DE867612C - Verfahren zur Herstellung von mit Poren oder Zellen durchsetzten elastischen Gegenstaenden aus mit Kautschukmilch impraegnierten Faserstoffen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von mit Poren oder Zellen durchsetzten elastischen Gegenstaenden aus mit Kautschukmilch impraegnierten Faserstoffen

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DE867612C
DE867612C DEP30073A DEP0030073A DE867612C DE 867612 C DE867612 C DE 867612C DE P30073 A DEP30073 A DE P30073A DE P0030073 A DEP0030073 A DE P0030073A DE 867612 C DE867612 C DE 867612C
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Eisbertus Josefus Jacob Resink
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Velatex N V
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    • D06M15/00Treating fibres, threads, yarns, fabrics, or fibrous goods made from such materials, with macromolecular compounds; Such treatment combined with mechanical treatment
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Description

  • Verfahren zur Herstellung von mit Poren oder Zellen durchsetzten elastischen Gegenständen aus mit Kautschukmilch imprägnierten Faserstoffen Es ist schon auf verschiedene Weisen vorgeschlagen worden, Faserstoffe, insbesondere Roßhaar od. dgl. oder auch pflanzliche Fasern, entweder lose oder in einer zusammenhängenden oder verfilzten Masse. mit Kautschuk zu versehen, z. B. durch Imprägnieren, Koagulieren der Fasermasse mit Kautschukmilch oder anderen wäßrigen Kautschukdispersionen, um elastische Produkte zu erzeugen, die zur Herstellung von allerhand Gebrauchsgegenständen, wie z. B. Matratzen, Kissen, Bekleidungen und Polstern für Möbel, Eisenbahnwagen und Kraftwagen, Matten usw.dienen können. Es sind z. B. schon Verfahren bekannt, bei welchen die Imprägnierung der Fasern durch Tauchen, Bespritzen, Begießen oder :durch Walzen vor sich geht. Indem das Walzen lediglich auf die Herstellung von verhältnismäßig dünnen Gegenständen, wie z. B. Bodenbelägen oder Matten, Anwendung findet und der Walzdruck die Neigung zum Zusammenpressen des Gegenstandes und zur daraus hervorgehenden Vernichtung der porösen Struktur zeigt, bietet die Imprägnierung durch Bespritzen oder Begießen auch nur beschränkte Anwendungsmöglichkeiten, weil bei Fasermassen verhältnismäßig großer Stärke ausschließlich die an der Oberfläche liegegden Schichten zweckdienlich mit Kautschuk versehen werden können.
  • Für die Behandlung von dickeren Fasermassen kommt also lediglich das Tauchverfahren in Betracht. Seine technische Anwendung weist jedoch solche Schwierigkeiten auf, daß bisher tatsächlich nur mit sehr starren und gekräuselten Fasern der Natur von Roßhaar od. dgl. günstige Resultate erzielt werden. Es stellte sich nämlich heraus, daß es äußerst sch-,vierig ist, die Imprägnierung der Fasern und die Absetzung des Kautschuks zweckdienlich zu regeln. Infolge der verhältnismäßig hohen Viskosität der Kautschukdispersionen, wenm dieselben nicht stark verdünnt sind, werden die Fasern übermäßig von der aufgenommenen Dispersion erschwert, und wenn die Fasern weniger starr und nicht gekräuselt sind, werden dieselben vollständig eingebettet. Wenn darauf das Koagulum sich beim Trocknen zusammenzieht, werden die eingebetteten Fasern mitgezogen, wobei dann das Volumen der Musse durch,das eingelaufene Koagulum bestimmt wird. Es bilden sich Agglomerate von zusammengeklebten Fasern mit verhältnismäßig geringer innerer Porosi.tät, jedoch mit zwischen denselben größeren Lufträumen, die aber keinen genügenden Zusammenhang mit dem Fasergerippe aufweisen, so daß eine beständige Elastizität des Gegenstandes nicht gewährleistet werden kann.
