DE866975C - Verfahren und Vorrichtung zur kontinuierlichen Herstellung von Seife - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur kontinuierlichen Herstellung von Seife

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DE866975C
DE866975C DEP22716A DEP0022716A DE866975C DE 866975 C DE866975 C DE 866975C DE P22716 A DEP22716 A DE P22716A DE P0022716 A DEP0022716 A DE P0022716A DE 866975 C DE866975 C DE 866975C
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    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01JCHEMICAL OR PHYSICAL PROCESSES, e.g. CATALYSIS OR COLLOID CHEMISTRY; THEIR RELEVANT APPARATUS
    • B01J8/00Chemical or physical processes in general, conducted in the presence of fluids and solid particles; Apparatus for such processes
    • B01J8/08Chemical or physical processes in general, conducted in the presence of fluids and solid particles; Apparatus for such processes with moving particles
    • B01J8/10Chemical or physical processes in general, conducted in the presence of fluids and solid particles; Apparatus for such processes with moving particles moved by stirrers or by rotary drums or rotary receptacles or endless belts
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C11ANIMAL OR VEGETABLE OILS, FATS, FATTY SUBSTANCES OR WAXES; FATTY ACIDS THEREFROM; DETERGENTS; CANDLES
    • C11DDETERGENT COMPOSITIONS; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS DETERGENTS; SOAP OR SOAP-MAKING; RESIN SOAPS; RECOVERY OF GLYCEROL
    • C11D13/00Making of soap or soap solutions in general; Apparatus therefor
    • C11D13/02Boiling soap; Refining
    • C11D13/04Continuous methods therefor

Description

  • Verfahren und Vorrichtung zur kontinuierlichen Herstellung von Seife Kontinuierliche Seifenherstellungsverf ahrendurch vollständige Verseifung von; Glyceriden und anderen Estern; im Wege der Verwendung einer Wasser-in-öl-Typ-Emulsion einer Alkalilauge im Fettstoff, der zu verseifen ist, sind an sich bereits bekannt. Die Berührungsfläche der beiden Phasen wird vergrößert, indem man die auf grobe Art vorbereitete Emulsion durch eine geeignete Vorrichtnng, z. B. einen, Homogenisator bzw. Emulgator od.-r Emulgierapparat, hindurchleitet, so daß die Verseifung bei Temperaturen unterhalb iool erfolgen; kann.
  • Man regelt die Konzentration, der Alkaliliauge, um eine Seife mit einern 9,-wünschten Füttstoff-Zehalt zu erzeugen.
  • ..5 Infol,ge der Steigerung idies Grades der Verteilung der Dispersion, der Emulsion durch Wirkung des Emulgiergerätes und ohne da3 man sogenannte Verseifungskatalysatoren zu verwenden hätte, schlägt die Reaktioni an, und ihre Geschwindigkeit ist eine solche, daß die Emulsion, nicht gerinnt und eine fast augenblickliche Verseifun#g stattfindet, die ein kontinuierliches Verfahren gestattet.
  • Eine eingehendie Prüfun#g :der Bedingungen der Beständligkeit solcher Ernalsionen, hat es ermöglicht, die Grenzen 4,-r Arbeitsbedingungen enger zu ziehen. Im besond-ereu besteht das, Ursprüngliebe - des erfindungsgemäßen Arbeitsverfahrens darin" daß die Temperatur des Einsetzens der Verseifungs-reaktion- eine soweit als möglich niedrige ist, soweit sich,dies eben noch mit dem Erfordernis verträgt, die zu verseifenden Fettkörper zu schmelzen. Praktisch entspricht diese mit ?' Genauigkeit dem Erstarrungspunkt1 der verwendeten Fettkörper.
  • Durchgeführte Versuche haben fiexner ergeben, .daß es vorZUZiehen ist, ei-nen jeden, sei es natürlichen, sei es, künstlichen Katalysator, z. B. Fettsäuren# Phenole usw., von den, Fettkörpern, die zu verseifen sind, fernzuhalten, um ein vorzeitigesElnsetzen der Reaktioa zu verhindern. Es, wurde in der Tat gelunden, daß es vorteilhaft ist, die Verseifung slion in erlst der nach Emulsion vollkommener einzuleiten. maximaler Ferner hat Diffn- die Prüfung des Phasenglieichgewichtes in, Seifen zu gchließen) erlaubt, daß das beste Ergebnis. durch Berechnung,der Konzentration des verwendeten Alkalis in der Weise zu erzielen sei, daß der Wassergehaltt der am Schluß, der Verseifung sichergebenden Seife so sein muß, daß sich - diese Seife in, der meist konzentriertent flüssigen Phase befindet, d. h. in derjenigen, die durch. einzelne Autoren >neat soapet genannt zu werden pflegt.
