AT165303B - Polyäthylen enthaltende verformbare Masse - Google Patents

Polyäthylen enthaltende verformbare Masse

Info

Publication number
AT165303B
AT165303B AT165303DA AT165303B AT 165303 B AT165303 B AT 165303B AT 165303D A AT165303D A AT 165303DA AT 165303 B AT165303 B AT 165303B
Authority
AT
Austria
Prior art keywords
polythene
composition according
homogeneous mixture
consists essentially
rubber
Prior art date
Application number
Other languages
English (en)
Original Assignee
Ici Ltd
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Ici Ltd filed Critical Ici Ltd
Application granted granted Critical
Publication of AT165303B publication Critical patent/AT165303B/de

Links

Landscapes

  • Organic Insulating Materials (AREA)
  • Compositions Of Macromolecular Compounds (AREA)

Description


   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Polyäthylen enthaltende verformbare Masse 
Die Erfindung bezieht sich auf Massen, die feste Polymerisate des Äthylens, gegebenenfalls mit einem kleinen Gehalt von Sauerstoff, enthalten. Diese Polymerisate können gewonnen werden, wenn Äthylen, mit oder ohne einen kleinen Sauerstoffgehalt, einem sehr hohen Druck und mässig erhöhten Temperaturen gemäss der britischen Patentschrift Nr. 471590 unterworfen wird. Die Polymerisate, ob sie nun Sauerstoff enthalten oder nicht, werden nachstehend als "Polythene" bezeichnet. 



   Die Polythene haben gewöhnlich ein Molekulargewicht von etwa 4000 aufwärts, z. B. 10. 000- 30.000 oder mehr. Sie sind in massiver Form, zäh und homartig. Sie können gespritzt, gegossen, geformt oder auf andere Weise in verschiedene Formen, z. B. Platten, Röhren, Blocks, Filme, Bänder, Fasern gebracht und als Überzug auf Draht aufgebracht werden. Polythene haben ganz besonders gute elektrische Isolationssowie dielektrische Eigenschaften. 



   Ein Ziel der vorliegenden Erfindung ist die Veränderung bzw. Verbesserung bestimmter Eigenschaften von Polythenen, insbesondere die Erhöhung der Biegsamkeit und des Kerbbiegewiderstandes, sowie die Verbesserung im plastischen Bereich, ohne ernstlichen nachteiligen Einfluss auf die anderen wertvollen, insbesondere elektrischen Isolationseigenschaften. Ein weiteres Ziel ist die Schaffung von Polythene enthaltenden Massen mit wertvollen technischen Eigenschaften. 



   Es wurde gefunden, dass es möglich ist, den Polythenen gummiartige Materialien unter
Bildung von im wesentlichen homogenen Pro- dukten einzuverleiben, die biegsamer sind und einen verbesserten plastischen Bereich sowie einen erhöhten Kerbbiegewiderstand im Vergleich mit dem ursprünglichen Polythen aufweisen. 



   Unter dem   Ausdruck"gummiartige Materialien"   sind zu verstehen : unvulkanisierter Natur- 
 EMI1.1 
 die wie Butadien konjugierte Doppelbindungen   enthalten, ferner Guttapercha sowie jene linearen, aus ungesättigten Kohlenwasserstoffen erhältlichen,   im wesentlichen gesättigten Polymerisate, die in ihren mechanischen Eigenschaften dem rohen oder   unvulkanisienen   Kautschuk ähnlich sind, beispielsweise Polyisobutylen. 



   Ein verbesserter plastischer Bereich ist dann gegeben, wenn die Masse in einem weiteren Temperaturbereich als das ursprüngliche Polythen erweicht. 



   Unter dem Ausdruck"Kerbbiegewiderstand" ist das Widerstandsvermögen gegen eine Deformation zu verstehen, wenn in das unter Spannung befindliche Material eine Kerbe geschnitten wird. Ein Stück des in Rede stehenden Materials, z. B. eine flache rechteckige Platte, wird durch Verbiegung gespannt und in den entstehenden Bogen mehr oder weniger normal hiezu eine Kerbe eingeschnitten. Bei einigen Materialien werden die Ausmasse der Kerbe grösser, bis schliesslich ein Bruch eintritt, während bei anderen Materialien die Grösse der Kerbe sich   überhaupt   nicht ändert. Die letzteren Materialien haben einen höheren Kerbbiegewiderstand als die ersteren. 



   Eine Masse gemäss der vorliegenden Erfindung besteht im wesentlichen aus einer homogenen Mischung von Polythen und einem oder mehreren gummiartigen Materialien der vorstehend definierten Art, wobei der Anteil des Polythens
5-95 Gew.-% der Gesamtmenge an Polythen und gummiartigem Material beträgt. 



