DE616153C

DE616153C - Hilfsvorrichtung zum Legen einer Naht von Hand im gleichen Abstand von der Stoffkante

Info

Publication number: DE616153C
Application number: DEB165313D
Authority: DE
Original assignee: HEDWIG BEHLES GEB BIEL
Current assignee: HEDWIG BEHLES GEB BIEL
Publication date: 1935-07-20

Description

Hilfsvorrichtung zum Legen einer Naht von Hand im gleichen Abstand von der Stoffkante Die Erfindung betrifft eine Hilfsvorrichtung zum Legen einer Naht von Hand im gleichen Abstand von der Stoffkante.
Das wesentliche Merkmal der Neuerung besteht darin, daß ,an einer an sich bekannten Halteöse zum Einführen des linken Daumens eine nach vorn überstehende Platte angeordnet ist, die eine von ihr etwa rechtwinklig nach unten äbgebogene, ungefähr in Richtung des Haltedaumens verlaufende, sich an "die Stoffkante anlegende gerade Führungsschiene aufweist und mit einem oder mehreren zum Durchstechen für die Nadel dienenden, zur Führungsschiene gleichlaufenden Schlitzen versehen ist.
Es sind schon Hilfsvorrichtungen der genannten Gattung bekannt, die jedoch nur in Verbindung mit einer Nähmascbine benutzt werden können, und auch. nur dann, wenn die Stoffkante durch das Falten des Stoffes gebildet ist und die Hilfsvorrichtung zwischen de eingelegten Stoffteile in Anlage an die Innenseite der so gebildeten Kante gebracht werden kann. Der Stoff wird also .von außen um diese Vorrichtung herumgelegt. Diesen Einschränkungen ist der vorliegende Erfindungsgegenstand nicht unterworfen.
Ferner sind Hilfsgeräte für das SChneidereigewerbe bekanntgeworden, bei denen an einer Halteöse für den Daumen eine Platte mit rechtwinklig zu ihr umgebogenen Schienen verwendet wird. Diese Einrichtungen eignen sich aber vermöge ihrer ganz besonderen Ausbildung nicht für vorliegenden Zweck, sondern dienen beispielsweise zum Auftrennen von Nähten oder zum Umnähen von Knopflöchern.
Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes. Abb. i gibt in schaubildlicher Darstellung die Anwendung der Vorrichtung wieder.
Abb. 2 ist eine Draufsicht von unten, Abb. 3 eine Seiten- und Abb. q. eine Rückansicht der Vorrichtung. Der Daumen der linken Hand wird in den Ring oder die öse i gemäß Abb. i eingeschoben und die Führungsschiene 2 auf die Stoffkante gelegt, während die Platte 3 vom linken Daumen gegen die Stofflage ¢ gedrückt wird, wobei der linke Zeigefinger den erforderlichen Widerhalt bietet. Die Nadel 5 mit dem Faden 6 wird zuerst durch den Stoff gestochen, und zwar dicht vor einem der Schlitze 7, und in der gezeichneten Weise innerhalb dieses Schlitzes wieder aus dem Stoff herausgezogen. Nach Ausführung dieses -ersten Stiches gleitet die Hand mit der Vorrichtung in Richtung des Pfeiles 8 etwas zurück, so daß der zweite Stich ausgeführt werden kann. Dabei wird man zweckmäßig die Nadel, je nachdem die Durchnähung mit ,engen oder weiten Stichen ausgeführt werden soll, entweder dicht Oder etwas weiter entfernt von dem Austrittsloch des ersten Stiches wieder in den Stoff einstechen, aber immer innerhalb eines der Schlitze 7.
Die öse oder der Ring i ist zweckmäßig nach oben offen, so daß er sich der jeweiligen Daumendicke anpassen kann, und besteht mit der Platte 3 aus einem Stück. Die Schlitze 7 sind parallel zur Führungsschiene 2 in der Platte 3 angeordnet. Es sind z. B. drei solcher Schlitze 7 gezeichnet, so daß man in drei verschiedenen Abständen von der Stoffkante i i die Naht 12 anbringen kann.
Die Neuerung hat den Vorteil, daß man beim Handnäher eine genau gerade Führung bzw. eine parallele Anordnung der Naht zur Kante mit Sicherheit -erzielt. Außerdem hat die Vorrichtung nach der Erfindung noch den Vorzug, daß man sich beim Nähen nicht in den Daumen sticht. Ferner wird an Arbeitszeit .gespart, da man nicht mehr so sehr aufpassen muß, um die Naht parallel zur Kante zu legen.
Als Baustoff für die Vorrichtung kommt unter anderem Gelluloid in Betracht.

Claims

PATRNTANSPRUCI3: Hilfsvorrichtung zum Legen einer Naht von Hand im gleichen Abstand von der Stoffkante, bestehend aus einer an einer zum Einführen des linken Daumens bestimmten Halteöse (i) angeordneten, sich nach vorn erstreckenden Platte (3), die ,eine von ihr etwa rechtwinklig abgebogene, in Richtung des Daumens verlaufende, sich an die Stoffkante anlegende gerade Führungsschiene (2) und einen ioder mehrere zum Eiinstechen für die Nadel dienende, gleichlaufend zur Führungsschiene angeordnete Schlitze (7) aufweist.