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Schlagwettergeschützte Fernsprechzentrale Die Erfindung bezieht sich
auf schlagwettergeschützte Fernsprechzentralen mit den einzelnen Teilnehmern zugeordneten
Drehschaltern zur Herstellung der Verbindungen zwischen den anrufenden und den damit
zu verbindenden Teilnehmern und einer den Drehstellungen der Drehschalter zugeordneten
Gruppe von Verbindungsleitungen sowie Signal- und Kontrollvorrichtungen für den
Vermittlungsablauf.
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Bei solchen Zentralen sind die Einrichtungen, an denen betriebsmäßig
Funken auftreten, nach außen hermetisch druckfest abgekapselt und, soweit möglich,
in einem entsprechenden gemeinsamen Gehäuse oder Schrank untergebracht oder aber
in entsprechenden Einzelgehäusen, die von einem gemeinsamen Gehäuse lediglich erhöhter
Sicherheit eingeschlossen sind. Gemeinsame schlagwettersichere Gehäuse lassen sich
praktisch nur bis zu einer gewissen Größe mit Ausmaßen von etwa i m Höhe und 6o
bis 70 cm Breite herstellen, da bei Überschreitung dieser Größe die Schwierigkeiten
der drucksicheren Ausgestaltung und das Gewicht und die Herstellungskosten unverhältnismäßig
wachsen und das Gerät unhandlich wird.
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Bisher konnte man in einem Schrank von so beschränktem Raum höchstens
nur die Drehschalter nebst den Anrufsignalvorrichtungen für zwölf Teilnehmer sowie
drei Schlußzeichenorgane unterbringen, wobei für sämtliche Nebeneinrichtungen, wie
die Abfrageeinrichtung mit Hakenumschalter, Anrufvorrichtungen, Wählscheibe und
verschiedene Kontroll- und Signaleinrichtungen, besondere kleine schlagwettergeschützte
Einzelgehäuse verwendet
werden mußten. Bei einer Teilnehmerzahl
über zwölf mußte eine entsprechende Anzahl weiterer Schränke angereiht werden.
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Der große Raumbedarf dieser bekannten schlagwettergeschützten Fernsprechzentralen
ist hauptsächlich dadurch bedingt, daß für alle durch die Gehäusewand. tretenden
beweglichen Elemente, z. B. die Drehachsen der Drehschalter, und für die Einsätze
der Schauöffnungen eine Kriechstrecke, d. h. eine Spaltlänge von mindestens 25 mm
vorgeschrieben ist. Ferner werden als Signal- und Kontrollvorrichtungen ausschließlich
Fallklappen oder Schauzeichen verwendet, die durch runde, plane Glasscheiben abgedeckt
sind. Die erforderliche Kriechstrecke wird dabei durch Einbettung der äußeren Zonen
der Vörder- und Rückfläche dieser Glasplatten gewonnen. Diese allgemein gebräuchliche
'Bauart der Anrufsignalvor richtung für die Teilnehmer bestimmt im wesentlichen
die geringe Anzahl der gesamten Einrichtungen, die in. einem Schrank untergebracht
werden können. Die hierdurch erforderliche Absonderung der Nebeneinrichtungen bringt
es auch mit sich, daß die Signalgebung unvollkommen ausgebaut und die Handhabung
schwierig ist.
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Diese Nachteile werden nun in erster Linie dadurch beseitigt, daß
gemäß der Erfindung die Schauöffnungen der Signal- und Kontrollvorrichtungen durch
in Bohrungen der Gehäusewand sitzende zylindrische Glaskörper abgedeckt sind, deren
Höbe der erforderlichen Kriechstrecke entspricht. Dazu kommt, daß erstmalig in solchen
schlagwettergeschützten Zentralen als Signal- und Kontrollvorrichtungen statt der
Fallklappen und Schauzeichen Glühlampen verwendet werden, die hinter den Glaskörpern
angeordnet sind und in ihrer seitlichen Ausdehnung den geringen Ausmaßen der Glaskörper
entsprechen.
