DE920755C - Verfahren zum Herstellen von Schwammkautschuk - Google Patents
Verfahren zum Herstellen von SchwammkautschukInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen
von Schwammkautschuk aus Kautschukmilch unter Freisetzen eines Gases in der Kautschukmilch.
Der Zweck der Erfindung besteht darin, ein Verfahren zu schaffen, das leicht und anpassungsfähig in
seiner Durchführung für die Herstellung von Schwammkautschuk
aus einer Kautschukmilchmischung ist.
Gemäß der Erfindung wird zum Herstellen von Schwammkautschuk durch Umwandeln einer Kautschukmilchmischung
in einen im wesentlichen unkoagulierten Kautschukmilchschaum und darauffolgendes
Koagulieren dieses Schaums die genannte Umwandlung dadurch bewirkt, daß Kohlendioxyd aus einem
Carbonat in der Kautschukmilchmischung freigesetzt wird, während eine wesentliche Koagulation der
Kautschukmilch verhindert wird.
Das Kohlendioxyd wird, z. B. durch Zusatz eines sauren Stoffes, vorzugsweise durch Herabsetzen des
PH-Wertes einer Kautschukmilchmischung erzeugt, die ein Carbonat und ein Stabilisierungsmittel gegen
Koagulation bei der Herabsetzung des pH enthält. Gewünschtenfalls kann das Kohlendioxyd durch
Wirkung von Formaldehyd auf ein Ammoniumcarbonat oder Ammoniumbicarbonat in Gegenwart eines Stabilisierungsmittels
gegen wesentliche Koagulation durch Zusatz von Formaldehyd freigesetzt werden. Das
Stabilisierungsmittel kann ein solches sein, welches bei Raumtemperatur wirksam ist, jedoch nicht bei
höheren Temperaturen, oder es kann ein bei Raumtemperatur nur zeitweise wirkender Stabilisator bei
der Verringerung des pH sein. Die Kautschukmilchmischung
kann einen wärmeempfindlich machenden
Stoff enthalten, und der Kautschukmilchschaum wird
vorzugsweise durch Anwendung von Wärme koaguliert. Es gibt verschiedene Verfahren zur Ausführung der
Erfindung, von denen einige in den nachfolgenden Beispielen veranschaulicht sind, welche dazu bestimmt
sind, verschiedene Arten von Reaktionen zum Freisetzen des Kohlendioxyds in der Kautschukmilch und
verschiedene Verfahren zur Erhaltung des Schaums in einem im wesentlichen unkoagulierten Zustand bis zur
ίο Verformung zu zeigen, wonach die Koagulation eingeleitet
wird.
Beispiel ι
Saure Kautschukmilch wird mit einer alkalischen Kautschukmilch gemischt, die Natriumbicarbonat in
unten angegebener Zusammensetzung in Gegenwart von genügend Saponin enthält, um die Kautschukmilch
in dem sich ergebenden Schaum gegen Koagulation durch Säure bei der Reaktionstemperatur,
nicht aber bei erhöhter Temperatur zu stabilisieren. Der Schaum wird dann in Formen eingeführt und die
geformte Masse darauf erhitzt, um die Kautschukmilch in ihm zur Herstellung von Schwammkautschuk
zu koagulieren.
Saure Kautschukmilch
Kautschukmilch (einmal aufgerahmt) Gewichtsteile
Feststoffe 100,00
go NH3 o,72
Wasser 52·28
io°/0ige wäßrige Saponinlösung ΐο,οο
Wasser i5.°°
99°/oige Essigsäure 10,75
,. Wasser 159.10
Paste
Mercaptobenzothiazol 2,00
Kaliumcaseinat , 0,02
Gummiarabikum 0,08
Kaliumoleat 0,10
Wasser 2,20
Zur Bereitung der obengenannten sauren Kautschukmilch werden die Säure und die Kautschukmilch auf
ungefähr 50 gekühlt, und die Säure wird rasch in die
Kautschukmilch unter Rühren gegossen, wonach die Beschleunigerpaste zu der Mischung hinzugefügt
wird.
