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Verfahren zur Herstellung von Carbonsäuren und deren Estern Es wurde
bereits vorgeschlagen, zur Herstellung von C,arbonsäuren und deren Estern unter
anderem Alkohole mit Kohlenoxyd in Gegenwart von Halogeniden der Eisengruppe oder
von Metallen der Eisengruppe oder deren Verbindungen in Gegenwart von Halogen oder
Halogenverbindungen bei erhöhter Temperatur und unter erhöhtem Druck umzusetzen.
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Es wurde nun gefunden, daß sich für diese Reaktion nicht nur die genannten
Katalysatoren, sondern allgemein Metallearbonyle bildende Metalle oder deren Verbindungen
eignen.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung werden also die Metalle der Eisengruppe
oder deren Verbindungen in Abwesienheit von freiem odergebundenem Halogen als Katalysatoren
benutzt. Beispielsweise verwendet man metallisches Nickel oder Kobalt in Abwesenheit
von Halogen oder halogenfreie Nickel-oder Kobaltsalze, z. B. Nickel- oder Kobaltacetat
oder -carbonat, sowie die Carbonyle selbst. Weiterhin werden gemäß der Erfindung
andere Met;allcarbo,nyle bildende Metalle, wie die der Eis:engruppe., z. B. Molybdän
oder Wolfram, oder deren Verbindungen, gleichgültig !ob sie Halogen enthalten oder
-nicht, als Katalysatoren benutzt. Auch Mischungen der genannten Stoffe untereinander
sind als Katalysatoren verwendbar. Der bereits vorgeschlagene Zusatz von Halogen
oder anorganischen
,oderorganischen Halogenverbindungen wirkt auch
beider Verwendung Wanderer Metalle, wie denen der Eisengruppe oder deren Verbindungen
als Katalysatoren aktivierend., jedoch sind auch ohne Zusatz derartiger Moder anderer
Aktivatoren, z. B. von Oxyden, Sulfaten, Boraten der keine Metallcarbonyle bildenden
Metalle, ferner von freien Säuren, z. B. Salzsäure, oder sauer wirkenden Substanzen,
die Umsätze erheblich besser als bei den für die Umsetzung von Alkoholen mit Kohlenoxyd
bekannten Katalysatoren, in manchen Fällen sind sie sogar nahezu vollständig.
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Man kann kontinuierlich oder diskontinuierlich in der flüssigen Phase
Moder in der Gasphase arbeiten und gewünschtenfalls inerte Lösungs- und Verdünnungsmittel,
z. B. Wasser, Kohlenwasserstofe :oder Halogenkohlenwasserstoffe, ;anwenden. Beim
Arbeiten nasch dem Rieselverfahren läßt man die flüssigen. Bestandteile über :den
fest auf einem Träger, z. B. aktiver Kohle, Kieselgel oder Aluminiumoxyd., angeordneten
Katalysator fließen und führt das Kohlenoxyd im Gleich- -oder Gegenstrom unter Ergänzung
des verbrauchten Kohlenoxyds. Man kann ,auch das als Katalysator wirkende Nickelcarbo:nyl
mit dem Kohlenoxyd im Kreislauf führen, ;gegebenenfalls unter Verwendung seines
auf einem Träger befindlichen Nickelkatalysators. Die Reaktion kann sowohl mit reinem
Kohlenoxyd durchgeführt werden als auch bei Anwesenheit indifferenter Gase, wie
Stickstoff.
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Die bei der Umsetzung ,anzuwendenden Temperaturen richten sich nach
der Art ;des angewandten Katalysators. Sie liegen im allgemeinen zwischen Zoo und
.38o°, zweckmäßig zwischen 270
und 35o° Es gelingt, schon bei Dmucken von
Zoo bis 200't außerordentlich glatt mit Ausbeuten bis zu 9o% und darüber, bezogen
auf den umgesetzten Ausgangsstoff, Carbonsäuren und .deren Ester herzustellen. Etwa
nicht umgesetzte Ausgangs;stoie oder als Nebleiterzeugnisse ientstandene Ather können
einem neuen Ansatz zugegeben werden, so daß auch sie in Carbonsäuren bzw. Carbonsäureester
übergeführt werden.
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DRe in den nachstehenden Beispielen angegebenen Teile sind Gewichtsteile.
