DE939863C - Hochtemperatur-Waermeuebertragungsmittel - Google Patents

Hochtemperatur-Waermeuebertragungsmittel

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DE939863C
DE939863C DEP7042A DEP0007042A DE939863C DE 939863 C DE939863 C DE 939863C DE P7042 A DEP7042 A DE P7042A DE P0007042 A DEP0007042 A DE P0007042A DE 939863 C DE939863 C DE 939863C
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mixture
diphenyl
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phenol
mixtures
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DEP7042A
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English (en)
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Ettore Da Fano
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J B PIERCE FOUNDATION
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J B PIERCE FOUNDATION
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09KMATERIALS FOR MISCELLANEOUS APPLICATIONS, NOT PROVIDED FOR ELSEWHERE
    • C09K5/00Heat-transfer, heat-exchange or heat-storage materials, e.g. refrigerants; Materials for the production of heat or cold by chemical reactions other than by combustion
    • C09K5/08Materials not undergoing a change of physical state when used
    • C09K5/10Liquid materials

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
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  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
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  • Organic Chemistry (AREA)
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Description

  • Hochtemperatur-Wärmeübertragungsmittel Die Erfindung betrifft ein Hochtemperatur-Wärmeübertragungsmittel.
  • Auf Grund ihrer verhältnismäßig hohen Siedepunkte wurden als Wärmeübertragungsmittel bereits Tetraphenyl- und Tetrakresylorthosilicate vorgeschlagen. Auch Mischungen, die Tetrakresylorthosilicate und Tetraphenylorthosilicate enthalten, wurden bereits für diesen Zweck empfohlen und verwendet.
  • Reines Tetrakresylorthosilicat oder dessen Mischungen mit Tetraphenylorthosilicat besitzen keine befriedigende Beständigkeit bei hohen Temperaturen. Wenn sie Temperaturen in der Größenordnung von etwa 37i° C während einer normal langen Betriebsdauer, selbst in einem geschlossenen System, aus dem weder Flüssigkeit noch Dampf entweichen und in das weder Luft, Feuchtigkeit noch Verunreinigungen hineingelangen können, ausgesetzt werden, so werden beträchtliche Mengen an Zersetzungsprodukten gebildet. Diese enthalten freies Phenol, freies Kresol, polymerisierte Silicate, Benzol, Toluol Xylole, tief- . siedende aliphatische Kohlenwasserstoffe, kristalline anthracenartige Kohlenwasserstoffe und feste Harzpolymerisate. Reines Tetraphenylorthosilicat zeigt eine derartig ausgesprochene Neigung zur Zersetzung bei erhöhten Temperaturen nicht. Seine Verwendung ist jedoch begrenzt durch seinen hohen Schmelzpunkt (5o° C), bei welcher Temperatur es zu einem kristallinen, festen Körper wird, und durch seinen verhältnismäßig tiefen Siedepunkt, der bei 4o8° C liegt. Ein derart tiefer Siedepunkt gewährleistet nicht einen aus- , reichend sicheren Grenzbereich für eine Verwendung bei Temperaturen über etwa 3r5° C, und ein so hoher Schmelzpunkt ist insbesondere in einem Flüssigkeitssystem, das oft auf Zimmertemperatur herabgesetzt wird, unerwünscht.
  • Um den Siedepunkt zu erhöhen und den Schmelzpunkt herabzusetzen, wurde bereits vorgeschlagen, dem Tetraphenylsilicat Tetrakresylsilicat zuzusetzen. In der Literatur ist eine Mischung, die 2o0/,) Tetrakresylsilicat enthält, angegeben, aber die praktischen Erfahrungen haben gezeigt, daß ein derartiger Zusatz den Schmelzpunkt nicht ausreichend herabsetzt und daß alle bekannten handelsüblichen Mischungen annähernd 400/, Tetrakresylsilicat enthalten. Diese Gemische haben einen ausreichend tiefen Schmelzpunkt, jedoch wirft die Gegenwart von Tetrakresylsilicat, wie bereits aufgeführt, die Frage der Zersetzung auf. Mischungen, die Tetrakresylsilicat in den oben angegebenen Mengen enthalten, sind wegen ihrer Zersetzung bei erhöhten Temperaturen, insbesondere in dem Bereich von 315 bis 370° C, nicht befriedigend.
