DE655722C - Verfahren zur Herstellung von zelligem oder poroesem Kautschuk aus Kautschukmilch - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von zelligem oder poroesem Kautschuk aus KautschukmilchInfo
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Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM
21. JANUAR 1938
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 39 b GRUPPE
Patentiert im Deutschen Reiche vom 3. Januar 1935 ab
ist in Anspruch genommen.
Die Erfindung· bezieht sich auf die Herstellung von zelligem oder porösem Kautschuk
uind Gegenständen daraus unter Verwendung von Kautschukmilch und ähnlichen wässerigen
Kautschukdispersionen, und zwar soll hier der Ausdruck Kautschuk sowohl Weichkautschuk
als auch Hartkautschuk (Ebonit) und außer echtem natürlichem Kautschuk auch Guttapercha und ähnliche natürliche Harze
sowie auch künstlichen Kautschuk oder kautschukähnliche Stoffe einschließen.
Unter dem Ausdruck zelliger Kautschuk soll Kautschuk verstanden werden, bei welchem
die Zellen nicht miteinander in Verbindung stehen, im Gegensatz zu porösem Kautschuk,
bei welchem die Zellen miteinander verbunden sind und der Kautschuk infolgedessen
wie ein natürlicher Schwamm saugfähig ist.
Für die Herstellung von zelligem oder porösem Kautschuk aus Kautschukmilch und
ähnlichen wässerigen Kautschukdispersionen sind schon mehrere, und zwar die folgenden
Verfahren bekannt:
i. Es werden in der Kautschukmilchmasse auf chemischem oder biologischem Wege erzeugte
Gasbläschen gebildet, und zwar entweder vor oder während der Koagulation der Masse oder auch während der Vulkanisation.
2. Es werden der Kautschukmilchmasse zerkleinerte, feste Kernstoffe einer Form und
Größe zugesetzt, die der gewünschten Gestalt und Größe der in dem Kautschuk herzustellenden
Zellen oder Hohlräume entsprechen, und es wird dann die genannte Masse zusammen mit dem in ihr verteilten Kernmaterial
zur Koagulation gebracht und dann das genannte Material aus der koagulierten oder
vulkanisierten Masse entfernt, so daß an der Stelle des entfernten Materials zellen- oder
porenbildende Hohlräume zurückbleiben.
3. Es wird der Kautschukmilchmasse ein zerkleinertes Material zugesetzt, welches in
seinen Poren .Luft oder andere Gase eingeschlossen enthält, die bei Anwendung von
Wärme von dem Material abgegeben werden, und es wird die Masse mit dem in ihr verteilten
genannten Material koaguliert und das Koagulat vulkanisiert, so daß durch die Wärme dieser Verfahrensstufe von dem in
dem Koagulat verteilten gasbildenden Material Gas abgegeben und somit eine zellige
oder poröse Struktur in dem Produkt gebildet wird.
4- Es wird in die Kautschukmilchmasse ein Gemisch von Gasen eingeleitet, von welchen
das eine die Kautschukmilch zu koagulieren, vermag und das andere ein inertes VerdjSij!«?
nungsgas ist; dieses Gasgemisch wird scw|-ti
die Kautschukmilch eingeleitet, daß in dieis^r Blasen vorbestimmter Größe gebildet werden,
die dann durch die Kautschukmilchmasse hindurch nach deren Oberfläche steigen, wo
ίο sie .sich in Form, einer zusammenhängenden
koagulierten zelligen Masse ansammeln.
5. Es wird die Kautschukmilchmasse durch mechanisches Rühren in einen Schaum übergeführt,
wobei, falls erforderlich, zur Erleichterung der Schaumbildung der Kautschukmilch
auch ein Schaummittel zugesetzt und in die Kautschukmilch auch ein inertes Gas
eingeleitet werden kann, und es wird dann der aus der Kautschukmilch hergestellte
Schaum durch Koagulation verfestigt, nachdem der Schaum z.B. in die Form gegossen
worden ist, in der der Gegenstand hergestellt werden soll, und worauf dann der koagulierte
Schaum vulkanisiert wird.
