DE894106C - Verfahren zur Herstellung organischer Fluor enthaltender Perhalogenverbindungen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung organischer Fluor enthaltender PerhalogenverbindungenInfo
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-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C17/00—Preparation of halogenated hydrocarbons
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- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
Description
(WiGBl. S. 175)
AUSGEGEBEN AM 22. OKTOBER 1953
/ 4678 IVd/12
Die Erfindung bezieht sich auf Verfahren, wodurch organische Fluorverbindungen durch Umsetzung
von halogenierten ungesättigten Kohlenstoffverbindungen mit Chlortrifluorid hergestellt
werden.
In der britischen Patentschrift 633 678 ist ein Verfahren beschrieben, wodurch organische Fluorverbindungen
durch Umsetzung einer organischen Verbindung, welche Wasserstoff enthält, mit Chlortrifluorid in Gegenwart eines inerten. Lösungsmittels,
wie Tetrachlorkohlenstoff, hergestellt werden. Dort ist weiter angegeben, daß, wenn ein
beträchtlicher Anteil des in der organischen Verbindung enthaltenen Anteils an1 Wasserstoff substituiert
worden ist, die Heftigkeit der Reaktion zwischen dem Chlortrifluorid und der organischen
Verbindung wesentlich geringer ist. Es kann in diesem Fall notwendig werden, stärkere Lösungen
von Chlortrifluorid anzuwenden oder sogar Chlortrifluorid ohne Verdünnungsmittel als Fluorierungsmittel
zu verwenden. Selbst wenn jedoch derartige stärkere Fluorierungsmittel angewandt werden,
kann unter Umständen die Substitution von Fluor an Stelle von Chlor sehr langsam vor sich gehen,
während die Substitution von Halogen durch Wasserstoff 'fast vernachlässigt werden kann. Das
Ergebnis ist, daß die erhaltenen Reaktionsprodukte, obwohl sie geeignete physikalische Eigenschaften
besitzen und auch widerstandsfähig sind gegenüber dem Angriff von hoch reaktiven Chemikalien,
immer noch nicht substituierten Wasserstoff enthalten. Derartige Produkte entwickeln, obwohl sie
gegenüber Wärmeeinwirkung genügend stabil sind, geringe Mengen Halogenwasserstoff, insbesondere
wenn die Temperatur nach und nach gesteigert wird.
Gemäß der Erfindung wird ein Verfahren zur Herstellung von organischen Fluor enthaltenden
Perhalogenverbindungen vorgeschlagen, welches darin besteht, daß man Chlortrifluorid auf ungesättigte,
nicht vollkommen fluorierte perhalogenderte ίο Kohlenstoffverbindungen bei höheren Temperaturen
einwirken läßt.
Durch das den Gegenstand der Erfindung bildende Verfahren kann eine große Anzahl der
erwähnten foalogenierten Kohlenstoffverbindungen
erfolgreich weiterfluoriert werden. Hierbei kann das mit Chlortrifluorid umzusetzende Material
sowohl Fluor als auch Chlor enthalten. Obwohl die Ausgangsstoffe verschiedene Halogensubstituenten
enthalten können, ist die Erfindung besonders brauchbar in ihrer Anwendung auf solche halogenierten
Verbindungen, welche nur Chlorsubstituenten enthalten, da diese Verbindungen meistens
leichter verfügbar sind als solche, die andere Halogensubstituenten aufweisen. Als Beispiele derartiger
Verbindungen seien halogenierte ungesättigte Kohlenwasserstoffverbindungen genannt, die
konjugierte Doppelbindungen auf weisen·, wie Hexachlorbutadien. Besonders geeignetes Ausgangsmaterial
sind Verbindungen, die sich von aromatisehen Kohlenwasserstoffen ableiten.
Eine geeignete Arbeitsweise zur Durchführung des den Gegenstand der Erfindung bildenden Verfahrens
besteht darin, daß der nicht vollkommen fluorierte perhalogenierte Reaktionspartner in
einem halogenierten Material suspendiert wird, das durch eine vorangegangene Umsetzung von Chlortrifluorid
mit dem gleichen halogeniertenAusgangsmaterial hergestellt worden ist. Dann wird verdampftes
Chlortrifluorid durch die Mischung geleitet, bis eine genügende Umsetzung stattgefunden
hat, damit die Mischung homogen wird. Darauf wird mehr Ausgangsmaterial zugeführt, und die
Arbeitsweise wird bis zur vollkommenen Fluorierung wiederholt. Das zu suspendierende Material
kann aber auch ein solches sein, welches durch Umsetzen von Chlortrifluorid mit einem Kohlenwasserstoff
oder einem Öl mit einem hohen Paraffinkohlenwasserstoffgehalt, bekannt als raffiniertes
Ligroin, hergestellt worden ist, und zwar durch das Verfahren, wie es in der britischen
Patentschrift 633 678 beschrieben worden ist. Derartige halogenierte Verbindungen enthalten noch
etwas nicht substituierten Wasserstoff. Gewünschtenfalls' können die gemäß der Erfindung hergestellten
Reaktionsprodukte mit verdampftem Chlortrifluorid allein weiterbehandelt werden.
