze nicht überschreiten, da andernfalls Trübungen auftreten. An. Stelle des,-- Polyäthylacrylats können auch Polymethacrylat oder der Methyl- oder Äthylester des Polymethacrylats zur Anwendung kommen oder auch Mischester der niederen, Polyacryl- oder Polymethacrylsäu-reester mit ihren höheren Estern, oder anderen polymerisierbaren Verbindungen" wie z. B. Vinylacetat, Vinylchlorid. usw.
An Stelle des, reinen Cellulosetriproptionats können weiter auch Mischester, zur Anwendung kommen. Dabei ist die Menge der Miscbesterkomponente entsprechend der Verträglichkeit gegebenenfalls begrenzt, wie beispielsweise beim Mischester mit Essigs,#,nre. Die Menge des Tripropionats kann weitgehend verändert werden. Besonders günstige Mischungen werden aber erhalten, wenn auf etwa ioo Teile der Mischung mit Polyäthylacrylat bis, zu etwa:2,o 1/9 Tripropionat kommen. Diese Mischungen sind ganz vorzüglich, zur Sicherheitsglasherstellung geeignet.
Es ist bekannt, Mischungen, aus polymerisierten Vinylverhindungen, wie Polyvinylarietat, Vinylhalogeniden, Styrol usw., mit CellnIcKsetrip-ropionat und natürlichen oder künstlichen Harz-en herzustellen-, wobei der Harzzusatz den Zweck hat, die an sich bestehende Unverträglichkeit der Polyvinylverbindungen mit Celluloisetripropionat zu beheben. Bei der Herstellung von Mischungen aus Polymerisaten, der Methyl- oder Äthylester der Acryl- oder Methacrylsäure mit Cellulosetripropionat bedarf es des Harzzusatzes nicht. Diese Eigenschaft der erwähnten. Polyacrylharze konnte nicht vorausgesehen werden. Gegenüber dien Mischungen höherer Celluloseester, wie z. B. Cellulosebutyrat, mit Acryl- und Metbacrylharzen weist die erfindungsgemäße Mischung wesentlich bessere mechanische Eigenschaften auf. Im übrigen sind Acryl- und Methacrylharze in, überraschender Weise mit Cellulosepropionsäureestern viel besser verträglich als mit höheren Celluloseestern, z. B. Cellulosehuttersäureestern. Beispiele i. 7o Gewichtsteile einer :2o0/eig.-n Lösung von Polyäthylacrylat in Essigester werden mit 3o Gewichtsteilen einer 2&/eigen Cellulosetripropionatlösung in einer Mischung von, B#enzo,1-Aceto-n-Alkohol vermischt und so, ein Lack hergestellt, der sich vorzüglich zur Herstellung von Kunstleder eignet. Gegebenenfalls kann, man auch, nur die letzten Aufstriche bei der üblichen Kunstlederherstellung unter Verwendung dieses! Lackes ausführen. Man erhält so einen sehr gut dehnbaren, beständigen und nicht klebenden überzug. Aus der gleichen Lösung läßt sich auch ein Film herstellen und als lichtdurchlässigger Körper verwenden.
2. Eine Mischung von 85 Teilen einer'20'/0,igen Lösung von Polyäthylacrylat und 15 Teilen einer 2o1/oigen Cellulosetripropionatlösung in einer Mischung von Benzoil-Alkohol-Aceto-n werden vermischt und aus dieser Lösung ein o,5 mm dicker Film durch Verdunsten des Lösungsmittels hert> olestellt. Dieser Film wird dann unter Verwendung von Diib,utylphthalat zwischen zwei Glasplatten gelegt und das Ganze in der Wärme verpreßt. Das so hergestellte Sicherheitsglas zeichnet sich durch eine gute Durchschlagsfestigkeit bei normalen und tiefen Temperaturen aus.
3. Aug zwei Glasplatten wird unter Verwendung von etwa o,6 mm dicken Distanzierungsstücken aus nachgiebigem Material, wie Polymerisaten, oder plastifizierter Gelatine, eine Kammer hergestellt und in diese Kammer eine Mischung eingefüllt, be- stehend aus 85 Teilen. Äthylacrylat, 12 Teilen Cell-ulosetripropionat, 3 Teilen Acrylsäure, o,oi Teilen Ben-zoylperoxyd. Die in der Kammer enthaltene Mischung wird in üblicher Weise polymerisiert und so ein Sicherheitsglas mit ähnlich vorzüglichen Eigenschaften hergestellt, wie das im vorhergehenden Be-ispiel beschriebene.
4. 5o Gewichtsteile einer ?-ol/oigen, Polymethylmethacrylatlösung in Essigester wurden mit 5o Teilen einer gleichkonzentrierten, Cellulosetripropionatlösung vermischt und nach an sich bekannten Methoden Kunstseide hergestellt. Diese Kunstseide besitzt zwar etwas geringere Trockenfestigkeit, sie zeigt aber vorzügliche Naßfestigkeit und ein ausgezeichnetes Isoliervermögen, insbesondere für Wärme.
5. Es wird ein Mischpolymerisat aus 85 Gewichtsteilen Äthylacrylat und 15 Teilen Butylacrylat hergestellt und im übrigen entsprechend den vorhergehend-en Beispielen mit Cellulosetrip-ropionat versetzt und die Verarbeitung durchgeführt.
6. Ein Mischpolymerisat aus 8o Gewichtsteflen Äthylacrylat und :2o Getvichtsteilen Vinylacetat wird entsprechend den vorhergehenden Beispielen verarbeitet.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung wenig temperaturempfindlicher Acrylharzmischungen-, dadurch gekennzeichnet, daß - man Polymerisate der Methyl- oder Äthylester der Acryl- oder Methacrylsäure mit Cellulosetripropionat mischt, gegebenenfalls unter Beifügung weiterer Zusatz-Stoffe. Angezogene, Druckschriften: Britische Patentschriften, Nr. 345 524 411 86o.