Obgleich diese Verfahren für die Herstellung gewisser Arten von zelligem oder porösem
Kautschuk oder für die Herstellung bestimmter Gegenstände mehr oder weniger geeignet
sind, so macht ihre Verwendung zur Herstellung anderer Arten von Kautschuk oder Gegenständen doch oft Schwierigkeiten.
So versagt z. B. das zuletzt erwähnte Schaumverfahren,
obgleich es in den Fällen ganz brauchbar ist, in denen das herzustellende
Produkt zusammendrückbar sein soll, doch sehr oft bei der Herstellung von Kautschuk,
bei welchem die Zellen gleichmäßig groß und gleichmäßig verteilt sein sollen.
Die vorliegende Erfindung betrifft nun ein verbessertes Verfahren, welches sich leicht
" und schnell anwenden läßt und durch das leicht ein gleichmäßiges Zellgefüge mit vorbestimmter
Zellengröße und Zellenverteilung und vorbestimmtem Hohlraumverhältnis (d. h.
Verhältnis des Hohlraumvolumens oder der Zellenhohlräume zum Gesamtvolumen des hergestellten Materials) erhalten werden
kann.
Das neue Verfahren zur Herstellung von zelligem oder porösem Kautschuk oder Gegenständen
daraus unter Verwendung von Kautschukmilch und ähnlichen wässerigen Kaütschukdispersionen
durch Koagulation der Dispersion, in Gegenwart von· durch die Dispersioin
verteilten Gasblasen ist dadurch, gekennzeichnet, daß der Dispersion ein für sieh
hergestellter Schaum aus dem blasenbildenden Gas beigemischt wird.
Dieser Schaum wird vorzugsweise in solchen
Mengen zugesetzt und mit einer solchen Blasengröße benutzt, daß das Endprodukt das
verlangte Volumen und Hohlraumverliältnis aufweist.
., Durch die Einführung des Gases in die •:-$)jspersion gemäß der Erfindung, d. h. in
;'i?Gkrm eines für sich hergestellten Schaumes,
läßt sich leicht erreichen, daß das erhaltene zellige Koagulat und daher auch das später
vulkanisierte Material das gewünschte vorbestimmte Volumen hat; denn die für die Erzielung
dieses Volumens erforderliche Menge Gas kann zuvor leicht berechnet werden, und
diese genau bestimmte Menge wird dann gänzlich und ohne Verlust in die benutzte Dispersionsmenge, der der Schaum zugesetzt
wird, eingeführt. Da auch durch verschiedene in der Technik, bekannte Verfahren und
Vorrichtungen ein vollkommen gleichförmiger Schaum leicht hergestellt werden kann,
so kann auf diese Weise nicht nur das Volumen des zelligen Kautschukkoagulats und
des späteren Kautschukprodukts vorbestimmt werden, sondern es wird auch eine Regelmäßigkeit
in der Zellstruktur des genannten Koagulats oder des daraus hergestellten Produktes
erzielt, und durch Festlegung einer geeigneten Menge Gas bei der Herstellung
des Schaumes und einer geeigneten Blasengröße desselben kann auch die Größe und die
Dicke der Wandung der Zellen des Kautschukkoagulats und daher auch des später
daraus erhaltenen Zellkautschuks genau vorbestimmt werden.
Die Schaummasse, die in die Dispersion eingeführt wird, kann in dieser durch irgendwelche
geeigneten Hilfsmittel homogen verteilt werden. Gewöhnlich wird ein Durchrühren
notwendig sein, z. B. in irgendeiner der Vorrichtungen, wie sie gewöhnlich bei
der Herstellung von Kautschukmilchmischungen benutzt werden, oder auch in der Vorrichtung,
in der der Schaum hergestellt worden ist, nachdem erforderlichenfalls die Rührgeschwindigkeit
entsprechend verringert worden ist.
Das nach dem Verfahren erhaltene zellige Koagulat wird, wenn die Ausgangsdispersion,
aus der es hergestellt wird, keine vulkanisierte Dispersion gewesen ist, in üblicher
Weise vulkanisiert und schließlich getrocknet no
und erforderlichenfalls auch entweder vor, während oder nach der Vulkanisation gewaschen.
.
