DE409965C

DE409965C - Verfahren zur Herstellung von Bau- oder Isolierkoerpern aus Wellpappe

Info

Publication number: DE409965C
Application number: DEI23723D
Authority: DE
Original assignee: GOTTLIEB BRAUCHLI DR
Current assignee: GOTTLIEB BRAUCHLI DR
Priority date: 1923-05-10
Filing date: 1923-05-10
Publication date: 1925-02-20

Description

Verfahren zur Herstellung von Bau- oder Isolierkörpern aus Wellpappe. Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung feuer- und wasserbeständiger Bau- oder Isolierkörper, welche hohe Festigkeit, aber geringes Gericht und großes Isoliervermögen gegen Wärme- und Schallübertragung haben sollen.
Als Ausgangsstoff für die Körper dient eine gewellte oder gefalzte Pappe, die in mehreren Lagen aufeinandergebracht und zusammengeklebt wird. Die so gebildeten rohen Körper werden mit einer -Masse behandelt, welche beim Trocknen erhärtet und die Pappe feuerbeständig macht. Als solche Masse eignet sich besonders eine 'Mischung von Wasserglas mit Aluminiumsilikaten, der zweckmäßig noch ein Zusatz von kohlensäurehaltigen Substanzen, wie Schleminkreide und Rohmagnesit, beigegeben wird. Durch diese Behandlung wird eine Versteifung der Pappe bewirkt und gleichzeitig der Verband der Wellpappelagen verstärkt. Durch die zahlreichen kreuz- und querlaufenden Luftkanäle wird eine hohe Isolierfähigkeit gegen Wärme- und Schallübertragung erreicht. Die Wasserglaslösung macht die Platten unverbrennbar.
Um auch noch Wasserbeständigkeit zu erzielen, werden die Platten in einem zweiten Arbeitsvorgang nach dein Trocknen mit einem Überzug von gegen Feuchtigkeit unempfindlichen organischen Stoffen, wie Paraffin, Wachs und ähnlichen Kohlenwasserstoffverbindungen oder bituminösen Stoffen aller Art, z. B. Teeren, Pechen und Mischungen derselben, versehen. Die Umhüllung der Wasserglasimprägnierung durch den bituminösen Stoff wirkt in der Art eines wasserdichten Mantels als Schutz der imprägnierten Pappe gegen die Einwirkung von Feuchtigkeit.
Auch die Empfindlichkeit gegen Druck und Stoß wird durch den bituminösen Überzug herabgesetzt. Dieser bewirkt durch die nochmalige Verkittung eine weitere Befestigung des Zusammenhalts der einzelnen Lagen.
Anderseits übt die Wasserglasimprägnierung einen Einfluß auf den bituminösen Überzug aus. Zunächst gewährt sie der Pappe wirksamen Schutz gegen das Verbrennen beim Behandeln mit der heißen bituininösen Masse, welcher eine hohe Temperatur gegeben werden muß, damit die Platten mit möglichst geringem Materialaufwand allseitig überzogen werden.
Die Wasserglasmischung verschließt die Poren der Wellpappe v öllig. Infolgedessen durchdringt die bituminöse Masse nicht mehr die Fasern der Pappe, sondern haftet lediglich an der Versteifungsmasse, so daß nur eine verhältnismäßig geringe 'Menge Bitumen benötigt wird.
Der bituminöse Überzug verhindert endlich das Ausblühen der Wasserglasimprägnierung.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren *zur Herstellung feuer- und wasserbeständiger Bau- oder Isolierkörper aus mehreren Lagen von Wellpappe, dadurch gekennzeichnet, daß die miteinander verklebten Rohpappelagen zunächst mit einer erhärtenden Masse, z. B. einer Mischung von Wasserglas und Aluminiumsilikaten, behandelt und darauf mit einer w.assendichten :Tasse, z. B Paraffin, Wachs, Bitumen, Pech oder anderen Kohlenwasserstoffverbindungen, überzogen werden.