  • Indem man den Prozeß so leitet, daß nach der Verseifung ein angeschliffener Kern, (neat soap) vorliegt, kann man, tatsächlich, das, Iangsaine Aussallzverfahren, wie es geläufig nach der sogenannten alten, Marseiller Methode zur Anwendung kommt, durch, eine! Durchspülung mit Hilf e elektro-.lytischer Lösungen, ersetzen" deren Konzentration sichder Grenzkonzentration nähert und sie vorteilhafterweise übersteigt; das ist eine Konzentration, unterhalb welcher die elektrolybische Durchspültingslösung die Seife noch aufz-uJös#en vermag. Dieses Verfahren der Seifendlurchspülung findet auf 2eine bereits bekannte* Art statt, indem man, einen stetigen Gegenstromfluß, einer Natriunichlorid,-lösung, später einer Sod-alösung von- entsprechender Konzentration, verwendet, wie eg im weiteren, näher erkl,ärt, werden wird.
  • Der Gegenstand des Erfindungsverfahrens, ist ebenfalls durch eine stetige und selbsttätige Überwachung der Vorgänge beider Verseifung gekennzeichnet. Zu diesem Zwecke wurde e#ini besonderes Verfahren zur ste-tigen, Überwachung %der Abwesen, heit einesteils der nichtvarseifbaren Bestandteile in der Seife, andererseitseine solche der Abwesenheit der Alkalität, der Seife ausgearbeitet, welche sich zum Schluß des Verfahrens ergibt.
  • Die erste Üblarwachungerfolg# durch- stetige Auflösung, einer Seifenprobe in 4 bis 7 Teilen siedenden destillierten Wassers. Die zufällig mögliche Anwesenheit freier Glyceride oder der unverseifbaren Stoffe genügt, uni eine Trübung hervorzurufen, bei deren optischer Feststellung.mittels photoelektrischer Zelle die gesamte Verseifu#ngsapparatur abgestellt wird.
  • Der zweite Teil der Überwachung wird mit Hilfe eines, Indikators duTch.geführt, dessen Farbveränderung ebenfalls ein Abstellender Verseifungsapparatur zur Folge hat, wobei diese Kontrolle, wie die erste, mittels einer Photozel#le gesteuert wird, welche auf die besagte FarbenveräuÜbrung, anspricht. Die durch das erfindungsgemäße Verfahren ervielten, Vorteile sind insbesondere folgende: i. Unveränderlichkeit des Erzeugnisses, :2. Fernhalten von, Oxydationsprodukten, 3. Gewinnung von Glycerin. - Die drei ersten, Vorteile sind! die gleichen, die auch dem klaseischen Verseifungsverfähren, innewohnen.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren bietet indessen noch weitere Vorzüge: i. vollkommen ununterbrochener Arbeitsgang; 2,-. erhöhteArbeitsgeschwindigkeit (die GesamUdauer vom Arbeitsbeginn bis, zum Prägen, der Toilettseife dauert keineswegs mehr als füni Stunden); 3. die Kontrolle des unverseifbaren Anteiles und der Neutralität des Erzeugnisses ist selbsttätig und stetig; 4. sämtliche Arbeitskniffe . sind ausgeschaltet und durch die lückenlose Selbstständigkeit des Arbeitsvorganges ersetzt; 5. der Dampfverbrauch ist. bedeutend herabges)etzt.
  • Schließlich wird der ganze Prozeß ohne Luftzutritt durchgeführt, mit Ausnahme der Schlußtrocknung der erhaltenen Seifenmasse.