Unter dem Ausdruck wässerige Kautschukdispersion sollen sowohl natürliche
Milchsäfte aus Kautschuk, Guttapercha o. dgl. allein oder in Mischung miteinander, und
zwar entweder mit normalem Kautschukgehalt oder in konzentrierter Form und entweder
vulkanisiert oder unvulkanisiert und entweder konservier=^ wie beispielsweise mit
Ammoniak, oder nichtkonserviert, als auch
künstliche Dispersionen, wie beispielsweise aus synthetischem Kautschuk, regeneriertem
Kautschuk u. dgl., verstanden werden.
Die Dispersion kann außer Vulkanisiermitteln auch Füllstoffe, Alterungsschutzmittel,
Farbstoffe oder irgendwelche andere in der Technik gebräuchliche Zusatzstoffe enthalten.
Die Kautschukdispersion soll genügend
ίο viscos sein, damit, nachdem sie mit dem
Schaum gleichmäßig vermischt worden ist und bevor das Gemisch durch teilweise oder
vollkommene Koagulation verfestigt wird, die Blasen des eingemischten Schaumes nicht
nach der Oberfläche emporsteigen, wodurch die Homogenität ihrer ursprünglichen Verteilung
in der Dispersionsmasse aufgehoben werden würde. Der hierfür erforderliche
Viscositätsgrad kann in der Dispersion dadurch erreicht werden, daß letzterer irgendwelche
der bekannten Kautschukmilchverdickungsmittel zugesetzt werden. In den Fällen, in welchen das benutzte Koagulationsmittel
ein solches ist, durch das die Dispersion wärmeempfindlich gemacht wird (d. h. beispielsweise ein Koagulationsmittel der in
den deutschen Patentschriften 554992,562 611,
562289, 578472 und der britischen Patentschrift 351 012 beschriebenen Art), oder in
den Fällen, in welchen das zugesetzte Koagulationsmittel ein solches ist, das seine Wirkung
erst nach einer gegebenen Zeit ausübt, kann es unnötig sein, der Kautschukmilch ein
die Viscosität erhöhendes Hilfsmittel zuzusetzen, da im allgemeinen durch den Zusatz
der genannten Koagulationsmittel gleichzeitig auch die Viscosität der Dispersion auf den für
die Zwecke der vorliegenden Erfindung erforderlichen Grad erhöht wird.
Die Koagulation des Gemisches aus der Kautschukdispersion und dem Schaum kann
durchgeführt werden, indem das Gemisch, je nachdem, welches der obengenannten Koagulationsmittel
benutzt worden ist, entweder auf die erforderlichen Temperaturen erhitzt wird, oder indem man es bei normaler Temperatur
stehenläßt.
Die Koagulationsmittel können der Dispersion entweder vor oder während des Zusetzens
des Schaumes zugegeben werden. In letzterem Falle kann das flüssige Medium des Schaumes
das zuzusetzende Koagulationsmittel enthalten. Gegebenenfalls können die Koagulationsmittel
auch später zugesetzt werden, d. h. dem Gemisch aus der Dispersion und dem Schaum.
Wenn es gewünscht wird, kann der Dispersion auch, ein Stoff zugesetzt werden, der,
wenigstens bei normaler Temperatur, an sich kein Koagulationsmittel für die Dispersion
ist, der aber in dem Gemisch aus der Dispersion und dem Schaum mit einem anderen dem
flüssigen Medium des Schaumes zugesetzten Stoff zu reagieren vermag, so daß in dem
Gemisch selbst ein Koagulationsmittel gebildet wird. Dieses Koagulationsmittel kann
entweder in der Kälte (vorzugsweise nach einem bestimmten Zeitintervall) oder bei erhöhter
Temperatur wirksam werden. Beispielsweise kann einer Kautschukmilch, welche einen Gehalt an Trockenkautschuk
von 50 % nat und mit 0,5 °/0 Ammoniak konserviert
worden ist, 1 % Diphenylguanidin und dem flüssigen Medium des Schaumes eine
2o%ige Lösung von Ammoniumacetat zugesetzt werden, wobei die Menge der Ammoniumacetatlösung
je nach der gewünschten Schnelligkeit der zu bewirkenden Koagulation und bzw. oder der während der Koagulation
anzuwendenden Temperatur verändert werden kann.
