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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Papiere, die mit einem Aufstrich versehen sind und die vornehmlich als Druckpapiere, aber auch für alle andern Zwecke, für welche Papiere mit einem Auf- strich Verwendung finden, besonders geeignet sind. Die Erfindung betrifft weiter auch Aufstrichmittel für Papier bzw. Papierwaren.
Man hat in verhältnismässig neuerer Zeit Papiere mit Aufstrichen hergestellt, um Erzeugnisse zu erhalten, die Halbtöne u. dgl. mit grösserer Klarheit wiedergeben. Eine verbesserte Druckfläche für Papier wird erzielt, indem man auf das Papier eine dünne Schicht von Mineralstoffen, wiebeispielsweise feinverteiltem Ton, Satinweiss, Pariserweiss, Bariumsulfat (Blanc Fixe) u. dgl. und ein Klebemittel, üblicherweise Kasein, in manchen Fällen auch Leim, Stärke, Eiweiss und Schellack aufbringt. Eine
Verbesserung der Eigenschaften von mit Aufstrich versehenem Papier hat man in lezter Zeit dadurch erreicht, dass man dem Aufstrichmittel geringe Mengen einer wässrigen Dispersion von Kautschuk, wie beispielsweise natürlichen oder künstlichen Latex, zufügte.
Durch die Zugabe geringer Mengen einer wässrigen Kautschukdispersion wird erzielt, dass der Falzwert stark anwächst, die Absorption der Farben abnimmt, eine verbesserte Druckfläche zustande kommt und die Gefahr des Rollens der Papiere und des Abfärbens (von frischen Drucken auf damit in Berührung kommenden Blättern) bedeutend vermindert ist. Die hiebei erzielte Verbesserung der Eigenschaften geht etwas zurück, wenn das bestrichen Papier eine Zeitlang gelagert ist, was dem Austrocknen der Klebemittel und des Kautschuks und in geringem Ausmass auch der Oxydation des Kautschuks zuzuschreiben ist.
Die vorliegende Erfindung beseitigt diese Nachteile, indem dafür Sorge getragen wird, dass ein Austrocknen des Aufstriches der Papiere selbst nach langen Zeiträumen nicht eintritt und die bestrichen Oberfläche nicht springt, reisst oder faserig wird, wie dies der Fall ist, wenn ein Austrocknen des Aufstriches stattfindet.
Den Gegenstand der Erfindung bilden Papiere, insbesondere Druckpapiere, mit einem Aufstrich aus mineralischen Stoffen, einem Klebemittel und festen Kautschukbestandteilen einer wässrigen Kautschukdispersion, wobei die mineralischen Stoffe den grösseren Anteil, in der Regel etwa 80% der Gesamtfeststoffe der Anstrichmasse ausmachen und die dadurch gekennzeichnet sind, dass die Aufstrichmasse einen hygroskopischen Stoff in Form einer nicht kolloidalen aliphatischen Polyoxyverbindung, insbesondere Triäthanolamin, vorzugsweise in Mengen von etwa 1-10% auf den Kautschukfeststoffgehalt bezogen, enthält.
Zur Ausführung der Erfindung setzt man einem Aufstrichmittel, welches üblicherweise einen grösseren Anteil an Mineralstoffen und als kleineren Anteil, ein Klebemittel und eine wässrige Dispersion von Kautschuk enthält, derartige hygroskopisch Verbindungen zu, von denen als Beispiel Glyzerin, Diäthylenglykol, Äthylenglykol angeführt seien. Als ganz besonders geeignet hat sich aber für diesen Zweck das bereits oben angeführte Triäthanolamin erwiesen, welche Verbindung in dem Überzug Feuch- tigkeit zurückhält und gleichzeitig auf das Klebemittel, wie beispielsweise Kasein, und auf den Kautschuk als weichmachendes Mittel wirkt. Ähnliche Verbindungen, die, wie Triäthanolamin, gleichzeitig als hygroskopisch Stoffe und Weichmachungsmittel wirken, können gleichfalls mit Vorteil benutzt werden.
Die Wirkung als Weichmacher ist für gestrichene Papiere von grosser Bedeutung, da die gestrichen Oberfläche nicht springt, reisst oder zerfasert, wenn ein geschmeidiger Zustand des Kautschuks und des Klebemittels dauernd aufrechterhalten wird. Die Wirkung von Triäthanolamin oder ähnlichen Substanzen als Weichmacher erhält auch den samtartigen Griff, der für ein Papier mit Aufstrich, der Kaut-
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schuk enthält, charakteristisch ist. Ferner wirkt das Triäthanolamin auch als Antioxydationsmittel und verhindert in dieser Weise die Oxydation des Kautschuks in der Mischung.
Demgemäss besteht auch das Aufstrichmittel für Papiere gemäss der vorliegenden Erfindung aus
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Klebemitteln, festen Kautschukbestandteilen einer wässrigen Kautsehukdispersion und aliphatischen Verbindungen der bezeichneten Art.