  • Um die Wirtschaftlichkeit des erfindungsgemäßen, Verfahrens besser hervorzuheben, ist ein Ausführungsbeispiel des Verf ahrens, das, in keiner Weise den Umf anig -der Erfindung beschränken soll, beschrieben, wobei Bezug auf die Zeichnung genommen wird. Hierin stellt dar: Fig. i -die Gesamtapparatur schematisch, Fig. 2- eine Seitenansicht der Vorrichtung zur Feststellung des unversieifbaren Anteiles und Fig. 3 die Vorderansicht des Gerätes lt. Fig. 2. Die Aufgabe besteht darin, aus Talg und Kokosöl Seife zu bereiten.
  • Der vorher geschmolzene Talg wird in,den Behälter i eingebracht, - wo ihm beispielsweise mit Hilfe einer Dampfschllange weiter Wärme zugeführt werden, kann. Man! hält ihn auf einer Temperatur von 451, die ein wenig oberhalb seines Erstarrungspunktes liegt.
  • In einen zweiten. Behälter 2 wird die Alkalilauge i eingeleitet, deren Konzentration genügen. muß, um nach der Verseifung eine Seife zu ergeben-, die in noch flüssigem Zustand den höchsten Seifengehalt aufweist. Diese Konzentration möge beispielsweise 40 1/o Na OH betragen. 1 Rohrleitungeu 3" 4 fühTen den geschmolfzenen Tal,g und die Allkalilauge einem Verteilungs- und Meßorgan 5 zu. Dieser Verteiler besteht aus zwei volumetrischen Pumpen 6, 7 mit regelbarein Hub. Es-versteht sich, daß die Zuleitung beider Stoffe i durch jede beliebige andere Vorrichtung erfolgen könnte, z. B. durch. Kreiselpumpen mit veränderlicher Geschwindigkeit u-sw.
  • Bett und Akalilauge fließen aus dem Verteiler 5 einer Mischkammer 8 zu bzw. werden dahin, durch die volumetrischen, Kolbenpumpen 6 und 7 in solchen Mengen gedrückt, daß man auf einen l'#kal#ifib,ers#c#hii,ß von, i bis 2 1/o gegenüber der theoretis-ch, erforderlichen Menge kommt. In. dieser Mischkammer 8 erfolgt eine vorerst grobe Durchmischung, wobei eine Flüssigkeit erhalten wird, die ungefähr 715 g Talg auf 26o g Natronlauge zu 39,70/9 dem Gewicht nach enthält, wobei das ganze Gemisch auf einer Temperatur von 45 ' gehalten wird. Ein Rührwerk 9 erteilt dem Gemisch eine genügende Homogenität, ohne jedoch die Verseifungsreaktion einzuleiten, bevor die nachfolgende Homogenisationsarbeit eingesetzt hat.
  • Das erhaltene, ziemlich einheitliche Gemisch wird nachher durch eine Druckpumpe a in das eigentliche Verseifungsgerät gefördert, das aus einem Homogenisator io und aus einer Reaktionskammer i i mit einem Rührwerk und einer Anwärmvorrichtung besteht.
  • Der Homogenisator besteht aus einer Kolloidmühle, die es ermöglicht, Teilchen vom Durchmesser ungefähr eines Mikrons zu erzielen. In dieser Kolloidmlühle erfolgt die ge-wünschte Emulgierung derart, daß sich die Emulsion des Typs Wasser-in-öl bildet. Es sei darauf hingewiesen, daß diese Emulgierung bei niedriger Temperatur (45') erfolgt und daß homogenisiert wird, bevor die Verseifungsreaktion überhaupt einsetzt. Diese Reaktion erfolgt erst in der Kammer i i, nachdem dorthin die überaus feine Emulsion aus der Mündung der Kolloidmühle eingedrungen ist.
  • Das Einleiten dieser Reaktion erfolgt in dieser Kammer durch Berühren der Flüssigkeit mit dem heißen Teil 12 der Wandung. Das Erhitzen der Wandung auf eine Temperatur von ungefähr ioo' geschieht durch indirekte Beheizung mit Dampf, der die Kammer umfließt, ohne daß er in diese eintreten kann.
  • Sobald die Reaktion einmal eingesetzt hat, setzt sie sich ohne äußere Wärmezufuhr fort, da es sich um einen exothermischen Vorgang handelt. Die vorher weißliche Emulsion verwandelt sich in eine durchscheinend homogene Masse, während ihre Temperatur auf ioo' steigt. Die Verseifung ist somit beendet, und die Seife tritt im Zustande klarer Seife (neat soap) aus dem unteren Teil der Kammer ii aus, um den Durchspülgeräten zugeführt zu werden, die das Glycerin abscheiden sollen.