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Der Flächenplatzbedarf für die Signalvorrichtungen wird hierdurch
bei etwa halbem Durchmesser auf weniger als den vierten Teilherabgemindert, so daß
nicht nur mehr als das Doppelte von Teilnehmern in einem schlagwettergeschützten
Schrank untergebracht werden kann, sondern auch sämtliche bisher verwendeten Nebeneinrichtungen
der Zentrale und daß außerdem noch Raum gewonnen wird für eine Reihe von neuen Einrichtungen,
die auf die unmittelbare Verbindung mit dem Kontaktsystem der Drehschalter angewiesen
sind.
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Auf diese Weise wird unter anderem erreicht, daß jeder einzelnen Drehschalterstellung
bzw. Verbindungsleitung je eine Signallampe zugeordnet ist, welche für die Dauer
des Besetztseins dieser Verbindungsleitung aufleuchtet, so daß der Telefonist, der
bisher die benutzten Verbindungsleitungen im Kopf behalten oder an Hand der verschiedenen
Stellungen der Drehschalter mühsam ermitteln mußte, jetzt ohne weiteres feststellen
kann, welche Verbindungsleitungen bzw. Drehschalterstellungen noch frei sind: Gemäß
der Erfindung werden die über den einzelnen Drehschaltern angeordneten Signalvorrichtungen
für die Anrufe der Teilnehmer gleichzeitig dazu benutzt, um die Beendigung des Gespräches
anzuzeigen, damit der Telefonist die betreffenden Drehschalter in ihre Nullstellung
zurückstellt und die Teilnehmerleitungen wieder auf Anruf schaltet. Bei den bekannten
schlagwettergeschützten Zentralen hat der Telefonist keine Übersicht darüber, welche
Drehschalter zurückgestellt werden müssen. Er muß umständlich die sämtlichen verhältnismäßig
schlecht sichtbaren Signalorgane, unter Umständen von mehreren nebeneinanderliegenden
Schränken, durchsehen, um dies feststellen zu können.
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Ein ähnlicher Mißstand ergibt sich bei den bekann'ten Fernsprechzentralen
dadurch, daß die Drehschalter versehentlich in ihrer Abfragestellung verbleiben,
wenn der Abfragevorgang durch Einhängen des Hörers seitens des Telefonisten beendet
ist. In diesem Fall kommt ein neuer Anruf von dem betreffenden Teilnehmer in der
Zentrale nicht an. Demgegenüber wird gemäß der Erfindung durch ein Sonderzeichen
der Signalvorrichtung am Drehschalter angezeigt; wenn beim Einhängen des Hörers
der Drehschalter in der Abfragestellung stehengeblieben ist. Den Anrufsignalvorrichtungen
für die Teilnehmer ist eine Hauptsignalvorrichtung zugeordnet, vorzugsweise in Gestalt
einer Signallampe und/oder einer akustischen Einrichtung, die zusammen und übereinstimmend
mit jedem der Teilnehmersignale in Tätigkeit gesetzt wird. Für die Hauptzeichen
wird eine gleichbleibendeLichtgebung oder ein gleichbleibender Ton verwendet und
für die Sonderzeichen, welche, wie gesagt, beim Stehenbleiben der Drehschalter nach
Beendigung eines Gespräches oder aber beim Verbleiben des Drehschalters in der Abfragestellung
nach Beendigung des Abfragevorgangs zur Wirkung kommen, unterbrochene Zeichen, z.
