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Elastische Gegenstände, wie Tapeziererwaren, Polsterungen, Matratzen u. dgl., sowie Verfahren zu ihrer Herstellung.
Die Erfindung betrifft eine neue Art von elastischen Gegenständen, wie Tapeziererwaren, Polsterungen, Matratzen u. dgl., die aus schwamm-oder zellförmigem Kautschuk und aus einer unmittelbar mit demselben verbundenen Auflage von in an sich bekannter Weise mit wässerigen Dispersionen von Kautschuk od. dgl. behandeltem elastischem Polstermaterial bestehen.
Es wurde gefunden, dass bei der Herstellung von Polsterungen u. dgl. aus Schwammkautschuk die Abstufung der Steifigkeit bzw. Nachgiebigkeit von Wichtigkeit ist. Bei Polsterungen wird beispielsweise durch eine Abstufung von einer weicheren Oberflächenpartie zu einer steiferen unteren oder Grundpartie eine grössere Bequemlichkeit erreicht. Weiters werden Polsterungen oft abgerundet, kuppelförmig oder bauchig hergestellt. Die Verwendung von schwammförmigem oder zellförmigem Kautschuk zur Herstellung einer weicheren Oberflächenpartie oder zur erwähnten Formgebung ist nicht immer erwünscht und bereitet gewisse Schwierigkeiten.
Es ist bereits bekannt, Polsterfüllungen aus einer trockenen, losen Masse von vermischtem Polstermaterial herzustellen, indem man das Fasermaterial, z. B. Rosshaar, mit einem Klebemittel, wie Kautschuklatex, haftfähig macht, das so behandelte Material lose in eine Form füllt und trocknet.
Die vorliegende Erfindung besteht nun in der Kombinierung von schwamm-oder zellförmigem Kautschuk und in bekannter Weise mit Kautschuk behandeltem elastischem Polstermaterial, vorzugsweise Rosshaar. Hiebei erfüllt der schwamm-oder zelliormige Kautschuk die Hauptfunktion als Träger der Belastung, während das nachgiebige Polstermaterial für gewisse Verwendungszwecke eine grössere Bequemlichkeit gibt und die Ausführung einer kuppelförmigen, runden oder bauchigen Form gestattet.
Man gelangt in dieser Weise zu einer neuen Type von elastischen Gegenständen, die, wie schon eingangs erwähnt, für die verschiedensten Zwecke verwendbar sind.
Die Körper, Blöcke bzw. Schichten aus schwamm-oder zellformigem Kautschuk werden in bekannter Weise vorteilhaft aus wässerigen Kautschukdispersionen durch Überführung derselben in schaumförmigen Zustand hergestellt.
Es können solche Kautschukdispersionen verwendet werden, die bei Anwendung von Hitze ein Gel bilden bzw. fähig gemacht wurden, bei Anwendung von Hitze Gele zu bilden oder denen Stoffe zugesetzt sind, welche bewirken, dass die wässerigen Emulsionen oder Dispersionen in der Kälte nach einem bestimmten regelbaren Zeitraum in ein Gel übergehen.
Das behandelte Polstermaterial, insbesondere Rosshaar, wird vorteilhaft in Form nicht verfilzter Schichten auf einen Latexschaum aufgebracht, bevor dieser zu einem Gel erstarrt ; es kann aber auch auf den erzeugten Kautschukschaum aufgebracht werden, bevor dieser getrocknet und vulkanisiert wird.
Als wässerige Dispersionen können z. B. natürliche oder künstliche wässerige Dispersionen von Kautschuk, Balata, Guttapercha bzw. ähnlichen pflanzlichen Stoffen oder künstliche Dispersionen von koaguliertem, vulkanisiertem, synthetischem Kautschuk, Abfällen bzw. Regenerat oder Mischungen irgendwelcher der angeführten Dispersionen in konzentriertem und kompoundiertem Zustand oder in einem dieser Zustände verwendet werden. Derartige Dispersionen können auch in einem Zustand, der durch Vermischen und nachfolgendes Konzentrieren erzielt wird, zur Anwendung gelangen.
