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Schaltungsanordnung für Fernsprechanlagen mit Wählerbetrieb und mehreren
Vermittlungsstellen, die durch induktiv gekuppelte Leitungen miteinander verbunden
sind Es ist bereits eine Schaltungsanordnung für Fernsprechanlagen mit mehreren
Vermittlungsstellen und abgeriegelten zweiadrigenVerbindungsleitungen vorgeschlagen,
bei welcher in den Übertragern an den Enden jeder Verbindungsleitulig im Ruhezustand
geöffnete Trennstellen in den Sprechleitungen vorgesehen sind, welche erst beim
Melden des gerufenen Teilnehmers und nur für die Dauer des Sprechzustandes geschlossen
werden. Die Erfindung betrifft eine weitere Ausgestaltung dieser Anordnung.
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Gemäß der Erfindung veranlassen bei Anlagen, bei denen die zur Betätigung
der Empfangseinrichtung erforderlichen Wechselströme eine wesentlich größere Energie
als die durch Sprachschwingungen hervorgerufenen Wechselströme besitzen, die nach
Durchschaltung der Sprechleitungen während des Gesprächs unmittelbar und ohne Zwischenschaltung
von Verstärkern angeschalteten Tonfrequenzempfangsrelais der Übertrager jeder Verbindungsleitung
bereits bei ihrer Erregung unter dem Einfluß des ersten Teiles eines Auslösestromstoßes
sofort die Auftrennung der Sprechleitungen und die Wiederherstellung des Einstellzustandes
des zugehörigen Übertragers und noch unter dem Einfluß des weiteren Teiles des Auslösestromstoßes
dieWeitergabe
desAuslösezeichens über die mit Gleichstrom gespeisten Stromkreise innerhalb der
zugehörigen Vermittlungsstelle. Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der
Zeichnung dargestellt. Es zeigt Fig. i einen Übersichtsplan für eine über mehrere
Ämter verlaufende Verbindung und Fig.:2. die wesentlichen Stromläufe der Übertrager
an den Enden einer Verbindungsleitung. Der abgehende Übertrager wird über den c-Ast
belegt, wobei ein Relais i C anspricht und die zur rückwärtigen Sperrung
dienenden Kontakte U4 und Y 5 überbrückt. Die Stromstöße werden über
die Leitung la i mit Erde gesandt und durch das A-Relais mittels der Sendekontakte
a i und a:2 über die Verbindungsleitung übertragen. a:2 trennt dabei das Tonf requenzrelais
i F ab, da die Leitung nach rückwärts ohnehin durch Kontakt i- g 2'
offengehalten ist. Mit dem ersten Stromstoß wird durch Kontakt a3 das abfallverzögerte
Relais i U erregt, das sich über seinen eigenen Kontakt i u i und den Kontakt
i c 2 des Belegrelais i C selbst hält. Wenn die Verbindung
voll aufgebaut ist, wird vom Leitungswähler aus eine das Prüfungsergebnis kennzeichnende
Rückmeldung in der Weise gegeben, daß das Tonfrequenzrelais i F im Abstand
von 6o ms zweimal für die Dauer von 6o nis zum Ansprechen kommt. Durch das
- Tonfrequenzrelais wird das sonst dauernd erregte ' Relais
E abgeworfen, und der Kontakt ei di#ese§ Relais bringt das Relais Y zum Ansprechen,
sobald der erste Impuls eingeht, dann das Relais X, sobald der Impuls beendet ist,
und zwar über die Arbeitsseite des Kontaktes ei un d über den Kontakt
y 1 -
Mit dem zweiten eingehenden Impuls wird das Relais Y, welches
bei xi unterbrochen wurde, wieder abgeworfen, und am Ende des zweiten Stromstoßes
fällt auch das Relais X wieder ab. Die Kontakte y:2, x2 geben den vorn Leitungswähler
an die Leitung# lb 2 gelegten 6o-rns-Erdimpuls in gleicher Weise über die Leitung
lb i weiter. Die fKontakte --3, Y'3 Ruhe erregen ein Abzählrelais i T in
erster Stufe,. worauf sich. diese über den Kontakt itii hält. -
Wenn der gerufene
Teilnehmer sich meldet, wird eine gleichartige Übertragung von zwei 6o ms dauernden
Tonfrequenzstromstößen vorgenommen; sie bewirkt dasselbe Spiel der Y-X-Schaltung.