B. Flackerlicht; verwendet. Genügend Raum und die Möglichkeit der entsprechenden
Leitungsverbindungen ist auch vorhanden, um eine Signalvorrichtung vorzusehen, die
das Zustandekommen eines Rufes-anzeigt. Die hierfür verwendete Rufkontrollampe wird
gleichzeitig dazu benutzt, um das Durchbrennen von Sicherungen zu überwachen. Bei
den gebräuchlichen schlagwettergeschützten Fernsprechzentralen treten besondere
Schwierigkeiten auf, wenn eine der Teilnehmerleitungen Erdschluß oder Kurzschluß
hat. In diesem Fall Wird ununterbrochen das Anrufzeichen in Tätigkeit gesetzt, wodurch
der ganze Vermittlungsbetrieb gestört wird; bis die betreffende Teilnehmerleitung
durch einen Monteur abgeschaltet worden ist. Zur Vermeidung dieser Schwierigkeit
erhält jeder Drehschalter eine zusätzliche Drehstellung, in welcher die betreffende
Teilnehmerleitung abgeschaltet wird. Auftretende Störungen des Vermittlungsbetriebes
der genannten Art kann der Telefonist sofort dadurch beseitigen, daß er den betreffenden
Drehschalter in die zusätzliche Drehstellung einstellt.
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Im wesentlichen werden die vorstehend angeführten Kontrollmöglichkeiten
schaltungstechnisch dadurch erreicht, daß jeder Drehschalter auf drei Kontaktgruppen
arbeitet, wobei zwei für die Teilnehmerverbindungen und die dritte für die Signalzeichengabe
verwendet
werden. Die Drehschalter der bekannten Zentralen dieser Art benutzen nur zwei Kontaktgruppen.
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Weitere Erfindungsmerkmale ergeben sich aus den Ansprüchen in Verbindung
mit der nachfolgenden Beschreibung.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt,
und zwar zeigt Fig. i eine Vorderansicht der neuen schlagwettergeschützten Fernsprechzentrale,
Fig. 2 eine dazugehörige Seitenansicht, Fig. 3 eine Ansicht der Rückseite einer
Signalvorrichtung, Fig. 4 einen Schnitt nach der Linie IV-IV der Fig. 3 und die
Fig. 5 a und 5 b, die längs der Linien V-V aneinander zu halten sind, ein vereinfachtes
Schaltungsschema der Zentrale.
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Der Zentralenschrank besteht aus einem gußeisernen, an der Rückseite
und den Seiten vollkommen geschlossenen Kasten i (Fig. i und 2), dessen Vorderseite
durch eine in Scharnieren :2 drehbare Deckplatte 3 abgeschlossen ist, welche durch
Dreikantschrauben 4 an die breiten Ränder des Kastens dichtend angepreßt wird. Die
Deckplatte 3 trägt die Drehschalter 5, von denen fünfundzwanzig Stück vorgesehen
sind und deren Achsen 6 die an den betreffenden Stellen zur Herbeiführung eines
ausreichend langen Kriechweges verstärkte Deckplatte durchdringen.
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Jeder Drehschalter ist einem Teilnehmer zugeordnet, und oberhalb jedes
Schalters ist eine Schauöffnung 7 vorgesehen, durch welche der Anruf eines Teilnehmers
durch Aufleuchten einer Lampe angezeigt wird. Der Dreharm 8 jedes Drehschalters
kann in zwölf verschiedene Drehstellungen eingestellt werden. In der Ruhestellung
nimmt der Dreharm die Stellung 9 ein, in welcher der Anruf des Teilnehmers durch
die Signalvorrichtung 7 angezeigt wird. Auf die anschließende Abfragestellung io
stellt der Telefonist den Dreharm ein, wenn er die Wünsche des anrufenden Teilnehmers
entgegennehmen will oder wenn er den zu verbindenden Teilnehmer anrufen will. Die
folgenden neun Drehstellungen i i bis 19 sind für die neun verschiedenen Verbindungsleitungen
bestimmt, welche bei diesem Ausführungsbeispiel zur Verfügung stehen, um die anrufenden
mit den gewünschten Teilnehmern zu verbinden. Es können also gleichzeitig neun verschiedene
Verbindungen hergestellt werden, wobei jeweils die Dreharme für deri anrufenden
und für den gewünschten Teilnehmer in die gleiche Drehlage eingestellt werden müssen.
Schließlich kann der Dreharm 8 noch auf eine zwölfte Stellung 2o eingestellt werden.
Diese ist dazu bestimmt, die betreffende Teilnehmerleitung von der Zentrale abzuschalten.