   Die Erfindung bezieht sich primär auf aus
Polythenen und gummiartigen Materialien allein bestehende Massen. Gewünschtenfalls können jedoch eine oder mehrere andere Substanzen vorhanden sein, wie Füllstoffe, zusammen- bindende Bestandteile (z. B. Paraffinwachs und andere Kohlenwasserstoffwachse und Bitumen) oder färbende Bestandteile. 



   Die Veränderung der Eigenschaften des
Polythens wird bereits erkennbar, wenn auch nur ein ganz kleiner Anteil, etwa 5-10% an
Polyisobutylen einverleibt worden ist, insbe- sondere die erhöhte Biegsamkeit. Anderseits können auch grosse Mengen von Polyisobutylen einverleibt werden, z. B. 70-95%, wodurch ein Produkt von unterschiedlichem Charakter gebildet wird. Hinsichtlich Aussehen, Kohäsion und Festigkeit ist es den Polyisobutylenen, die weich und gummiartig sind und eine sehr geringe 

 <Desc/Clms Page number 2> 

 Festigkeit haben, ganz unähnlich. Das günstigste Verhältnis der Bestandteile kann für einen gegebenen Zweck durch Vorversuche ermittelt werden und ist bei verschiedenen gummiartigen Materialien natürlich auch verschieden. 



   Die elektrischen Isolationseigenschaften der Polyisobutylen-Polythen-Massen sind gleich jenen des ursprünglichen Polyrhens und die Masse kann, ebenso wie das ursprüngliche Polythen, in der Hitze in verschiedene, für handelsübliche Zwecke brauchbare Formen gebracht werden, z. B. durch Spritzverfahren,   Pressverformung   oder Giessen. Diese Massen können insbesondere mit den üblichen in der Gummiindustrie verwendeten Typen von Spritzmaschinen mit Pressschnecke gespritzt werden, u. zw. mit grösserer Leichtigkeit als eines der ursprünglichen Materialien allein und es können auf diesem Wege biegsame Schläuche, Stäbe, isolierte Drähte u. dgl. hergestellt werden. 



   Die   erfindungsgemässen   Produkte sind insbesondere brauchbar als isolierende bzw. dielektrische Medien für submarine Telephonund Telegraphenkabel, Hochfrequenzkabel und Starkstromkabel. Sie sind auch zur Erzeugung von Golfballüberzügen geeignet. 



   Die bevorzugte Methode zur Herstellung der Massen besteht in der Behandlung der Ausgangsmaterialien, Polythen und beispielsweise Polyisobutylen, mittels heisser Mischwalzen von der in der Gummiindustrie benützten Art. 



  Die Mischtemperatur, d. h. die Temperatur, auf welche die Walzen und gewünschtenfalls die Ausgangsmaterialien erhitzt werden, liegt zweckmässigerweise bei   110-150  C.   An
Stelle von Mischwalzen können auch andere
Maschinen, wie z. B."Wemer-Pfleiderer"-oder   "Banbury"-Mischer,   verwendet werden und in solchen Fällen können gewünschtenfalls Lösungs- mittel, z. B. Xylol, die bei der Mischtemperatur flüssig bleiben, zugesetzt werden, um das Ver- mischen zu erleichtern. Das Lösungsmittel wird hierauf durch Erhitzen der Masse ent- fernt. 



   Ein anderes Verfahren zur Mischung von
Polythen und gummiartigem Material zur Bildung eines gleichmässigen Produktes besteht in der gemeinsamen Ausfällung aus geeigneten Lösungs- mitteln, wie Kohlenwasserstofflösungsmitteln, z. B. durch Entfernung der flüchtigen Kohlen- wasserstofflösungsmittel mittels Verdampfung oder durch Zusatz einer Fällungsflüssigkeit, die für
Polythen und das gummiartige Material ein
Nichtlöser ist und mit dem Kohlenwasserstoff- lösungsmittel mischbar ist. So kann entweder eine Benzollösung von Polythen und Polyiso- butylen verdampft werden oder aber es kann Äthylalkohol oder Azeton einer Lösung der beiden Bestandteile in Benzol, Kohlenstoff- tetrachlorid oder hochsiedendem Petroläther zu- gesetzt werden. 



   Die Erfindung ist in den folgenden Beispielen ohne Beschränkung auf diese näher erläutert. 



   Die Teile sind als Gewichtsteile angegeben. 