  • Es besteht daher ein Bedürfnis nach einem Wärmeübertragungsmittel, das bei tiefen Temperaturen eine Flüssigkeit von geeigneter Viskosität ist und das ferner bei Temperaturen von etwa 37o° C ohne Gefahr einer Zersetzung verwendet werden kann. Es ist Zweck der vorliegenden Erfindung, diesem Bedürfnis entgegenzukommen.
  • Das Hochtemperatur-Wärmeübertragungsmittel gemäß der Erfindung besteht nun aus im wesentlichen einem Gemisch aus Phenylorthosilicat, Diphenylorthosilicat und gemischten Phenyldiphenylorthosilicaten mit derartigen' Anteilen innerhalb des Bereiches von 0,4 bis 3,6 Diphenylresten und 3,6 bis 0,4 Phenylresten auf jedes Silicatradikal. Derartige Gemische sind außergewöhnlich beständig und haben Siedepunkte bis zu etwa 5z0° C und von mindestens 44o° C :sowie sehr niedrige Gefrierpunkte und ausreichende Viskosität bei niedrigen und hohen Temperaturen.
  • Vorzugsweise kann bei dem Wärmeübertragungsmittel gemäß der Erfindung als Diphenylrest das o-Diphenyl verwendet werden.
  • Diese Mischungen enthalten als Hauptbestandteile ein Gemisch aus Diphenyl-, Phenyl- und gemischten Diphenyl-Phenylorthosilicaten der folgenden allgemeinen, empirischen Formel: (CI1H90)x (C6H50)4-xsl, in der x eine Zahl zwischen 0,4 bis etwa 3,6 ist. Wenn x wesentlich geringer ist als etwa '0,4, so kristallisiert das Material teilweise bei Zimmertemperatur. Die obere Grenze von 3,6 ist durch praktische Erwägungen vorgeschrieben, da mittels bekannter Verfahren ein Material mit einem höheren Anteil an Diphenyl- !, Radikal nicht rasch herstellbar ist.
  • Wenn ein Gemisch, das Diphenyl- und Phenylorthosilicate innerhalb der oben angegebenen Grenzen enthält, einige Stunden lang bei erhöhten Temperaturen' innerhalb des Bereiches von 205 bis 26o° C oder in Gegenwart eines Katalysators bei einer tieferen Temperatur erhitzt wird, so bildet sich ein Gleichgewicht zwischen den fünf möglichen Orthosilicaten aus: Das Gleichgewichtsgemisch, das dabei erhalten wird, enthält je nach dem Verhältnis von Diphenylzu Phenylradikalen in dem Ausgangsgemisch innerhalb der vorher angegebenen Grenzen variierende Anteile der oben angegebenen Bestandteile. Gleichgewichtsgennische jedes gewünschten Verhältnisses an Bestandteilen können daher auf Grund des Verhältnisses der beiden ursprünglichen Reaktionsteilnehmer zueinander hergestellt werden.
  • Dieses Gleichgewicht wird unabhängig von den Verfahren und den Ausgangsmaterialien zur Herstellung des Gemisches erreicht. Wenn beispielsweise -das Gemisch gemäß der Erfindung hergestellt wird aus Tetradiphenylorthosilicat und Tetraphenylorthosilicat, so wird das Gleichgewicht durch Disproportionierung eingestellt. Das Gemisch kann jedoch auch durch Umsetzung von Siliciumtetrachlorid mit Phenol und Phenylphenol hergestellt werden. - In diesem Falle wird das Gleichgewicht von selbst im Verlauf der Synthese erreicht. Gleichfalls wird das Gleichgewicht erreicht, wenn Tetraphenylorthosilicat mit einer berechneten Menge Phenylphenol umgesetzt wird, um eine äquimolekulare Menge Phenol zu ersetzen oder umgekehrt.
