AT116710B - Verfahren zur Stoffgummierung. - Google Patents

Verfahren zur Stoffgummierung.

Info

Publication number
AT116710B
AT116710B AT116710DA AT116710B AT 116710 B AT116710 B AT 116710B AT 116710D A AT116710D A AT 116710DA AT 116710 B AT116710 B AT 116710B
Authority
AT
Austria
Prior art keywords
rubber
oil
sep
latex
rubber lining
Prior art date
Application number
Other languages
English (en)
Inventor
Paul Dr Meyersberg
Original Assignee
Paul Dr Meyersberg
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Paul Dr Meyersberg filed Critical Paul Dr Meyersberg
Application granted granted Critical
Publication of AT116710B publication Critical patent/AT116710B/de

Links

Landscapes

  • Processes Of Treating Macromolecular Substances (AREA)

Description


   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Verfahren zur   Stoffgllnl1nierung.   



   Die Verwendung von flüssigem Latex (natürliche oder   künstliche   Kautschukmilch, verdünnt oder konzentriert, nicht vulkanisiert oder vulkanisiert) zum Gummieren von Geweben zeigt gegenüber den bisher üblichen Lösungen von Kautschuk in flüchtigen Lösungsmitteln folgende Nachteile :
1. Flüssiger Latex besitzt eine sehr geringe Viskosität, so dass er das Gewebe vollständig durch- 
 EMI1.1 
 
Bestreichen gelingt. 



   2. Die   Verdiekung   von Latex durch mineralische Füllstoffe ist dadurch begrenzt, dass bei Über- schreitung eines gewissen Prozentsatzes, der von der Natur des betreffenden Füllmittels abhängt, der
Kautschuk zur Koagulation kommt. 



  3. Er fällt bei Anwesenheit von Füllstoffen oft schon bei blosser Reibung des Tuches beim Streichen aus und haftet dann nicht mehr auf dem Stoff. 



   4. Die Zügigkeit der Streichmischung ist gering, so dass die Streichfähigkeit eine schlechte ist. 



   Man suchte diese Übelstände zu beseitigen durch Zusatz von Schutzkolloiden und Verdickung- mitteln, ohne jedoch alle Schwierigkeiten beheben zu können, abgesehen davon, dass das Einmischen von solchen Substanzen wie Leim, Stärkekleister usw. die Herstellung der Mischung sehr erschwert. 



   Es wurde nun gefunden, dass der Kautschuk im Latex in seinen beiden Grenzzuständen als Sol oder als Gel zum Streichen ungeeignet ist, und dass hierin die Ursache obiger Schwierigkeiten zu suchen ist. Hingegen ergab es sich, dass er in einem Zwischenstadium zwischen beiden, als Semi-Koagulat, der
Lösung hohe Viskosität und   Zügigkeit   und damit gute Streichfähigkeit und vorzügliche Haftvermögen auf dem Stoffe verleiht. 



   Dieses Zwischenstadium macht der Kautschuk beim Fällungsvorgang immer durch, aber da der
Zustand äusserst labil ist, so vollzieht sich der Übergang sehr schnell. Theoretisch geht die Fällung so vor sich, dass der Kautschuk aus der dispersen Phase des Sol-über das Suspensoid in den Gel-Zustand übergeht. 



   Durch Verwendung von schwachen organischen Säuren als Fällungsmittel, insbesonders von freien Harz- oder Fettsäuren, gelöst in Mineralöl oder verseifbaren Ölen oder Fetten, die sich mit dem schwach alkalischen, wässerigen Latex emulgieren lassen, gelang es den Fällungsvorgang ausserordentlich zu verzögern und die Suspensoide Zwischenphase relativ stabil zu machen. 



   Der sich hiebei abspielende Vorgang besteht darin, dass die in der Öllösung äusserst schwach disso- ziierten organischen Säuren mit dem vorhandenen Alkali Seifen bilden und nach dessen Neutralisation in geringem Überschuss eine ganz langsame Fällung des Kautschuks bewirken. Durch Zusatz bestimmter Öle und Fette als Stabilisatoren bleibt der   unter gleichzeitiger Verdiekung   der Mischung eingetretene
Halbgerinnungszustand dauernd erhalten. 



   Auf diese Weise gelang es, beliebige Gemenge von Füllstoffen und Latex zu einer Streichpaste zu verarbeiten, mit deren Hilfe sowohl die   Stoffgummierung   auf der Streichmaschine ganz gleichwertig, wie mit den bekannten   Kautschuklösungen   ausgeführt werden konnte, als auch nach entsprechender
Verdünnung die Imprägnierung nach dem   Durehziehverfahren.   



   Der Zusatz von Ölen und Harzen zu Latexmischungen ist an sich bekannt, doch erfolgt in den bekannten Verfahren ihre Verwendung stets in solcher Weise, dass eine Koagulation des Kautschuks vermieden wird. So wird in dem österr. Patent   Nr.     104398"vorzüglieh"eine   offenbar wässerige Schellak- lösung verwendet, die infolge ihres geringen Gehaltes an freien Säuren überhaupt nicht koagulierend wirkt. Auch kann nach diesem Verfahren Kautschukmilch   und Harzlösung nacheinander aufgebracht"   

 <Desc/Clms Page number 2> 

 
 EMI2.1 
 werden gleichzeitig Schutzkolloide zugesetzt oder das Harz in Form von Seifen verwendet und der Kautschukerstnachträglich zur Koagulation gebrachtz. B. engl. Patent Nr. 205487 oder 235233 (Harz-Ammoniakseife).