' Jeder der neun Verbindungsleitungen ist je eine Signalvorrichtung -21 in Gestalt
einer Lampe zugeordnet. Die sich entsprechenden Drehschaiterstellungen und Signalvorrichtungen
2i haben übereinstimmende Bezeichnungen (i bis 9). Eine Signallampe 21 leuchtet
auf, solange ein Dreharm 8 in der zugehörigen Drehstellung steht. An dem Aufleuchten
der Lampen 2i kann also der Telefonist jederzeit feststellen, welche Verbindungsleitungen
bzw. Drehschalterstellungen für neue Verbindungen noch frei sind.
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Am oberen Rand der Deckplatte 3 befindet sich links noch eineHauptanrufsignalvorrichtung22
und rechts eine Ruf signalvorrichtung 23, beide in Gestalt von Lampen. Die erstere
leuchtet auf, wenn der Anruf eines Teilnehmers erfolgt, also wenn der Teilnehmer
seinen Hörer aufnimmt, und zwar nur dann, wenn der betreffende Drehschalter sich
in der Ruhestellung 9 befindet, also genau übereinstimmend mit den Signalvorrichtungen
7.
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Die Rufkontrollampe 23 hat in erster Linie den Zweck, den herausgehenden
Ruf an den zu verbindenden Teilnehmer durch Aufleuchten zu kontrollieren.
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Wie oben schon ausgeführt, geben sowohl die Teilnehmersignalvorrichtungen
7 wie auch die Hauptsignalvorrichtung 22 noch weitere Signale. Sie leuchten auf,
und zwar in Flackerlicht, wenn beide verbundene Teilnehmer das Gespräch beendet
und ihre Hörer aufgelegt haben. Ferner flackert die betreffende Signalvorrichtung
7 nebst der Hauptsignalvorrichtung 22 auf, wenn der Telefonist seinen Abfragehörer
einhängt und der zugehörige Drehschalter in der Abfragestellung io stehengeblieben
ist. Das bei einem Drehschalter auftretende Flackerlicht gibt also dem Telefonisten
einen Hinweis darauf, daß er den Drehschalter in die Ruhestellung 9 zurückzudrehen
hat, damit die betreffende Teilnehmerleitung wieder für einen Anruf des Teilnehmers
bereitsteht. Die Rufkontrollampe 23 tritt, wie oben angedeutet, auch in Tätigkeit,
wenn eine der Sicherungen durchgebrannt ist.
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Im unteren linken Teil der Deckplatte ist der Dreharm 24 für den Abfragehörer
25 angeordnet, der mit einer Achse 26 durch die Deckplatte hindurchgeht. Daneben
befindet sich eine Wählscheibe 27 für den Anruf eines mit Selbstwählanschluß ausgerüsteten
Teilnehmersystems. Rechts unten tritt eine Ruftaste 28 mit ihrer Achse 29 durch
den Deckel hindurch, welche dazu bestimmt ist, den Polwechslerstrom in die Leitung
des zu verbindenden Teilnehmers zu senden. Links darüber tritt die Achse 31 einer
Induktorkurbel 32 durch die Deckplatte hindurch. Der Induktor tritt selbsttätig
an die Stelle eines Polwechslers, wenn die Induktorkurbel gedreht wird. Oberhalb
der Ruftaste 28 tritt noch ein Schalthebel 33 mit seiner Achse 34 durch die Deckplatte
hindurch, durch welchen das gleichzeitig mit der Hauptanrufsignalvorrichtung 22
in Tätigkeit gesetzte akustische Signal in bestimmter Weise abgestellt werden kann.
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Unterhalb des Hauptkastens i ist ein mit diesem verbundener oder aus
einem Stück bestehender Zusatzkasten 35 angebracht, der mit einem unabhängig von
der Deckplatte 3 zu öffnenden Deckelverschluß 36 versehen ist, der die Anschlußklemmen
für die Leitungen enthält.