Alkalische Kautschukmilch mit Blähmittel
Kautschukmilch (einmal aufgerahmt) Gewichtsteile
Feststoffe 100,00
NH3. 0,72
Wasser 52,28
io%ige wäßrige Saponinlösung 5,00
6i,6%ige wäßrige Schwefelsuspension ..... 6,50
Suspension
NaHCO3 15,10
Wasser 65,00
Paste
Zinkoxyd 5,00
Leim 0,20
Wasser 7,50
Lösung Gewichtsteile
Casein 2,00
28%ige wäßrige Lösung von NH3 0,24
Wasser 17,76
Die Zusatzstoffe werden in der vorstehend angegebenen Reihenfolge zu der Kautschukmilch hinzugefügt,
wobei keine besonderen Vorsichtsmaßregeln nowendig sind.
Die alkalische Kautschukmilch, die das Natriumbicarbonat enthält, wird zu der sauren Kautschukmilch
unter schwachem Rühren zugefügt, um eine richtige Mischung der beiden Kautschukmilchmischungen
zu gewährleisten. Es wird ein Schaum erzeugt, der leicht in eine Form gegossen werden kann.
Obwohl ein gewisses Verdicken stattfinden kann, ist der Schaum hier wie in den anderen Beispielen als im
wesentlichen unkoaguliert anzusehen, solange er in die gewünschte Form gegossen werden kann. Der Schaum
wird in offene oder geschlossene Formen gegossen, welche in einen Dampfvulkanisator bei 0,3 kg/qcm
gesättigtem Wasserdampf während 1 Stunde gestellt werden, um den Schaum zu verfestigen oder zu
koagulieren. Der Dampf druck wird dann auf 2,1 kg/qcm während 1 Stunde erhöht, um die Vulkanisation vollständig
durchzuführen. Der Schaum in der Form wird bei der Anfangstemperatur des Vulkanisators go
infolge des Unvermögens des Saponins, die Stabilisierung
der Kautschukmilch in dem Schaum gegen Koagulation durch Säure bei erhöhten Temperaturen
weiterfortzusetzen, koaguliert, und der so gebildete Kautschukschwamm wird vulkanisiert. Der nasse
Schwamm kann dann geschleudert werden, um einen großen Teil des darin enthaltenen Wassers zu entfernen,
und wird darauf getrocknet.
Beispiel 2 loo
Eine Säure wird mit Kautschukmilch von unten angegebener Zusammensetzung gemischt, die Ammoniumbicarbonat
in Gegenwart eines Stabilisators für Kautschukmilch gegen Koagulation durch Säure und
ein wärmeempfindlich machendes Mittel enthält. Der durch die Reaktion erzeugte Schaum wird in Formen
eingeführt und der geformte Schaum dann erwärmt, um eine Koagulation der Kautschukmilch herbeizuführen
und Schwammkautschuk zu erzeugen.
Kautschukmilch mit Blähmittel, Stabilisator und wärmeempfindlich machendem Stoff
Kautschukmilch (einmal zentrifugiert) Gewichtsteile
Feststoffe 100,00
NH3 0,92
Wasser 62,00
Stabilisierungsmittel (5o°/0igewäßrigeLösung) 1,00
Stabilisierungsmittel (5o°/0igewäßrigeLösung) 1,00
Formaldehyd (37,6°/0ige wäßrige Lösung) 5,00 Paste
Schwefel 2,00
Zinkdibutyldithiocarbamat 0,50
Dimethylamincaseinat 0,60
Dispergierungsmittel 0,12
Wasser 2,60
Paste Gewichtsteile
Zinkoxyd 2,00
Dispergierungsmittel 0,04
Wasser ΐ,ΐο
Magnesiumcarbonat, trocken 3,00
Ammoniumbicarbonat, trocken 4,00
Die verschiedenen Bestandteile werden in der angegebenen Reihenfolge mittels einer Rührvorrichtung
mit hoher Geschwindigkeit, aber ohne eine wahrnehmbare Menge von Luft in die Kautschukmilch zu
schlagen, zusammengemischt.
Das zur Stabilisierung der Kautschukmilch gegen Koagulation durch die Säure verwendete Stabilisierungsmittel
ist ein nichtionischer wasserlöslicher Polyäthylenester.
