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Hartpappen und Hartpappengegenstände, sowie Verfahren vu ihrer Herstellung.
Die Erfindung bezieht sich auf"Hartpappen"in der Form von Platten oder Blättern oder von geformten Gegenständen und auf ein Verfahren zur Herstellung solcher Pappen und Gegenstände.
Der pappenartige Anteil der Hartpappe"kann eine beliebige Abart von Pappe sein, d. h. einer mehr oder minder dicken, jedenfalls aber überstarken Papiersorte, wie Karton oder Kartonagen. Der- artige Papierstoffwaren werden entweder aus Holzbrei unmittelbar erzeugt (z. B. aus Abfällen bei der Herstellung von Lederpappe oder Kunstleder) oder durch eine besondere Behandluns von Papierbrei (z. B."schmierige"Mahlung zwecks Herstellung von Pressspan) hergestellt oder auch durch eine Nachbehandlung von fertigem Papier mit Chemikalien (wie z. B. mit Zinkchlorid zwecks Herstellung von vulkanisiertem Fiber) oder durch mechanische Bearbeitung, z. B. Verleimen, Glätten, Pressen, Lackieren usw., gewonnen.
Alle diese Arbeitsvorgänge dienen dem Zweck, dem Material eine Zähigkeit und Festigkeit zu erteilen, die grösser als jene des Papiers selbst ist.
Die vorliegende Erfindung betrifft eine neuartige Sorte von Pappen, die sieh hinsichtlich der Widerstandsfähigkeit gegen Feuchtigkeit und chemische Einflüsse günstiger verhält als irgendeine andere Pappe. Das Material hat ausserdem eine grössere Zähigkeit und Festigkeit, insbesondere z. B. Wider-
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Hartpappen und Hartpappengegenstände aus Pappe oder einem sonstigen papierartigen Material, welches beiderseitig bzw. allseitig mit hart vulkanisiertem Kautschuk überzogen ist. der aus Kautschukkomposi- tionen, die wenigstens 13% Schwefel auf den vorhandenen Kautschuk enthalten, erzeugt ist.
Es ist allgemein bekannt, dass der Grad der Härte von hart vulkanisiertem Kautschuk, durch die Bedingungen der Vulkanisation und durch die Bestandteile der verwendeten Kautschukkomposition geregelt werden kann. In dieser Weise ist es möglich, hart vulkanisierten Kautschuk von verschiedener
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Während weich vulkanisierter Kautschuk leicht gestreckt werden kann, kann ein hart vulkanisierter Kautschuk im lederartigen Zustand nicht in nennenswertem Masse ohne Bruch gestreckt werden.
Zur Herstellung der Mischungen, welche die Hartgummiüberzüge liefern, kann man von natiirlichen oder künstlichen, insbesondere konzentrierten Kautschukdispersionen ausgehen, welche die üblichen Beimengungen enthalten.
Weiter können anstatt des natürlichen Kautschuks kautschukähnliche Stoffe, wie Balata, Guttapercha, sowie auch die entsprechenden synthetischen Produkte, Regenerat-und Abfallmischungen Verwendung finden. Vorzugsweise werden Kautsehukkompositionen mit einem Zusatz von Schwefel im Ausmass von 18 bis 40% des Kautschuks verwendet.
Die Mischungen können auch Vnlkanisationsbeschlenniger und Farbstoffe enthalten. Man kann ferner die gewiinsehten Beimengungen auch dem Kautschukorganosol zusetzen.
Diese Kautschukmischungen können durch Tauchen, Streichen, Spritzen oder in irgendeiner andern bekannten Art auf die Pappe aufgebracht werden.
Durch ein-oder mehrmaliges Tauchen in eine wässerige Dispersion lassen sich Überzüge von ge-
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prozesse bedient, z. B. die Pappe vor dem Tauchen in Latex od. dgl. in eine Eoagulationsfitissigkeit verbringt. Um das Eindringen von Wasser in die Pappe zu verhindern, kann diese in bekannter Weise in ein Kantschukorgansol getaucht werden. Nach dem Trocknen dieses dünnen Überzuges wird die Pappe
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in eine Koagulationsflüssigkeit, die aus einer 5% igen Losung von Essigsäure in Benzol besteht, und hierauf in Latex getaucht.
Pappestreifen können mit einem Kautsehukiiberzug auch dadurch versehen werden, dass man plastischen Kautschuk vermittels der Misehwalzen hineinreibt oder unvulkanisierte Kautsehukblätter mit dem Pappestreifen zusammen durch einen Kalander gehen lässt.
Die mit der Hartgummimisehung überzogene Pappe wird getrocknet und der Kautschuk dann vulkanisiert. In dieser Weise wird eine besonders innige Verbindung zwischen dem Hartgummiüberzug und der Pappe erzielt, so dass sich die beiden Schichten, wie der Versuch zeigt, nur mit grosser Schwierigkeit trennen lassen.
Wenn erwünscht, kann die Oberfläche des Hartgummiüberzuges auch poliert werden.
Die in dieser Weise hergestellte Hartpappe besitzt nicht nur die Festigkeit der Pappe und des Hartgummi, sondern ausserdem auch eine Zähigkeit und ein Härte, die zwischen jener harten Leders
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Minderwertige, zerbrechliche Pappe verliert ihre Brüchigkeit und wird leicht in einen fest zusammenhaltenden Zustand gebracht. Die neue Hartpappe weist eine Widerstandsfähigkeit gegen Feuchtigkeit und mechanische Einwirkungen auf, die ähnlich jener von vulkanisiertem Kautschuk ist. Das neue Material kann nicht nur für Zwecke verwendet werden, für welche bisher vulkanisierte Fiberplatten im Gebrauch standen, z. B. für die Herstellung von Reisekoffern, sondern dank seiner Widerstandsfähigkeit gegen chemische Einflüsse auch zu Gegenständen verarbeitet werden, die chemischen Ein- wirkungen, z.
B. jener von Säuren, standhalten müssen.
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