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Die Signalvorrichtungen 7, 21, 22 und 23 sind übereinstimmend in der
aus Fig. 3 und 4 ersichtlichen
Weise aufgebaut. Die Deckplatte
3 weist für jede Signalvorrichtung eine zylindrische Bohrung 37 auf, in welcher
ein zylindrischer, klar durchsichtiger Glaskörper 38 passend eingesetzt ist, der
sich an dem vorderen Ende unter Vermittlung eines Dichtungsringes 39 an eine Absatzfläche
41 .anlegt und am anderen Ende unter Vermittlung eines Dichtungsringes 42 durch
eine Vorsatzplatte 43 angedrückt wird. Letztere wird durch Schrauben 44 an der Deckplatte
3 gehalten. In den vorderen Teil 45 der Bohrung durch die Deckplatte 3 ist eine
nach vorn gewölbte durchsichtige oderdurchscheinende Schaukapsel 46 federnd eingesteckt,
welche die Schauöffnung nach außen abschließt. Diese Schaukapsel ist je nach der
Art der betreffenden Signalvorrichtung farbig gehalten, z. B. können die Signalvorrichtungen
7 rotes, die Signalvorrichtungen 21 blaues und die Signalvorrichtungen 22 und 23
grünes Licht geben: Die Höhe des zylindrischen Glaskörpers ist so bemessen, -daß,
sie der vorgeschriebenen Kriechweglänge (25 mm) entspricht, so daß auch bei nicht
einwandfreier Abdichtung eine etwa im Innern des Schrankes durch Funkenbildung auftretende
Explosion nicht nach .außen treten kann. Aus der Fig. q. ist ersichtlich, daß durch
die Anordnung der vorgeschriebenen Kriechweglänge senkrecht zur Ebene der Deckplatte
seitlich gegenüber den bisherigen mit runden Glasplatten abgedeckten Schauöffnungen
wesentlich an Raum gespart wird und durch diese Anordnung es in der Hauptsache ermöglicht
wird; mehr als doppelt soviel Teilnehmer nebst den Nebeneinrichtungen in einem schlagwettergeschützten
Schrank zu vereinigen. Selbstverständlich ist die Anordnung der besonderen Schaukapsel
46 nicht unbedingt erforderlich. Die Bohrung 45 kann kürzer gehalten und die Glaskörper
38 können vorn gewölbt ausgebildet sein.
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Hinter jedem Glaskörper 38 (Fig.4) ist eine Signallampe 47 angeordnet,
welche in einer Fassung 48 durch entsprechende federnde Klemmen 49 gehalten wird.
Die Fassung 48 wird mit ihrer Sockelplatte 5 i über Stifte 52 der Vorsatzplatte
43 (Fig. 3) gesteckt und durch an der Vorsatzplatte befestigte Schnappfedern 53
gehalten. Auch-die .Verwendung von Lampen für die Signalvorrichtungen trägt wesentlich
zur Raumersparnis bei und gewährt außerdem den Vorteil einer besseren Signalgebung
gegenüber den bisher verwendeten Fallklappen oder Schauzeichen. .
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Nachfolgend sollen nun die bei der Handhabung dieser schlagwettergeschützten
Fernsprechzentrale auftretenden Schaltungen an Hand des in den Fig. 5 a#und 5b dargestellten
vereinfachten Schaltungsschemas beschrieben werden.
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In der Fig. 5 b ist oben ein Drehschalter 5 mit seinen drei Kontaktgruppen
5q., 55, _56 dargestellt, mit deren jeder ein Kontaktarm 57, 58, 59 zusammenarbeitet,
welche gemeinsam an der Drehachse 6 des Schalthebels B. (Fig. i) befestigt sind.
-Die Kontaktarme 57, 58, 59 nehmen in der in Fig-x mit 9 bezeichneten Ruhestellung
die dargestellte Lage ein. Unterhalb des Drehschalters 5 - sind. -fünf -Gruppen
von je drei Leitungen dargestellt, die mit 61, 62; 63> 64 und 65 und deren Einzelleitungen
mit a, b, c be-
zeichnet sind. Die a- und b-Leitungen dienen bei allen Gruppen
als Sprechleitungen, die c=Gruppen zur Signalgebung.