  • Der Ausdruck Gleichgewichtsgemisch wird also hier verwendet, um das Gemisch aus den fünf Bestandteilen, das bei jedem der oben angegebenen *Verfahren erhalten wird und in einem bestimmten Verhältnis Diphenyl- und Phenylradikale innerhalb der angegebenen Grenzen enthält, zu bezeichnen.
  • Im allgemeinen sind der Siedepunkt und die Viskosität bei niederen Temperaturen umso höher, je höher der Anteil an Diphenylradikalen ist. Daher wird das Verhältnis der Gesamtzahl der Diphenylradikale (in Gramm Radikalgewicht) zu der Gesamtzahl der Phenylradikale (in -Gramm Radikalgewicht) bei der Mischung der Orthosilicate des Gemisches innerhalb des vorher angegebenen Bereiches so gewählt, daß das Gemisch den gewünschten Siedepunkt und niedrige Viskosität in Abhängigkeit von besonderen Erfordernissen hat. Auf Grund der üblichen Erfordernisse wird ein Gemisch bevorzugt, in dem auf molekularer Basis die Menge an Diphenylradikal nicht größer ist als die an Phenylradikal.
  • Die folgenden Anteile an Gesamtdiphenyl- und Gesamtphenylradikalen in einem Gemisch der Orthosilicate fallen unter die Erfordernisse gemäß der Erfindung, und es wurde gefunden, daß derartige Gemische die gewünschten Schmelzpunkte, Viskositäten und Siedepunkte sowie die gewünschte Beständigkeit bei erhöhten Temperaturen haben:
    Die Siedepunkte, Flammpunkte, Brennpunkte und Viskositäten der oben angegebenen typischen Gemische sind in den folgenden Tabellen angegeben, in denen diese Gemische mit dem bekannten Tetraphenylsilicat verglichen werden:
    Nr. Siedepunkt Anfänglicher °C Flammpunkt OG Brennpunkt °C
    (76o mm)
    Tetraphenyl-
    orthosilicat 4o8 245 282
    (I) 465 263 304
    (2) 492 277 321
    (3) 5I5 296 346
    (4) 5I2 302 327
    (5) 527 327 . 388
    (6) 530 333 393
    (7) 53I 354 42I
    Tetraphenylorthosihcat ist eine reine Verbindung und hat daher einen scharfen Gefrierpunkt von 50° C und keinen Trübungspunkt, der eine beginnende Kristallisation anzeigt, wie es bei einer Reihe anderer Silicate der Fall ist.
  • Die Gemische 1 bis 7 werden bei Abkühlung in zunehmendem Maße viskos, jedoch wurden weder eine Trübung noch ein Gefrieren beobachtet, was eine Kristallisation oberhalb desjenigen Temperaturbereiches anzeigen würde, dem diese Stoffe normalerweise ausgesetzt werden.
    Viskosität in Centistokes*)
    Nr. -6 ,6°C 0 ° C lo° C 25 0 C 38 0 C
    54,50 C
    710 C 850 C
    (I) 6997 1667 3I43 93,5 42,9 I919 11,28 7,76
    (2) - - 1300 220 75 33 16,9 11,1
    (3) - - 992-5 933 2405 72.0 3I,4 I8,7
    (4) - - - 158o 330 89 37,5 2I,9
    (5) - - - I9 9oo 1948 2947 88,5 43,2
    (6) - - - 30000 - 400 loo 51
    (7) - - - - - 1887 3I37 I15,7
    *) Wenn kein Wert angegeben ist, wurde keine Messung durchgeführt, oder die Viskosität war zu hoch, um mit den
    üblichen Methoden gemessen zu werden.
