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Zusammengesetzte Schwammkimtsflmkgebilde und Verfahren zu ihrer Herstei ! unss.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf zusammengesetzte Artikel, welche aus schwammartiges oder zellförmigen Kautschukmassen od. dgl. bestehen oder solche Massen enthalten.
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Beschaffenheit, z. B. verschiedener Dichte, bestehen.
Zur Herstellung solcher Schwammkautschukgebilde kann man gemäss der Erfindung irgendeine oder mehrere der an sich bekannten Methoden zur Herstellung von Kautschukartikeln, wie z. B. Formen,
Streichen, Tauchen usw., anwenden und dabei von wässrigen Dispersionen bzw. Emulsionen von Kautschuk u. dgl., die vorzugsweise durch mechanische Mittel in den Zustand eines Schaumes übergeführt sind, ausgehen. Beispielsweise kann die Herstellung solcher Schäume nach den in den brit. Patentschriften
Nr. 332526 oder 332525 beschriebenen Verfahren erfolgen.
Die verschiedenen Teile der zusammengesetzten
Artikel, welche aus schwammartiges oder zellförmigem Kautschuk u. dgl. bestehen, können beispiels- weise in ihrer Beschaffenheit hinsichtlich einer oder mehrerer Eigenschaften, wie Farbe, Dichte, Steifig- keit, Elastizität, Porositätsgrad usw., variieren. Es wurde z. B. gefunden, dass die Herstellung von ge- formten, aus einem Stuck bestehenden Kautschukschwammartikeln von abgestufter Steifigkeit, wobei also verschiedene Teile des gleichen Stückes eine verschiedene Steifigkeit aufweisen, für die Herstellung von Tapeziererwaren aus Schwammkautschuk von Wichtigkeit ist. Bei Tapeziererwaren, wie z. B.
Polsterwaren, kann eine Abstufung der Steifigkeit von einer weicheren oberen oder Oberflächenpartie zu einem steiferen, tieferen oder Grundteil eine grössere Bequemlichkeit im Gebrauch geben. Gemäss der vorliegenden Erfindung können ferner beispielsweise Badematten mit abgestuften Farben oder farbigen
Mustern durch Anwendung verschieden gefärbter Latexschäume hergestellt werden, die beispielsweise gemäss dem Verfahren der brit. Patentschriften Nr. 332525 und 332526 erzeugt sind.
Die Emulsionen bzw. Dispersionen, welche in den Zustand eines Schaumes übergeführt werden sollen, in welchem der Schaum ein Gas und die Emulsionen bzw. Dispersionen in noch reversiblem Zustand enthält, umfassen beispielsweise natürliche oder kunstlicht wässrige Emulsionen bzw. Dispersionen von
Kautschuk oder ähnlichen vegetabilischen Produkten, wie Guttapercha oder Balata, sei es in vúlkanisier- tem oder unvulkanisiertem Zustand. Die künstlichen wässrigen Dispersionen dieser Art können beispiels- weise enthalten : Dispersionen von koaguliertem Kautschuk, vulkanisiertem Kautschuk, synthetischem
Kautschuk, Kautschukabfall, Ausschuss und regeneriertem Kautschuk.
Allenfalls kann jede der genannten
Dispersionen für sich allein oder in Mischung mit andern Dispersionen oder Emulsionen verwendet werden.
Jede der genannten Dispersionen kann die bekannten Mischungsbestandteile bzw. Zusatzstoffe enthalten und (oder) in Form eines Konzentrates Verwendung finden. Es können auch Konzentrate verwendet werden, wie solche nach den Verfahren der brit. Patentschriften Nr. 290313 und 219635 erhalten werden, welchen man einen oder mehrere der üblichen Mischungsbestandteile zusetzen kann, vorzugsweise jedoch unter Ausschluss solcher, welche unlösliche Seifen bilden würden oder die Oberflächenspannung der Mischung erhöhen würden. Es können wässrige Emulsionen bzw. Dispersionen Anwendung finden, die fähig sind, bei der Einwirkung von Hitze in den Gelzustand überzugehen, oder es können die Disper-
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sionen hiezu fähig gemacht werden, oder es können den Emulsionen bzw.