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Die oberste Gruppe 61 dient zur Abfrage der nach über Tag führenden
Querverbindungen und zur Verbindung mit entsprechenden Teilnehmern in anderen Schränken.
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Die zweite Gruppe 62 wird für den Abfragevorgang für sämtliche Teilnehmer
benutzt. Die Gruppen 63, 64 und 65 stellen Verbindungsleitungen dar, durch welche
die Verbindung des anrufenden mit dem gewünschten Teilnehmer hergestellt wird, und
zwar entspricht die Gruppe 63 der Drehschalterstellung z r, die Gruppe 64 der Drehschalterstellung
z2 und die Gruppe 65 der Drehschalterstellung z9. Zwischen den Gruppen 64 und 65
liegen noch weitere nicht dargestellte sechs Gruppen, welche den Drehschalterstellungen
13 bis z$ entsprechen.
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Hebt ein Teilnehmer seinen Hörer ab, so kommt, vorausgesetzt, daß
sein Drehschalter 5 in der Ruhestellung steht, folgender Stromverlauf zustande:
-I-, Relais 67, Kontaktarm 58, Teilnehmerleitungen 68; Kontaktarm 57; Relais 67,
--. Das Relais 67 zieht die Kontakte 69 an, wodurch sich der Stromkreis +, Lampe
7, -, ferner --I-, Kontakt 69, Leitung 72, Hauptkontrollampe 22 (Fig. 5 a), Kontrollrelais
73, - ergibt und die Hauptkontrollampe 22 aufleuchtet. Relais 73 zieht Kontakt 74
an, so daß über den Schalter 33, eine Leitung 75, eine außerhalb der Zentrale angebrachte
akustische Signaleinrichtung, z: B. ein Wecker oder eine Hupe, die in Fig. 5 b durch
einen Pfeil 76 angedeutet und an die Minusleitung 77 angeschlossen ist, für die
Dauer des Aufleuchtens der Hauptkontrollampe 22 zum Ertönen gebracht wird. Der Wecker
wird durch den Schalter 33 abgeschaltet, wenn der Kontakt 78 durch Linksbewegung
des Schaltarmes 33 (Fig. z) geöffnet wird. Bei jedem -Anruf eines Teilnehmers leuchtet
somit die dem Drehschalter des Teilnehmers zugeordnete Anruflampe 7 und die Hauptkontrolllampe
22 auf, und ferner ertönt der Wecker 76.
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Der Telefonist stellt nach Abheben seines Hörers 25 (vgl.. Fig. r
und 2 und Fig. 5 a links oben) den Drehschalter des anrufenden Teilnehmers auf die
Abfragestellung rö, wodurch die soeben beschriebenen Stromkreise der Signale 7,
22, 76 unterbrochen und die Teilnehmerleitungen 68 mit dem Hörer 25 des Telefonisten,
der abgehoben war oder inzwischen abgehoben worden ist, verbunden werden, und zwar
über die Kontaktarme 57 und 58 und die Leitungen a und b der. Gruppe 62 sowie
zwei Kontakte 79 eines Relais 81, die Kontakte 82 eines Relais 83, von denen einerseits
eine Leitung 84 nach dem Hörer 25 und andererseits eine Leitung 85 nach dem Hakenumschalter
86 führt. Der Telefonist empfängt von dem Teilnehmer die Verbindungsanweisung und
stellt nunmehr. den Drehschalter dieses Teilnehmers auf eine freie Verbindungsleitung,
nachdem er vermittels der Signallampen 2 1 festgestellt hat, welche Verbindungsleitungen
noch frei- sind. Mit der Verstellung des_Drehschalters auf
die ausgewählte
Verbindungsleitung wird die betreffende Signallampe 21 eingeschaltet. Ist der Drehschalter
z. B. in die Drehstellung 12 eingestellt worden, so ergibt sich der Stromkreis -f-,
Relais gi, Leitung 64b, Leitung 88, Kontaktarm 58, Teilnehmerleitungen 68, Kontaktarm
57, Leitung 89, Leitung 64a, Relais gi, -. Damit ist der anrufende Teilnehmer auf
diese Verbindungsleitung geschaltet. Gleichzeitig schließt Relais gi die Kontakte
92 und schaltet die dieser Verbindungsleitung zugeordnete Signallampe 21 ein, welche
anzeigt, daß die Verbindungsleitung besetzt ist.
