DE653685C - Verfahren zur Herstellung von Gegenstaenden aus Kautschuk o. dgl. mit schwammartigem oder zelligem Gefuege - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Gegenstaenden aus Kautschuk o. dgl. mit schwammartigem oder zelligem GefuegeInfo
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- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08J—WORKING-UP; GENERAL PROCESSES OF COMPOUNDING; AFTER-TREATMENT NOT COVERED BY SUBCLASSES C08B, C08C, C08F, C08G or C08H
- C08J9/00—Working-up of macromolecular substances to porous or cellular articles or materials; After-treatment thereof
- C08J9/04—Working-up of macromolecular substances to porous or cellular articles or materials; After-treatment thereof using blowing gases generated by a previously added blowing agent
- C08J9/06—Working-up of macromolecular substances to porous or cellular articles or materials; After-treatment thereof using blowing gases generated by a previously added blowing agent by a chemical blowing agent
- C08J9/10—Working-up of macromolecular substances to porous or cellular articles or materials; After-treatment thereof using blowing gases generated by a previously added blowing agent by a chemical blowing agent developing nitrogen, the blowing agent being a compound containing a nitrogen-to-nitrogen bond
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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- C08L—COMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
- C08L21/00—Compositions of unspecified rubbers
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur
Herstellung von Gegenständen aus Kautschuk
0. dgl. mit schwammartigem oder zelligem Gefüge unter Verwendung von wässerigen
Dispersionen dieser Stoffe.
Für die Herstellung von derartigen Gegenständen ist schon vorgeschlagen worden, die
genannten Dispersionen in einen Schaum überzuführen und die schaumige Masse dann
zu verfestigen, so daß ein festes irreversibles Material mit einem bleibenden Gefüge erhalten
wird. Bei diesem Verfahren können auch wässerige Dispersionen aus Kautschuk o. dgl.
benutzt werden, die bei Anwendung von Wärme gelieren oder denen Stoffe zugesetzt
worden sind, durch die die Dispersionen in der Kälte nach einer bestimmten und regulierbaren
Zeit zur Koagulation gebracht werden. Es ist ferner auch bekannt, zwecks Her-Stellung
von Schwammkautschuk der benutzten Kautschukmilch Stoffe, wie Ammoniumcarbonat, beizumischen, welche während der
Vulkanisation Gase entwickeln und hierdurch die verlangten Poren oder Kanäle erzeugen.
Dieses Verfahren ist jedoch hinsichtlich der Regulierung der Poren- oder Zellengröße im
Endprodukt sehr unsicher.
Zur Herstellung von mikroporösem Kautschuk .ist auch schon vorgeschlagen worden,
die Kautschukmilch durch Zusatz von Geliermitteln, wie Magnesiumsulfat, in eine homogene
zusammenhängende Gallerte überzuführen und diese dann unter solchen Bedingungen zu vulkanisieren, daß eine Verdampfung des
in den Poren enthaltenen Wassers nicht stattfinden kann. Zu dem gleichen Zweck ist
ferner auch schon vorgeschlagen worden, der Kautschukmilch Reaktionsmittel, wie Zinkoxyd
oder Magnesiumoxyd und Ammoniumsulfat, zuzusetzen, die bei Anwendung von Wärme durch chemische Umsetzung in der
Kautschukmilch Koagulationsmittel erzeugen und die so vorbehandelte und in der gewünschten
Weise der Formgebung unterzogene Kautschukmilch unter Vermeidung der Verdampfung des Dispersionsmediums zu erhitzen,
so daß eine Koagulation und Vulkanisation der fein verteilten Kautschukteilchen und somit, entsprechend der Struktur der
Dispersion, ein mikroporöses Kautschukgebilde erhalten wird. Bei diesen Verfahren
muß jedoch die benutzte Kautschukmilch frei von Reaktionsmitteln sein, welche Gase oder'
Dämpfe entwickeln, da diese der Bildung
von mikroporösem Kautschuk entgegenwirken
wurden. Außerdem kann nach diesem Verfahren nur mikroporöser Hartkautschuk
hergestellt werden.