    Gemisch gemäß dem Stand der Technik geprüft. Dieses letztere Gemisch enthielt das Gleichgewichtsgemisch von 6o °/a Tetraphenylorthosilicat und 40 °/o Tetrakresylorthosilicat. Dieses Gemisch wurde loo Tage lang unter Rückfluß bei einer Temperatur von etwa 37o° C erhitzt. Eine.Zersetzüng trat sofort ein und nahm weiter zu. Nach Erhitzen während loo Tagen wurde das Gemisch analysiert; und es wurde gefunden, daß darin 2o °% flüchtige Bestandteile, die Aus den Tabellen ist ersichtlich, daß Gemische mit unterschiedlichen Siedepunkten, Flammpunkten, Brennpunkten und Viskositäten durch Einstellung des Verhältnisses von Diphenyl- und Phenylradikalen innerhalb des angegebenen allgemeinen Bereichs hergestellt werden können.
  • Um die relative Hitzebeständigkeit zu bestimmen, wurde ein gemäß dem Verfahren nach der Erfindung hergestelltes Gemisch neben einem handelsüblichen unter 370° C siedeten, enthalten waren. Unter diesen Bestandteilen wurden Phenol, Kresole und brennbare Kohienwasserstoffe, wie Benzol, Toluol und Xylol, gefunden. Das erhitzte Gemisch enthielt ferner 4.o °/o eines festen, in dem flüssigen Silicat löslichen Polymerisats. Die Gegenwart des festen Polymerisats wurde durch Abdestillieren -des Tetraarylsilicats von dem nicht destillierbaren Polymerisat festgestellt und ferner durch Beobachtung der festgestellten Zunahme der Viskosität des Materials nach dem Abdestillieren der flüchtigen Bestandteile im Vergleich zur Viskosität des Ausgangsmaterials. Das Material hatte eine viskose, sirupöse Konsistenz und war fast schwarz gefärbt.
  • Zur Gegenüberstellung wurde ein Gemisch gemäß dem Verfahren nach der Erfindung hergestellt, das ein Gleichgewichtsgemisch aus einem molekularen Teil Tetradiphenylorthosilicat und drei molekularen Teilen Tetraphenylorthosilicat enthielt (Beispiel ?, in den obigen Tabellen). Dieses Gemisch würde dem gleichen Versuch unterworfen, d. h. roo Tage lang unter Rückfluß auf etwa 37o° C erhitzt. Das Gemisch zeigte lediglich 3 °/ö flüchtige Bestandteile, die unter 37o° C siedeten, und ein großer Teil dieser Bestandteile war auf die Gegenwart von Verunreinigungen auf Grund des technischen Reinheitsgrades des bei der Herstellung des Gemisches verwendeten Phenylphenols zurückzuführen. Die Zersetzung fand frühzeitig in der Erhitzungsperiode statt, wodurch angezeigt wurde, daß jede Tendenz zur Zersetzung abklingt, sobald sich die Verunreinigungen zersetzen. Ein Pälymerisat wurde nicht gebildet, was durch die Tatsache gezeigt wurde, daß keine Zunahme der Viskosität sowie keine andere Änderung der physikalischen Eigenschaften stattfand und die Flüssigkeit vor und nach dem Versuch hell gefärbt war.
  • Um die Hitzebeständigkeit eines Gemisches aus 8o % Tetraphenylorthosilicat und 2o °/o Tetrakresylorthosilicat (des in der Literatur angegebenen Gemisches) mit einem Gemisch -aus 8o °,/o Tetraphenylorthosilicat und 2o °% Tetradiphenylorthosilicat (alle Anteile in Gewichtsprozent) zu vergleichen, wurden diese Gemische in gleicher Weise 2 Wochen lang auf etwa 37o° C erhitzt. Der Versuch wurde nicht länger fortgesetzt, da ' das Endergebnis aus den während dieser Zeit erhaltenen Ergebnissen vorhergesagt werden, konnte. Nach Ablauf dieser Zeit war ein wesentlicher Teil der ersten Flüssigkeit zersetzt, wobei Benzol, Toluol und Xylol in Freiheit gesetzt worden waren.