Als Dispergierungsmittel ist das Natriumsalz von polymerisierter Alkylarylsulfonsäure verwendet.
Das Magnesiumcarbonat ist der wärmeempfindlich
ao machende Stoff und erzeugt eine Koagulation des
Kautschukmilchschaums bei erhöhten Temperaturen.
Um die obengenannte Mischung zu verschäumen, werden zu je 184 g der Kautschukmilchmischung
14 ecm der folgenden Säurelösung zugesetzt:
Gewichtsteile
Freie Essigsäure 20,00
Ammoniumacetat ΐΐ,οο
Stabilisierungsmittel 3,60
Wasser 65,40
Die vorstehend genannte Lösung wird dadurch hergestellt, daß zuerst 60 Gewichtsteile von Eisessig,
15 Gewichtsteile einer 5o%igen wäßrigen Lösung des Stabilisierungsmittels und 116,8 Gewichtsteile Wasser
gemischt werden. Zu dieser Mischung werden dann 18,2 Gewichtsteile einer 28°/0igen Ammoniaklösung
zugeführt, die mit einer Teilmenge der Essigsäure zur Bildung von 11 Teilen von Ammoniumacetat je
100 Teile Lösung reagiert. Der Zweck der Benutzung des Ammoniumacetats besteht darin, die Heftigkeit
der Einwirkung der Säure auf die Kautschukmilch herabzusetzen.
Die vorstehend beschriebene Säurelösung wird zu der Kautschukmilchmischung unter schwachem
Rühren, bei dem keine wahrnehmbare Menge Luft in die Kautschukmilch eingeführt wird, zugesetzt,
und es wird ein Kautschukmilchschaum, der leicht in Formen gegossen werden kann, erzeugt. Der
Schaum wird in Formen gegossen und in Luft oder Wasserdampf bei etwa 1270 während 1 bis 2 Stunden
erhitzt, wonach die Formen aus dem Ofen genommen und die Schwämme den Formen entnommen werden.
Die Schwämme sind genügend vulkanisiert, so daß sie ihre Gestalt bei der Entfernung aus den Formen
behalten. Sie werden nun gewaschen, überschüssiges Wasser wird aus den Poren ausgedrückt, und dann
werden sie getrocknet, worauf die Vulkanisation in einem Wärmeschrank bei ungefähr 770 während
24 Stunden bis zur Vollendung der Vulkanisation fortgesetzt wird.
Formaldehyd wird mit Kautschukmilch von nachstehend angegebener Zusammensetzung gemischt,
die Ammoniumbicarbonat in Gegenwart eines Stabilisators zur Verhinderung der Koagulation der
Kautschukmilch durch Formaldehyd und Kohlensäure und einen wärmeempfindlich machenden Stoff enthält.
Der durch die Reaktion erzeugte Schaum wird in Formen eingeführt, und der geformte Schaum dann
erhitzt, um die Kautschukmilch zu koagulieren und Schwammkautschuk zu bilden.
Kautschukmilch mit Blähmittel, Stabilisator und wärmeempfindlich machendem Stoff
Kautschukmilch (einmal aufgerahmt) Gewichtsteile
Feststoffe 100,00
NH3 0,70
Wasser 55,oo
Stabilisierungsmittel (5o°/0ige wäßrige Lösung) 2,00
Formaldehyd (37%ige wäßrige Lösung) zur Verringerung des NH3-Gehalts auf Null 5,00
Magnesiumcarbonat, trocken 3,00
Ammoniumbicarbonat, trocken 7,00
Paste
Zinkdibutyldithiocarbamat 0,75
Schwefel 2,00
Dispergierungsmittel 0,12
Wasser 4,00
Paste
Zinkoxyd 2,00
Dispergierungsmittel 0,03
Wasser 1,00
Die verschiedenen Bestandteile werden in der angegebenen Reihenfolge zusammengemischt. Die Temperatur
der Kautschukmilch erhöht sich beim Zusatz des Formaldehyds und des Ammoniaks, und die
Kautschukmilch sollte daher auf unter etwa i8° nach Zusatz des Formaldehyds und bevor mit dem übrigen
Einmischen der Zusatzstoffe vorgegangen wird gekühlt werden. Das Magnesiumcarbonat wirkt, wie
andere bekannte zwei- und dreiwertige Metallsalze, als wärmeempfindlich machender Stoff. Das Stabilisierungsmittel
stabilisiert die Kautschukmilch gegen Koagulation durch Formaldehyd und Kohlensäure,
bis sie nach dem Formen des durch gegenseitige Einwirkung von Formaldehyd und Ammoniumbicarbonat
gebildeten Schwamms erwärmt wird.