Zwecks Herstellung von porösem Kautschuk ist endlich auch schon vorgeschlagen,
worden, in der Kautschukmilch durch Zusatz von Gärungserregern, wie Hefe, und vergärbaren
Stoffen eine Gärung zu erzeugen, bis ίο die verlangte Koagulation erfolgt und die
Masse porös geworden ist. -Dieses Verfahren erfordert jedoch besondere Wärmebedingungen
für die Entwicklung der Hefe.
Das neue Verfahren zur Herstellung von Gegenständen aus Kautschuk oder ähnlichen
Stoffen mit schwammartigem oder zelligem Gefüge unter Verwendung von wässerigen
Dispersionen dieser Stoffe besteht nun erfindungsgemäß darin, daß den Dispersionen
nicht lebende Reaktionsmittel zugesetzt werden, welche durch chemische Zersetzung oder
chemische Wechselwirkung miteinander oder mit dem wässerigen Medium der Dispersionen
in diesen einerseits einen oder mehrere Stoffe erzeugen, welche als Koagulationsmittel wirken,
und anderseits auch einen oder mehrere Stoffe, welche als Blähmittel wirken, und daß
man dann die erhaltene schaumige Masse sich verfestigen läßt.
Das vorliegende Verfahren kann somit als Weiterbildung der Verfahren aufgefaßt werden,
nach welchen die Kautschukmilch zwecks Herstellung' des Schwamm- oder Zellkautschuks
zu Schaum geschlagen wird; doch hat es diesen gegenüber den Vorteil, daß die
Größe der Poren und deren Verteilung besser .reguliert werden kann.
Reaktionsmittel, welche für die Zwecke der Erfindung benutzt werden können, sind beispielsweise
reaktionsfähige Metalle, wie · Zink, Magnesium, Aluminium oder Eisen,
gegebenenfalls auch unter Mitverwendung von löslichen, nicht koagulierend wirkenden
Salzen, wie Sulfaten, Chloriden, Nitraten und Acetaten der Alkalimetalle einschließlich
des Ammoniums.
Gewöhnlich ist es zweckmäßig, den genannten wässerigen Dispersionen schaumbildende
Stoffe zuzusetzen, wenn derartige Stoffe nicht schon in genügender Menge vorhanden
sind. -Brauchbare * schaumbildende Stoffe sind beispielsweise Seifen, wie die
Stearate, Oleate und Palmitate der Alkalimetalle und des Ammoniums, seifenbildende
Stoffe oder Saponin.
Wenn, um die Bildung des Blähmittels und bzw. oder die Überführung des erzeugten
Schaumes in den festen oder schwammartigen Zustand zu beschleunigen, Wärme angewendet
wird, so darf die Temperatur nicht so hoch sein, daß die Zellstruktur wieder zerstört
wird, d. h. die Temperatur darf nicht höher als der Siedepunkt des Wassers sein.
Als Dispersionen können beispielsweise natürlich vorkommende oder künstlich her-
·;'gestellte Dispersionen aus Kautschuk, Guttapercha,
Balata oder ähnlichen Pflanzenharzen · benutzt werden, und zwar in vulkanisiertem
oder unvulkanisiertem Zustand. Wässerige Dispersionen aus koaguliertem Kautschuk,
vulkanisiertem Kautschuk, synthetischem Kautschuk, Abfall- oder Regeneratkautschuk
können auch benutzt werden, und zwar entweder für sich allein oder als Beimischungen.
Den genannten Dispersionen können auch die üblichen bekannten Zusatzstoffe oder sonstige
Stoffe beigemischt werden. Ferner können auch die nach der deutschen Patentschrift
589 573 oder der britischen Patentschrift
219635 erhaltenen Konzentrate benutzt wer-.den,
denen auch die üblichen Zusatzstoffe beigemischt werden können, vorzugsweise jedoch
mit Ausschluß von denen, welche leicht unlösliche Seifen bilden öder die Oberflächenspannung
der schaumigen Masse vergrößern.
Das neue Verfahren wird durch die folgenden Beispiele näher veranschaulicht.