Das Gemisch aus der Dispersion und dem Schaum kann entweder in einer Form oder,
nachdem es einer Formgebung unterzogen oder auf einer Unterlage, beispielsweise einem
Gewebe, aufgetragen worden ist, koaguliert werden.
Die Koagulation kann durchgeführt werden, indem, je nach dem benutzten Koagulationsmittel,
das Gemisch aus der Dispersion und dem Schaum entweder eine bis zum Eintritt der Koagulation genügende Zeit stehengelassen
wird oder, und zwar vorzugsweise, indem es auf die geeignete Temperatur erhitzt wird.
Das koagulierte Material kann später vulkanisiert werden und, falls das Gemisch
durch Anwendung von Wärme vulkanisiert wird, können die Koagulation und Vulkanisation
auch gleichzeitig durchgeführt werden.
Wenn das Gemisch aus der Dispersion und dem Schaum durch Wärme koaguliert und
durch Wärme vulkanisiert wird, so werden diese Maßnahmen vorzugsweise unter solchen
Bedingungen durchgeführt, daß eine Verdampfung des Wassers aus der Dispersion oder dem Koagulat verhindert wird, da sonst
die Regelmäßigkeit und der vorbestimmte Charakter der zelligen Struktur des Produktes
schädlich beeinflußt wird.
Das flüssige Medium des Schaumes besteht vorzugsweise aus einer wässerigen Flüssigkeit,
die ein Schaummittel, beispielsweise eine Alkali- oder Ammoniumseife oder Saponin,
enthält, durch das der Flüssigkeit emulgierende Eigenschaften erteilt oder diese verbessert
werden.
Der Schaum muß natürlich genügend standfest und dauerhaft sein, damit er in sich haltbar
in die Kautschukdispersion eingeführt werden kann, d.h. ohne Zerplatzen der Blasen,
womit ein Verlust der vorbestimmten, in dem Schaum enthaltenen Gasmenge verbunden sein
würde. Zu diesem Zweck kann dem genannten flüssigen Medium des Schaumes ein Stoff zugesetzt
werden, durch den die Viscosität der Flüssigkeit so weit erhöht wird, daß ein für
die vorliegenden Zwecke genügend fester Schaum erhalten wird, wie beispielsweise
Albumin, Leim, Zucker oder Melasse. In einigen Fällen kann der zu diesem Zwecke zugesetzte
Stoff selbst genügende schäumende ίο Eigenschaften haben, so daß der Zusatz eines
weiteren Schaummittels, wie einer Seife, Saponin o. dgl., überflüssig wird.
Bei der Herstellung des in die Kautschukmilch oder andere Dispersion einzuführenden
Schaumes ist folgendes zu beachten. Es ist bekannt, daß, wenn ein Gas mit einer Flüssigkeit
in einen Schaum übergeführt wird, die Größe der erzeugten Blasen unmittelbar von
der Umlaufgeschwindigkeit der Rührvorrichtung abhängt und daß, da die Blasen in der
Größe mit fortschreitendem Rühren abnehmen, sie in der Größe auch regelmäßiger oder gleichmäßiger werden. Wenn nun die
Rührvorrichtung aus einer üblichen Schaumschlagmaschine besteht, d.h. aus einer Rührvorrichtung,
deren Rührer aus gegeneinander umlaufenden und eng aneinander vorbeigehenden Rührschlangen oder gekreuzten Elementen bestehen, so beeinflußt der 'Abstand
zwischen den sich gegeneinander bewegenden Rührern die Größe der erzeugten Blasen in
dem Sinne, daß, je kleiner der genannte Abstand ist, um so kleiner auch die Blasen werden,
und durch richtiges Einstellen des Ab-Standes zwischen den Rührern und unter
Berücksichtigung der Geschwindigkeit der Relativbewegung derselben können Schäume
,mit sehr kleinen Blasen erzeugt werden. Auf diese Weise können Schäume praktisch jeder
Blasengröße hergestellt werden, und da, wie vorstehend erwähnt, die Zellstruktur des nach
dem Verfahren der vorliegenden Erfindung erhaltenen Koagulats und somit auch des
später erzeugten Kautschuks von der Blasengröße und Struktur des in die Kautschaukdispersion
eingeführten Schaumes abhängig ist, kann zelliger oder poröser Kautschuk mit
praktisch jeder beliebigen Zellen- oder Porengröße selbst mit Zellen oder Poren geringster
Größe hergestellt werden.