4 Teile von 37°/oiger wäßriger Formaldehydlösung
auf 100 Teile Kautschukmilchfeststoffe werden zu der no
obengenannten Kautschukmilchmischung unter langsamem Rühren zugesetzt, wonach der Formaldehyd
mit dem Ammoniumbicarbonat unter Bildung von Hexamethylentetramin und Kohlensäure reagiert,
welche sich in Wasser und Kohlendioxyd zersetzt, das frei wird und den Schaum bildet. Sobald die Entwicklung
von Gas vollständig durchgeführt ist, wird der Schaum in Formen gegossen und werden die
Formen in einen Dampferhitzer gebracht, wo die Temperatur auf 127° während 30 Minuten gebracht und
dabei während ungefähr 1 Stunde gehalten wird. Die koagulierten und teilweise vulkanisierten Schwämme
werden dann den Formen entnommen, überschüssiges Wasser wird entfernt, und die Schwämme werden
getrocknet, worauf die Vulkanisation in einer Heißluftkammer bei 82 ° beendet wird.
Formaldehyd wird mit Kautschukmilch von unten angegebener Zusammensetzung gemischt, die ein
Ammoniumsalz einer Säure, die stärker als Kohlensäure ist, und Kaliumcarbonat in Gegenwart eines
zeitweilig wirkenden Stabilisators für Kautschukmilch gegen Koagulation enthält. Der durch die Reaktion
erzeugte Schaum wird in Formen eingeführt und der geformte Schaum dadurch koaguliert, daß der Stabilisator
beim Stehen oder durch Erwärmen unwirksam gemacht wird.
Kautschukmilch mit Blähmittel und zeitweilig wirkendem Stabilisator
Kautschukmilch (einmal aufgerahmt) Gewiclrtsteile
Feststoffe 100,00
NH,
0,66
Wasser 53,oo
Kaliumhydroxyd (20°/Oige wäßrige Lösung) 4,50
Kaliumhydroxyd (20°/Oige wäßrige Lösung) 1,65
Formaldehyd (37,6o,%ige wäßrige Lösung) 4,64
Wasser ,. 15,00
Schwefel (6i,6%ige wäßrige Suspension) .. 4,06
Paste
Mercaptobenzothiazol ΐ,οο
Dispergierungsmittel (4o°/0ige wäßrige
Lösung) 0,10
Wasser 0,80
Paste
Zinkoxyd 5,00
Dispergierungsmittel (40%ige wäßrige
Lösung) 0,20
Wasser 2,50
Wasser 25,00
Die verschiedenen Bestandteile werden in der angegebenen Reihenfolge zusammengemischt, und zu der
so bereiteten Kautschukmilchmischung wird, ebenfalls in der angegebenen Reihenfolge, folgendes zugefügt:
Gewichtsteile
Kaliumcarbonat (30%ige wäßrige Lösung) 20,00 Formaldehyd (37,8%ige wäßrige Lösung) 14,25
Ammoniumacetat (25%ige wäßrige Lösung) 29,60 Dispergierungsmittel (40%igewäßrigeLösung) 12,50
In diesem Beispiel sind Ammoniumionen und Carbonationen von der Lösung von Kaliumcarbonat
und Ammoniumacetat vorhanden, und der Formaldehyd kann mit den Ammoniumionen zur Bildung von
Hexamethylentetramin und Kohlensäure reagieren, aus der Kohlendioxyd freigesetzt wird. Es kann
dabei auch eine weitere Reaktion stattfinden, nämlich das Freiwerden von Essigsäure durch die Reaktion des
Formaldehyds auf das Ammoniumacetat, und die Essigsäure wiederum reagiert mit dem Kaliumcarbonat,
um das Kohlendioxyd freizusetzen. In jedem Fall ist eine Entwicklung von Kohlendioxyd vorhanden,