  • Aus der Zeichnung ist ersichtlich, wie die S Ü:-t' p lung der Seife zuerst durch zwei Spülarbeitsvorgänge mit Salzwasser, z. B. mit einem Salzgehalt von i2'/o, erfolgt, wobei die Seife, deren Weg durch voll ausgezogene Pfeile angedeutet ist, im unreinen Zustand auf eine glycerinhaltige Salzlösung trifft. Der Weg der Salzlösung zwischen C und D ist durch punktierte Pfeile dargestellt. jede Spüllungsetappe schließt einen Behälter r, einen Dosiermischer m und einen statischen Abscheider s ein.
  • Die aus dem Abscheider s, austretende Seife ist bereits gereinigt und nahezu vollständig glycerinfrei, bleibt aber stark gesalzen. Der Salzgehalt der Seife, die in Gleichgewicht mit dem Salzwasser steht, hängt vom Salzgehalt der Mutterlauge ab; praktisch hängt dieser Salzgehalt auch von den Bedingungen ab, unter welchen das stetige Abscheiden der Seife und der Lauge stattfindet. Im Verlaufe angestellter Versuche- wurde festgestellt, daß nach zwei Waschungen mit einer 120/eigen Lösung von rohem Seesalz die Talgseife ungefähr ?"51/o. Salz enthielt.
  • Das Salz kann aus der Seife abgeschieden werden, indem man zwei DurchspüJungen mit 12 0/9 Ätz-.natronlösung vornimmt, Hierdurch scheidet man das Salz aus, reichert jedoch die Seife mit Natron derart an, daß die dem Abscheiders, entnommene Seife praktisch zwar salzfrei, jedoch reich an Ätznatron ist.
  • Der Weg der Natronlaugelösung zwischen F und G bis zu dem Natronlaugevorratbehälter ist durch gestrichelte Pfeile angedeutet.
  • Versuche haben ergeben, daß Talgseife, die zweimal mit Salz und zweimal mit i21/oigem Ätznatron durchspült wurde, einen Gehalt an Natriumchlorid von o,i4'/o, jedoch einen solchen von 2181/o an Ätznatron aufwies.
  • Bei dem geschilderten Arbeitsverfahren, das zwar vorzuziehen ist, auf das sich jedoch die Erfindung keinesfalls beschränkt, wurden vier Durchspülungsgänge verwendet, und zwar zwei mit Salzwasser und zwei andere mit Ätznatronlösungen.
  • Die so erhaltene alkalische Seife wird sodann mit einer gewissen Menge von Fett, z. B. von Kokosfett, behandelt, die in einem Behälter b enthalten ist und Cr gt, um im Verlaufe ihrer Verseifung den "enü., größten Teil des in der Seife noch freien Ätznatrons aufzunehmen. Diese zweite Verseifung erfolgt bei iooo schnell in einem Gerät 13, welches dem Gerät ii vollständig entspricht, wobei es ebenfalls eine Kolloidmühle und eine Reaktionskammer enthält. Diese Verseifung kann ebenfalls bei hoher Temperatur erfolgen, ohne daß man ein Gerinnen der Emulsion zu befürchten hat, und zwar infolge des bereits hohen Seifengehaltes dieser Enlulsion. Im Verlaufe der früher erwähnten Versuche wurden 7 Teile Seife mit 2,8 1/o Ätznatrongehalt mit i Teil Koprafett behandelt, wodurch man die All:alität auf nur 0,21/o herabdrücken konnte.
  • Die derart erhaltene Seife wird vollständig oder zum Teil neutralisiert, und zwar durch eine Puffermischung, die im Behälter e aufbewahrt wird, oder mit Hilfe einer freien Fettsäure, die auch in Form einer Emulsion hinzugef#ü,-t werden kann; endlich könnte man auch freies oder dispergiertes Kolophonium oder Kieselsäure bzw. jedes andere neutralisierende Erzeugnis oder Gemisch verwenden, um eine Seife gewünschter Eigenschaften zu erhalten.