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Als Zusatzstoffe können Füllmittel, verstärkende Stoffe, Vulkanisationsmittel, Beschleuniger und Weichmachungsmittel verwendet werden.
Konzentrate, wie solche z. B. gemäss den in den britischen Patentschriften Nr. 290313 und Nr. 219635 beschriebenen Verfahren erhalten werden und denen einer oder mehrere der gebräuchlichen Mischungsbestandteile zugesetzt werden können, sind für die Verwendung besonders geeignet, insbesondere wenn sie nachher so verdünnt werden, dass die Konzentration ungefähr 40% des Gesamtgehaltes an festen Stoffen oder weniger enthält. Es können z. B. die in den britischen Patentschriften Nr. 332525 und Nr. 332526 beschriebenen Verfahren in Verbindung mit dem erfindungsgemässen Verfahren Anwendung finden.
Beispiel 1 : Eine Form von beispielsweise rechteckigem Querschnitt wird mit einem Schaum gefüllt, der aus einer wässerigen Kautsehukdispersion nach dem in der britischen Patentschrift Nr. 332525 beschriebenen Verfahren hergestellt ist. Dieser Schaum wird z. B. durch Zugabe von Natriumsilicofluorid in einen solchen Zustand übergeführt, dass er nach kurzem Stehenlassen erstarrt. Bevor jedoch die Erstarrung eintritt, wird in der Oberfläche des Schaumes eine dünne Schicht von mit einer Kautschukdispersion behandeltem Rosshaar verteilt, so dass nach dem Verfestigen ein Teil des Rosshaars mit dem erstarrten Schaum fest verbunden ist. Nach dem Erstarren werden auf dieser Haarsehichte weitere Rosshaare verteilt und mit einer wässerigen Dispersion von Kautschuk bespritzt. Dieser Vorgang wird so lange wiederholt, bis die gewünschte Form erhalten ist.
Die ganze Masse wird dann in bekannter Weise vulkanisiert.
Beispiel 2 : Auf die Oberfläche eines Körpers aus Schwammkautschuk, der für die Grundpartie
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und mit einer Kautschukdispersion behandelt oder zuerst geschichtet, hierauf mit einer Kautschukdispersion behandelt und sodann auf den oberflächlich aufgeweichte Kautschukkörper aufgebracht werden.
Beispiel 3 : An Stelle von Rosshaar oder andern Fasern animalischen Ursprungs können auch vegetabilische Fasern Verwendung finden. Ein Schwammkautschukkörper der gewünschten Grösse und Beschaffenheit wird an der Oberfläche, welche mit der Auflage von Fasern versehen werden soll, mit einem geeigneten Kautschukzement, vorzugsweise mit einer selbstvulkanisierenden Kautschuklösung überzogen. Kokosfasern werden in der erforderlichen Menge, nachdem sie einer Behandlung unterworfen worden sind, um die einzelnen Fasern zu lockern und zu verteilen, durch Besprühen mit einer Latexmisehung miteinander verbunden und vulkanisiert.
Diese Auflage aus Kokosfasern wird nun in Berührung mit dem Schwammkautschukkörper gebracht, dessen Oberfläche nach dem früher Gesagten aufgeweicht bzw. gelöst wurde und in dieser Lage erhalten, bis eine feste Verbindung erzielt ist
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Elastische Gegenstände, wie Tapeziererwaren, Polsterungen, Matratzen u. dgl., dadurch gekennzeichnet, dass sie aus schwamm-oder zellformigem Kautschuk od. dgl. und einer unmittelbar mit diesem verbundenen Auflage von in an sich bekannter Weise mit wässerigen Dispersionen von Kautschuk od. dgl. behandeltem elastischem Polstermaterial, vorzugsweise Rosshaar, bestehen.