DE865901C - Verfahren zur Herstellung von monomeren und polymeren Vinylaminen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von monomeren und polymeren Vinylaminen

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DE865901C
DE865901C DEK1642D DEK0001642D DE865901C DE 865901 C DE865901 C DE 865901C DE K1642 D DEK1642 D DE K1642D DE K0001642 D DEK0001642 D DE K0001642D DE 865901 C DE865901 C DE 865901C
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DE
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carbon dioxide
monomeric
polymerization
heating
alkylenimines
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Expired
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DEK1642D
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English (en)
Inventor
Walter Dr Krabbe
Artur Dr-Ing Seher
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IRMGARD KRABBE
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IRMGARD KRABBE
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08FMACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
    • C08F26/00Homopolymers and copolymers of compounds having one or more unsaturated aliphatic radicals, each having only one carbon-to-carbon double bond, and at least one being terminated by a single or double bond to nitrogen or by a heterocyclic ring containing nitrogen
    • C08F26/02Homopolymers and copolymers of compounds having one or more unsaturated aliphatic radicals, each having only one carbon-to-carbon double bond, and at least one being terminated by a single or double bond to nitrogen or by a heterocyclic ring containing nitrogen by a single or double bond to nitrogen

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  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von monomeren und polymeren Vinylaminen Es ist bekannt, Polymerisationsprodukte aus Alkyleniminen in der Weise herzustellen, daB Körper von der Art des Äthylenzmins oder seiner Homologen oder sonstige Substitutionsprodukte unter dem Einfluß geeigneter saurer Katalysatoren, gegebenenfalls in Gegenwart von Lösungsmitteln, bei gewöhnlicher oder erhöhter Temperatur polymerisiert werden. Dabei sollen die Katalysatoren nur in kleinen Mengen zugegen sein. Dieses bekannte Verfahren weist verschiedene Nachteile auf. Vor allem braucht die Reaktion sehr lange Zeit, z. ß. 12 Stunden und darüber. Sie ist ferner schwer zu lenken und liefert Endprodukte, welche die als Katalysatoren benutzten Substanzen in veränderter oder unveränderter Form als Verunreinigung enthalten. Im übrigen ist die chemische Konstitution der Produkte weitgehend unbekannt.
  • Diese Übelstände werden durch die Erfindung überwunden. Nach der Erfindung werden zunächst die Alkylenimine mit Kohlendioxyd umgesetzt, wobei anscheinend in erster Linie die entsprechenden Vinylcarbaminsäuren oder gegebenenfalls deren Derivate wie Salze und bzw. oder Ester entstehen. Die Reaktionsprodukte werden dann der Selbstpolymerisation, gegebenenfalls unter gelinder zusätzlicher Erwärmung oder Kühlung, überlassen. Vorzugsweise soll dabei die Einwirkung des Kohlendioxyds auf die Alkylenimine bei Temperaturen unterhalb der Zersetzungstemperatur der entstehenden Säuren oder Salze vorgenommen werden. Am besten wird die Einwirkung des Kohlendioxyds bis zur quantitativen Bildung der zugehörigen Säure oder des entsprechenden Salzes durchgeführt. Durch Erwärmung der Säure oder des Salzes bis auf die Zersetzungstemperatur erhält man unter Kohlendioxydabspaltung das entsprechende Vinylamin, dessen Selbstpolymerisation gegebenenfalls durch Kühlung und bzw. oder Verdünnung mit Lösungsmitteln so weitgehend geregelt werden kann, daß man Lösungen erhält, die alle Polymerisationsstufen zwischen dem monomeren Vinylamin und hochpolymerem Vinylamin enthalten. Die entstandenen Polymerisationsprodukte können noch einer Nachpolymerisation durch Erwärmung gegebenenfalls im Vakuum unterworfen werden.
  • Das neue Verfahren unterscheidet sich, wie offensichtlich, in mehrfacher Hinsicht grundsätzlich von den bekannten Verfahren. Das bekannte Verfahren stellt eine Polymerisation in saurer Phase dar, wobei eine geringe Menge von Säure als Katalysator anwesend sein muß. Kohlendioxyd in geringer Menge wirkt nicht katalytisch. Schon allein aus diesem Grunde sind die beiderseitigen Verfahren völlig voneinander verschieden. Vielmehr scheint die Reaktion gemäß der Erfindung unter Verwendung von Kohlendioxyd als Reaktionsteilnehmer in drei exakt zu verfolgenden Stufen zu verlaufen. Die erste Stufe besteht in der Aufnahme- der stöchiometrischen Menge Kohlendioxyd unter quantitativer Bildung des vinylcarbaminsauren Salzes gemäß folgender Gleichung: Das nach Gleichung (I) entstandene Salz spaltet dann bei überschreitung der Zersetzungstemperatur Kohlendioxyd ab unter Bildung des monomeren Vinylamins Das nach Gleichung (II) entstandene monomere Vinylamin läßt sich mit chemischen und physikalischen Methoden einwandfrei nachweisen.