Und ebenso wird diese Stromstoßkombination durch die Kontakte y
2, x:2 als 6o-ms-Impulse über die Leitung lb i zurückgemeldet. -
-In dem
abgehenden übertralger wird Über die Kontakte Y 3 Arbeitsseite,
X 3 Arbeitsseite, i t 12 das Relais i T durch Kurzschluß des Vorschaltewiderstandes
Wi in zweiter Stufe erregt, in der -es sich über den Kontakt it2i hält. Wenn die
Y-X-Schaltung wieder in die Ruhelage zurück--gekehrt ist, wird über die Kontakte
x3- und Y4
sowie it22 das Relais iG erregt, welches den Sprechzustand herstellt.
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Sinngemäß werden in dem zugehörigen ankommenden übertrager folgende
Einstellvorgänge bewirkt: Durch die vom Teilnehmer entsendeten Stromstoßreihen wird
das Tonfrequenzempfangsrelais 2F veranlaßt, das Gleichstromhilfsrelais
J
im Impulsrhythmus abzuwerfen.
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Der Kontakt ii gibt die Wahlstromstöße über die Leitung la 2 weiter.
Ist der L * eitungswähler durch die Wahlstromstöße auf den Kontakt des gewünschten
Teilnehmers eingestellt worden und ist dieser Teilnehmer frei, dann wird von dem
Leitungswähler aus für die Dauer von 6o ms ein Rückmeldestromkreis über die Leitung
lb :2 geschlossen, in dem das Relais K des übertragers UK vorübergehend erregt
wird.
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Dies veranlaßt die Teilerregung des als Stufenrelais ausgebildeten
Relais :2T, das sich in der ersten Erregungsstufe selbst hält, und die Aussendung
zweier Wechselstromstöße auf die Verbindungsleitung.
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In dem Übertrager UG wird bei Empfang des ersten Wechselstromstoßes
das Relais iF erregt, .das über den Widerstand W 2 an die Verbindungsleitung
angeschaltet ist. Bei der Erregung des Relais i F fällt Relais
E ab und legt seine Kontakte in die punktiert gezeichnete Stellung. Der Kontakt
e i veranlaßt die vorübergehende Erregung der Relais Y und X, welche die
Rückmeldung über die Ader lb i weitergeben, sowie die Teilerregung des als Stufenrelais
ausgebildeten Relais i T, das seinen Anker in der ersten Erregungsstufe hält.
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Verläuft die Verbindung über mehrere Vermittlungsstellen, wie dies
in der Anordnung der Fig. i angedeutet ist, dann wird durch den Rückmeldestromkreis
über die Leitung lb i ein weiteres Übertragerpaar in genau der gleichen Weise beeinflußt
und schließlich ein Rückmeldestromkreis für die Speisebrücke des anrufenden Teilnehmers
geschlossen, der die Anschaltung eines Signals für den anrufenden Teilnehmer veranlaßt.
In der Zwischenzeit wird der gewünschte Teilnehmer vom Leitungswähler aus selbsttätig
gerufen. -
Meldet sich der gerufene Teilnehmer durch Ab-
heben seines
Hörers, dann wird im Leitungswähler wiederum für die Dauer von 6o ms ein Rückmeldestromkreis
über die Leitung lb 2 geschlossen. Diese zweite Rückmeldung wird wieder mittels
zweier Wechselstromstöße über die Verbindungsleitung übertragen und veranlaßt die
Vollerregung des Relais :2 T.
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Über die Kontakte 2, c 2, 13, k 4, i
3 und 2 t 22 wird Relais 2G erregt, dessen Kontakte 2gi
und 2 g 2, die Sprechleitungen durchschalten und alle Abzweige
von den Sprechleitungen abtrennen. Hierbei schließt der Kontakt 2gi den Widerstand
W4 kurz, welcher dem EmpfangsrelaiS 2F vorgeschaltet ist.
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Der Kontakt 2g3 legt eine Wicklung III des Relais 2K zwischen
die Spulen des Translators. In dem Übertrager UG werden beim Empfang des ersten
Stromstoßes wiederum die Relais Y
.und X erregt, welche die Rückmeldung über
die Leitung lb i weitergeben. über die Kontakte i C #, x3, Y3, 1t12
wird Relais iT in zweiter Stufe erregt, in -der es die Kontakte i
t 2 1 und i t.22 betätigt; Kontakt it21 schließt einen Haltestromkreis.
Bei
Empfang des zweiten Wechselstromstoßes werden die Relais Y und X wieder aberregt.
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In diesem Sprechzustand können die Übertrager folgende Beeinflussung
erfahren: a) Auslösung beim t' ZD Einhängen des rufenden Teilnehmers,
b) Einhängemeldung des gerufenen Teilnehmers und c) Trennimpulse bzw. Wartestellungsschaltung
beim Aufruf durch die Fernbeamtin.
