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Schaltungsanordnung für Fernsprechanlagen mit Wählerbetrieb und Münzkassierern
an den .Anschlußstellen Die Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung zur Gebührenerfassung
der Selbstwählfernverbindungen von Münzfernsprechern in Fernsprechanlagen mit Wählerbetrieb.
Bei der bisherigen Gebührenerfassung der Netzgruppenverbindungen von Münzfernsprechern
mußte den Münzfernsprechern ein Verzonungsgerät zugeordnet werden, mit dessen Hilfe
geprüft wurde, ob der gewählte Ort bzw. die gewählte Zone mit,dem von dem anrufenden
Teilnehmer eingeworfenen Münzwert übereinstimmte. Nur in diesem Fall konnte der
Aufbau der Verbindung vollendet werden.
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Diese Verzonungseinrichtung ist jedoch außerordentlich aufwendig,
da aus der gewählten Kennnummer der Verbindung der Verbindungswert der Verbindung
ermittelt werden muß: Ein weiterer Nachteil der bekannten Anordnung besteht darin,
daß die Verbindung bei Übereinstimmung des eingeworfenen Münzbetrages mit dem Wert
der hergestellten Verbindung nur für eine bestimmte Gesprächsdauer (3 Minuten) freigegeben
wird. Bei Gesprächsverlängerung muß daher der Sprechgast die Verbindung von neuem
herstellen. Um dies zu vermeiden, ist bereits vorgeschlagen, eine aus zwei Schaltwerken
bestehende Gebührenkontrolleinrichtung zu verwenden, von denen das eine Schaltwerk
entsprechend dem eingeworfenen Münzwert und das andere Schaltwerk entsprechend dem
Wert nach Zeit und Zone der Verbindung verstellt werden. Bei Gleichstellung beider
Schaltwerke wird dann die Verbindung gesperrt. Da das durch Geldeinwurf verstellte
Schaltwerk
von dem zweiten Schaltwerk erst eingeholt wird; wenn die eingeworfene Gebühr aufgebraucht
ist, ergibt sich damit :die Möglichkeit, das Gespräch mit einer einzigen eingeworfenen
Münze zu beginnen, wenn der Sprechgast während des Gespräches die weiteren Münzen
nachwirft. Die Steuerung des zweiten Schaltwerkes, das entsprechend dem Wert der
Verbindung nach Zeit und Zone zu verstellen ist, erfolgt bei der bereits vorgeschlagenen.
Anordnung durch ein -dem Münzferiisprecher im Amt zugeordnetes Amtsanschlußgerät,
das die Kennummer der gewählten Verbindung speichert und im Zusammenwirken mit einem
Zonenumrechner den Zonenwert der Verbindung bestimmt und einen Zeittaktgeber anschaltet,
dessen Zeittakt vorn Zonenwert der Verbindung abhängt.
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Durch die Erfindung wird der Zwischenspeicher für die Aufnahme der
Kennummer der Verbindung im Amtsanschlußgerät vermieden und die Möglichkeit geschaffen,
für die Netzgruppenverbindungen der Münzfernsprecher die gleichen Gebührenbestimmüngseinrichtungen
zu verwenden, die für alle Fernsprechstellen des Amtes zugänglich sind. Auf diese
Weise wird der bisherige Aufwand an Schaltmitteln für den Münzfernsprecherbetrieb
im Netzgruppenverkehr wesentlich herabgesetzt. Erreicht wird dies nach der Erfindung
dadurch, daß die Gebührenkontrolleinrichtung durch ein j edem Münzfernsprecher im
Amt zugeordnetes Zählrelais gesteuert wird, das die je nach dem Verbindungswert
in verschiedenem Zeitabstand während des Gespräches ausgesendeten Zählimpulse eines
Zähltaktgebers aufnimmt, der allen Anschlüßstellen des Amtes zugeordnet und an eine
Zählübertragung hinter den ersten Gruppenwähler geschaltet ist.