  • Die dritte Stufe besteht dann schließlich darin, daß das nur unter vorsichtigen Bedingungen stabile _monomere Vinylamin unter entsprechenden Voraussetzungen sich zu Polyvinylamin polymerisieren läßt. Die Kohlendioxydabspaltung gemäß Gleichung "(II) wird durch verminderten Druck beschleunigt und durch vergrößerten Druck verzögert. Die aus den Vinylcarbaininsäüren herstellbaren Produkte, wie Ester und Salze, polymerisieren gegebenenfalls ohne Kohlendioxydabspaltung, und zwar auch in alkalischer Lösung, wie z. B. das Ammoniumsalz. Gegenüber den hier in drei exakt erfaßbaren Stufen verlaufenden Reaktionen liefert das bekannte Verfahren in einer katalytischen Reaktion in saurer Phase Polyäthylenimine. Demnach sind der Reaktionsverlauf und die erhaltenen Endprodukte in beiden Fällen grundsätzlich verschieden.
  • Als Ausgangsstoffe für das neue Verfahren können dienen: Äthylenimin sowie seine Substitutionsprodukte, soweit die Produkte genügend basisch sind, um mit Kohlendioxyd zur Reaktion gebracht werden zu können, z. B. C-Methyläthylenimin, asym. C-Dimethyläthylenimin, Phenyläthylenimin.
  • Die Einwirkung des Kohlendioxyds kann bei Temperaturen von - 70° bis -I- 6o° stattfinden. Am besten bewährt sich eine Temperatur von-a5° bis +:25'. Die Einwirkung selbst kann durch Einleiten von gasförmigem Kohlendioxyd oder Zusetzen von festem Kohlendioxyd zu den Äthyleniminen oder durch oberflächliche Einwirkung einer Kohlendioxydatmosphäre bei gleichzeitigem Rühren erfolgen.
  • Die während der Reaktion jeweils entstehende Säure und bzw. oder ihre Derivate scheiden sich in kristallinischer Form aus. Die Reaktion ist quantitativ verlaufen, wenn das Reaktionsgefäß mit einer festen Kristallmasse gefüllt ist. Zwecks Durchführung der eigentlichen Polymerisation wird die gebildete Säure oder ihr Derivat dann auf ihren Zersetzungspunkt angewärmt, das sind etwa Temperaturen von - ro° bis -f- 6ö°', und sich dann in der Regel selbst überlassen. Die Polymerisation geht unter starker Selbsterwärmung vor sich, und es entstehen Körper, die je nach Lenkung der Polymerisation viskose Flüssigkeiten oder wachsartige Massen oder feste glasartige Produkte darstellen. Die Produkte sind in jedem Fall völlig klar und farblos.
  • Zur Polymerisation lassen sich verwenden: die Vinylcarbaminsäuren selbst oder ihre Derivate, z. B. Salze, Ester oder N-Acylverbindungen.
  • Weiterhin können die bereits gebildeten Polyvinylamine zur Vergrößerung des Moleküls und zur Verminderung der Wasserlöslichkeit mit Carbonylverbindungen oder Acylverbindungen umgesetzt werden. Es treten,dabei normale Reaktionen an der primären Aminogruppe ein. Man kann Verbindungen mit einer oder mehreren reaktionsfähigen Gruppen zur Reaktion bringen, ä. B. Phenylisocyanat, Aldehyde, Ketone, Acetessigester, Essigsäureanhydrid, Acetylchlorid, Phosgen, Oxalylchlorid, Malonylchlorid. Es werden dabei quellfähige oder wasserunlösliche Produkte erhalten.
  • Ferner ist Mischpolymerisation möglich, z. B. mit Isopren.
  • Die Produkte aus Polyvinylaminen oder die durch weiteren Umsatz von Polyvinylaminen mit geeigneten Stoffen erhaltenen Polymerisationsverbindungen zeigen mechanische Eigenschaften von hochviskosen Flüssigkeiten bis zu harten, nicht klebrigen oder körnigen Produkten.
  • Die erhaltenen Pordukte können infolge ihrer verschiedenen Molekülgröße und Zusammensetzung in vielfältiger Weise verwendet werden, z. B. als Klebmittel für Kunstleder, zur Animalisierung von Kunstfasern, zur Herstellung von Lacken sowie glasartigen Massen. Ausführungsbeispiele i. Vinylcarbaminsaures Äthylenimin: ioo Teile Äthylenimin werden auf -251' abgekühlt und Kohlendioxyd eingeleitet, bis 52 Teile aufgenommen sind. Dabei erstarrt die Masse kristallinisch unter quantitativer Bildung von vinylcarbaminsaurem Äthylenimin.