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Die Auslösung in dem dem rufenden Teilnehmer zugewandten abgehenden
Übertrager wird durch Unterbrechung des c-Astes und Abfallen des Relais i C gleichstrommäßig
eingeleitet. Bis zum Ab-
fallen des Relais i U wird über die
Kontakte I c 4
Ruhe, 1 1(:2 Arbeit das Relais A veranlaßt, einen langen
Auslösestromstoß zu senden.
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Dieser gelangt in der nächstfolgenden Vermittlungsstelle
VB an den ankommenden Übertrager UK und erregt zu gleicher Zeit das Tonfrequenzrelais
2F des ankommenden Übertragers UK und das fast widerstandslos parallel dazu
liegende.Tonfrequenzrelais i F des abgehenden Übertragers UG. Die zwischenliegende
Leitung ist frei von allen Brücken und in der Leitung liegenden Widerständen.
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Im ankommenden Übertrager UK wird das Relais J betätigt und
durch den Kontakt i3 sofort das Relais :2G abgeworfen, worauf der normale Einstellzustand
erreicht ist. Kontakt ii gibt sofort den Auslösestromstoß mit Erde über die Leitung
1a2 weiter.
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In dem nächsten abgehenden Übertrager UG wurde durch das Relais iF
die l-X-Schaltung betätigt und dadurch ebenfalls das Relais i G
so-
fort abgeworfen, und nun wirkt der Auslösestromstoß auf das Relais
A unmittelbar ein, welches den Auslösestrom mittels seiner Kontakteai, a2
auf die #,'--rbindutigsleitung legt. Während dieser Sendung wird auch der c-Ast
unterbrochen und die Entsendung des Auslösestrornstoßes lokal durch das U-Relais
fortgesetzt, aber dessen Kontakt i it 2 die Erregung des Relais A aufrechterhalten
wird.
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Eine Einhängemeldung des gerufenen Teilnehmers bewirkt andererseits
im abgehenden Übertrager das Ansprechen des Tonfrequenzrelais iF und damit das Ansprechen
der Y-X-Schaltung, welche das G-Relais abwirft. Zugleich wird das TonfrequenzrelaiS
2 F des ankommenden Mertra--ers LTK betätigt und damit das Relais
1, welches im gleichen Sinne das Abwerfen des Relais 2 G
bewirkt.
Sobald das Relais 2 G abgefallen ist, kann das Relais K über die inzwischen
an die Leitung lb:2 gelegte Spannung ansprechen und hält weiterhin auch im ankommenden
Übertrager UK
den Einstellzustand aufrecht. In diesem Zustand wird dann der
Auslösestromstoß in der beschriebenen Weise -wirksam, ohne daß jedoch der Tonfrequenzimpuls
auf den abgehenden Übertrager unmittelbar durchgreifen kann.
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el Wenn die Fernbeamtin nach Herstellung der Verbindung die Aufscbaltung
auf einen besetzten Teilnehmeranschluß vollzogen hat, muß sie im Sprechzustand die
Trennung vollziehen. Zur Treunung sendet sie eine Strornstoßreihe. Durch die Betätigung
der Tonfrequenzrelais werden dabei die Relais i G und :2
G abgeworfen und dann die Strornstoßsendung über den Gleichstromweg in normaler
Weise übermittelt.
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Die erfindungsgemäßen Schalteinrichtungen ergeben gegenüber den bisher
verwendeten Systemen folgende Vorteile: i. Das Tonfrequenzsystern besteht im Empfänger
aus einem einfachen Resonanzrelais. Zur Tonfrequenzerzeulgung kann eine gewöhnliche
Ruf- und Signalmaschine verwendet werden, da das Tonfrequenzrelais sowohl auf die
Frequenz des Besetztzeichens als auch des Freizeichens einwandfrei anspricht. Dabei
liegt die Empfindlichkeitsschwelle so hoch, daß die in der menschlichen Sprache
enthaltenen Schwingungen gleicher Frequenz das Relais nicht züi betätigen vermögen.
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2. Die Tonfrequenzwähleinrichtung ist eingebaut in ein System, welches
grundsätzlich zwischen Einstellzustand der Verbindungsleitung und Sprechzustand
unterscheidet. Im Einstellzustand, ist die Verbindungsleitung geöffnet, so daß die
Sprache des Teilnehmers nicht auf den Empfänger wirken kann, und ebenso ist durch
Aufteilung in Leitungsteilstücken dafür gesorgt, daß die Tonfrequenzsendungen nur
jeweils auf den zugeordneten E, mpf änger wirken können.
