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Spielf ahrzeug Bei Spielzeugen, insbesondere bei Spielfahrzeugen,
kommt es wesentlich darauf an, mit möglichst geringem technischem Aufwand eine lebendige
Wirklichkeit vorzutäuschen. Es sind daher bereits zahlreiche Spielfahrzeuge entwickelt
worden, die ein ziemlich naturgetreues Abbild, z. D. eines Rennwagens, darstellen,
in dem sich eine am Steuerrad sitzende Fahrerfigur befindet. Es sind auch schon
Spielfahrzeuge bekanntgeworden, bei denen die Fahrtrichtung, z. B. durch schwenkbare
Einstellung der Vorder- oder Hinterradachse, ge-
ändert werden kann, so daß
das Fahrzeug nach Wahl geradeaus oder auf einer Kreisbahn kleineren oder größeren
Durchmessers sich bewegt.
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Bei Spielfahrzeugen ist bisher von der Bewegung der Spielzeugfigur
selbst abgesehen worden, weil der dafür benötigte technische Aufwand in keinem Verhältnis
zu der erzielten Wirkung stand. Andererseits besteht jedoch das Bedürfnis, auch
bei Spielfahrzeugen der Fahrerfigur die Starrheit zu nehmen und ihr durch zwangsläufig
auf geprägte DeweIgungen. den Eindruck der lebendigen Handhabung und der Reaktion
auf eintretende Hindernisse oder sonstige Zufälligkeiten der Fahrbahn zu verleihen.
Besonders wirkungsvoll werden deinentsprechend diese Bewegungen dann, wenn sie mit
einer Stenerbewegung verbunden sind, wobei es keinen großen Unterschied ausmacht,
ob die Bewegungen des Fahrers und des Fahrzeugs gleichsinnig oder einander entgegengesetzt
stattfinden, b 23 da beide Fälle in der Wirklichkeit vorkommen können.
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Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe auf besonders einfache Weise
dadurch gelöst, daß die
Fahrerfigur um eine Achse dreh-bar angeordnet
und das Antriebswerk mit einer Kurbel versehen ist, die über Übertragungsmittel
exzentrisch an, der Fahrerfigur angreift, so daß beim Ablauf des Aufzugswerkes die
Fahrerfigur ständig hin und her bewegt wird. Vorzugsweise ist zu diesem Zweck im
Boden des Fahrgestells ein Mitnehmeer gelagert, der .lose von unten her in eine
in der Fahrzeughatibe schwenkbar gelagerte Fahrerfigur eingreift und diese. beim
Ablauf des Aufzugswerkes in hin und her gehender Bewegung mitnimmt. Die schwenkbare
Lagerung der Fahrerfigtir kann dabei dadurch erfolgen, daß die Befestigung der Figur
an der Fahrzeughaube lediglich über das Steuerrad mittels der Steuerradachse vorgenommen
ist. Durch den losen Eingriff des Mitnehmers in die Fahrerfigur ist es dabei möglich,
die Schwenkebene derFahrerfigur unter einem beträchtlichen Winkel, z. B, 6o bis
7ci", gegenüber der Mitnehmerachse anzuordnen, ohne daß die Kraftübertragung dadurch
gestört wird.
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Um zugleich mit der periodischen Schwenkung der Fahrerfil-ur atich
die Fahrtrichtung des Fahrzeugs in gleichem Rhythmus zu ändern, kann die Bewegung
des Exzenters des Aufzugswerkes bzw. des von ihm gesteuerten Mitnehmers der Fahrerfigur
auf den schwenkbar gelagerten Träger einer Radachse, insbesondere denjenigen der
Vorderradachse, z. B. Über eine exzentrisch an dem Träger angreifende Stan ge übertragen
werden. je nach Lage des Angriffspunktes läßt sich dabei eine gleichsinnige oder
entgegengesetzte Bewegung von Radachse und Fahrerfigur erzielen. Vorzugsweise ist
der die Stellung der Radachse steuernde Exzenter auf der Achse des Mitnehmers der
Fahrerfigur angeordnet und mit dem Mitnehmer durch Haftreibung verbunden. Dadurch
ist mittels Handverstellung die mittlere Fahrtrichtung veränderbar.
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Die Erfindung wird an Hand eines durch die Figuren wiedergegebenen
Ausführungsbeispiels noch näher erläutert. Es zeigt Fig. i ein erfindungsgemäßes
Fahrzeug von der Seite, teilweise aufgeschnitten, Fig. 2 eine Draufsicht auf das
Fahrgestell bei abgenom. mener Fahrzeughaube und Fahrerfigur und Fig.
3 einen Schnitt entlang der Linie III-III der Fig. 2, Fig. 4 eine abgeänderte
Ausführungsform von der Seite, Fig. 5 die gleiche Ausführungsform von oben,
Fig. 6 die Mitnehmereinrichtung im Schnitt.