  • 2 #lonomeres Vinylamin: 152 Teile kristallisiertes und auf -25° gekühltes vinylcarbaminsaures Äthylenimin werden rasch mit 30o Teilen Wasser übergossen. Unter Kohlendioxydentwicklung tritt Lösung ein. Nach einigen Minuten erwärmt sich die Lösung. Wenn der Brechungsindex auf 4390 gestiegen ist, werden nochmals 30o Teile Wasser hinzugefügt. Auf diese Weise erhält man eine etwa ioo/oige Lösung von monomerem Vinylamin, die einige Zeit haltbar ist. (Zur Gehaltsbestimmung eignet sich die Bestimmung der Aminogruppen nach van Slyke.) 3. Vinylcarbaminsaures Ammonium: i52 Teile v iitylcarbaminsaures Äthylenimin, nach Beispiel i erhalten, werden mit i60 Teilen auf -25° abgekühlter, methylalkoholischer Ammoniaklösung (etwa 25 %) versetzt. Es bildet sich nach vorübergehender Lösung ein Niederschlag von vinylcarbaminsaurem Ammonium. Durch Behandlung im Vakuum und bzw. oder Erwärmung läßt sich das Produkt polymerisieren.
  • d.. Polymeres Vinylamin: a) Die Lösung nach 2 im Vakuum bei -f- 3ö° eingedampft liefert Polyvinylamin; b) durch Erwärmen von gemäß Beispiel 3 erhaltenem vinylcarbaminsaurem Ammonium auf über 70°, wobei Ammoniumcarbonat abgespalten wird und Polyvinylamin zurückbleibt.
  • 5. Vinylcarbaminsäuremethylester: ioo Teile Äthylenimin werden nach Beispiel i in das vinylcarbaminsaure Äthylenimin übergeführt. Dieses Salz wird bei guter Kühlung auf - 5& mit 5ooo Teilen gekühlten Äthers übergossen und gasförmiges Diazomethan eingeleitet (etwas mehr als die berechnete Menge). Darauf wird die Mischung langsam auf Zimmertemperatur gebracht, von polymerisierten Anteilen abfiltriert und das Filtrat im Vakuum eingedampft. Es hinterbleibt der fast reine 13ster in guter Ausbeute.
  • 0. Älischpolymerisat von Vinylamin und Äthyleniiniri: ioo Teile Äthylenimin werden nach Beispiel i mit Kohlendioxyd umgesetzt. Das kristallisierte v inylcarbaniinsaure Äthylenimin wird bis zur beginnenden Kohlendioxydabspaltung erwärmt. Bei o@ tritt Schmelzen ein. Die Flüssigkeit erwärmt sich ohne Anwendung von Kühlung auf 15o° und hinterläßt beim Abkühlen auf Zimmertemperatur eine viskose Flüssigkeit. Es ist jedoch die Anwendung einer Kühlung zu empfehlen, um Substanzverluste und Verfärbungen durch diese hohe Temperatur zu verhindern.
  • Das Polymerisat bildet Ketten mit abwechselnd einer primären und tertiären Aminogruppe.
  • 7. Kondensationsprodukt aus Polymerisat nach Beispiel 6 und Acetessigester: ioo Teile Polymerisat nach Beispiel 6 werden mit 30o Teilen Acetessigester bis zur Lösung erhitzt. Nach dem Abkühlen wird mit iooo Teilen Essigester verdünnt, worauf 2o bis 6o Teile Crotonaldehyd hinzugefügt werden. Das resultierende Reaktionsgemisch als solches dient als Klebstoff.

Claims (7)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von monoineren und polymeren Vinylaminen aus Alkyleniminen, dadurch gekennzeichnet, daß Alkylenimine mit Kohlendioxyd umgesetzt und die erhaltenen N-Vinylcarbaminsäuren oder die daraus gewonnenen Derivate unter Kohlendioxydabspaltung, gegebenenfalls unter Verdünnung oder gelinder Erwärmung, in die monomeren oder polymeren Vinylamine übergeführt werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Einwirkung von Kohlendioxyd auf die Alkylenimine bei Temperaturen unterhalb der Zersetzungstemperatur der entsprechenden Säure vorgenommen wird.
  3. 3. Verfahren nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß die Einwirkung des Kohlendioxyds bis zur quantitativen Bildung der zugehörigen Säure durchgeführt wird. q..
  4. Verfahren nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß die Selbstpolymerisation der Säuren oder Salze durch Erwärmen auf ihren Zersetzungspunkt eingeleitet und dann gegebenenfalls durch Kühlen und bzw. oder Verdünnung mit Lösungsmitteln geregelt wird.
  5. 5. Verfahren nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß dieDerivate der Vinylcarbaminsäuren, wie z. B. Ester, Salze oder N-Acylverbindungen durch gelinde Erwärmung einer Polymerisation unterworfen werden.
  6. 6. Verfahren nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß die Polymerisate einer Vakuum- oder Druckbehandlung, gegebenenfalls unter Erwärmung, unterworfen werden.
  7. 7. Verfahren nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß die erhaltenen Polymerisate einer nachträglichen Umsetzung mit einer oder mehreren solcher Verbindungen, wie z. B. Carbonyl- und Acylverbindungen, unterworfen werden, die in der Lage sind, mit den vorhandenen Aminogruppen zu reagieren.
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