   Beispiel   l   : Polythen vom Molekulargewicht von etwa 20.000 und Polyisobutylen vom Molekulargewicht von etwa 100.000 werden zu gleichen Gewichtsanteilen mittels auf etwa   1200 C   erhitzten Mischwalzen vermischt. Das von den Walzen abgenommene Produkt ist eine einheitliche feste Masse. Die Zugfestigkeit des Produktes ist ungefähr   0'6 kg/mm2.   Dieser Wert kann durch Kaltbearbeitung etwas gesteigert werden.

   Die Dehnung beim Bruchpunkt ist ungefähr 500% und die bleibende Dehnung ungefähr   250%.   Im Vergleich hiezu hat das als Ausgangsmaterial verwendete Polythen eine Zugfestigkeit von ungefähr   0-7 kglmm2,   eine Dehnung beim Bruchpunkt von 300% und eine bleibende Dehnung von etwa 300% ; das als Ausgangsmaterial dienende Polyisobutylen hat eine sehr niedere Zugfestigkeit (ungefähr 0-1), eine Dehnung beim Bruchpunkt von ungefähr   1000%   und eine bleibende Dehnung von beinahe Null. 



   Da das Produkt biegsamer und plastischer ist und einen höheren Kerbbiegewiderstand hat als das ursprüngliche Polythen, sowie fester bzw. leichter spritzbar ist als das ursprüngliche Polyisobutylen, ist dieses Produkt für viele industrielle Zwecke wertvoll. Es ist bei etwa   100-200  C   auf dem Wege des Spritzverfahrens oder auf andere Weise in die Form von Filmen, Röhren, Bändern und Fasern verarbeitbar und kann zum Überziehen von Draht angewendet werden. Es ist gegen Wasser und viele Chemikalien hoch widerstandsfähig, so dass es in geeigneter Form für Umhüllungen und Schutzzwecke im allgemeinen angewendet werden kann. 



  Seine ausgezeichneten dielektrischen Eigenschaften, die denen des ursprünglichen Polythens gleichwertig sind, machen es zur Anwendung für elektrische Isolation, insbesondere bei Hochfrequenz und/oder Hochspannung, sehr geeignet. 



   Eine in gleicher Weise hergestellte Masse mit einem Gehalt von   30% Polythen   und 70% Polyisobutylen ähnelt dem vorerwähnten Produkt in seinem Aussehen, besitzt eine Zugfestigkeit von etwa   0-45 kgmm2   und eine Bruchdehnung von   550%.   



   Beispiel 2 : Polythen mit einem Molekulargewicht von ungefähr 15.000 und Polyisobutylen mit einem Molekulargewicht von ungefähr 200.000 werden bei 120  C im Verhältnis von   80% der   erstgenannten Substanz zu 20% der letzteren auf den Walzen miteinander vermischt. 



   Das Produkt wird von den Walzen abgenommen, bei   120  C   in eine Gummispritzapparatur eingebracht und daraus als biegsames Rohr gespritzt. 



     Beispiel3 : 50 Teile   Polythen vom Molekulargewicht 20.000 werden mit 25 Teilen festem Polyisobutylen und 15 Teilen Paraffinwachs auf Kautschukmischwalzen vermischt. Die entstehende Mischung besitzt einen grossen plastischen Bereich von ungefähr   50  C   auf- wärts, sowie ausgezeichnete dielektrische Eigen- schaften, wobei ihre spezifische Induktions- kapazität nur   2-25 beträgt.   

 <Desc/Clms Page number 3> 

 



   Beispiel 4 : 70 Teile Polythen vom Molekulargewicht 30. 000 werden mit 30 Teilen reinem, unvulkanisiertem Crêpegummi bei   140  C   auf Mischwalzen vermischt. Hiebei entsteht ein zähes, thermoplastisches Material, das bei etwa   120  C gespritzt   werden kann. 



   Beispiele : 60 Teile Polythen vom Molekulargewicht 15.000 werden bei 110  C in einem   Werner-Pfleiderer-Mischer   mit 40 Teilen Guttapercha vermischt. Es wird ein zur Verwendung als Dielektrikum geeignetes thermoplastisches Material erhalten. 



   Beispiel 6 : Ein für Hochfrequenz geeignetes Kabel mit sehr kleiner Abnahme wird durch Spritzen einer Mischung aus 60% Polythen mit dem Molekulargewicht 20.000 und   40%   festen Polyisobutylen über einen Kupferleiter gebildet, worauf über die Isolation ein Kupferband gewickelt und so ein konzentrisches Kabel erzeugt wird. 