Im folgenden ist zur näheren Erläliterung einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ein Beispiel für ein Aufstrichmittel gegeben.
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Kaolin <SEP> (China <SEP> elay) <SEP> 500 <SEP> Ge-, <SEP> v. <SEP> Teile
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<tb> Kautschuk <SEP> (als <SEP> feste <SEP> Bestandteile <SEP> in <SEP> normalem <SEP> Latex).. <SEP> 50,,,,
<tb> Triäthanolamin <SEP> 2""
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Vulkanisationsmittel und Beschleuniger können in der Mischung enthalten sein oder fehlen, oder es kann die Dispersion vorvulkanisiert sein, wie dies fachbekannt ist. Wenn man eine wässrige Kautschukdispersion verwendet, welche vulkanisierend wirkende Zusätze enthält, ist es wünschenswert, in der Folge eine Vulkanisation des Aufstriches vorzunehmen, welche während der nachträglichen Troeknungsund Kalandrierverfahren statthaben kann.
Bei Zusatz bekannter Ultrabesehleuniger kann eine derartige Vulkanisation bei Zimmertemperatur vor sich gehen. Es ist indes keineswegs notwendig, ja in manchen Fällen nicht einmal wünschenswert, für das Vorhandensein von vulkanisiertem Kautschuk in dem Aufstrich Sorge zu tragen. Die hygroskopischen Verbindungen können der wässrigen Kautschukdispersion beigemischt werden und diese Mischung zu dem Klebstoff oder zu der bereiteten Aufstriehmisehung zugesetzt werden oder die Bestandteile können nach Belieben in anderer Weise gemischt werden. Die Verwendung verschiedener Zusatzstoffe in verschiedenen Mengen liegt im Bereiche der Erfindung.
Beispielsweise sind in der oben angegebenen Mischung Kaolin und Satinweiss enthalten ; man kann aber auch Kaolin oder andere Arten von Ton allein verwenden oder es können in der Mischung andere Mineralstoffe als Satinweiss, beispielsweise Blanc Fixe und Pariserweiss, enthalten sein, wie dies dem Fachmann wohlbekannt ist. Als Klebemittel kann beispielsweise Kasein, Stärke, Leim Eiweissstoffe, Schellack u. dgl. Anwendung finden. Die hygroskopischen Verbindungen machen, wie erwähnt, vorzugsweise etwa 1-10% des Gehaltes an festen Kautschukbestandteilen aus. Die Menge an wässriger Kautschukdispersion, wie Kautschukmilch, wird vorzugsweise so bemessen, dass 1-15 % feste Kautschukbestandteile in dem fertigen Aufstrich enthalten sind.
Man hat schon Glyzerin in Latexmischungen als Plastizierungsmittel verwendet. Beispielsweise ist vorgeschlagen worden, zur Herstellung von Ballonstoffen für Ballongaszellen durch aberziehen eines Gewebes, eine füllstoffreie Mischung von vulkanisiertem Latex und Gelatine, welcher als Plastizierungs- mittel Glyzerin oder Polyglyzerin oder gleichwirkend Türkischrotöl zugesetzt war, zu benützen und das mit dieser Mischung 8-10mal bestrichen Gewebe mit einem biegsamen Lack zu überziehen, worauf allenfalls noch die Oberfläche mit Aluminiumpulver eingestäubt wurde.
Um Papier wasser-und fettdicht zu machen, sind ferner Mischungen empfohlen worden, welche neben Latex Leim oder Stärke, Kasein, Viskose und allenfalls bis zu 20% Ton enthalten, wobei der Gehalt an Leim im Falle der Mitverwendung von Kalziumchlorid oder Glyzerin höher bemessen werden kann als ohne diese Zusätze.
Alle diese Vorschläge befassen sich jedoch nicht mit Aufstrichpapieren, bei welchen die mineralischen Stoffe den grösseren Teil, vorzugsweise 80% der Gesamtfeststoffe der Aufstrichmasse, ausmachen und haben zu der Lösung der Aufgabe,"Aufstrichpapiere", insbesondere Druckpapiere, in dem Sinne zu verbessern, dass die Lagerfähigkeit erhöht und ein Springen, Reissen oder Faserigwerden der Oberfläche verhindert wird, nichts beigetragen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Mit Aufstrich versehene Papiere, insbesondere Druckpapiere, die einen Aufstrich aus mineralischen Stoffen, einem Klebemittel und festen Kautsehukbestandteilen einer wässrigen Kautschukdispersion aufweisen, wobei die mineralischen Stoffe den grösseren Teil, in der Regel etwa 80% der Gesamtfeststoffe der Aufstrichmasse, ausmachen, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufstrichmasse einen hygroskopischen Stoff in Form einer nicht kolloidalen aliphatischen Polyoxyverbindung, insbesondere Triäthanolamin, vorzugsweise in Mengen von l bis 10% auf den Kautschukfeststoffgehalt bezogen, enthält.
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