  • Man hat schon versucht, das Einsinken der Fasern zu verhindern, um die lockere Struktur und die,Gestalt der Gegenstände durch Spannen von Drähten in der Fasermasse oder durch Einsetzen von Federchen, die nachher wieder entfernt werden, zu versichern. Eine dauerhafte elastische Struktur bei losem Zusammenhang der Fasermasse aus einzeln mit Kautschuk verkleideten Fasern, die zwischen denselben kleine, jedoch zahlreiche Lufträume übriglassen und dabei unter sich nicht verschiebbar sind, wurde, soweit bekannt, ausschließlich mit sehr starren und gekräuselten Fasern erreicht. Es war jedoch in der Praxis noch nicht möglich, Massen von kurzen Fasern gemäß dem Tauchverfahren zu behandeln, da diese Fasern vollstiändig in die Kautschukmasse eingebettet werden, ohne daß genügend freie Lufträume übriggel.assen werden.
  • Das übliche Tauchverfahren wird auch noch .dadurch erschwert, daß die Intensität der Imprägnierung in großem Maße von der Viskosität der Kautschukdispersion abhängig ist. Die Viskosität des konzentrierten Latex aus 50 bis 6o °/o Kautschuk. die gewöhnlich Verwendung findet, ändert sich in sehr starkem Maße, so daß eine fortwiährendeÜberwachung der Viskosität erforderlich ist. Weiter liegt die Gefahr vor, @daß das Bad, in dem eine Anzahl Fasermassen nacheinander imprägniert `werden soll, im ganzen zu koagulieren anfängt und in dieser Weise für die Faserbehandlung unbrauchbar wird.
  • Die Erfindung bezieht sich auf Verfahren zur Herstellung von mit Poren bzw. Zellen durchsetzten elastischen Gegenständen aus mit Gummi imprägnierten Faserstoffen durch Tauchen einer losen Fasermasse in ein aus einer wäßrigen, gegebenenfalls Zusatzstoffe enthaltenden Kautschukdispersion bestehendes Bad und Koagulieren des Kautschuks sowie anschließendes -Trocknen und gegebenenfalls Vulkanisieren. Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß das Fasermaterial derart in die Kautschukdispersion eingeführt wird, daß es den Raum, in dem die Kautschukdispersion sich befindet, im wesentlichen ganz ausfüllt und das gesamte aus Flüssigkeit und darin verteilten Fasern bestehende Bad während der Koagulation einer Bewegung, z. B. Schüttei-. Schwing-, Schaukel- oder Drehbewegung, ausgesetzt wird, die eine Vernetzung des Faserguts in :der Kautschukdispersion bewirkt, ohne dabei die Lage der Fasern zueinander störend zu beeinflussen.
  • Die als Ausgangsmaterial dienende lose Fasermasse kann pflanzlicher oder tierischer Art sein und aus längeren oder kürzeren, gegebenenfalls gekräuselten Fasern bestehen. Auch Faserabfälle können erfindungsgemäß verarbeitet werden. Bei Durchführung .des erfindungsgemäßen Verfahrens wird das Baud vollständig koaguliert, und zwar unter solchen Umständen, daß die natürliche Struktur des Koagulums zerstört oder aufzutreten verhindert wird. Hierdurch bekommen die koagulierenden Kautschukpartikelchen keine Gelegenheit, ein kompaktes Koagulum zu bilden, so daß der Kautschuk sich nicht in größere Klumpen ballt, die, weil sie gleichzeitig mehrere Fasern umfassen, beim Trocknen und beim Einlaufen die Fasern zusammenziehen würden. Infolge der intensiven Schwingung oder einer anderen ähnlichen raschen Bewegung werden die Kautschukpartikelchen gezwungen, sich einzeln oder in kleinen Aggregaten und in klebendem Zustand wie ein -dünner Film auf die einzelnen Fasern zu setzen, so daß sie auch beim Trocknen an den Fasern angeheftet bleiben. Die Struktur des Koagulums wird also von den Fasern bestimmt. Zwischen den Fasern entsteht eine zellenförmige Struktur, welche die Porosität und die elastischen Eigenschäften des geformten Gegenstandes bestimmt. Die Behandlung mit der Kautschukdispersion kann so vorgenommen werden, daß die Größe und die Meng. der Lufträume zwischen den Fasern Hach Bedarf geregelt wird, während im Zusammenhang mit der Grüße des Gefäßes oder der Form, in welcher die Behandlung vor sich geht, auch Gegenstände jeder beliebigen Form und Abmessungen hergestellt werden können.