  • Innerhalb eines Tages hatte die Flüssigkeit begonnen, ziemlich lebhaft zu sieden. Das Sieden dauerte die ganze Zeit über fort. Das zweite Gemisch, das gemäß der Erfindung hergestellt worden war, siedete während der ganzen Versuchszeit nicht; auch wurden keine tiefsiedenden Stoffe gebildet. Ein Verlust an Material wurde nicht bemerkt. Andere Gemische, die gemäß der Erfindung hergestellt worden waren, zeigten gleiche Vorteile hinsichtlich der Hitzebeständigkeit.
  • Bei den oben geprüften Gemischen war das Diphenylradikal das Orthoisomere, das leichter erhältlich ist und das zur Veranschaulichung der besten Durchführungsweise des Verfahrens nach 'der Erfindung gewählt wurde. Die anderen Isomeren können ebenfalls allein oder in Mischungen verwendet werden.
  • Die obigen Ergebnisse zeigen die überlegenen Eigenschaften der Gemische, die gemäß der Erfindung hergestellt worden sind, sowohl hinsichtlich ihrer physikalischen Eigenschaften als auch ihrer Hitzebeständigkeit. Sie schneiden bei einem Vergleich mit Tetraphenylsilicat, das durch andere alkylierte Arylsilicate, Alkylsilicate, Naphthylsilicate u. dgl. modifiziert wurde, ebenso vorteilhaft ab wie bei dem Vergleich mit Tetraphenylorthosilicat, das mit Tetrakresylorthosilicat modifiziert wurde.
  • Zur Herstellung der Gemische nach der Erfindung können eine Reihe von Verfahren verwendet werden. Drei befriedigende Verfahren sind: z. Die direkte :Synthese aus dem entsprechenden Phenylphenol, Phenol und Siliciumtetrachlorid.
  • 2. Phenolyse durch Ersatz von Phenol- bzw. Diphenylradikalen in Tetraphenylorthosilicaten bzw. Tetradiphenylotthosilicaten durch Phenylphenol bzw. Phenol.
  • 3. Umesterung von TetraphenyloAhosilicat und Tetradiphenylorthosilicat.
  • Bei dem ersten Verfahren werden das Phenylphenol und das Phenol mit Siliciumtetrachlorid in dem gewünschten Verhältnis umgesetzt, wobei vorzugsweise ein Überschuß. an Phenolen verwendet wird. Das Siliciumtetrachlorid wird rasch unter Rühren in das Phenolgemisch gegeben, und zwar mit einer derartigen Geschwindigkeit, daß Chlorwasserstoffgas mit großer Geschwindigkeit entwickelt wird, jedoch kein nichtumgesetztes Siliciumtetrachlorid mitgerissenwird. Nachdem alles Siliciumtetrachlorid zugesetzt worden ist, wird das Reaktionsgemisch zur Beendigung der Reaktion, zum Abtreiben restlichen Chlorwasserstoffs und zum Entfernen überschüssigen, nicht umgesetzten Phenols auf etwa 226 bis 265° C erhitzt.
  • Wenn -das Reaktionsgemisch bis zu 2 Mol o-Phenylphenol enthält, so hat das Phenol'gemisch einen verhältnismäßig tiefen Schmelzpunkt, und das Siliciumtetrachlorid kann sich daher mit der Schmelze verbinden. Bei Reaktionsgemischen, die mehr als 2 Mol Phenylphenol enthalten, kann es notwendig sein, ein Lösungsmittel, wie Toluol, Benzol oder Xylol, zu verwenden, um die Umsetzung des Siliciumtetrachlorids zu erleichtern. Wenn ein Lösungsmittel verwendet wird, so ist es notwendig, es vor Beendigung der Reaktion zu entfernen, damit das Reaktionsgemisch auf die notwendige Temperatur erhitzt werden kann.