In den folgenden Beispielen sind einige Ausführungsformen der Erfindung angegeben, worauf
diese jedoch nicht beschränkt ist. Die Teile sind Gewichtsteile. Die nach diesen Beispielen mit
Chlortrifluorid umzusetzenden Stoffe können sowohl Fluor als auch Chlor enthalten. Hierbei erfolgt bei
der Umsetzung der ungesättigten perhalogenierten, jedoch nicht vollkommen fluorierten Kohlenstoffverbindung
die Anlagerung des Fluors neben dem Ersatz des Fluors durch Chlor. Eine solche gleichzeitige
Additions- und Substitutionsreaktion erfolgt beim Umsetzen von Chlortrifluorid mit Hexachlorbenzol,
Octachlornaphthalin, Deoachlordiphenyl und
Hexachlorbutadien.
In ein Reaktionsgefäß aus Nickel, welches in diesem und in sämtlichen folgenden Beispielen angewandt
wird, wurden 20 Teile eines halogenierten Materials eingegeben, welches etwa der Zusammensetzung
des weiter unten angegebenen Reaktionsproduktes entsprach. Dann wurden nach und nach
zu diesem Material 330 Teile Hexachlorbenzol zugegeben, wobei 332 Teile Chlortrifluorid der
Mischung im Verlauf von 8 Stunden bei einer Temperatur von 100 bis iio° zugegeben wurden.
• Auf diese Weise wurden 374 Teile einer klaren farblosen Flüssigkeit erhalten, welche folgende
Eigenschaften besaß: Dichte 1,91 g/ccm bei 230,
Viskosität 63 Centipoiseeinheiten bei 230, 95% des Materials destillierten zwischen 142 und 231°
bei 142 mm Druck über, der Kohlenstoffgehalt betrug 18,1%, der Fluorgehalt 21,6% und der
Chlorgehalt 60,3%.
Unter Anwendung des im Beispiel 1 beschriebenen Verfahrens wurden 250 Teile Hexachlorbenzol
nach und nach 91 Teilen des obenerwähnten Reaktionsproduktes
zugegeben, und 414 Teile Chlortrifluorid wurden im Verlauf von 11 Stunden bei
I-Io bis 134° in die Mischung eingeleitet.
Auf diese Weise wurden 337 Teile eines harten wachsartigen, kristallinen festen Körpers erhalten,
der folgende Eigenschaften besaß: 90%»' dieses Materials siedete bei 142 bis 2320 bei 142 mm
Druck, der Kohlenstoffgehalt betrug 15,40Zo, der
Fluorgehalt 25,9% und der Chlorgehalt 58,7%.
τ, ■ ■ 1
Bei spiel 3
250 Teile Octachlornaphthalin wurden nach und nach 91 Teilen eines Produktes zugegeben, dessen
Zusammensetzung etwa dem des im folgenden angegebenen Reaktionsproduktes entsprach. In die no
Mischung wurden bei einer Temperatur von 80 bis 90° 350 Teile Chlortrifluorid eingeleitet.
Auf diese Weise wunden 398 Teile einer schwachgelben Flüssigkeif erhalten, und diese wurde bei
110 bis i6o° weiter mit Chlortrifluorid behandelt, um eine beweglichere Flüssigkeit zu ergeben, die
folgende Eigenschaften besaß: Dichte 1,92, Viskosität bei 39° 66 Centipoiseeinheiten, Brechungsindex
1,47, Kohlenstoffgehalt 22,2 °/o, Fluorgehalt 29,71%, Chlorgehalt 48,1%.
65 Teile Decachlordiphenyl wurden nach und nach 21 Teilen eines Materials zugegeben, dessen
Zusammensetzung etwa dem Reaktionsprodukt gemäß Beispiel 3 entsprach. In die Mischung
wurden bei einer Temperatur von ioo bis iio°
290 Teile Chlortrifluorid eingeleitet.
Es wurden 100 Teile eines festen kristallinen Produktes erhalten, dessen Kohlenstoffgehalt
21,8%, Fluorgehalt 24,3% und Chlorgehalt 54,1% betrug.
