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Schaltungsanordnung zur Ubertragung der Nummer des anrufenden Teilnehmers
in Fernsprechanlagen mit Vorwählerbetrieb Die Aufgabe, in Fernsprechanlagen, insbesondere
mit selbsttätigem Fernw ählverkehr statt oder neben den Zeitzonenzählern auch einen
selbsttätigen Zetteldrucker zu verwenden, hat zu zahlreichen Schaltungsvorschlägen
geführt. Dabei ist es natürlich besonders schwierig, nachträglich die Übertragung
der Nummer des anrufenden Teilnehmers in eine von vornherein nicht- dafür bestimmte
selbsttätige Fernsprechanlage einzubauen. Dahin zielendeLösungen müssen auf besondere
Umgehungswege, Iiennzeichnungs- und Senderwähler, Wechselstrom-, Anreiz-, Prüf-
und Sendestromkreise sowie Schaltungen mit Gleichrichtern und Verstärkerröhren oder
Glimmlampen zurückgreifen und ergeben damit schwierige und komplizierte Lösungen,
die im Rahmen der Fernsprechanlage ein Fremdkörper bleiben. Auch wenn man sich entschließt,
in eine bereits fertiggebaute Fernsprechanlage einige 'Teilnehmergruppen einzufügen,
welche ihren Fernverkehr etwa statt über Zei.tzonenzähler über einen Zetteldrucker
abwickeln lc"nnen, bleibt die Aufgabe bestehen, die gewöhnlichen Amtseinrichtungen
mit m5glichst geringer Abweichung auch in dieser besonderen Gruppe zu verwenden.
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Gleichviel, ob nur einig,-, Hundertergruppen oder das ganze Amt nachträglich
Zetteldruckerbetrieb erhalten sollen, oder ob für irgendeinen anderen Zweck, z.
B. Schnellverkehr, ohne Rückruf die selbsttätige Übertragung der Nummer des anrufenden
Teilnehmers gewünscht wird, immer soll sich die Eingliederung der Sendervorgänge
möglichst mitgewöhnlichenMittelnvollziehen, alsoaufGleichstromwegen
auf
den gewöhnlichen, schon. vorhandenen Impulsübertragungsstromkreisen unter Benutzung
von Prüf- und Fangstromkreisen der Fernsprechanlage.
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S@chältungsanordnungen für F4ernsprechanlagen mit Vorwählerbetrieb,
bei welchen die Nummer des anrufenden Teilnehmers auf eine den Verbindungseinrichtungen
zugeordnete Registriereinrichtung übertragen wird und bei denen durch überlagerung
eines Wechselstromes auf .den Prüfstromkreis der Vorwähleinrichtungen ein dem Teilnehmer
zugeordnetes Schaltmittel eine Stromstoß(sendeleitung anschaltet, durch welche die
Kennzeichnungsstromstöße des rufendenTeilnehmers angeschaltet werden, sind bekannt.
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Eiei dieser bekannten Anordnung ist jedoch für jeden Teilnehmeranschluß
und für jeden Verbindungssatz zur Stromstoßübertragung ein zusätzliches. Relais
zur Anschaltung der Stromstoß#kennzeichnungsleiturng erforderlich, was einen erheblichen
Aufwand erfordert. Außerdem sind hier besondere Einrichtungen zur Übertragung des
Anschalbekriteriums .über den Prüfstromkreis erforderlich.
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Die Erfindung vermeidet den zusätzlichen Aufwand ..der bekannten Anordnungen
_ dadurch, daß' durch eine kurzzeitige Stromänderung im Prüfstromkreis der Vorwähle,
ein dem Teilnehmer für den gewähnlichen Verkehr zugeordnetes Schalt, mittel (Zähler
Z oder Relais R) veranlaßt wird, eine zur Übertragung der Nummer des anrufenden
Teilnehmers dienende Stxomstoßgendelcitung an eine der Teilrnehmersprechleitungen
derart anzuschli'eß'en, daß das vorhandene S.tromstoßübertragungsrelais der Speisebrücke
über den gewöhnlichen S.tromstoßüberträgungsweg auch die ?Übertragung der Sendestromstöße
bewirkt, welche der Nummer des anrufenden Teilnehmers entsprechen.
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Durch die Verwendung des gewöhnlichen Stromstoßriibertragüngsrelais
und der gewöhnlichen Stromstaßübertragungskreise bei der Erfindung werden .einmal
besondere Umschaltungen in der ersten Verbindungseinrichtung, wie sie bei der bekannten
Anordnung erforderlich sind, vermieden und andererseits die Mlöglichkeit gegeben,
wenn z. Bl die-Registriereinrichtung in einem anderen Amt untergebracht ist als
der anrufende Teilnehmer und die zwischen bcidenÄmtern verlaufendenVerbindungsleitungen
mit Wechselstrom oder Tonfrequenzstrom betrieben werden, auch in diesen Übertragungseinrichtungen
die gewöhnlichen Stromstoß;übertragungsanordnungen und -kreise zu verwenden, so
daß in diesenEinxichtungen j eglicheVeränderungen vermieden werden.
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Eine Reeinflussung des Rufnummernsendekreises durch den anrufenden
Teilnehmer ist unmöglich, da die zu diesem führende Leitung während der Rufnummernsendung
aufgetrennt ist.