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In den Figuren stellt i den Boden eines Fahrges'tells dar, an dem
die beiden Radachsen 2 und 3
gelagert sind, Während die Hinterradachse 2 nicht
schwenkbar ist, läßt sich die Vorderradachse 3 um den Zapfen 4 in einem gewissen
Bereich schwenken. Die Hinterradachse :2 wird in an sich bekannter Weise von einer
Aufz ' ugfeder 5 über Zwischenräder 6 und 7 angetrieben.
Die Achse 8 des Zwischenzahnrades 7 ist mit einer Kurbel
9 ausgerüstet, die über eine in dem Beispiel etwas gekröpfte Stange. io bei
ii in einen aus Blech gebogenen und bei 12 im Boden i drehbar gelagerten Mitnehmer
13 eingreift. Der Mitnehmer 13 ist bei 14 zu einer Art Finger hochgebogen, der von
unten her in eine aus Blech gebogene, hohle und nach unten hin offene Fahrerfigur
15 hineinragt. Die Fahrerfigur ist um die Achse 17 des Steuerrades 16 in der Haube
18 des Fahrzeugs schwenkbar gelagert. Zur möglichst naturgetreuen Nachahmung der
Ausbildung des Großfahrzeugs ragt von der Haube 18 ein Lappen io schräg rückwärts
ins Inne re des Fahrzeugs, so daß die Stenerradachse die normale Schrägneigung erhält.
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Beim Ablaufen des Aufzugswerkes 5, 6, 7 wird über den Exzenter
9 die Zwischenstange io, den exzentrischen Angriffspufikt i i und den Mitnehmer
13, 14 die Spielzeugfigur 15 um die Achse 17
ständig hin und her geschwenkt,
wie in Fig. 3 durch die Pfeile angedeutet ist. Der lose Eingriff des Blechfingers
14 macht es dabei möglich, daß die Achsen 12 und 17 einen beträchtlichen Winkel
von etwa 6o bis 70" miteinander einschließen, wie es für die naturgetreue
Ausrichtung der Steuerradachse 17 erforderlich ist; ohne daß die Bewegung dadurch
gehemmt ist.
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# Ein besonderer Vorzug der erfindungsgemäßen Anordnung besteht in
ihrer leichten Montage und Auseinandernehmbarkeit, da die Fahrzeughaube mit der
an ihr befestigten Spielzeugfigur ohne besondere Justierung frei von oben einsetzbar
und entsprechend auch wieder abnehmbar ist. Die Befestigung der Haube erfolgt in
an sich bekannter Weise durch kleine- Lappen 22, die durch - die Bodenplatte
i des Chassis hindurchgreifen und dann umgebogen werden.
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In den Fi-. 4 bis 6 ist gezeigt, wie in sehr einfacher Weise
die exzentrische Bewegung der Fahrerfigur mit einer entsprechenden Schwenkbewegung
der Vorderradachse kombiniert werden kann. Um dies zu erzielen, wird die Bewegung
des Mitnehmers 13 über den Exzenter 24 durch eine Führungsstange 21, die
an einem exzentrisch gelegenen Punkt 23 des auf der Achse 27 schwenkbar
gelagerten Trägers 2-8 der Vorderradachse 3 angreift, ' auf die letztere
übertragen. Die Bewegungen der Figur und der Vorderradachse sind gleichsinnig oder
aber gegensinnig, je nach der Lage des Angriffspunktesder Führungsstange
zur Schwenkachse 12 des Mitnehmers 13 bzw. Schwenkachse 27
der Vorderradachse
3. Die Verbindung zwischen dem Mitnehmer IJ und der Führungsstange 2 1 ist
bei dem gewählten Beispiel nicht starr, sondern einstellbar, und die Übertragung
erfolgt zweckmäßig unter Anwendung einer entsprechenden Haftreibung. Zu diesem Zweck
ist der Exzenter 2-4 mit Hilfe eines Federringes 25 und einer Schraube
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federnd an dem Mitnehmer 13 gehalten, wobei aber eine gewisse Drehverstellung
von Hand möglich ist. je nach der Einstellung des Exzenters --4 ist die mittlere
Fahrtrichtung geradeäus oder etwas seitwärts gerichtet, sa daß im letzteren Fall
das Fahrzeug eine Kreisbahn beschreibt. In beiden Fällen überlagert sich aber der
Hauptfahrtrichtung .eine ständige rhythmische Richtungsschwankung,
die
durch die Führungsstange:zi der Vorderradachse 3 aufgeprägt wird.
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Mit den Mitteln der Erfindung ist es somit möglich, auf billigste
Weise und dennoch in sehr wirkungsvoller Form eine lebendige Bewegung der Fahrerfigur
vorzutäuschen.