DE411527C - Verfahren zur Grundierung gestrichener Stoffe, wie Wachstuch, Ledertuch und Kunstleder - Google Patents

Verfahren zur Grundierung gestrichener Stoffe, wie Wachstuch, Ledertuch und Kunstleder

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DE411527C
DE411527C DESCH65752D DESC065752D DE411527C DE 411527 C DE411527 C DE 411527C DE SCH65752 D DESCH65752 D DE SCH65752D DE SC065752 D DESC065752 D DE SC065752D DE 411527 C DE411527 C DE 411527C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06NWALL, FLOOR, OR LIKE COVERING MATERIALS, e.g. LINOLEUM, OILCLOTH, ARTIFICIAL LEATHER, ROOFING FELT, CONSISTING OF A FIBROUS WEB COATED WITH A LAYER OF MACROMOLECULAR MATERIAL; FLEXIBLE SHEET MATERIAL NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06N3/00Artificial leather, oilcloth or other material obtained by covering fibrous webs with macromolecular material, e.g. resins, rubber or derivatives thereof
    • D06N3/0002Artificial leather, oilcloth or other material obtained by covering fibrous webs with macromolecular material, e.g. resins, rubber or derivatives thereof characterised by the substrate
    • D06N3/0015Artificial leather, oilcloth or other material obtained by covering fibrous webs with macromolecular material, e.g. resins, rubber or derivatives thereof characterised by the substrate using fibres of specified chemical or physical nature, e.g. natural silk
    • D06N3/0018Collagen fibres or collagen on fibres