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Die den Münzfernsprechern individuell zuztzordnende Gebührenkontrolleinrichtung
besteht aus einem durch Münzeinwurf verstellten Schaltwerk und einem von ,den Zählimpulsen
fortgeschalteten Schaltwerk, die aus Drehwählern bekannter Bauart bestehen: Der
eine Drehwähler wird daher aus seiner Nullage um so viele Schritte vorwärts geschaltet,
als Münzen. gleicher Wertigkeit in den Münzautomaten eingeworfen werden. Der andere
Drehwähler wird mit Beginn des Gespräches,durch die dann einsetzende periodische
Zählung betätigt und bei jedem Zählimpuls ebenfalls um je einen Schritt vorwärts
geschaltet. Hat dieser zweite Wähler die gleiche Schrittzahl gemacht wie. der erste
Wähler, so spricht über eine entsprechende Verdrahtung der Kontaktbänke ,der beiden
Wähler ein Relais an und unterbindet die weitere Sprechmöglichkeit z. B. durch Kurzschluß
der beiden Sprechadern, so däß die Weiterführung des Gespräches zunächst verhindert
ist. Hat der anrufende Teilnehmer die Absicht, das Gespräch fortzusetzen, so kann
er durch Einwurf einer weiteren. Münze oder Marke die Freigabe des Verbindungsweges
wieder erreichen. Durch den Einwurf einer weiteren Münze wird nämlich wiederum ein
Impuls vom Münzautomaten zum Amt gegeben und der erste Drehwähler wieder um einen
Schritt weitergeschaltet. Dadurch fällt das Relais ab und öffnet den Kurzschluß
über die Sprechadern, so daß das Gespräch ohne Unterbrechung der Verbindung weitergeführt
werden kann.
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Bei vorstehender Anordnung war angenommen, daß jede einzeln. eingeworfene
Münze im Münzautomaten auch je einem Zählimpuls entspricht. Bei Einwurf höherwertiger
Münzen kann die Einrichtung so ausgebildet werden, daß im Münzautomaten entweder
der Einwurf der höherwertigen Münze in mehrere, dem Vielfachen des Einheitswertes
entsprechende Impulse umgesetzt wird, oder man kann durch Stromstufen oder Verwendung
der anderen Sprechader die Wertigkeit der eingeworfenen Münzen im Amt entsprechend
kennzeichnen.
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Es ist nicht unbedingt notwendig, die Zusatzeinrichtung für die erfindungsgemäß
gestaltete Anordnung im Amt vorzusehen, sondern sie kann auch in den Münzautomaten
verlegt werden. Die periodischen Zählimpulse werden in diesem Fall, um keine Störung
des Gespräches zu bewirken, beispielsweise simultan mit Wechselstrom über beide
Adern der Teilnehmerleitung direkt zum Münzautomaten gegeben. Der Münzautomat erhält
in diesem Fall eine Prüfeinrichtung; welche die Sprechmöglichkeit dann unterbindet,
wenn die Anzahl der Zählimpulse der eingeworfenen Gebühr entspricht. Beispielsweise
kann man durch Anwendung eines- fühlhebelartigen Gliedes im Münzautomaten, im Zusammenwirken
mit dem ebenfalls im Münzautomaten liegenden Prüfwähler feststellen, ob der eingeworfene
Münzbetrag mit den eingelaufenen Zählimpulsen übereinstimmt: Bei Übereinstimmung
wird die Sprechmöglichkeit unterbunden. Ebenso wird aber auch in diesem Fall durch
Einwurf einer neuen Münze die Sprechmöglichkeit wieder hergestellt, wenn der anrufende
Teilnehmer das Gespräch fortsetzen will.