  • Das Verfahren gemäß der Erfindung wird vorzugsweise mit Hilfe von verdünnten Kautschukdispersionen ausgeführt. Der Verdünnungsgrad der Kautschukdispersion wird im Zusammenhang mit dem verlangten Verhältnis des sich auf die Fasern zu setzenden Kautschuks gewählt. So kann man sich der Bülder mit nicht mehr als 0,1, 0,5 oder i 1/o Kautschuk bedienen, während in vielen Fällen Bäder mit a, 3, 5 oder mehr Prozent Kautschuk den Vorzug verdienen werden. Da der im Bad vorhandene Kautschuk vollstärndig koaguliert und sich auf die Fasermasse setzt, kann in das Bad die richtige Kautschukmenge eingetragen werden, die für die Imprägnierung der Fasermasse erforderlich ist. Wenn man mit einer einmaligen Behandlung nicht geniigend Katitschulz im herzustellenden Gegenstand erhalten würde, ließe sich die Behandlung einmal oder mehrere Male wiederholen.
  • Die Behandlung kann vorzugsweise mit verdünntem, natürlichem Latex erfolgen, z. B. in der üblichen Weise mit Ammoniak konserviertem Latex. Man kann sich aber auch künstlicher Dispersionen, sowohl von natürlichem oder regeniertem Kautschuk wie auch von künstlichem Kautschulz. z. B. einem bei der Einulsionpolymerisation oder Mischpolymerisation erhaltenen Latex, bedienen.
  • Die Kautschukdispersion kann vor der Mischung mit der Fasermasse, mit den bekannten verstärkenden oder anderen Füllstoffen, Weichmachern, Vulkanisiermitteln und Beschleunigern gemischt werden. Auch werden während oder nach der -Mischung bekannte Koaguliermittel zugeführt.
  • Mit Hilfe eines Koaguliermittels kann dieKoagulation derart geregelt werden, d.aß die Masse iv hrend des raschen Schüttelns oder Schwiligens fast augenblicklich koaguliert, z. B. innerhalb der Zeit von i/, oder i -Minute. Hierdurch wird der erwünschte Effekt erreicht, daß die Kautscbukpartikelchen sich fast ausschließlich auf die Fasern setzen und auf denselben einen dünnen, gehörig anhaftenden Film bilden. Als Koaguliermittel können sowohl die bekannten Säuren, z. B. Essigsäure, als Elektrolyt mit mehrwertigen positiven Ionen verwendet werden.
  • Nach der Koagulation wird die restliche Flüssigkeit oder Serum vom mit Kautschuk imprägnierten Gegenstand ausgeschieden. Der Gegenstand kann aus .dein lade gehoben werden, worauf er ent wässert, getrocknet und vulkanisiert wird.
  • Die Vulkanisation kann in irgendwelcher be- kannten Weise vor sich gehen, entweder bei hoher oder bei niedriger Temperatur.
  • Bei der Anwendung des Verfahrens können, falls solches erwünscht ist, im Hinblick auf eine richtige Aufsteifung der imprägnierten Fasermasse, ehe dieselbe aus dem Bade entfernt wird und um der Gefahr des Einstürzens der noch weichen -Tasse zu begegnen, spezielle Maßnahmen getroffen werden. So kann es sich in bestimmten Fällen empfehlen, das ganze Bad, samt dem Inhalt, zu gefrieren und dann, unter allmählichem Wegfluß der Flüssigkeit, langsam auftauen zu lassen.
  • Für die Herstellung von Gegenständen einer speziellen Form kann die Imprägnation und Koagulation in einer geschlossenen Form erfolgen. Erwünschtenfalls kann die Vulkanisation in gleicher Form oder in gleichem Bade vor sich gehen, in dem die Fasermasse imprägniert wurde.