   PATENTANSPRÜCHE : 
1. Polyäthylen enthaltende verformbare Masse, dadurch gekennzeichnet, dass sie im wesentlichen aus einem homogenen Gemisch von Polyäthylen (Polythen) und einem oder mehreren plastisch verformbaren,   gummiastigen   Materialien, mit einem Polythenanteil von 5 bis 95 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge an Polythen und gummiartigem Material, besteht.

Claims (1)

  1. 2. Masse nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass sie im wesentlichen aus einem homogenen Gemisch von Polythen und unvulkanisiertem Naturkautschuk, wie Crepegummi besteht.
    3. Masse nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, dass sie im wesentlichen aus einem homogenen Gemisch von Polythen und hydriertem Naturkautschuk besteht.
    4. Masse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sie im wesentlichen aus einem homogenen Gemisch von Polythen und synthetischem Kautschuk, wie Butadienpolymerisat besteht.
    5. Masse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sie im wesentlichen aus einem homogenen Gemisch von Polythen und Guttapercha besteht.
    6. Masse nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, dass sie im wesentlichen aus einem homogenen Gemisch von Polythen und einem linearen, im wesentlichen gesättigten Kohlenwasserstoffpolymerisat besteht, dessen mechanische Eigenschaften dem rohen oder unvulkanisierten Kautschuk ähnlich sind.
    7. Masse nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, dass sie im wesentlichen aus einem homogenen Gemisch von Polythen und Polyisobutylen besteht.
    8. Masse nach den Ansprüchen 1 bis 7, gekennzeichnet durch den Gehalt eines oder mehrerer Zusatzstoffe wie Füllmittel, Bindemittel, z. B.
    Paraffinwachs bzw. andere Kohlenwasserstoffwachse oder Bitumen sowie färbender Bestandteile.
AT165303D 1938-05-03 1948-05-21 Polyäthylen enthaltende verformbare Masse AT165303B (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
GB165303X 1938-05-03

Publications (1)

Publication Number Publication Date
AT165303B true AT165303B (de) 1950-02-10

Family

ID=34204050

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
AT165303D AT165303B (de) 1938-05-03 1948-05-21 Polyäthylen enthaltende verformbare Masse

Country Status (1)

Country Link
AT (1) AT165303B (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE1569387C3 (de) Formmassen aus Olefinpolymerisaten
DE3852541T2 (de) Leicht abschälbare halbleitende Harzzusammensetzung.
DE1137859B (de) Verfahren zur Herstellung von Gegenstaenden durch Verformen und Vulkanisieren von Polyolefinmassen
DE2108079A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Kohlenstoffasern
DE1594796A1 (de) Dachbelagmasse auf der Grundlage von asphaltartigem Bitumen
DE959327C (de) Plastische Masse aus Polyaethylen
DE2456330C3 (de) Aushärtbarer Isolierstoff für elektrische Isolationszwecke
DE2406216A1 (de) Haertbare polymermasse
DE1946999A1 (de) Verfahren zur Verbesserung der Eigenschaften von Bitumen-Kautschuk-Kohlenwasserstoff-Mischungen
AT165303B (de) Polyäthylen enthaltende verformbare Masse
DE2915155A1 (de) Polymerzusammensetzungen
DE69026692T2 (de) Verfahren zur Herstellung von thermoplastischen elastomeren Zusammensetzungen
DE1770340A1 (de) Bitumenmassen
DE1669732A1 (de) Elektrisch isolierende Stoffe und Gebilde daraus
DE751708C (de) Verfahren zur Herstellung von Mischungen von Polystyrol mit natuerlichem oder synthetischem Kautschuk
DE1665329B2 (de) Abgeschirmtes elektrisches kabel
DE2337462A1 (de) Abloesemittel fuer kabelisolierungen
DE867912C (de) Verfahren zur Herstellung plastischer Massen
AT253771B (de) Polymerisatzubereitung
DE1719251B2 (de) Wärmevernetzbare Formmasse zur Herstellung von Halbleiterformkörpern Ausscheidung aus: 1219674
DE670815C (de) Verfahren zur Herstellung der Isolierung von elektrischen Kabeln mit einer Mischung aus Bitumen und Kautschuk
DE910429C (de) Verfahren zur Herstellung ozonbestaendiger Hochspannungskabel oder -leitungen
DE652749C (de) Elektrischer Isolierstoff, der Kautschuk und Polystyrol enthaelt
DE868347C (de) Verfahren zur Herstellung plastischer Massen aus Vinylhalogenidpolymerisaten
DE862505C (de) Verfahren zur Herstellung plastischer Massen