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Nunmehr erfolgt der Anruf an den zu verbindenden Teilnehmer, indem
der diesem Teilnehmer zugeordnete Drehschalter 5 (der in Fig. 5 b rechts neben dem
dargestellten Drehschalter mit den gleichen Schaltverbindungen zu denken ist) auf
die Abfragestellung io eingestellt wird. Dabei kommen entsprechend die gleichen
Verbindungen zustande, wie sie oben bereits für den anrufenden Teilnehmer beschrieben
worden sind. Der Telefonist drückt die Ruftaste 28 (Fig. i, 5 a), wodurch Relais
8i die Kontakte 79 anzieht. Der durch die Ruftaste 28 inzwischen angelassene Polwechsler
93 sendet seinen Rufstrom in die Teilnehmerleitung 68 des zu verbindenden Teilnehmers
(Leitung 95, Kontakt 96 des Induktors 97, Relais 98, Kontakt 79, Abfrageleitung
6211, Kontaktarm 57, Leitungen 68, Kontaktarm 58, Leitung 62b, Kontakt
79, Leitung 94). Das Relais 98 schaltet dabei die Ruflampe 23 ein, so daß
das Hinausgehen des Rufes angezeigt wird. Dabei ist der Hörer 25 durch die Kontakte
79 abgeschaltet. Sobald die Ruftaste 28 losgelassen wird, gehen die Kontakte 79
in die dargestellte Ruhelage zurück, so daß der Hörer -25 wieder eingeschaltet und
die Rufkontrollampe 23 sowie der Polwechsler abgeschaltet sind.
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Soll der Anruf durch den Induktor 97 erfolgen, so ist lediglich die
Kurbel 32 (Fig. i) zu drehen. Bei Beginn der Drehung der Kurbel werden der Kontakt
96 und ein zusätzlicher Kontakt go, der das Relais 8i einschaltet, selbsttätig
umgestellt, wodurch an Stelle des Polwechslers der Induktor an die Leitungen 6211,
62b gelegt wird. Nach Meldung des angerufenen Teilnehmers stellt der Telefonist
den Drehschalter des angerufenen Teilnehmers auf die beim anrufenden Teilnehmer
ausgewählte Verbindungsleitung ein, beim vorliegenden Beispiel in die Drehstellung
12, so daß durch den Leitungen 88, 89 entsprechenden Anschlußleitungen an die Leitungen
64a, 64b die Verbindung zwischen den Teilnehmern hergestellt ist und diese ihr Gespräch
durchführen können.
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Die Signallampe 21 für das Besetztzeichen der Verbindungsleitung 64
leuchtet so lange, bis beide Teilnehmer ihren Hörer eingehängt haben. Alsdann läßt
das Relais gi die Kontakte 92 los. Gleichzeitig werden aber die Anruflampen 7 sowie
die Hauptkontrollampe -22 nebst dem Wecker 76 so lange durch ein besonderes Flackerrelais
99 (Fig. 5 a unten) in Tätigkeit gesetzt, bis die beiden Drehschalter in ihre Ausgangsstellung
zurückgestellt worden sind, und zwar durch die Verbindung -I-, Teilrelais io2, Leitung
i03, Kontakt 92, Leitung 64c, Leitung io4, Kontaktarm 59, Leitung io5, Lampe 7,
-. Durch das Relais i o6 (Fig. 5 a) wird die Hauptkontrollampe 22 und durch das
zu dieser im Nebenschluß liegende Relais 73 über Kontakt 74, Schalter 33 und Leitung
75 auch der Wecker 76 eingeschaltet, die ebenfalls ein unterbrochenes Licht bzw.
akustisches Zeichen geben. Sobald einer der beiden Drehschalter in die Ausgangsstellung
zurückgestellt wird, erlischt das zugehörige Anrufzeichen 7, und bei Zurückstellung
des zweiten Drehschalters erlischt auch dessen Anrufzeichen 7; außerdem werden die
Hauptkontrollvorrichtungen 22 und 76 abgeschaltet, da das Relais io2 dann keinen
Strom mehr erhält.