  • Die Erfindung ist nicht nur auf das Imprägnieren von Faserstoffen anwendbar, sondern auch feste Gerippe und poröse -lassen verschiedener Natur, wie z. B. Kunstschwämme, Drahtmetallmassen, Metallwolle, Glaswolle oder Schlackenwolle usw., können in entsprechender '\#,'eise behandelt werden. Beispiel In ein Gefäß .der verlangten Form und mit einem Inhalt von etwa Zoo 1 werden 1,5 kg Schweinsborsten mit einer Länge voll etwa 2 bis 4 cm lose eingeschüttelt, wobei zur Sicherung einer sehr lockeren Füllung die Haare eventuell durch ein Sieb hindurchgeschüttelt werden. Darauf wird das Gefäß mit einer Lösung von 61 Kautschuklatex (ammoniakfrei), mit einem Kautschukgehalt von 6o % in 18o 1 `Wasser gefüllt, welcher Lösung bekannte Ingredienzen zur Vulkanisierung wie auch ein bekanntes Koaguliermittel zugesetzt werden. Vor der Koagulierung können z. B. ioo g Natriumsilikofluorid zugesetzt werden, aber diese Menge soll im Zusammenhang mit der Temperatur und der Dauer, welch< durch Versuche oder Erfahrung als die sich für einen günstigen `Terlauf des Koagulationsverfahrens am besten eignenden herausgestellt haben, geregelt werden.
  • Auf diese Weise wird die Fasermasse vollständig untergetaucht. Das Gefäß mit seinem Inhalt wird abgedeckt und unmittelbar darauf einer Schwingbewegung ausgesetzt, wodurch das Ganze regelmäßig geschüttelt und die Flüssigkeit mit Bezug auf die Fasermasse versetzt wird- Das Schütteln wird weiterverfolgt, bis .das Serum klar wird. Dann wird das Serum abgelassen und wird die noch feuchte, mit Kautschuk imprägnierte Fasermasse aus der Form herausgenommen, während dieselbe an der oberen Seite unterstützt wird, um Sinken zu verhindern. Die Masse wird alsdann weiter entwässert, getrocknet und in bekannter @@Teise vulkanisiert.
  • An Stelle einer Schüttel- oder Schwingbewegung kann die geschlossene Form auch einer Schaukel-oder Drehbewegung ausgesetzt werden, wobei die Fasermasse der Belegung .der Form folgt, während die Flüssigkeit gewissermaßen umbeweglich bleibt und sich also gegenüber der Fasermasse versetzt.
  • Falls sich die Form dazu eignet, kann nach der gründlichen Entfernung des Serums das imprägnierte Erzeugnis auch getrocknet und in gleicher Form vulkanisiert werden.
  • In obenstehendem Beispiel lassen sich die Natur der Fasermasse die Verhältnisse zwischen Faserinaterial und Latex und die Verdünnung der Latex nach Bedarf ändern.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von mit Poren oder Zellen durchsetzten elastischen Gegenständen aus mit Kautschukmilch imprägnierten Faserstoffen durch Tauchen einer losen Fasermasse in ein aus eitler wäßrigen, gegebenenfalls Zusatzstoffe enthaltenden Dispersion von Kautschuk bestehendes Bad und Koagulieren des Kautschuks sowie anschließendes Trocknen und gegebenenfalls Vulkanisieren, dadurch gekennzeichnet, daß die Fasern so in die Kautschttkdispersion eingebracht werden, daß sie den Raum im wesentlichen ganz füllen und das Bad während der Koagulation einer Bewegung, z. B. Schüttel-, Schwing-, Schaukel- oder Drehbewegung, unterworfen wird, die eine Vernetzung des Faserguts in der Kautschukdispersion beRvirkt, ohne dabei .die Lage der Fasern zueinander störend zu beeinflussen. z. Zerfahren nach Anspruch @i, dadurch gekennzeichnet, daß,das Fasergut in lockerem oder verfilztem Zustand angewendet wird. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, gekennzeichnet durch Anwendung von glatten oder verhältnismäßig kurzen Fasern öder von Fasern beider Art. 4. Verfahren nach Anspruch i his 3, gekennzeichnet durch Anwendung einer verdünnten, z. B. nur o,1 bis ioo/o Kautschuk oder Kunstkautschuk enthaltenden Dispersion. 5. Verfahren nach Anspruch i bis q., dadurch gekennzeichnet, daß das Bad nach der Koagulation durch Gefrieren verfestigt wird und die Beseitigung des Serums durch Ausfließenlassen der Flüssigkeit während des Auftauens erfolgt.
DEP30073A 1947-12-30 1949-01-01 Verfahren zur Herstellung von mit Poren oder Zellen durchsetzten elastischen Gegenstaenden aus mit Kautschukmilch impraegnierten Faserstoffen Expired DE867612C (de)

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