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

  • Verfahren zur Grundierung gestrichener Stoffe, wie Wachstuch, Ledertuch und Kunstleder. Zusatz zum Patent 409035. Es ist in der Wachstuch- und Ledertuchindustrie üblich, die billigen Waren von Grund auf nicht mit Mischungen aus Firnis und Ruß zu streichen, sondern mit Kleistern zu grundieren, welche im wesentlichen aus steifen Emulsionen von Firnis in Sodawasser bestehen und denen Füllstoffe, wie Kreide, Kaolin usw., zugesetzt sind. Sollen diese Stoffe einen schönen Griff erhalten, wie z. B. @-Iaßbäncler, so werden der Firnis-Soda-Ernulsion noch Lösungen oder Aufkochungen von Leim und Gelatine in «nasser- bzw. Sodawasser hinzugefügt. Diese übliche Mitverwendung von Leimlösung, Gelatine oder animalischen Gallerten, denen Farb- und Füllstoffe zugesetzt sein können, in der Wachstuchindustrie ist zuerst durch die Patentschriften z799 und ro2o6 der Klasse 8 bekannt geworden. Es genügen gewöhnlich to bis 2o Prozent Gelatine, bezogen auf die Trockensubstanz der Firnisgrundiermasse, um den durch die Leimsubstanz beabsichtigten Stand und Griff in die fertige Ware zu bringen, und führt höherer Leim- und Gelatinegehalt zu brüchiger Ware.
  • Die vorliegende Erfindung benutzt zur @, erbilligung der Grundiermassen nicht Leim und Gelatine, welche im Preise über dem Firnispreise liegen und nur beschränkt als Zusatz zur Firnisgrundierung verwendet werden können, weil sonst brüchige Ware entsteht, sondern Lederlösungen. Es hat sich i 'ilnlich gezeigt, daß man die billigen Auflösungen von Leder in wässerigen Alkalien und die daraus mit geringen Mengen von Formaldehyd erzeugten Gallerte sehr vorteilhaft zur Grundierung gestrichener Stoffe verwenden kann. Sie lassen sich in jedem Verhältnis mit Firnis oder Firnisemulsionen mischen, geben mit oder ohne Zusatz von Farb- und Füllstoffen auf dem Gewebe gut deckende haltbare Grundierungen und verbilligen Glas teuere Firnisstreichmaterial ganz außerordentlich, weil sie sich in hohen Prozentsätzen einmischen lassen, ohne daß brüchige Fertigware entsteht.
  • Lösungen von lobgarem Leder in wässerigen Alkalien sind, wie bereits in der Patentschrift 363703 hervorgehoben, ganz homogene Körper, nämlich Lederseifen, die sich weder chemisch noch elektrolytisch in Leim und Gerbstoff trennen lassen und die wie gewöhnliche Fettsäurealkaliseifenlösungen aus ihren wässerigen Lösungen bei Zusatz einer Auflösung von Metallsalz oder Erdmetallsalz in Wasser ausgefällt werden, und zwar als homogene unlösliche Niederschläge, indem das Alkali durch Metall oder Erdmetall ersetzt wird.
  • Solche Ausfällungen geben Leim und Gelatinelösungen nicht. Die Lederalkaliseifen sind Seifen einfacher Ketten eines polymeren Produktes, des lobgaren Leders. In ihnen ist der Leim und Gerbstoff noch chemisch aneinander gebunden wie im Leder, offenbar durch Aneinanderlagerung wechselseitiger Gruppen mit ungesättigten Bindungen, während die Carhoxylgruppen der angelagerten Gerbstoffe vom Typ der Protocatechusäure verseift werden. Wenn die Lederalkaliseifen im Gegensatz zu Leder wasserunlöslich sind, läßt sich (lies aus einem Vergleich mit Fettsäuren und Fettsäurealkaliseifen verstehen, oder mit Harz und Harzseifen oder mit Kautschuk und wässerigen Kautschuklösungen in- Alkalien. Die einfache Kette, das gelöste Leder, die L ederalkaliseife, polymerisiert in dünnflüssiger 2oprozentiger Lösung ganz spontan- zu festen Gallerten, wenn man ganz geringe Mengen, 1;1ü bis 1j, Prozent, Formaldehyd in dieselbe einrührt.
  • Lederlösungen oder Lederseifen enthalten nicht nebeneinander Gerbstoff und Leim, sonclern sind ein neuer Körper, »Gerbleim«, finit neuen wertvollen Eigenschaften.
  • Die Lederalkaliseifen und daraus kondenierten Gallerte lassen sich im Geg nsatz zu s s e Leim in ganz bedeutenden Prozentsätzen bei der Wachstuchfabrikation verwenden und "eben, abgesehen von der außerordentlichen Billigkeit, sehr rasch trocknende, gut deckende und haltbare Grundierungen. Diese Grundierungen halten noch, wenn die Ledertrockensubstanz den Firnis- oder Lynoxynanteil in der Trockensubstanz um das Doppelte übersteigt.
  • Der chemische Vorgang zwischen Lederseifen und ungesättigten trocknenden Ölen, wie 1# irnis, Firnis_Socla-Emulsionen, L inoxyn-1'c>sungen, ist bei rler Schwierigkeit der Materie nicht ganz klar. Wahrscheinlich liegt aber nicht nur eine Alkaliumsetzung vor, sondern die ungesättigten Gruppen der Fetti -uppeln sich an entsprechende Grups äuren 1, pen des Leders bzw. der Lederseifen, ähnlich wie bei der Sämisch-Gerberei die ungesättigten Tranfettsäuren oder bei der Lösung von Leder in Türkisch-Rotöl -solche Umlagerungen oder Anlagerungen stattfinden mögen.
  • Aus Chroinlederabfällen läßt sich dagegen mit Schwefelsäure das Chromsalz entfernen, und die gewaschenen Rückstände geben dann verkocht koagulierenden Leim mit dessen Reaktionen.
  • Dagegen erhält man bei der Aufschließung von Chromleder mit wässerigen Alkalien keinen Leim, sondern neben einem grünen ,Wiederschlag von ausgeschiedenem ChromoxydhycIrat einen flüssigen und nicht koagulierenden Klebstoff, der sich ganz' anders als Leim verhält und zu hellen Grundierungen verwenden läßt.
  • Die Verwendung von Lederlösungen zur `i'aclistuchgrunrlierung stellt somit die Heranziehung eines neuen Rohmaterials für die Branche dar und bedeutet einen technischen Fortschritt auf dem Gebiete der Verwendung von Lederabfällen.

Claims (1)

  1. PATENT-ANsPRUcIi: Verfahren zur Grundierung gestrichener Stoffe, wie Wachstuch, Ledertuch und Kunstleder, dadurch gekennzeichnet, daß die Gewebe mit Lederlösungen, Lederseifen oder aus diesen kodensierten Gallerten mit oder ohne Zusatz von anderen Stoffen, wie Farbstoffen, Füllstoffen, Harzseifen, Fettseifen, Firnis, L inoxyn oder Firnisemulsionen, vorgrundiert und dann in normaler Weise fertiggestellt werden.
DESCH65752D 1922-08-20 1922-08-20 Verfahren zur Grundierung gestrichener Stoffe, wie Wachstuch, Ledertuch und Kunstleder Expired DE411527C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE748428C (de) * 1936-08-30 1944-07-29 Lostfeste Erzeugnisse

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