Dispersionen Stoffe zugemischt werden, welche bewirken, dass die wässrigen Emulsionen bzw. Dispersionen in der Kälte nach einem bestimmten regelbaren Zeitraum in ein Gel übergehen. Emulsionen oder Dispersionen, welche gemäss den Verfahren der brit. Patentschriften Nr. 332525 und 332526 in den Zustand eines Schaumes überi geführt wurden, haben sich für die Ausführung der Erfindung besonders geeignet erwiesen.
Ausführungsbeispiele :
1. Eine geeignete Form wird zum Teil mit einem Latexschaum von geringer Dichte gefüllt. Dieser
Schaum kann z. B. gemäss dem Verfahren der brit. Patentschrift Nr. 332525 hergestellt sein. Es wird eine genügende Menge eines die Gelbildung bewirkenden Mittels, wie z. B. Natriumsilikofluorid, zugesetzt, um zu ermöglichen, dass der Schaum in der Kälte erstarrt. Beispielsweise setzt man zu diesem Zwecke I einer Latexmischung, welche 92 Gewichtsteile Kautschuk enthält, 1 Gewichtsteil Natriumsilikofluorid zu. Eine solche Latexmisehung verfestigt sieh in der Kälte, d. h. bei Zimmertemperatur. Nach dem
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von einer von der Dichte des zuerst verwendeten Schaumes abweichenden Dichte in die Form eingeführt, so dass sie vollständig gefüllt ist.
Dieser Schaum wird unmittelbar auf die Oberfläche des bereits erstarrten ersten Schaumes gebracht. Nach dem Erstarren des zweiten Schaumes findet die Vulkanisation mit
Dampf statt, beispielsweise durch zwei bis drei Stunden bei 95 C, bevor getrocknet wird. Der zusammen- gesetzte Artikel wird nach der Vulkanisation aus der Form gebracht. Dieser Artikel besteht aus Schwamm- kautschuk von zwei verschiedenen Dichten, welche den verschiedenen Dichten der beiden verwendeten
Schäume entsprechen. Dabei sind die beiden Kautschukschwämme untrennbar vereinigt. In dieser
Weise kann auch eine beliebige Anzahl von Schichten verschiedener Dichten vorgesehen werden. Es können auch Artikel erzeugt werden, welche Teile aus verschiedenem Schwammkautsehuk enthalten, die nicht unbedingt aus Schichten verschiedener Dichte bestehen. Es kann auch ein Latexschaum von der in der brit.
Patentschrift Nr. 332526 beschriebenen Art Verwendung finden.
2. Das Verfahren, wie es in Beispiel 1 beschrieben wurde, kann auch zur Herstellung von Artikeln, wie Badematten von abgestuften Farben oder mit färbigen Mustern angewendet werden, indem man verschieden gefärbte Schäume verwendet, die beispielsweise nach dem Verfahren nach den brit. Patentschriften Nr. 332525 und 332526 hergestellt wurden. Diese verschieden gefärbten Latexschäume können nacheinander in eine Form gegossen werden, welche mit beweglichen oder einstellbaren Abteilungswänden versehen sind, so dass, nachdem je ein Anteil eines gefärbten Schaumes erstarrt ist, die Wand in ihre nächste Stellung gebracht werden kann.
In dieser Weise wird auf der einen Seite die Grenzfläche für den nächsten Latexschaum hergestellt, während der zuerst erstarrte Latexschaum auf der andern Seite die Grenzfläche bildet. Dieser Vorgang kann je nach der Zusammensetzung des Musters des herzustellenden Artikels wiederholt werden. Nachdem alle Latexschäume erstarren gelassen wurden, wird die Vulkanisation in bekannter Weise durchgeführt.
Das Verfahren gemäss den Beispielen 1 und 2 kann auch in der Weise abgeändert durchgeführt werden, dass jeder Teil des erstarrten Schaumes vulkanisiert wird, bevor der nächste Anteil eingebracht wird. Die Verbindungsstellen sind dann zwar etwas weniger fest wie der übrige Teil, aber immer noch gut.