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3. Die Schalteinrichtungen sind weiterhin so ausgebildet, daß
im Sprechzustand, also bei durchgeschalteter Leitung, eine Tonfrequenzsendung zwar
auf die beiden Empfänger des gleichen Amtes einwirkt, aber in beiden im Sinne der
Aufhebung des Sprechzustandes wirksam wird, worauf die entsprechenden Gleichstrornübertragungsvorgänge
in Tätigkeit treten.
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-i. Durch diese erfindungsgemäße Anordnung ist die Möglichkeit
gegeben, die sonst üblichen Kondensatoren in der Sprechleitung, welche den Gleichstrom-
und den Wechselstromteil trennen, in die Translatoren, und zwar in den Mittelpunkt
des Übertragers, zu legen, wobei der Kondensator den Übertragungsbedingungen des
Translators vollkommen derart angepaßt werden kann, daß sich eine optische Frequenzübertragung
ergibt. Der Kondensator kann beispielsweise eine Größe voll 4/,tF erhalten, so daß
allein in einer Vermittlungsstelle der kapazitive Längswiderstand innerhalb eines
Amtes gegenüber der heute gebräuchlichen Ausführung auf den achten Teil herabgesetzt
werden kann. Trotz dieser Erhöhung des Kondensators besteht keine Gefahr für die
Empfangseinrichtung und für die Gleichstromhilfsstromkreise (etwa in Form von Kondensatorentladungsstößen
auf die Gleichstromrelais), da durch die Umschaltekontakte des den Sprechzustand
kennzeichnenden Relais G diese ungewollte Einwirkung vermieden wird.
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5. Es ist bei diesen übertragungseinrichtungen im Sprechzustand
eine vollkommene Abtrennung von Brückenrelais, welche gegen Erde oder Spannun- liegen,
durchgeführt, so daß die Sprechleitung in beltig auf Symmetrie und Ableitung denkbar
-ünsti,' -wird.
6. Die Symmetrie der Sprechleitung wird weiterhin
dadurch verbessert, daß in ihr nur symnietrisch angeordnete Kontakte des den Sprechzustand
herstellenden Relais G liegen, so daß die Leitungsführung der Sprechaste
auch innerhalb des Relaissatzes vollkommen symmetrisch durchgeführt werden kann.
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17. Da erfahrungsgemäß Schließkontakte in der Sprechleitung
einen zuverlässigeren Stromischluß bilden als Unterbrecherkontakte, sind nur Schließkontakte
in die Leitung geschaltet. Die Sendekontakte der Tonfrequenzwahl legen die Sendespannung
parallel an die Leitung und trennen lediglich einseitig das in Brücke liegende Empfangsrelais
ab.
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8. Mit einem der Schließkontakte des den Sprechzustand herstellenden
Relais wird zugleich im Sprechzustand ein dem Tonfrequenzempfangsrelais vorgeschalteter
Widerstand Wi kurzgeschlossen, dessen Wert so bemessen ist, daß das Tonfrequenzrelais
im Nebenschluß zu dem parallel liegenden Empfangsrelais des im gleichen Amt gelegenen
zugehörigen Übertragers die gleichen Widerstandsbedingungen hat.
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g. Ein weiteres Merkmal der Übertrager im Rahmen des ganzen Systems
besteht darin, daß alle Richtungen des Verbindungsaufbaues zu übertragenden Meldungen
jeweils mit ein und demselben Potential und über ein und denselben Leitungsast g
ge geben werden (z. B. a-Leitung im abgehenden Übertrager), so daß Sender und Empfänger
immer fest und einheitlich an einer bestimmten Stelle an die Verbindungsleitung
angeschaltet werden können. Hierbei wird erfahrungsgemäß in den vorliegenden Übertragern
das für die Gleichstromübertragung maßgebende Empfängerrelais (A im abgehenden,
K im ankommenden Übertrager) in Brücke zu dem Halbierungskondensator im Sprechzustand
an die Leitung geschaltet, so daß trotz Abtrennung der Sende- und Empfangseinrichtungen
an der Ruheseite der beim Sprechzustand betätigten Umschaltekontakte 19 3,
2 9 3 dasselbe Gleichstromempfangsrelais wirksam wird, wie im Einstellzustand.
Dieses Relais stellt bei s6 - inem Ansprechen den Einstellzustand wieder
her, worauf die zweite Wicklung des entsprechenden Relais wieder an die normale
Empfangsstelle gelegt wird.
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Wie ersichtlich, ergibt die Übertragungseinrichtung nach der Erfindung
eine einfache, billige und sprechtechnisch äußerst vorteilhafte Ausführung.