  • Bei dein vorerwähnten Beispiel werden 65 Teile Seife, die immer noch 0,2 0/0 Ätznatron enthält, mit i Teil eines Gemisches behandelt, das zur Hälfte aus Laurinsäure, zur Hälfte aus saurem Sulforicinat des Triäthanolamins besteht.
  • Nachdem die Seife aus der Apparatur ausfließt, wird sie einem Homogenisator 14 zugeführt, von wo sie auf Kühlwalzen 15 kommt und normal getrocknet, geschnitten, gepreßt usw. wird bzw. jeder anderen Behandlung unterzogen werden kann, die erforderlich ist, um ein Handelsprodukt daraus zu machen.
  • Die von der Vorrichtung gelieferte Menge wird so geregelt, daß bei B die Seife in einem stetigen Strom in absolut fertigem Zustande ausfließt. Die stetige und selbsttätl'ge Über-Wächung ist eine doppelte: man stellt in der Tat sowohl die Gegenwart von nichtverseiften Fettkörpern als auch die-Jenige von freiem Alkali fest.
  • Man nimmt am Ausfluß der Verseifungskammer i i beispielsweise bei ß die Überwachung des unverseiften Restes vor.
  • Diese Überwachung geschieht x. B. durch Feststellung einer zufälligen Trülbung, die sich in der Lösung zeigen könnte, die ständig aus der zu priifenden Seife derart bereitet wird, daß man je i Teil Seife in 4 Teilen siedenden Wassers auflöst. Die Trübung, die sich in einer solchen Lösung zeigen könnte, wird durch die Anwesenheit von nichtverseiften Glyceri-den oder unverseifbaren Bestandteilen bewirkt. Man hat z, B. in der Tat beobachtet, daß eine solche Lösung einer richtig verseiften Seife vollständig durchsichtig ist, jedoch eine feststellbare Triibung sofort eintritt, wenn die Menge der unverseifbaren Bestandteile bloß o,o5 1/& in der Seife beträgt. Man bedient sich demnach, uni eine solche ständige Überwachung der Verseifung vornehmen zu können, einer stetigen Entnahme eines kleinen Seifenstromes, den man in 4 bis 7 Teilen siedenden destillierten Wassers auflöst. Die Auflösung geschieht, ebenfalls ununterbrochen, in einer mehrfach gebogenen Röhre, damit sie einen möglichst gewundenen Lauf der Seifenlösung bietet, wobei die Rährenlänge derart gewählt ist, daß der Lösung genügend Zeit gegeben wird, um sich bilden zu können (s. Fig.:2). Die Länge der Röhre, die Seifen- und Wassermengen sind in einer solchen Weise bestimmt, daß man eine vollständige Auf- lösung innerhalb beispielsweise i Minute erzielt. Die Lösung fließt darnach in einen zylindrischen Glasbehälter 16, der mit zwei Seitenausintiiiidungen 17, 18 versehen ist, wobei die eine derselben zum Einleiten, die andere für den Ausfluß der Flüssigkeit dient. Dieser Behälter, dessen geriffelie Wände geschwärzt oder mit einem dunklen Stoff verdeckt sind, wird seitlich von einer Lichtquelle S durchleuchtet, während eine elektrische Fotozelle P so nahe wie möglich am Beobachtungsbehälter 16 angebracht ist derart, dag, wenn die Lösung optisch leer ist, keine Lichtstrahlen die Zelle erreichen können, währenddem, sobald sich die geringste Lichtdiffusion im Behälterinhalt infolge einer zufälligen Trübung bemerkbar macht, diese vollständig genügt, um Licht der Zelle. zuzuleiten, was zur Folge hat, daß mittels einer geeigneten Vorrichtung die Kolloidmühlen der Verseifungsgeräte abgestellt werden können.
  • Die selbsttätige Überwachung der Alkalität geschieht bei B am Ende der Vorrichtung, und zwar an den Klählzylindern 15; ein mit alkoholischer Phenolpht,haleinlösung getränkter Pinsel bestreicht eine gewisse Breite des die Walzen bedeckenden Seifenfilms; ein Lichtstrahl fällt auf die, derart beleuchtete'Seifenschicht und wird auf eine Fotozelle reflektiert, vor der sich eine monochromatische Blaublende befindet; diese Fotozelle kann das Ab- stellen der Kolloidn#ühle -bewirken, wenn sich der Seifenstreifen rot färbt, wodurch ein großer Teil des normalerweise auf die Fotozelle auffallendeil Lichtstrahles von der Seife absorbiert wird.