In diesem Zusammenhang soll darauf hingewiesen werden, daß durch die vorliegende
Erfindung auch eine einfache Lösung des Problems geliefert wird, gas- oder flüssigkeitsdurchlässigen
Kautschuk oder Ebonit beliebiger Durchlässigkeit, die die des sogenannten mikroporösen Kautschuks oder Ebonits
übertrifft, herzustellen.
Das Koagulat, das nach dem vorliegenden Verfahren erhalten wird, hat eine Zellstruktur,
bei der die Zellen nicht miteinander in Verbindung stehen, und durch genaue Regelung der Beschaffenheit des Schaumes,
der in die Dispersion eingeführt wird, sowie entsprechende Wahl der Bedingungen für die
eventuelle Vulkanisation des Koagulats kann diese Struktur des Koagulats dauernd aufrechterhalten
werden, so daß das spätere Produkt auch eine Zellstruktur aufweist, bei der
die Zellen, nicht miteinander in Verbindung stehen. Wenn jedoch ein poröses Material
erzeugt werden soll, d. h. ein Material mit einer Zellstruktur, bei der die Zellen wie bei
einem Naturschwamm miteinander in Verbindung stehen, so ist das Verfahren so durchzuführen,
daß die Zellwände des Koagulats so dünn ausfallen, daß sie während der Vulkanisation
des Koagulats durch Wärme zerreißen oder (in dem Falle, daß als Ausgangsdispersion
des Verfahrens eine vorvulkanisierte oder halbvulkanisierte Kautschukmilch
oder eine bei normaler oder verhältnismäßig wenig erhöhter, 6o° nicht überschreitende
Temperatur vulkanisierbare Dispersion benutzt wird) während einer besonderen Wärmebehandlung,
der das Koagulat, nachdem es vulkanisiert worden ist, aber vor der Endtrocknung,
ausgesetzt wird, so daß also die Zeil wände in jedem Falle infolge der Ausdehnung
des in den Zellen eingeschlossenen Gases zerreißen.
Nach der Vulkanisation wird das erfindungsgemäß erhaltene zellige öder poröse
Produkt gewaschen, um die löslichen Stoffe, die entweder in der Ausgangsdispersion oder
in dem in sie eingeführten Schaum benutzt worden sind, zu entfernen, da deren Anwesenheit
in dem fertiggestellten Produkt unerwünscht ist.
Zur näheren Veranschaulichung der Erfindung werden nachstehend zwei Beispiele angeführt,
ohne daß indessen die Erfindung auf die hier angegebenen Einzelheiten der Durchführung
beschränkt ist.
Beispiel ι
Ein Kautschukdispersionsgemisch der folgenden Zusammensetzung: 180 g Kautschukmilch,
die einen Gehalt an Trockenkautschuk von 55°/o ha-t und mit 0,5 °/o Ammoniak konserviert
ist, 5 g Mineralöl, 1 g Zinkoxyd, ι g Zinkacetat (kristallisiert in ammoniakalischier
Lösung), 0,4 g Zinkdimethyldithiocarbamat,
2 g Schwefel, welches einen Endgehalt an festen Bestandteilen von 50% hat, wird
gleichmäßig mit 120 ecm eines Schaumes vermischt, der dadurch erhalten worden ist, daß
Luft in eine 5°/oi&e wässerige Leimlösung eingeleitet
wird, die 0,5 °/0 einer Alkaliseife enthält, um deren Schaumbildung zu verbessern.
Der Schaum wird in einer Schaumschlagmaschine der obengenannten Art hergestellt,
deren Rührschlangen einen Abstand voneinander von etwa 5 mm haben.