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Sämtliche mit Si bezeichneten Leitungsenden sind über Sicherungen
107 (Fig. 5 a unten) an den Minuspol io8 über Leitung iog angeschlossen. Brennt
eine Sicherung io7 durch, so wird der zugehörige Kontakt i i i geschlossen, so daß
ein Stromkreis -I-, Lampe 23, Leitung i 13, Kontakt i i i, Minuspol 114 geschlossen
wird und die Rufkontrollampe 23 so lange leuchtet, bis die Sicherung ausgewechselt
ist.
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Der Schalter 33, durch dessen Kontakt 78 der Wecker 76 ausgeschaltet
werden kann, dient dazu, in seiner rechten Drehstellung den Kontakt i 15 zu unterbrechen,
wodurch sämtliche optischen .und akustischen Signale bei Nichtbesetzung der Zentrale
abgeschaltet werden. Die Speisung für durchgeschaltete Leitungen wird jedoch nicht
abgeschaltet.
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Der auf der F ig. 5 a dargestellte Drehschalter 5' ist für ein Teilnehmersystem
mit Selbstwählanschluß bestimmt, in dessen Teilnehmerleitungen 68' die durch die
Wählscheibe 27 (Fig. i) mittels der Wählscheibenschaltung i 16 (Fig. 5 a) erzeugten
Stromstöße gesandt werden, um den ausgewählten Teilnehmer anzurufen. Dieser Drehschalter
ist ebenfalls mit drei Kontaktgruppen und drei Kontaktarmen ausgerüstet. Er besitzt
noch einen vierten Kontaktarm 117, welcher in allen Drehstellungen, mit Ausnahme
der Ruhestellung, die beiden Teilnehmerleitungen 68' über eine Drossel 118 kurzschließt,
ferner Kondensatoren i 19, welche den Übertritt des Gleichstroms der Teilnehmerleitung
68' in die Stromkreise der Zentrale verhindern.
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Um zu verhindern, daß der Telefonist Gespräche, die zwischen dem Teilnehmer
über Tag und einem Teilnehmer unter Tage geführt werden, in der Abfragestellung
mithören kann, ist folgende Einrichtung getroffen: Der Kontaktarm 59' (Fig.
5 a) schaltet in der Abfragestellung über eine Leitung 8o das Relais 83 ein, welches
die Kontakte 82 anzieht und dadurch die Abfrageeinrichtung von den Leitungen 62a,
62b ab-und an die Leitungen Eia, 61b anschaltet, so daß ein Mithören der an dieLeitungen62a,62b
angeschlossenen Teilnehmer nicht möglich ist.
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Wenn der Drehschalter 5' in der Ruhestellung steht, fließt ein ankommender
Rufstrom von den Leitungen 68' über die Kondensatoren i ig und die Kontaktarme 57,
58 durch ein Anrufrelais i2o, das durch einen Kontakt 121 ein Halterelais 122 einschaltet,
welches seinerseits den Kontakt 69' schließt
und dadurch den gleichen
Schaltvorgang für die Betätigung der Signale 7, 22, und 76. .bewirkt,- wie es oben
für die Teilnehmer unter Tage beschrieben ist.
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Bei der vörbeschriebenen Schaltung ist Zentralbetrieb ZB angenommen.
Im wesentlichen die gleiche Schaltung kann auch für Ortsbetrieb OB verwendet
werden. Es ist nur erforderlich, für die. Teilnehmer unter Tage das Relais 67 (Fig.
5b) durch ein -Anrufrelais i2o und ein Halterelais 122, nebst Kontakt 121
zu ersetzen.