  • Es ist selbstverständlich, daß man das Erfindungsverfahren und dieApparatur zu seiner Durchfährung auf verschiedenste Art ändern, verbessern und vervollständigen könnte, ohne daß man deshalb die Grenzen des Erfindungsumfanges verlassen würde. Man könnte z. B. ein Gemisch der Fettstoffe direkt verseifen und die Spülung mittels einer Lauge beenden, deren Konzentration derart bestimmt wäre, daß man im Endprodukt viel weniger Alkali zu neutralisieren hätte.
  • Man kann desgleichen die Spülung mit Salzwasser (deren Zweck es ist, auf wirtschaftliche Art das Glycerin wiederzuerlangen) weglassen und die alkalischen Slihlungen direkt vornehmen. Man -könnte auch die einzelnen Spülungen in anderer Reilhenf olge vörnehmen und allerhand Gerätschaften zu deren Durchführung in Anwendung bringen. Die Konzentrationen der Salzlösungen und Laugen, die für diese Spülungen bestimmt sind, können in weiten Grenzen variieren, und zwar kann man, ausgehend von einer Konzentration, die etwas unterhalb der im Vorhergesagten näher bestimmten Grenzkonzentration liegt, was jedoch zu Seifenverlusten Ehren müßte, bis zu solchen Konzentrationen kommen, bei welchen die Seife, im Gleichgewicht mit den elektrolytischen Lösungen, ihr Wasser zumindest teilweise verlieren müßte, wobei sich geronnene Kerne zu bilden anfangen. Im großen und ganzen sind die Konzentrationen elektrolytischer Lösungen, die man zur Durchf ührung der vorliegenden Erfindung verwenden könnte, dieje:nigen, die im Gleichgewicht mit derjenigen Seife sind, die sich im Zustand der konzentriertesten" noch zur flüssigen Phase gehörigen Lösung der klaren Seife befindet.
  • Die Überwachung des unverseifbaren Anteiles kann auch derart geschehen, daß man eine Fotozelle verwendet, die auf die durch eine zufällige Trübung hervorgerufene Lichtabsorption eines Lichtstrahles anspricht, derdurch ein mit Seif enlösung angefülltes Rohr durchgeführt wird, wobei die Lösung in der früher beschriebenen Weise vorbereitet wird.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verf ahren zur kontinuierlichen Herstellung von Seife, dadurch gekennzeichnet, daß man eine bei einer die Schnielztemperatur des Fettstoffes leicht übersteigenden Temperatur hergestellte Emulsion des Typs Wasser-in-Öl bildet, bestehend aus Fettstoffen und einer ungefähr Bise auf 3o bis 400/0 Ätznatron konzentrierten Alkalilauge, in der die Natronmenge die zur vollständigen Verseifung der besagten Fettstoffe erforderliche Menge ein wenig übersteigt; daß ,man die Emulsion darauf homogenisiert, so daß kleine Teilchen von der Größenordnung eines Mikrons gebildet werden und dieselbe Emulsion dann in einen Verseifungsraum befördert, an dessen Zuflußöffnung die Verseifung durch einleitendes Anwärmen der Emulsion auf ungefähr iooo eingeleitet wird, worauf die erhaltene, am Ausfluß des Verseifungsraumes entnommene Seife im Zustande klarer Seife bei einer Temperatur von ungefähr ioo0 mit einer elektrolytischen Lösung durcligespült wird, deren Konzentration ungefähr der kritischen entspricht, unterhalb welcher die Seife aufgelöst werden könnte, wodurch das Glycerin rasch von der Seife abgesondert wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch il dadurch gekennzeichnet, daß die für die Reaktion zur Verfügung stehende Natronmenge diejenige, die zur vollständigen Verseifung der besagten Fettstoffe erforderlich ist, um etwa i bis 2% übersteigt, wobei die Emulsion bei einer Temperatur gebildet wird, die ein wenig über dem Schmelzpunkt der verwendeten Fettstoffe liegt, und die Durchspülung der aus dem Verseifungsraum abfließenden Seife in zwei Stufen im Gegenstromverfahren derart erfolgt, daß in der ersten eine Salzlösung, in der zweiten eine Ätznatronlauge verwendet wird, wobei die Konzentrationen der beiden Flüssigkeiten ungefähr der kritischen Konzentration entsprechen, unterhalb welcher diese die Seife noch auflösen können. 