welches die Kautschukmilchmisehung zu einem Schaum aufbläht. Das in den Beispielen 2 und 3 verwendete
Dispergierungsmittel hat bei dem vorliegenden Beispiel zusätzlich die Wirkung eines zeitweise
wirksamen Stabilisators gegen Koagulation der Kautschukmilch durch den Formaldehyd und das
Kohlendioxyd und irgendwelche Essigsäure, die frei werden kann. Es ist jedoch nur ein zeitweise wirksamer
Stabilisator, sogar bei Raumtemperatur, und wenn der Schaum stehengelassen wird, koaguliert er
langsam, da das Dispergierungsmittel seine Wirksamkeit als Schutzmittel verliert. Der Schaum wird
daher vor der Koagulation der Kautschukmilch in Formen gegossen, worauf die Koagulation stattfindet,
und zwar durch Stehen, oder sie wird vorzugsweise durch Anwendung von Wärme beschleunigt. Zur
Durchführung der Koagulation werden die Formen mit dem Schaum bei einem Druck von 0,28 kg/qcm
gesättigtem Dampf während 1 Stunde in einen Dampfvulkanisator gestellt. Der Dampfdruck wird
dann auf 2,1 kg/qcm während 1 Stunde erhöht und
der sich ergebende vulkanisierte nasse Schwamm entfernt, überschüssiges Wasser durch Wringwalzen
oder durch Zentrifugalkraft ausgezogen und der Schwamm in warmer Luft getrocknet.
Die vorstehenden Beispiele sind zur Veranschaulichung, mehr oder weniger im einzelnen, von verschiedenen
Arten von Reaktionen zum Erzeugen eines im wesentlichen unkoagulierten Kautschukmilchschaums
gegeben, der in Formen gegossen werden kann, wobei die Kautschukmilch in dem Schaum nach
Einführen in die Formen zur Herstellung eines Schwamms koaguliert wird. Es können viele andere
Arten von Reaktionen unter Benutzung der Grundsätze der oben angeführten Beispiele ausgeführt
werden. Das als Quelle von Kohlendioxyd in der Kautschukmilch verwendete Carbonat kann aus gewöhnlichen
Carbonaten, basischen Carbonaten oder sauren Carbonaten oder Bicarbonaten bestehen,
wobei die Verwendung von Bicarbonaten wegen der geringeren Menge von zum Freisetzen des CO2 erforderlichen
Reagenzien besonders vorteilhaft ist. Ferner kann das Kohlendioxyd durch Erwärmen von
Ammoniumcarbonat oder Ammoniumbicarbonat ζ. Β. anstatt chemisch wie in den obengenannten Beispielen
freigesetzt werden. Es ist gefunden worden, daß Ammoniumbicarbonat bei 430 sich zu zersetzen
beginnt und daß die Aufblähung im wesentlichen bei 500 vollständig ist. Die Ammoniumbicarbonat enthaltende
Kautschukmilchmischung kann leicht mit Stabilisatoren so eingestellt werden, daß sie gegen
Koagulation durch Kohlensäure unter etwa 8o° stabil ist, jedoch ziemlich scharf über 8o° koaguliert. In
einem derartigen Fall kann man die Mischung dann auf Temperaturen zwischen 50 und 80° erhitzen, bis
das Ammoniumbicarbonat zersetzt worden und das Verschäumen vollständig ist. Der Schaum wird dann
in Formen gegossen, und die Formen werden über 8o° erhitzt, um die Kautschukmilch in dem geformten
Schaum zur Erzeugung des Schwammkautschuks zu koagulieren.
