DE668061C - Zellenkautschukhaltige UEberzugsmasse fuer faserige Materialien - Google Patents

Description

Es sind schon Verfahren für die Herstellung von Waren aus Kautschuk oder ähnlichem Stoff von schwammförmigem oder zellenförmigem Gefüge aus wässerigen Dispersionen von Kautschuk o. dgl. vorgeschlagen worden, wie z. B. durch. Umwandlung der genannten Dispersionen in einen schaumförmigen Zustand, wobei der Schaum ein Gas enthält und die Dispersionen noch in dem reversiblen Zustand sind, worauf die schaumige Masse zu einem dauernden Gefüge von irreversiblem festem Material verfestigt wird. Bei derartigen Verfahren können wässerige Dispersionen von Kautschuk o. dgl. verwendet werden, die befähigt sind, bei der Anwendung von Wärme zu vergelen, oder denen Stoffe zugesetzt worden sind, die die Dispersionen in der Kälte nach einem bestimmten und regelbaren Zeitraum vergelen lassen.

Es ist auch schon vorgeschlagen worden, Textilgewebe mit einem Überzug oder einer Schicht von Kautschuk zu versehen, wobei die Stufen eines Aufbringens e'iner Schicht eines ununterbrochenen, verhältnismäßig stabilen wässerigen Schaums aus Kautschukmilch auf das Gewebe, eines Trocknens des Schaums, wodurch eine poröse Kautschukschicht gebildet wird, und eines Zusammendrückens der getrockneten Schicht, um ihre Porosität auf das gewünschte Maß herabzusetzen, eingeschlossen ist. Bei diesem früheren Vorschlag ist ferner bekanntgeworden, daß der Kautschuk vulkanisiert werden und die getrocknete poröse Schicht in solchem Ausmaß zusammengedrückt werden kann, das genügt, um einen im wesentliehen nicht porösen wasserdichten Überzug auf dem Gewebe zu ergeben. Der poröse Überzug saugt Wasser auf, und wenn die überzogene Oberfläche naß gemacht ist, dringt das Wasser zu der Unterseite des Gewebes durch. Um den Überzug wasserdicht zu machen, wird das getrocknete Material gewaschen und einem Druck, z. B. mittels Durchgangs zwischen Walzen, unterworfen. Gegebenenfalls kann das Rohmaterial zusammengedrückt, um die Luftzellen zu zerstören, und dann gewaschen werden, um die Seife zu entfernen. Das fertige verkautschukte ■Gewebe hat, gleichgültig, ob der Überzug porös oder durch und durch homogen ist, ein weiches Anfühlen und ist nicht so charakteristisch kautschukartig wie in der üblichen Weise verkautschukte Gewebe.

Zweck der vorliegenden Erfindung ist die Erzeugung von Waren, die faseriges Material und zellenförmigen nicht mastizierten Kautschuk enthalten und die porös für Gase und

Dämpfe und undurchdringlich für eine geringe Höhe von wässerigen Flüssigkeiten sind und sich z. B. für wasserdichte Kleidungsstücke oder wasserdichte Auskleidungen, Schuhfutter und Schuhteile im allgemeinen eignen.

Gemäß der vorliegenden Erfindung wird ein in an sich bekannter Weise aus verschäumten wässerigen Kautschukdispersionen o. dgl., kurz Kautschukmilch genannt, hergestellter, nicht ίο über ι mm große Poren aufweisender Zellenkautschuk, dem vor oder nach der Schaumverfestigung mindestens etwa 25% wasserabstoßende Stoffe, wie Ceresinwachs, Zinkoleat, o. dgl., beigemischt sind, als gasdurchlässige wasserabstoßende Überzugsmasse für faserige Materialien, wie z. B. Textilstoffe oder verfilzte faserige Stoffe, verwendet.

Die Stoffe oder Reagenzien, die Kautschuk wasserabstoßend machen, sind feste organische Stoffe, die einen hohen Berührungswinkel in bezug auf Wasser haben. Derartige Stoffe sind die höheren Glieder der homologen Reihen, d. h. der Paraffine, Ester, Fettsäuren, Alkohole. Solche Stoffe, wie Zinkstearat, Magnesiumstearat, d. h. die festen Salze der Fettsäuren, chlorierte Verbindungen und andere sind gut geeignet. Es sollen Mengen von- mindestens etwa 25°/₀, auf den Kautschuk bezogen, verwendet werden. Die zu verwendenden Mengen ändern sich mit der Art des Wachses oder der anderen benutzten wasserabstoßenden Stoffe. Es ist auch ersichtlich, daß zufriedenstellende Ergebnisse in großem Ausmaß von der Bläschengröße der Sehwammschicht abhängen. Der verwendete Schaum sollte deshalb keine sehr geringe Dichte besitzen, d.h. das Verschäumen der wässerigen Dispersionen sollte ausgeführt werden, bis die endgültige Porengröße nicht größer als ungefähr ¹Z₂ mm ist, oder Mischungen sollten verwendet werden, welche die Bildung von kleinen Bläschen begünstigen, z. B. kann eine Kautschukmilchmischung, die Zinkoleat enthält, für diesen Zweck vorteilhaft verwendet werden.