   In dem vorliegendem Verfahren wird jedoch gerade die Koagulation angestrebt, aber durch Anwendung des Fällungsmittels in   Ollosung   ausserordentlich gebremst und stabilisiert. 



    Ausführungsbeisiel:   
 EMI2.2 
 
<tb> 
<tb> 65% <SEP> Latex <SEP> (16%ig)
<tb> 1% <SEP> konc. <SEP> Natronlauge
<tb> 23% <SEP> Schlemmkreide
<tb> 5% <SEP> Kolofonium <SEP> heissgelöst
<tb> 6% <SEP> Rüböl <SEP> ,,
<tb> 
 Der Zusatz erfolgt in der angegebenen Reihenfolge unter ständigem Rühren. Das   Kolofonium     wird m   dem Rüböl heiss gelöst und die Lösung kalt verwendet. 



   Der Latex kann in jeder Form (natürlich, künstlich, eingedickt, verdünnt, vulkanisiert) und in beliebiger Konzentration je nach Erfordernis zur Anwendung gebracht werden. 



   An Stelle von Schlemmkreide kann treten : Kaolin, Talkum, Lithopone, Kieselgur, Thon usw. 



   Statt Natronlauge : Ammoniak, Kalilauge usw. 



   Statt Kolofonium : flüssiges Harz (Tallöl), Elain, Stearin, Leinölfettsäure   u.   dgl. 



   Statt Rüböl : jedes verseifbare Öl oder Fett sowie Mineralöl. 



   PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Stoffgummierung mittels natürlicher oder künstlicher, nicht vulkanisierter oder vulkanisierter Kautschukmilch, dadurch   gekennzeichnet,   dass der Kautschuk der Gummimilch in halbgefällten, verdickten Zustand versetzt wird.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, dass man zur Fällung des Kautschuks schwache organische Säuren in Öllösung (Mineralöl, verseifbares Öl oder Fett), insbesonders Harz oder Fettsäuren in geringem Überschuss verwendet.
AT116710D 1927-08-16 1927-08-16 Verfahren zur Stoffgummierung. AT116710B (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
AT116710T 1927-08-16

Publications (1)

Publication Number Publication Date
AT116710B true AT116710B (de) 1930-03-10

Family

ID=3630033

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
AT116710D AT116710B (de) 1927-08-16 1927-08-16 Verfahren zur Stoffgummierung.

Country Status (1)

Country Link
AT (1) AT116710B (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
AT116710B (de) Verfahren zur Stoffgummierung.
CH142172A (de) Verfahren zur Herstellung einer Streichpaste zum Gummieren von Stoffen.
DE411527C (de) Verfahren zur Grundierung gestrichener Stoffe, wie Wachstuch, Ledertuch und Kunstleder
AT165062B (de) Kunstledermasse und Verfahren zu deren Herstellung
DE543807C (de) Verfahren zum Herstellen von Druckfarben unter Verwendung von Sulfitcelluloseablauge
DE907564C (de) Farbpasten
DE605384C (de) Verfahren zum Herstellen von Tiefdruckfarben
AT139126B (de) Verfahren zur Herstellung von Geweben mit Kautschuküberzügen.
DE546517C (de) Verfahren zur Herstellung von Bitumen-Emulsionen
DE548442C (de) Netz- und Emulgiermittel
DE414538C (de) Verfahren zur Kondensation und Polymerisation von Lederleimloesung
DE554926C (de) Trockene Quellstaerkepraeparate
DE1692874C (de) Verfahren zum Regenerieren von wasser festem Papier
DE629581C (de) Verfahren zum Schlichten von Textilien
DE198278C (de)
AT154886B (de) Verfahren zur Herstellung beständiger, wässeriger Emulsionen.
AT223305B (de) Verfahren zur Herstellung oberflächenaktiver nichtgelierender wasserlöslicher Alkylarylsulfonat-Zusammensetzungen
AT105787B (de) Verfahren zur Herstellung künstlicher Gerbstoffe.
AT128426B (de) Verfahren zur Herstellung von Anstrichen oder künstlichen Massen aus fossilen Harzen.
DE612665C (de) Verfahren zur Herstellung von schwefelhaltigen Produkten
DE609300C (de) Verfahren zur Herstellung geblasener Standoele
DE618049C (de) Verfahren zum Weichen von trockenen Haeuten und Fellen aller Art
DE363378C (de) Verfahren zur Veredelung spinnfaehiger Fasern
AT19617B (de) Verfahren zum Wiederbrauchbarmachen von Hartkaseïn- oder Hartalbuminabfällen.
DE406345C (de) Verfahren zur Herstellung von Seifen aus Naphthensaeuren