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Nadeleinfädler Es ist bekannt, daß die Führung eines Fadenendes durch
das Öhr einer Nadel besondere Schwierigkeiten bereitet. Diese Schwierigkeiten treten
in gleicher Weise bei allen mit einem Öhr versehenen Nadeln auf, gleichgültig, ob
diese zum Nähen, Stricken oder Stopfen bestimmt sind oder ob diese von Hand oder
maschinell, z. B. mit einer Nähmaschine, betätigt werden.
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Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß die Schwierigkeiten
des Einfädelns im wesentlichen auf zwei Ursachen beruhen.
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Durch das Anbringen eines Öhres an einer Nadel, das gewöhnlich durch
Ausstechen oder Ausstanzen geschieht, darf der äußere Durchmesser der Nadel im Hinblick
auf ihren Verwendungszweck nicht wesentlich vergrößert werden. Infolgedessen hat
auch jedes Öhr nur sehr geringe Dimensionen, und es ist sehr schwierig, die Abgrenzungen
des Öhres, an dessen metallischen und polierten Rändern zudem noch Lichtreflexe
auftreten, zu erkennen. Daher haben Personen mit Sehfehlern oder ältere Personen,
bei denen die Sehkraft nachgelassen hat, bekanntlich die größten Schwierigkeiten
beim Einfädeln. Besonders nachteilig ist es, "wenn die einfädelnde Person Sehfehler
besitzt, die ihr ein plastisches Sehen erschweren, da sie dann meist nicht in der
Lage ist, \Tadel und Fadenende in eine Ebene zu bringen.
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Die zweite Ursache, welche die Schwierigkeiten bedingt, liegt darin,
daß das Ende eines Fadens stets weich ist und beim Einfädeln an den Rändern eines
Öhres anstößt und umbiegt. Erschwerend kommt noch hinzu, daß das Ende des Fadens,
der ja stets aus einer Vielzahl von Einzelfäden verzwirnt
ist, sich
beim Anstoßen an die Ränder des Öhres in seine einzelnen Fäden auflöst. UmdieserSchwierigkeit
zu begegnen, wird daher vielfach das Fadenende vor dem Einfädeln ariggefeuchtet
und zwischen Daumen und Zeigefingerverdrillt.
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Das Einfädeln eines Fadenendes in ein Öhr erfordert also erstens ein
sehr gutes Auge und zweitens eine besonders ruhige Hand.
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Durch die Erfindung wird nun ein Gerät geschaffen, mit dessen Hilfe
mühelos ein Ende eines oder mehrerer Fäden durch das Ohr einer Nadel geführt werden
kann.
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Man hat bereits Geräte für den vorliegenden Verwendungszweck vorgeschlagen:.
- Diese bekannten Geräte bestehen meist aus einem an einem kleinen Handgriff befestigten
Bügel aus dünnem federndem Draht, der durch das Ohr einer Nadel gefügt wird. Das
Fadenende wird dann durch den durchgeführten Teil des Bügels gestoßen und der Bügel
mit dem Fadenende wieder durch das Öhr zurückgeführt. Dadurch gelangt .der Faden
in das Öhr.
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Die Wirkungsweise dieser bekannten Geräte besteht lediglich darin,
daß die kleine Öffnung eines Nadelöhrs durch die durch den Bügel gebildete, etwas
größere Öffnung ersetzt wird. Obgleich eine gewisse Erleichterung des Einfädelns
erreicht wird, haben die bekannten Geräte immer den Nachteil, daß statt des Fadenendes
nun der Bügel in das Öhr geführt werden muß. Es gehören also auch bei Verwendung
der bekannten Geräte immer noch ein sehr gutes Auge und eine ruhige Harid zum Einfädeln.
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Demgegenüber vermeidet das Gerät nach der Erfindung alle diese Schwierigkeiten..
Es besteht im wesentlichen aus einem mit einer Führung, z. B. Kerbe, Nut od. dgl.,
für die Nadel versehenen und einem quer zu derselben verlaufenden sowie an dieser
Führung mündenden Loch ausgerüsteten Körper. Zwecks Führens eines Fadens durch ein
Nadelöhr wird die dazu bestimmte Nadel in die Kerbe, Nut od. dgl. so eingebracht,
daß deren Ohr vor das in dieser Nut usw. mündende Loch zu stehen kommt. Gemäß der
Erfindung ist nun am Körper ein verschiebbares oder schwenkbares Einfädelwerkzeug
derart angebracht, daß es durch ein am Körper anliegendes Nadelöhr in zweierlei
Richtung gebracht und vor der Bewegung in einer dieser Richtungen mit einer Fadenschleife
behaftet wird.
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Die Ausführung eines derartigen Gerätes ist auf verschiedene Art und
Weise möglich.
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In der Zeichnung sind einige Ausführungsmöglichkeiten beispielsweise
schematisch dargestellt.