3. Verfahren nach Anspruch i bzw.:2 unter Benutzung von ungefähr 40'/Giger Natronlauge, deren Menge ein wenig diejenige übersteigt, welche zur vollständigen Verseifung der verwendeten Fettstoffmenge genügt, wobei die beiden bei einer niedrigen Temperatur emulgiert und sodann homogenisiert werden, während die Verseifung durch eine einleitende Erwärmung der erhaltenen Emulsion herbeigeführt wird und die sodann erhaltene Seife im Zustand klarer Seife stetig bei Temperaturen von ungefähr 1000 mit einer elektrolytischen Lösung von einer der kritischen nahen Konzentration durchspült wird, daß schließlich das freie, in der 'Seife enthaltene Alkali mit einem Neutralisierungsmittel neutralisiert wird. 4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß in die erhaltene und mit einem Elektrolyt von geeigneter Konzentration durchgespülte Seife ein Fettstoff zwecks Verseifung durch das frei bleibende Alkali und schließlich ein Neutralisierungsmittel, insbesondere eine Puffermischung, eine Fettsäure, Harz und Kieselsäure hinzugefügt werden. 5. Verfahren nach den Ansprüchen i bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die erhaltene Seife einer stetigen überwachung unterzogen wird derart, daß einesteils Seifenproben in destilliertem Wasser aufgelöst und auf die eingetretene Trübung zwecks Feststellung der Vollständigkeit der Verseifung der verwendeten Fettstoffe untersucht werden, andererseits solche Seifenproben auf ihre Alkalität durch einen chemischen Indikator geprüft werden, der in stetige Berührung mit dem Erzeugnis gebracht wird. 6. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch ge- kennzeichnet, daß man die in Berührung mit dem chemischen Indikator gebrachte Seifenmenge beleuchtet und die von der Seife reflektierte Strahlung dazu verwendet, um die Apparatur abzustellen, wenn diese Strahlung sich verändert. 7. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man die unverseiften Fettstoffe stetig überwacht, indem man eine Lösung von Seifenproben in destilliertem siedendem Wasser bildet, dieselbe durchstrahlt und eine von der Lösung ausgehende Strahlung zur Beeinflussung eines Gerätes verwendet, um den Seifenherstellungsprozeß abzustellen, sobald die Lösung trüb wird. 8. Vorrichtung zur Seifenherstellung nach den Ansprüchen i bis 7, gekennzeichnet durch Heizvorrichtungen für die alkalische Lauge und für die verwendeten Pettstoffe, einen Meßverteiler (5) fÜr die besagten Stoffe, einenMischer(8) mit kührwerk (9), in den die abgemessenen Mengen von Fettstoff und Lauge geleitet und dortselbst emulgiert werden, einen ersten Schnellaufhomogenisator (io), in dem die besagte Emulsion in feine Partikelchen zerstäubt wird, einer mit einem Rührwerk und eine Vorrichtung (12) zum Beheizen eines Teiles der Wände des besagten Raumes zwecks Einleitung der Verseifun.- versehenen Verseifungskammer (i i), in der die Reaktion stattfindet, aus einer mehrstufigen Durchspülvorrichtung (r0-'r3, MO-M3' SO-S2) mit Heizvorrichtung, durch welche die Spülflüssigkeit auf ungefähr ioo0 geheizt wird, Mittel zur Förderung einer Salzlösung in die .erste Spiilstufe und solche zur Förderung der Alkalilauge in die folgenden Stufen derselben, einen zweiten Homogenisator, einen zweiten Reaktionsraum (13) sowie einen dritten Homogenisator (14), in dem die gewonnene Seife mit einem Neutralisierungsmittel vermischt wird und eine Kühlvorrichtung (15) für die Seife. g. Vorrichtung nach Anspruch 8, gekennzeichnet durch Vorrichtungen, die eine stetige Entnahme von Seifenproben und deren Auflösung in siedendem destilliertem Wasser gestatten. Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 677 957, 577 886.
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