1. Zu 1000 ecm einer Kautschukmilchmischung,
welche einschließlich der üblichen Vulkanisiermittel und Schaumbildner insgesamt
50 °/0 an Feststoffen enthält, werden unter Rühren 200 ecm einer wässerigen
Lösung von Ammoniumsulfat, welche 50 g Ammoniumsulfat enthält, zugesetzt. In diese
Mischung werden dann log fein zerkleinertes Magnesiummetall eingerührt, worauf
das Ganze allmählich erwärmt wird. Hierbei tritt eine schnelle Reaktion ein, in deren
Verlauf das Magnesium gelöst wird und eine Lösung, wahrscheinlich, von Magnesiumsulfat,
bildet, welche die Koagulation der Kautschukmilchmischung herbeiführt, während
gleichzeitig auch anscheinend Wasserstoff und Ammoniak entwickelt werden, durch
welche Gase eine Aufblähung erzielt wird. Das so erhaltene verfestigte Produkt wird
dann getrocknet und in bekannter Weise vulkanisiert, beispielsweise 2 Stunden in Luft
bei 95° C. Das schwammartige Material wird dann 30 Minuten in Wasser gekocht und dann
getrocknet.
2. Zu 1000 ecm einer Kautschukmilchmischung,
welche einschließlich der üblichen Vulkanisiermittel und Schaumbildner insgesamt1
50 °/0 an Feststoffen enthält, werden unter Rühren und Erwärmen 10 g fein zerkleinertes
Magnesiummetall zugesetzt. Das Magnesium reagiert langsam mit dem Wasser der Kautschukmilchmischung unter Bildung
von Wasserstoffgas, welches die Kautschuk- 120 milch aufbläht, und das dabei gebildete Magnesiumhydroxyd
bringt allmählich die Koa-
gulation der aufgeblähten Kautschukmilch hervor. Das erhaltene verfestigte Produkt
wird dann wie im Beispiel ι weiterbehandelt.
Claims (2)
- Patentansprüche:i. Verfahren zur Herstellung von Gegenständen aus Kautschuk o. dgl. mit schwammartigem oder zelligem Gefüge unter Verwendung von wässerigen Dispersionen dieser Stoffe, dadurch gekennzeichnet, daß den Dispersionen nichtlebende Reaktionsmittel zugesetzt werden, welche durch chemische -Zersetzung oder chemische Wechselwirkung miteinander oder mit dem wässerigen Medium der Dispersionen in diesen einerseits einen oder mehrere Stoffe erzeugen, welche als Koagulationsmittel wirken," und anderseits auch einen oder mehrere Stoffe, welche als Blähmittel wirken, und daß man die erhaltene schaumige Masse sich verfestigen läßt.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Verwendung von reaktionsfähigen Metallen, wie Zink, Magnesium, Aluminium oder Eisen, gegebenenfalls unter Mitverwendung von löslichen, nicht koagulierend wirkenden Salzen, wie den Sulfaten, Chloriden, Nitraten und Acetaten der Alkalimetalle ^ einschließlich des Ammoniums.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB36329/33A GB422303A (en) | 1933-12-27 | 1933-12-27 | Improvements in or relating to the manufacture of goods of or containing sponge-likeor cellular rubber or the like |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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ID=10387149
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Country Status (4)
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FR (1) | FR779128A (de) |
GB (1) | GB422303A (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE911431C (de) * | 1938-03-03 | 1954-05-13 | Int Latex Processes Ltd | Verfahren zur Herstellung von Schwammkautschuk |
Families Citing this family (2)
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US7285585B2 (en) | 2002-08-26 | 2007-10-23 | Rohm And Haas Company | Coagulation of particles from emulsions by the insitu formation of a coagulating agent |
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1933
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- 1934-08-16 DE DEI50390D patent/DE653685C/de not_active Expired
- 1934-09-01 US US742475A patent/US2023296A/en not_active Expired - Lifetime
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE911431C (de) * | 1938-03-03 | 1954-05-13 | Int Latex Processes Ltd | Verfahren zur Herstellung von Schwammkautschuk |
Also Published As
Publication number | Publication date |
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US2023296A (en) | 1935-12-03 |
FR779128A (fr) | 1935-03-29 |
GB422303A (en) | 1935-01-08 |
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