DE872265C

DE872265C - Verfahren zur Herstellung isolierender, poroeser Folien oder UEberzuege aus Kunststoffen

Info

Publication number: DE872265C
Application number: DEB8157A
Authority: DE
Inventors: Fritz Dr Stastny
Original assignee: BASF SE
Current assignee: BASF SE
Priority date: 1950-07-13
Filing date: 1950-07-13
Publication date: 1953-03-30

Description

Verfahren zur Herstellung isolierender, poröser Folien oder Uberzüge aus Kunststoffen Es ist bekannt, Formkörper aus Polymerisaten bzw. Mischpolymerisaten des Vinylchlorids durch Behandlung mit Flüssigkeitsgemischen aus einem Lösungs- und einem Nichtlösungs- bzw. Quellmittel in gelartige, kältebeständige kautschukähnliche Massen überzuführen.
Es wurde nun gefunden, daß man gegen Elektrizität, Wärme und auch Schall ausgezeichnet isolierende Folien oder Überzüge aus Kunststoffen herstellen kann, wenn man Lösungen der Kunststoffe, die außer dem Lösungsmittel ein Duellmittel für die Kunststoffe enthalten, das höher siedet als das verwendete Lösungsmittel, auf eine Unterlage oder sonstige zu überziehende Gegenstände bringt, das Lösungsmittel bei Temperaturen verdampft, bei denen noch keine nennenswerte Verdampfung des Quellmittels stattfindet, und zur Verdampfung des Duellmittels auf Temperaturen erhitzt, bei denen sich die Kunststoffmassen in thermoplastischem Zustand befinden.
Geeignete Kunststoffe sind insbesondere die löslichen Polymerisations- und auch Polykondensationsprodukte. Für die Herstellung elektrisch besonders gut isolierender Folien oder Überzüge hat sich Polystyrol besonders bewährt. Als niedrigsiedende Lösungsmittel für die Herstellung der Lösungen dieser Stoffe kommen insbesondere Methylenchlorid, Chloroform, Methanol, Aceton und andere entsprechend niedrigsiedende Lösungsmittel in Frage. Im Falle von Polystyrol ist Methylenchlorid besonders geeignet. Als geeignete Quellungsmittel für Polystyrol seien nicht aromatische Kohlenwässerstoffe genannt, die einen Siedepunkt haben, der merklich über dem des Lösungsmittels liegt, z. B. Benzin von den Siedegrenzen 95 bis t2o°.
Man kann bei Verwendung geeigneter Unterlagen auf diese Weise hochporöse Folien erzeugen, die in bekannter Weise von der Unterlage abgezogen werdenn. Man kann aber auch auf Gegenständen, beispielsweise elektrischen Leitern, durch Tauchen in die Läsungen hochporöse Überzüge herstellen. Bei Verwendung elektrisch hochwertigen Isoliermaterials, wie Polystyrol, kann man die erzeugten Folien in Streifen schneiden oder direkt Streifen erzeugen und diese beispielsweise zur Bebänderung von Kabeln verwenden. Derartige Isolierungen haben. wesentlich verbesserte dielektrische Eigenschaften gegenüber entsprechenden Isolierungen aus gewöhnlichen, nicht porösen Folien oder Überzügen.- Die Elektrizitätskonstante der nach dem Verfahren der Erfindung hergestellten Folien oder Überzüge beträgt bis zu z,o5 gegenüber etwa 2,2 bei den entsprechenden nicht porösen Folien oder Überzügen. Das spezifische Gewicht ist nur etwa ein Zehntel der entsprechenden kompakten Folien oder Überzüge. Beispiel 400 Gewichtsteile Polystyrol werden in 6oo Gewichtsteilen Methylenchlorid gelöst und zur Lösung 5o Gewichtsteile Benzin, von den -Siedegrenzen 95 bis r2o° sowie 6o Gewichtsteilen Paraffinöl zugefügt.
Die Lösung wird auf ein Metallband gegossen und in einem Trockenkanal so getrocknet, daß anfangs die Temperatur q.o bis 5o° beträgt, gegen Schluß eine Steigerung der Temperatur auf z2o° erfolgt. Man erhält eine weiche, gut elastische, poröse Folie, die als Isoliermaterial in der Elektrotechnik verwendet wird, z. B. zum Bebändern von Kabelleitungen an Stelle von Papier.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung , isolierender, poröser Folien oder Überzüge aus Kunststoffen, dadurch gekennzeichnet, daß man Lösungen der Kunststoffe, die außer dem Lösungsmittel ein Quellmittel für die Kunststoffe enthalten, das höher siedet als das verwendete Lösungsmittel, auf eineUnterlage oder sonstige zu überziehende Gegenstände bringt, das Lösungsmittel bei Temperaturen verdampft, bei denen noch keine nennenswerte Verdampfung des Quellmittels stattfindet, und zur Verdampfung des Quellmittels auf Temperaturen erhitzt, bei denen sich die Kunststoffmassen in thermoplastischem Zustand befinden. Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 730:202; französische Patentschrift Nr. 885 o97.