DE915465C

DE915465C - Verfahren zur Erhoehung der Kriechstromfestigkeit an elektrischen Geraeten

Info

Publication number: DE915465C
Application number: DES6601D
Authority: DE
Inventors: Hans Ritter
Original assignee: Siemens AG
Current assignee: Siemens AG
Priority date: 1942-03-11
Filing date: 1942-03-11
Publication date: 1954-07-22

Description

Verfahren zur Erhöhung der Kriechstromfestigkeit an elektrischen Geräten Bei der elektrischen Isolation, insbesondere von Geräten mit offenliegenden, spannungsführenden Metalltefien, macht namentlich die Bekämpfung oder Unterdrückung der Krüechströme große Schwierigkeiten. Schon bei der Wahl des Isoliermaterials ist man oft stark eingeengt, weil mit verschiedenen, zum Teil hochisolignend@en Stoffen die erforderliche Kriochstromfestigkeit nicht erzielbar ist. Aus dien gleichen Gründen muß man z. B. bei dler Herstellung von Preßstüdken darauf bedacht sein, d'aß die Oberfläche dos Preßstücks eine glatte Preßhaut hat, die gegen Feuchtigkeitsaufnahme weniger empfindlich ist als die tieferliegenden Massenschichten. Die verlangte Kriechstramfestigkeit zwingt auch dazu, Isolierteile, die sonst einfache Formen erhalten würden, zusätzlich mit Rippen, Rillen od. dgl. zu versehen.
Düe Erfindung gestattet, die Kriechstromfostigkeit mit einfachen Mitteln zu erhöhen. ErfIndungsgemäß wird die Kriechstromstrecke mit einem Auftrag von Polysobutylen mit oder ohne Zusatz von Mineralöl, Wachs, Paraffin, Bitumen od. dgl:, die Klebrigkeit herabsetzenden Stoffen, wie Polyvinylbenzol o.d. dgl., gegebenenfalls von Füllstoffeln, versehen.
Die Auftragsmasse kann sich beispielsweise folgendermaßen. zusammensetzen: etwa i o o/o Mineralöl und etwa 9o% Polyisobutylon, das in Mineralöl, vorzugsweise unter Einwirkung von Ultraschall, gelöst ist. Statt dessen kann man auch das Polyisobutylen, zunächst in einem flüchtigen Lösungsmittel, wie Trichloräthylen, Benzol oder Benzin, gelöst, mit dem Mineralöl vermischen, worauf das flüchtige Lösungsmittel durch Verdampfen wieder ausgetrieben wird.
Weitere Beispiele für die Zusammensetzung der Auftragsmasse: 50% Paraffin, 5ö% Poiyisobutylen; das Piolyisobutylen wird in dem geschmolzenen Paraffin gelöst; etwa i 5 % P@olyisobutylen, etwa 2oä/o Mineralöl, Rest Füllstoff; wie Talkum, Kaolin, Kieselgut usw.; etwa 8o% P'olyisob,utylen und etwa 2o % P@olyvinylbenzal.
Damit zwischen der Auftragschicht und ihrer Unterlage keine weniger kriechstromfeste Schicht vorhanden ist oder sich bilden kann, empfiehlt es sich, die Kriechstromstrecke vor :dem Aufbringen des Auftrages mit Mineralöl möglichst gut zu benetzen.
Das Polyis,obutylen oder Polyisobutylengemisch kann in Form von Folien; ,abgepaßten, gegebenenfalls mit Rippen, Rillen !od. dg1. versehenen Stücken od. dgl. aufgebracht oder als Masse aufgeknetet, aufgewalzt od. dgl. werden. Auch kann die Auftragsmasse nach vorherigem Erhitzen oder Auflösen in einem flüchtigen Lösungsmittel, wie Trichloräthylen, auf die Kriechstromstrecke aufgegossen öder aufgestrichen werden: Die Erfindung bietet folgende Vorteile: Die Kriechstromfestigkeit an den Oberflächen und Grenzflächen elektrischer Geräte wird wesentlich erhöht. Man kann nunmehr für :die Isolation auch Stoffe verwenden, die bisher wegen ihrer geringen Kriechstromfestigkeit nicht geeignet waren. Ferner braucht auf eine hervorragende Oberflächenbeschaffenheit beispielsweise von Preßstüaken usw. nicht wnehr öder nicht mehr @so viel Rücksicht genommen zu werden wie bisher. Viele Isolierkörper lassen sich wegen Fortfall der sonst zur Erhöhung der Kriechstromfestigkeit dienenden Rippen od. dgl. viel einfacher ausführen. Diadurch wird ihre Herstellung billiger. Falls der Isolierkörper nicht oder wenig auf Durchschlag beansprucht ist; kann :er überhaupt aus minderwertigen Stoffen hergestellt werden, de bisher für Isolationszwecke unbrauchbar waren.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Erhöhung der Kriecjhstromfestigkeit an elektrischen Geräten, dadurch gekennzeichnet, daß die Kriechstromstrecke mit einem Auftrag von P@olyisobutylen mit oder ohne Zusatz von Mineralöl, Wachsen, Paraffinen, Bitumina, von die Klebrigkeit des Polyisobutylens ern= Stoffen, wie Pelyvinylbenzoi, und v 'dernden von Füllstoffen versehen wird.
2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, @daß die Kriechstramstrecke vor dem Aufbringen des Polyisobutylens oder Polyisohutylengemisches mit Mineralöl benetzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Polyisobutylen oder Polyisobutylengemisch in Form von Folien, abgepaß.ten, gegebenenfalls mit Rippen, Rillen od. dgl. versehenen Stücken @od. dgl. auf die Kriechs;trom@strecke aufgebracht wird. q..
Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Polyisobutylen oder Polyisobutylengemisch auf die Kriechstromstrecke aufgeknetet, ,aufgewalzt od. dgl. wird.
5. Verfahren nach Anspruch i, dadurch ge- kennzeichnet , @daß das Piolyis,obutylen oder Piolyisobutylenge#-nisch in geschmolzenem oder gelöstem Zustand .auf die Kriechstromstrecke aufgegossen, aufgestrichen ed. dgl. wird.