Das erhaltene homogene Gemisch aus der Kautschukdispersionsmischung und dem
Schaum wird in eine Form gegossen und letztere mit dem Gemisch gefüllt. Die gefüllte
Form wird dann geschlossen und zunächst 30 Minuten auf 6o° und dann 1 Stunde auf"
ioo° erhitzt.
Der erhaltene geformte Gegenstand wird dann aus der Form entfernt und mit Wasser
gewaschen, worauf er sorgfältig getrocknet wird. Auf diese Weise wird eine weiche und
gleichmäßig zellige Masse erhalten, und zwar eines Volumens, das etwa das Zweifache VO1Ii
dem beträgt, das die Masse haben würde, wenn die Dispersion bei Abwesenheit des Schaumes koaguliert und vulkanisiert worden
wäre.
Wenn in dem vorstehenden Beispiel in dieselbe Menge des Dispersionsgemisches
480 ecm desselben Schaumes eingemischt worden wären und das erhaltene Gemisch
demselben Koagulations- und Vulkanisationsverfahren unterworfen worden wäre, so
würde das erhaltene Produkt aus einem gleichmäßigen und leichten schwammigen Material
bestehen, dessen Volumen etwa das Fünffache von dem der in dem Beispiel hergestellten
Masse beträgt.
Ein Kautschukdispersionsgemisch der folgenden Zusammensetzung: 180 g Kautschukmilch
mit einem Gehalt an Trocke.nkautschuk von 55°/0 und mit 0,5% Ammoniak konserviert,
1,5 g Di-o-tolylguanidin, 3 g Ammoniumacetat,
3 g Zinkoxyd, 30 g Schwefel, das eine Endkonzentration an festen Bestandteilen
von 50 % hat, wird gleichmäßig mit 80 ecm Luft vermischt, die in einer 7%igen Leimlösung
sehr fein verteilt worden ist. Dieser feinblasige Schaum .wird in einer Schaumschlagmaschine
hergestellt, deren Rührschlangen einen Abstand voneinander von etwa ι mm haben und deren inneres Volumen etwa
das Dreifache der in einen Schaum überzuführenden Flüssigkeitsmasse beträgt. Mit
dem erhaltenen Gemisch aus der Dispersionsmischung und dem Schaum wird eine Form
gefüllt, und die gefüllte Form wird dann geschlossen -und zunächst 30 Minuten auf 6o°
und dann in einem Autoklaven 4 Stunden auf einen Druck von 3 Atm. erhitzt. Das erhaltene
Produkt besteht nach dem Trocknen aus einem porösen Ebonit, dessen Poren nur unter
Verwendung einer Lupe sichtbar sind und dessen Volumen etwa das Zweifache von dem
beträgt, das erhalten worden wäre, wenn das Kautschukgemisch in Abwesenheit des Schaumes
behandelt worden wäre.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von zelligem oder porösem Kautschuk aus Kautschukmilch o. dgl. durch Koagulation der Dispersion in Gegenwart von in ihr verteilten Gasblasen, dadurch gekennzeichnet, daß der Dispersion ein für sich hergestellter Schaum aus dem die Blasen bildenden Gase in der gewünschten Menge und mit der gewünschten Feinblasigkeit beigemischt wird.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB68734A GB431410A (en) | 1934-01-08 | 1934-01-08 | Improvements in or relating to the manufacture of cellular and porous rubber |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE655722C true DE655722C (de) | 1938-01-21 |
Family
ID=9708754
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEI51357D Expired DE655722C (de) | 1934-01-08 | 1935-01-03 | Verfahren zur Herstellung von zelligem oder poroesem Kautschuk aus Kautschukmilch |
Country Status (4)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE655722C (de) |
FR (1) | FR783921A (de) |
GB (1) | GB431410A (de) |
NL (1) | NL39082C (de) |
-
1934
- 1934-01-08 GB GB68734A patent/GB431410A/en not_active Expired
- 1934-12-27 NL NL71911A patent/NL39082C/xx active
-
1935
- 1935-01-03 DE DEI51357D patent/DE655722C/de not_active Expired
- 1935-01-08 FR FR783921D patent/FR783921A/fr not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR783921A (fr) | 1935-07-19 |
NL39082C (de) | 1936-09-15 |
GB431410A (en) | 1935-07-08 |
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