238 Teile Hexachlorbutadien wurden mit 163 Teilen
Chlortrifluorid im Verlauf von 7 Stunden bei einer Reaktionstemperatur umgesetzt, die zwischen
60 und 900 lag.
Es wurden 308 Teile einer klaren farblosen
Flüssigkeit erhalten, welche folgende Eigenschaf ten
besaß: Dichte i,86g/ccm bei i8°, Brechungsindex
1,482 bei 18°, die ganze Menge der Flüssigkeit
destillierte zwischen 210 und 2900, 700Io der
Flüssigkeit destillierte zwischen 220 und 2400, der Kohlenstoffgehalt betrug 13,7%, der Fluorgehalt
J5.7°/o und der Chlorgehalt 69,7%.
7 Teile Hexachlorbenzol wurden in 38 Teilen eines halogenieren Materials suspendiert, das vorher
durch Umsetzung von Chlortrifluorid fmit einem als gereinigtes Ligroin bekannten öl hergestellt
worden ist. Die ungefähre Zusammensetzung dieses halogenieren Materials kann 'durch
die Formel C11H5F10Cl9 ausgedrückt werden. In
die Mischung wurde Chlortrifluorid mit einer Geschwindigkeit von 38 Teilen pro Stunde bei einer
Temperatur von ioo° eingeleitet. Nach etwa ι Stunde, wenn die Mischung klar geworden war,
wurde noch mehr Hexachlorbenzol zugegeben und wieder Chlortrifluorid eingeleitet. Dieses Verfahren
wurde siebenmal wiederholt. Die Gesamtmenge des umgesetzten Materials bestand aus 38 Teilen des
obenerwähnten halogeniert«! Materials, 71 Teilen Hexachlorbenzol und 243 Teilen Chlortrifluorid.
Es wurden 112 Teile einer farblosen Flüssigkeit, die von geringen Mengen suspendierten Stoffes
getrübt wurde, mit einem Kohlenstoffgehalt von 18,5 °/o, einem Wasserstoffgehalt von 0,3%, einem
Fluorgehalt von 24,8% und einem Chlorgehalt von 56,4% erhalten.
Claims (6)
- Patentansprüche:I.Verfahren zur Herstellung von organischen Fluor enthaltenden Perhalogenverbindungen, dadurch gekennzeichnet, daß man Chlortrifluorid auf ungesättigte perhalogenierte, jedoch nicht vollkommen fluorierte Kohlenstoffverbindungen bei höheren Temperaturen einwirken läßt.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der halogenierte Reaktionspartner außer Fluor lediglich Chlorsubstituenten enthält.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das perhalogenierte Ausgangsmaterial sich von aromatischen Kohlenwasserstoffen ableitet.
- 4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das perhalogenierte Ausgangsmaterial sich von Kohlenwasserstoffen ableitet, welche konjugierte Doppelbindungen besitzen.
- 5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das perhalogenierte Ausgangsmaterial in einem halogenierten Material suspendiert wird, das durch vorherige Umsetzung von Chlortrifluorid mit dem gleichen Ausgangsmaterial hergestellt wurde.
- 6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das perhalogenierte Ausgangsmaterial in einem halogenierten Material suspendiert wird, welches durch Umsetzen von Chlortrifluorid mit einem Kohlenwasserstoff" oder einem öl mit einem hohen Paraffinkohlenwasserstoffgehalt (raffinierter Weißspiritus) hergestellt worden ist, worauf Chlortrifluorid eingeleitet wird, bis die Mischung homogen wird und dann dieses Verfahren kontinuierlich wiederholt wird, indem mehr Ausgangsmaterial und weiter Chlortrifluorid eingeleitet wird.© 5480 10.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB2354950A GB695811A (en) | 1950-09-26 | 1950-09-26 | Improvements in or relating to the production of organic halogen compounds |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE894106C true DE894106C (de) | 1953-10-22 |
Family
ID=10197451
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEJ4678A Expired DE894106C (de) | 1950-09-26 | 1951-09-27 | Verfahren zur Herstellung organischer Fluor enthaltender Perhalogenverbindungen |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE894106C (de) |
FR (1) | FR1043303A (de) |
GB (1) | GB695811A (de) |
-
1950
- 1950-09-26 GB GB2354950A patent/GB695811A/en not_active Expired
-
1951
- 1951-09-26 FR FR1043303D patent/FR1043303A/fr not_active Expired
- 1951-09-27 DE DEJ4678A patent/DE894106C/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR1043303A (fr) | 1953-11-09 |
GB695811A (en) | 1953-08-19 |
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