  • Die Reaktionsteilnehmer können rein sein; es können jedoch auch Materialien von technischem Reinheitsgrad verwendet werden. Das Phenol kann bis zu 21/,0/, Wasser enthalten. In diesem Falle können , Silicatpolymere gebildet werden; jedoch scheint ihre Anwesenheit nicht zu stören, da sie die Beständigkeit des Reaktionsgemisches nicht wesentlich beeinflussen und darüber hinaus dazu neigen, deren Gefrierpunkt herabzusetzen.
  • Das folgende allgemeine Verfahren kann zur Herstellung der Beispiele = bis 7 verwendet werden. Die Apparatur besteht aus einem mechanisch gerührten Reaktionsgefäß, das erhitzt werden kann, einem angemessenen Kondensator oder Kondensatorensystem, das sowohl zum Erhitzen unter Rückfluß als auch zur Destillation verwendet werden kann, einer Säureabsoiptionskolonne, einer Alkoholkolonne zur Absorption und Umsetzung des mitgerissenen Siliciumtetrachlorids, einem Trockenturmsystem zur Verhinderung des Eintritts von Feuchtigkeit in die Reaktionskammer und einer Vorrichtung zum Zusetzen des Siliciumtetrachlorids.
  • Das Reaktionsgefäß wird mit Phenylphenol und Phenol gefüllt und das Gemisch zur Gewährleistung einer vollständigen Durchmischung der Phenole gerührt. Der Kondensator wird dann zum Rückfluß mit der Säureabsorptionskolonne über die Alkoholkolonne verbunden, die einen io°/oigen Überschuß gegenüber den vereinigten Phenolgewichten enthält. Die Trockentürme sind so angeordnet, daß keine Feuchtigkeit in das System aus der Alkoholkolonne zu dem Siliciumtetrachloridzugabebehälter eintreten kann. Das Siliciumtetrachlorid wird dann rasch-hinzugefügt.
  • Wenn das ganze . Siliciumtetrachlorid zugesetzt worden ist, wird das Reaktionsgemisch langsam auf etwa 226 bis 232° C erhitzt, um alle Chlorwasserstoffsäure auszutreiben. Das Reaktionsgemisch wird dann mindestens io Stunden lang, jedoch vorzugsweise länger, bei etwa 26o bis 266° C unter Rückfluß erhitzt, bis die Reaktion beendet ist.
  • Der Kondensator wird dann für die Destillation eingerichtet, worauf die nicht umgesetzten phenolischen Stoffe zunächst bei Atmosphärendruck und. dann bei vermindertem Druck abgezogen werden. Das Reaktionsgemisch wird dann mit inertem Gas, z. B. mit Stickstoff, geblasen, um alle Spuren Chlorwasserstoffsäure zu entfernen. Man läßt dann das Reaktionsgefäß abkühlen und entnimmt das gewünschte Produkt.
  • Das Phenylphenol scheint langsamer als das Phenol zu reagieren, insbesondere wenn das Phenylphenol mit dem letzten, in dem ursprünglichen Siliciumtetrachlorid zu ersetzenden Chlor umgesetzt wird. Vorzugsweise wird daher zunächst das Phenylphenol mit dem Siliciumtetrachlorid umgesetzt. Bei einem Gemisch aus etwa x Mol Phenylphenol und etwa 3 Mol Phenol wurde das oben beschriebene Verfahren angewendet, mit dem Unterschied, daß alles Phenylphenol mit einem stöchiometrischen Überschuß von beispielsweise etwa 1/2 Mol an Siliciumtetrachlorid umgesetzt wurde, woraufhin das Phenol zugesetzt und zunächst umgesetzt und dann die dem Gleichgewicht entsprechende Menge an Siliciumtetrachlorid zugesetzt sowie das Reaktionsgemisch entsprechend dem oben erläuterten Verfahren fertiggestellt wurde.