In der österr. Patentschrift Nr. 52609 ist ein Verfahren zur Herstellung von Schaumstücken aus Kautschuk u. dgl. beschrieben, gemäss welchem Rohkautschuk oder eine mit Hilfe von Kautschuklösungs- mitteln aus Kautschuk erhaltene teigartige Masse unter einem derart hohen Überdruck eines Gases, etwa 100-300Atm., heiss vulkanisiert wird, dass das Gas in die Struktur des Materiales eindringt und nach dem Entlasten des Materiales vom Gasüberdruck dasselbe in Schaumform auftreibt. Dabei sammelt sich das in den Kautschuk eingedrungene Gas bei der Expansion zu Zentren, welche infolge ihres inneren Überdruckes das mirkoskopische Schwammgewebe während der Expansion zu Häutehen ausziehen, wodurch letztere zu Zellwänden werden.
Im gespannten Zustande sind dann die Häutchen gasdicht, da die Zwischenräume des mikroskopischen Schwammgewebes durch Dehnung der Häutchen bei gleichzeitiger Kontraktion ihres Querschnittes durch Überlagenmg der Schwammgewebeteile geschlossen werden. Nach der in der österr. Patentschrift Nr. 98163 beschriebenen weiteren Ausbildung dieses Ver-
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Pulverform, unter Gashochdn1Ck vulkanisiert, die losen Teilchen werden nach genügender Gasansaugung noch unter Gasdruck durch mechanischen Druck gegeneinandergepresst, zusammenvulkanisiert und durch nachherige Ablassen des Gases in Sehaumform aufgetrieben. Durch diese Arbeitsweise sollte dem bei dem früheren Verfahren auftretenden Übelstande einer ungleichmässigen Durchgasung abgeholfen werden.
In der letztgenannten Literaturstelle ist unter anderem erwähnt, dass sich durch Mischen versehiedenartig gefärbter Kautschukpulver, Aufwickeln verschiedenfarbiger Schnüre bzw. Aufeinanderlegen verschiedenfarbiger Platten, Farbeffekte erzielen lassen. Die zusammengesetzten Schwammkaut- schl1kgebilde gemäss der Erfindung bestehen hingegen aus nahtlos verbundenen Körpern bzw. Schichten von verfestigten Schäumen von Latex u. dgl. verschiedener Beschaffenheit.
Abgesehen von der, verglichen mit dem Verfahren der erwähnten Patentschriften, ganz erheblich einfacheren Herstellung-
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weise der neuen Verbundkörper aus verfestigten Latexschäumen und der hiebei gegebenen Möglichkeit, die einzelnen nahtlos verbundenen Teile der Schwammkautschukgebilde nicht nur nach Farbe, sondern auch beliebig nach andern Beschaffenheitsmerkmalen, insbesondere nach der Dichte, planmässig zu gestalten, unterscheiden sich die neuen Erzeugnisse gemäss der Erfindung von den Produkten, welche nach dem bekannten Verfahren erzielt werden, auch dadurch, dass sie alle bekannten Vorteile aufweisen, die den unmittelbar aus Kautschukdispersionen gewonnenen Erzeugnissen eigentümlich sind.
Die Schwammkautschukgebilde gemäss der Erfindung können sowohl der Natur des Materiales nach als auch nach der Art der Porenbildung von den Erzeugnissen der bekannten Verfahren unterschieden werden. Die Erzeugnisse gemäss der Erfindung zeigen auch hinsichtlich der Porenstruktur alle Vorzüge, welche bekanntlich den aus wässrigen Kautschukdispersionen durch Einschlagen von Luft u. dgl. erzeugten Schäumen im Vergleich mit den Produkten zukommen, welche aus Rohkautschuk oder Kautschukteigen durch Aufblähen mittels eingepresster oder im Material erzeugter Gase erhalten werden.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Zusammengesetzte Sehwammkautschukgebilde, dadurch gekennzeichnet, dass sie aus zwei oder mehreren nahtlos miteinander verbundenen Körpern bzw. Schichten von verfestigten Schäumen von Latex u. dgl. verschiedener Beschaffenheit, z. B. verschiedener Dichte, bestehen.