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Ein Ausführungsbeispiel zeigt die Abb. i in Vorder-, die Abb. 2 in
Drauf- und die Abb. 3 in Seitenansicht. Hierbei sitzt der mit einem Loch 3, einer
Nut 4 und einem Anschlag 12. ausgerüstete Körper i an einem freien Ende einer mit
einer Längsnut 13 versehenen Leiste 14, und letztere ist auf einer mit einem Klotz
15 verbundenen Platte 16 befestigt. In dieser Längsnut 13 ist ein zur Bewegung von
Hand bestimmter Schlitten 17 bis zu einem Anschlag 18 längs verschiebbar gelagert.
An der dem Körper i zugekehrten. Stirnfläche trägt dieser Schlitten 17 eine Hakennadel
1g, deren Längsachse mit der des Loches 3 übereinstimmt.
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Nachdem die einzufädelnde Spitzennadel b derart in die Nut 4 eingelegt
ist, daß das Nadelöhr a vor das Loch 3 zu stehen kommt und hierbei an den Anschlag
12 stößt, wird die Hakennadel 1g mit Hilfe ihres Schlittens 17 -durch das
Loch 3 im Körper i und anschließend durch das Nadelöhr a gestoßen, und zwar derart,
daß: deren Haken 2o einige Millimeter hinter die Spitzennadel b zu liegen kommt.
Hierauf wird der einzufädelnde Faden c als Schleife d in den Haken 2o eingehängt
und - durch eine rückläufige Bewegung der Hakennadel 1g, 2o seitens ihres Schlittens
17 diese Schleife durch das Nadelöhr gezogen und nun die Spitzennadel b aus dem
Gerät entfernt (Abb. 4). Der Einfädelvorgang ist jedoch erst dann beendet, wenn
das zur Schleife d gehörende Ende des Fadens so aus dem Nadelöhr herausgezogen ist,
daß der Faden als solcher in diesem Ohr verbleibt (Abb. 5). Die Oberfläche des Schlittens
17 ist mit zahnartigen Rippen a1 versehen, in welche sich der diesen Schlitten bewegende
Finger leicht eindrücken kann, so @daß er infolgedessen nicht abrutscht. Auf dem
Klotz 15 ist zweckmäßig ein Nadelkissen 22 vorgesehen. Zur besseren Halterung der
Nadel b ist am Klotz 15 ein federnder Drahtbügel io angebracht.
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Während die in den Abb. i bis 3 erläuterten Geräte zur Führung von
Fäden durch ein Nadelöhr einer losen Nadel gedacht und geeignet sind, zeigen die
nachfolgenden erläuterten Vorschläge solche Geräte, welche das zwangsweise Einfädeln
an ortsfesten Nadeln, z. B. solche an Nähmaschinen, in leichter Weise gestatten.
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Hierbei unterscheidet sich das aus den Abb.6 (Vorderansicht), Abb.7
(Draufsicht) und Abb.8 (Seitenansicht) ersichtliche Ausführungsbeispiel nur wenig
von dem gemäß, den Abb. i bis 3 und in der Hauptsache dadurch, daß der die Nut 4
und das Loch 3 besitzende Körper i aus einem Sockel 23 derart vorspringt und über
demselben steht, daß die Nut 4 sich fest an die in ihrer Höchststellung befindliche
Spitzennadel e anlegen und die Hakennadel 1g, 2o durch das in diesem Fall an der
Nadelspitze befindliche Ohr a geführt werden kann.
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Gemäß dein in den gleichen Abbildungen g bis 1i dargestellten Ausführungsbeispiel
ist die Hakennadel 1g, 2o. an einem Ärmchen 2,5 (Abb. 12) befestigt, welch letzteres
von einer durch ein geriffeltes Rädchen 26 betriebenen und mit einem Anschlag 27
versehenen Welle 2:8- in einer Nut verborgen bzw. aus derselben bewegt werden kann.
Auch hierbei wird das Gerät mittels der Nut 4 gegen die Spitzennadel e gepreßt und
die Hakennadel 1g, 2o zwecks Aufnahme der Fadenschleife d durch dass Nadelöhr gestoßen
und nach ihrer Rückkehr in ihre verborgene Lage der Fadendurchzug gemäß Abb. 4 und
5 beendet.
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Gemäß der weiteren Erfindung wird vorgeschlagen, ein Gerät, das für
Nadeln, die von Hand bedient werden, bestimmt ist, an einem festen Gegenstand, z.
B. an einem Arbeitstisch, vorzugsweise
lösbar, zu befestigen. Die
Befestigung kann beispielsweise mit einer mit zwei federnden Klammern versehenen
Vorrichtung vorgenommen werden, von denen, die eine Klammer zur Aufnahme des Gerätes
bestimmt ist, während die andere Klammer über eine Tischkante geschoben werden kann.
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Insbesondere durch das Merkmal der Erfindung, daß auch .die Nadel
eine sichere Führung erhält, wird erreicht, daß das Einfädeln ohne besondere Beanspruchung
der Augen und auch mit den ungeschicktesten Händen bewerkstelligt werden kann. Ja,
es ist sogar möglich, das Gerät mit Erfolg, ohne auf die Nadel zu blicken, zu benutzen.
Besonders bei Verwendung der Erfindung im Beruf oder in gewerblichen Betrieben wird
eine wesentliche Schonung der Augen und eine nicht unbeträchtliche Zeitersparnis
erzielt.