Die verschiedenen Verfahren zum Stabilisieren des Kautschukmilchschaums bis nach dem Formen, wie
sie oben beispielsweise angegeben sind, können mit irgendeiner der verschiedenen Arten von Reaktionen
zum Freimachen des Kohlendioxyds, wie beschrieben, benutzt werden. Es können verschiedene Stabilisatoren
gegen Koagulation, ζ. B. die Natriumsalze von Alkylnaphthalinsulfonsäure oder sulfatierte oder sulfo-
nierte höhere Alkohole, wie ζ. B. Lauryl- oder Olein-
bzw. Cetylalkohol, zur Anwendung gelangen. Es können verschiedene zwei- und dreiwertige Metallsalze
als wärmeempfindlich machende Stoffe verwendet werden, wie dies bei der Herstellung von wärmeempfindlichen
Kautschukmilchmischungen bekannt ist.
Der Ausdruck Kautschukmilch in der Beschreibung und den Ansprüchen soll künstliche Dispersionen von
ίο Kautschuk oder kautschukartigen Materialien ebenso
wie natürliche Kautschukmilch bezeichnen, die präserviert oder mit Füllstoffen versetzt oder sonstwie je
nach Wunsch behandelt sein können und die sich in einem normalen, verdünnten, konzentrierten oder gereinigten
Zustand, welcher durch in der Technik bekannte Verfahren erzeugt worden ist, befinden
können.
Es ist bekannt, durch Freisetzen von Kohlendioxyd aus einem Carbonat in der Kautschukmilchmischung
ao Kautschukmilch in Schwammkautschuk überzuführen, wobei eine sofortige oder verzögerte Koagulation der
Kautschukmilch eintritt.
Ferner ist es nicht neu, zunächst einen unkoagulierten Kautschukmilchschaum zu bilden. Hierbei
as entsteht ebenso wie bei dem vorstehend angegebenen
Verfahren ein Produkt, das Poren von verschiedener Größe aufweist.
Diesen bekannten Verfahren gegenüber erhält man nach dem vorliegenden Verfahren ein Produkt aus
unkoaguliertem Kautschukmilchschaum, dessen Poren von gleicher Größe sind und das im wesentlichen das
Aussehen eines natürlichen Schwamms besitzt.
Claims (3)
1. Verfahren zum Herstellen von Schwammkautschuk aus einer Kautschukmilchmischung
durch Freisetzen von Kohlendioxyd aus einem zugefügten Carbonat und Koagulieren der Mischung,
dadurch gekennzeichnet, daß das Freisetzen des Kohlendioxyds in Gegenwart eines eine,
begrenzte Zeit wirkenden Stabilisators erfolgt, so daß keine wesentliche Koagulation der Kautschukmilch
in dem Schaum eintritt, bis der Schaum die gewünschte Form hat.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß Kohlendioxyd durch Zusatz eines sauren Stoffes zu einer Kautschukmilchmischung
erzeugt wird, die ein Carbonat und einen Stabilisator gegen Koagulation bei. dem Zusatz des sauren
Stoffes enthält.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß Kohlendioxyd durch Zusatz von Formaldehyd zu einer Kautschukmilchmischung erzeugt wird, die ein Ammoniumcarbonat oder
Ammoniumbicarbonat und einen Stabilisator gegen Koagulation bei dem Zusatz des Formaldehyds
enthält.
Angezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 321 092.
Deutsche Patentschrift Nr. 321 092.
t 9570 11.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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Publications (1)
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---|---|
DE920755C true DE920755C (de) | 1954-11-29 |
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ID=22220673
Family Applications (1)
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---|---|---|---|
DEI3145D Expired DE920755C (de) | 1936-07-10 | 1937-07-10 | Verfahren zum Herstellen von Schwammkautschuk |
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---|---|---|---|---|
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---|---|---|---|---|
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1936
- 1936-07-10 US US90007A patent/US2126275A/en not_active Expired - Lifetime
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1937
- 1937-06-25 GB GB17690/37A patent/GB479264A/en not_active Expired
- 1937-07-09 FR FR824195D patent/FR824195A/fr not_active Expired
- 1937-07-10 DE DEI3145D patent/DE920755C/de not_active Expired
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB479264A (en) | 1938-02-02 |
FR824195A (fr) | 1938-02-02 |
US2126275A (en) | 1938-08-09 |
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