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Beispiel i Zu iooTeilen Methanols wird in Gegenwart von 3oTeilen Kieselgelsträngen,
:die mit Kupferj@o@dür getränkt sind, Gehalt der Stränge an Jod= 8,5 und an Kupfier
= 6, 40/0, und i o Teilen Wolframpulver meinem Rollautoklav Kohlenoxyd unter iooat
gepreßt. Man ierhitzt dann auf 295°, hält 24 Stunden auf dieser Temperatur und preßtwiederholt
Kohlenoxyd von Zoo at nach, bis kein Kohlenoxyd mehr aufgenommen wird. Dias Umsetzungsgemisch
enthält neben unverändertem Methanol wenig Wasser, 87,5% freie Essigsäure und 3,85%
Essigsäure in Form des Methylesters.
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teispiel 2 Zu i oo T(eüen Methanol wird in Gegenwart von 3oTeilen
seines Katalysators, der durch Aufbringen einer Lösung von 7o Teilen Wolfrarnsäure
in 25o Teilen io%iger Ammonsulfidläsung auf 3ooTeile Kieselgel und nachfolgende
Reduktion bei 700° und Tränken mit einem ammoniakalischen, i 5 Teile Kupferj,odür
@enthaltenden Lösung hergestellt worden ist, in seinem Kupferro11autokIav Kohlenoxyd
unter iooat aufgepreßt. Man erhitzt 24 Stunden auf 295° und preßt wiederholt Kohlenoxyd
unter 2oo,at nach. Dias Umsetzungserzeugnis enthält 710/6 des reingesetzten Methanols
als freie Essigsäure und i 9, 5 % als Essigsäuremethylester neben unverändertem
Methanol. Beispiel 3 Durch sein senkrechtes, mit dem im Beispie12 beschriebenen
Katalysator beschicktes Hochdruckrohr aus Chrainnickelstahl von 30 mm Durchmesser
und i,5 m Länge, :das auf 300° 'erhitzt ist, wird unter 300 at Druck Kohlenoxyd
geleitet; während man gleichzeitig Methanol, dem i % Nickelcarbenyl zugesetzt äst,
mit einer Geschwindigkeit von Sog in der Stunde durch ,das Rohr strömen läßt. Am
unteren Ende des Rohrs befindet sich ein Abscheider, in. tdem sich ein Erzeugnis
sammelt, das 170/0 freie Essigsäume und etwa 2 o % als Methylester gebunden-e--Essigsäure
neben unverändertem Methanol enthält.
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Beispiel 4 In einen 5-Liter-Rallautoklav aus Edelstahl werden 30o
Teile n-Propylalkohol, 3o Teile Wolframsäure, 5 Teile Kupfer und 5o Teile konzentrierte
wäßrige Salzsäume @eingefüllt. Nach Spülen des Autoklavs mit Stickstoff preßt man
Kohlenoxyd unter Zo at kalt auf und heizt das Reaktionsgemisch in 8 Stunden auf
29o°. Der @dabei ;auf etwa Zoo ixt ansteigende Druck wird durch laufendes Nachpressen
von Kohlenoxyd so lange konstant gehalten, bis nach etwa 20 Stunden keine mehr stattfindet.
Die Gesamtaufnahmne an Kohlenoxyd beträgt etwa. 4o 't. Man ierhält 4 i 9 Teile eines
Reaktionsproduktes, bestehend aus einer öligen Schicht von 33 4 Teilen und einer
wäßrigen Schicht von 65 Teilen sowie dem Katalysator als Rückstan d. Aus den beiden
Schichten werden durch Diesüllation neben unverbrauchtem Propylalkohol 313 Teile
Buttersäure erhalten, entsprechend einer Ausbeute von 71 % der Theorie.
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Beispiel 5 In seinen 5-Liter-Rollautoklav aus Edelstahl werden 3ooTeüe
Propylalkohol, i50 :eile Wasser, 24 Teile jodwasserstoffsäure (57%ig) sowie 2o Teile
Wolframpulver eingefüllt. Nach Spülen des Autoklavs mit Stickstoff preßt mau Koh1en;-oxyd
unter 70 at kalt ;auf und heizt das Reaktionsgemisch in 8 Stunden auf 29o°.
D;er dabei auf Zoo rat ansteigende Druck wird durch laufendes Nachpressen von Kohlenoxyd
konstant gehalten. Nach 24 Stunden ist die Reaktion beendet. Die Glesamtauft#ahrne
ran Kohlenoxyd beträgt 5o at. Dias: Reaktionsprodukt von 514 Teilen mit @einex Säurezahl
vorn 461 und einer Esterzahl von 17
wird destilliert und ergibt
38o Teile Buttersäure und 2o Teile Butbersäurepropylester, entsprechend einer Ausbeute
von 86% der Theorie.