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Der Vorteil der Erfindung besteht vor allem in der einfachen, materialsparenden
Anordnung, mit der sich die Gebührenzahlung an Münzkassierern auch im Zonenverkehr
überwachen läßt, nicht minder als in der vorteilshaften Handhabungsmöglichkeit des
Münzfernsprechers.
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Die Figur zeigt eine Ausführungsform der Erfindung. Fig. i a zeigt
den allgemeinen Verbindungsaufbau. Von dem Münzfernsprecher M aus wird Über eine
Vorübertragung V Ue, einen ersten Vor-Wähler i VW, einen ersten Gruppenwähler i
GW, die Zählübertragung Ue; einen zweiten Gruppenwähler 2 GW und den Leitungswähler
LW eine Verbindung zu dem gewünschten Teilnehmer TN hergestellt. Wenn der
gerufene Teilnehmer sich meldet, wird durch ein vom Leitungswähler nach rückwärts
zur Zählübertragung gesandtes Kriterium die Aussendung von periodischen Zählimpulsen
zum Zähler der anrufenden Stelle veranlaßt, die je nach der gewählten. Zone verschiedene
zeitliche Intervalle besitzen. Diese Zählimpulse werden, wie Fig. r b zeigt, von
dem parallel zum Prüfrelais T des ersten Vorwählers liegenden Zählrelais Z aufgenommen:
Die Zählimpulse werden über den Kontakt z r auf den Zähler ZR des
anrufenden
Teilnehmers gegeben. Über den Kontakt z2 erhält der Drehmagnet
DM 2 eines Drehwählers Stromstöße, durch die der Wähler, den eintreffenden
Zählstromstößen entsprechend, schrittweise fortgeschaltet wird.
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Es sei hier nachgeholt, daß der vom Münzfernsprecher M aus anrufende
Teilnehmer, um sein Gespräch in eine bestimmte Zone herzustellen und eine gewisse
Zeit führen zu können, beispielsweise drei Münzen oder Marken eines bestimmten Einheitswertes
eingeworfen hat. Beim Einwurf jeder Münze in den Münzautomaten wird über einen Münzkontakt
Erde an die a-Ader gelegt und dadurch im Amt das Relais Mü impulsweise erregt. Relais
Mii überträgt die Stromstöße mittels seines Kontaktes mi' auf den Drehmagneten
DM i eines zweiten Drehwählers. Der Schaltarm d i dieses Wählers wird der
eingeworfenen Münzzahl entsprechend um drei Schritte fortgeschaltet. Wie die Figur
zeigt, sind jeweils die gleich bezifferten Kontakte der Kontaktbänke der beiden
Wähler miteinander verdrahtet. Sobald also der Drehwähler DM, -- drei
Zählimpulse empfangen hat und der Schaltarm d2 auf dem dritten Kontakt angelangt
ist, spricht das Relais S in dem über die beiden Wählerarme da und
d i verlaufenden Stromkreis an. Relais S schließt über seinen Kontakts die
beiden Sprechadern kurz und verhindert dadurch ein Weitersprechen des vom Münzautomaten
anrufenden Teilnehmers. Sobald der Teilnehmer am Münzautomaten wieder eine Münze
einwirft, spricht wiederum das Relais Mü an. Der Drehmagnet DM i erhält einen
Impuls, der Wählerarm d i läuft auf Kontakt q.. Der Stromkreis für Relais S wird
unterbrochen. Der anrufende Teilnehmer kann weitersprechen.
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Es sei noch erwähnt, daß die für eine Verbindung voraussichtlich benötigten
Münzen nicht sämtlich bereits bei Beginn der Verbindung von dem anrufenden Teilnehmer
eingeworfen werden müssen, es genügt vielmehr, bei Beginn der Verbindung zunächst
nur den kleinsten Betrag in Form einer einzigen Münze einzuwerfen, lediglich um
mit dem Aufbau der Verbindung beginnen zu können, und dann während des Gespräches
die weiterhin erforderlichen Münzen nacheinander einzuwerfen.