Unter der Bezeichnung faserige Materialien werden z. B. aufsaugende oder poröse Papiere, eine Mehrzahl paralleler Cordfäden, gewebtes Material, Längen von gekrempeltem Baumwollvlies oder gekrempelte Vliese von Wolle und 5p verfilzte Materialien eingeschlossen.

Die Dispersionen, die in einen schaumigen Zustand umzuwandeln sind, in dem der Schaum ein Gas enthält und die genannten Dispersionen noch in dem reversiblen Zustand sind, umfassen solche, die aus Kautschuk, Guttapercha, Balata und ähnlichen natürlich vorkommenden oder künstlich erhaltenen pflanzlichen Harzen bestehen oder die genannten Stoffe enthalten, und zwar im vulkanisierten oder unvulkanisierten 6σ Zustand. ■

Derartige künstliche wässerige Dispersionen können solche von koaguliertem Kautschuk, vulkanisiertem kautschuk, synthetischem Kautschuk, Kautschukabfall oder Regenerat einschließen.

Gegebenenfalls kann irgendeine der genannten Dispersionen allein oder in Mischung mit anderen verwendet werden.

Die genannten Dispersionen können die üblichen bekannten Füllstoffe enthalten und/ oder sich in konzentrierter Form befinden.

Konzentrate, wie sie gemäß den britischen Patentschriften 290 313 und 219635 erhalten werden, denen ein oder mehl ere der üblichen Füllstoffe, vorzugsweise mit Ausnahme solcher, welche dazu neigen würden, unlösliche Seifen zu bilden oder die Oberflächenspannung der Mischung zu vergrößern, zugesetzt werden können, können ebenfalls benutzt werden.

Wässerige Dispersionen, die fähig sind oder fähig gemacht werden können, bei der Anwendung von Wärme zu vergelen, oder denen Stoffe zugesetzt werden können, um die wässerigen Dispersionen in der Kälte nach einem bestimmten und regelbaren Zeitraum vergelen zu lassen, können auch verwendet werden.

Die Emulsionen oder Dispersionen, die gemäß den britischen Patentschriften 332 525, 332 526 und 411202 in schaumigen Zustand umgewandelt worden sind, sind besonders für die Ausführung des vorliegenden Verfahrens brauchbar.

Es ist ersichtlich, daß bei der Ausführung des Verfahrens gemäß der Erfindung die genannten in Schaum gebrachten wässerigen Dispersionen Bläschen von" geringer Größe haben sollen und in Mischung mit einem wesentlichen Anteil von Stoffen oder Reagenzien sein können, die Kautschuk wasserabstoßend machen.

Gewünschtenfalls können die gemäß der vorliegenden Erfindung erzeugten Produkte mit z. B. Seife unlöslichmachenden Reagenzien, wie Aluminiumsalzlösungen, behandelt werden, um ihre Wasserdichtigkeit zu vergrößern.

Eine geeignete Kautschukmüchmischung, die zur Ausführung der vorliegenden Erfindung verwendet werden kann, ist beispielsweise eine solche, die ungefähr 60% Feststoffgehalt besitzt und die folgende Zusammensetzung hat:

Kautschuk 100 Gewichtsteile

Casein 0,5

Schwefel 2,75

Zinkdiäthyldithio-

karbamat. ...... 1,0

Mineralöl 20,0 -

Ceresinwachs 25,0

Diese Mischung kann mit einer geringen Menge Seife in Schaum gebracht werden.

Nachdem die Mischung_s auf dem faserigen Material ausgestrichen worden ist, wird sie in bekannter Weise koaguliert und vulkanisiert.

Claims (1)

1. Patentanspruch :

   Verwendung eines in an sich bekannter Weise aus verschäumter Kautschukmilch hergestellten, nicht über ι mm große Poren aufweisenden Zellenkautschuks, dem vor oder nach der Schaumverfestigung mindestens etwa 25°/₀ wasserabstoßende Stoffe, wie Ceresinwachs, Zinkoleat o. dgl., beigemischt sind, als gasdurchlässige wasser-

   ^abstoßende Überzugsmasse für faserige '■•'-Materialien.