  • Die Synthese durch Phenolyse beruht auf der Tatsache, daß, wenn ein Tetraphenylorthosilicat in Gegenwart eines Phenylphenols, oder umgekehrt, erhitzt wird, das Phenylphenol eine äquivalente Menge an Phenylradikalen aus dem Silicat ersetzt. Bei diesem Verfahren werden das Tetraphenyl- bzw. -diphenylorthosilicat und Phenylphenol bzw. Phenol gemischt und zusammen unter Rückfluß bei Temperaturen bis zu 24g° C io bis 15 Stunden lang erhitzt. Das in Freiheit gesetzte Phenol wird dann destilliert. Während dieser Destillation wird die Temperatur langsam auf etwa 273 bis 3i5° C erhöht. Wenn die Phenoldestillation bei atmosphärischem Druck beendet ist, so wird sie unter vermindertem Druck bis zum Abschluß fortgesetzt.
  • Wenn das Gemisch nach der Erfindung durch Umesterung hergestellt wird, so werden Tetraphenylorthosilicat und Tetradiphenylorthosilicat gemischt und bei einer Temperatur im Bereich zwischen 227° und 3z5° C erhitzt. Die für die Umsetzung bis zur Beendigung, d. h. die bis zur Einstellung des Gleichgewichtes zwischen den möglichen Phenyl-Diphenyl-Silicaten benötigte Zeit, hängt von der Temperatur ab. Bei 227 bis 232° C wird das Gleichgewicht etwa in 24 Stunden oder weniger erreicht.
  • Die Umesterung kann durch Zusatz eines Katalysators beschleunigt werden. Befriedigende Katalysatoren sind beispielsweise Verbindungen, die Chlor in direkter Bindung mit Silicium enthalten und die sich rasch in Gegenwart von Wasser zersetzen, wie z. B. Monochlorsilicate des Isopropylalkohols, Isobutylalkohols oder Phenols, entsprechende Di-und Tri-Chlorsilikate oder Siliciumoxychloride, wie Hexachlordisiloxan. Nach Beendigung der Reaktion kann der Katalysator durch Destillation entfernt werden.
  • Es wird besonders darauf hingewiesen, daß die nach einem der oben angegebenen Verfahren hergestellte Wärmeübertragungsflüssigkeit ausreichend rein ist und nicht destilliert zu werden braucht.
  • Die neuen Übertragungsflüssigkeiten können mit Vorteil beim indirekten Wärmeübertragungskontakt bei Substanzen, die erhitzt werden sollen, verwendet werden. Sie können beispielsweise in jeder geeigneten Weise erhitzt werden, zu der Flüssigkeit der zu erhitzenden Substanzen gefördert werden, mit diesen ihre Wärme austauschen und dann in einen Vorratsbehälter zum Wiedererwärmen zurückgeführt werden.
  • Alle Anteile und Prozentsätze in der Beschreibung und in den Ansprüchen sind Gewichtsangaben, wenn nicht besonders angegeben ist, daß es sich um molare Angaben handelt.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Hochtemperatur-Wärmeübertragungsmittel, bestehend aus im wesentlichen einem Gemisch von Phenylorthosilicat, Diphenylorthosilicat und gemischten Phenyldiphenylorthosilicaten mit derartigen Anteilen innerhalb des Bereiches von o,¢ bis 3,6 Diphenylresten und 3,6 bis 0,4 Phenylresten auf jedes Silicatradikal.
  2. 2. Wärmeübertragungsmittel nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß als Diphenylrest das o-Diphenyl verwendet wird.
DEP7042A 1952-02-02 1952-02-02 Hochtemperatur-Waermeuebertragungsmittel Expired DE939863C (de)

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