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Im -Fall des nachträglichen Einbaues der Anordnung nach der Erfindung
in vorhandeneAnlagen können die übrigen Schaltmittel der Vtrmittlungsstelle unverändert
bleiben. Werden besondere neue Grüppen mit Einrichtungen zur Rufnummernsendüng ausgerüstet,
dann .sind nur kleine Abweichungen von der üblichen Bauart für die dem Teilnehmer
zugeordneten Schaltmittel erforderlich. Zwischen dem Zetteldrucker; der zugleich
Zeitzonenzähler sein kann, und dem ersten Gruppenwähler werden die üblichen Fangstromkreise,
Impulsübertragung-, Zähl- und Steuerstromkreise bei der. Anordnung nach der Erfindung
für die Ertnittlung der Nummer des rufenden Teilnehmers mit herangezogen.
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EinAusführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt.
E(s zeigt .. Abb. i die bekannte Schaltung eines Reichspostsystems bis zum ersten
Gruppenwähler mit Eingliederung der Senderstromkreise, Abb. a die damit zusammenwirkenden
Stromkreise des Zetteldruckers, Abb.3. die Anordnung der Sendernocken des Stromstoßsenders
untd ihre Verteilung über den Umfang der Senderscheiben, . .
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Abb. 4 eine Übertragungsform mit geringen Eingriffen in die Schaltung
des ersten Gruppenwählers bei Eingliederung neuer Zetteldruckergruppen in den gewöhnlichen,
Amtsverkehr.
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Der Verbindungsaufbau nach Abb. r, ist bekannt. Über die Teilnehmerschleife
spricht Relais R über Wicklung RI an und' läßt den Drehmagneten des ersten Vorwählers
an. Der erste Vorwähle, prüft mit Relais T auf das nicht dargestellte Relais R des
zweiten Vorwählers. Dann kommt dessen Relais T zum Ansprechen, und dadurch wird
die Prüfader zum ersten Gruppenwähler durchgeschaltet. Relais A liefert bei Abfall
die Wählimpulse, welche mit Kontakt QIII in die weiterführende a-Leitung übertragen
werden; und Relais C über-.«;acht die Dauer der Schleifenunterbrechungen. Nach vollzogener
Hubeinstellung fällt das Relais V ab, und im Wechselspiel des Drehmagneten mit dem
Relais T dreht der Wähler ein, bis das Prüfrelais P ansprechen und durchschalten
kann.
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Wenn der anrufende Teilnehmer zur Gesprächsbeendigung einhängt, fällt
Relais C durch Kontakt aI kurzgeschlossen ab und legt Relais P Wick-lung
III an die weitergehende a-Leitung und das 2--Relais an die b-Leitung. Die Relais
A, B, C und V sind abgefallen.
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Im Zetteldrucker wird beim Aushängen des gerufenen Teilnehmers, also
bei Gesprächsbeginn das E-Relais an die zum ersten Gruppenwähler führende a-Leitung
gelegt, und dieses E-Relais spricht jetzt beim Einhängen des Anrufenden über p III
i im ersten Gruppenwähler an und verhindert dadurch die Auslösung der vorgeordneten
Verbindungseinrichtung.
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Diabei legt e a :das PTT-Relais mit Spannung an die b-Leitung,
wobei allerdings. die Spannung erst über einen Phasennullpunkt des Senders angelegt
wird. Sämtliche Kontakte der Senderscheiben sind nach Abb. 3 längs des Scheibenumfanges
versetzt. Wenn die Scheiben durch Null hindurchlaufen, spricht, betätigt durch Kontakt
so, das W-Relais an und in Reihe dazu im ersten Gruppenwähler Relais Z, und Doppelarbeitskontakt
zI legt. Zählerde an die ankommende
Prüfader. Der TeilnehmerzählerZspricht
an, und ein auf diesen aufgebauter --Wechselkontakt legt die gestrichelt gezeichnete
Senderleitung an die unterbrochene a-Leitung an.
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Nun kommt der Sender zur Wirkung. Zunächst liegt die Senderleitung
an einer Sammelleitung GL der sog. Gruppenleitung, an die alle Anschluß'einrichtungen
des gleichen Hunderts liegen. Dier Kontakt gl des betreffenden Hunderts gibt, wenn
der Teilnehmer z. B. die Nummer 3#56,7.8. besitzt, zuerst drei, dann fünf, dann
sechs Impulse.
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So sind die Nocken der betreffenden Scheibe ausgebildet. Nach einer
halben Umdrehung werden dann -die Kontakte I durch einen auf der Welle sitzenden
Nocken umgeschaltet, deren jeder mit dem Drehpunkt einer Senderleitung individuell
zugeordnet ist. Damit liegt die Senderl,eitung jetzt an der Sammelleitung ZZ, d.
h. an der siebenten der zehn Zehnerleitungen, an welcher die Teilnehmer zusammengefaßt
sind, deren Rufnummer an vorletzter Stelle 7 lautet. Kontakt z1 sendet sieben Impulse.
Dann betätigt eine weitere Nocke statt der Kontakte I die Kontakte II, und nun liegt
die Senderleitung an einer der zehn Einerleitungen EL,
und zwar an der achten,
wo alle Teilnehmer mit der Endnummer 8 zusammengefaft liegen, und hier werden durch
einen nockengesteuerten Kontakt el die acht Restimpulse gesendet. Dann kommt die
Beendigungsnocke se mit einem langen Impuls zur Wirkung und erregt das Relais S,
welches den Fangstromkreis an der a-I.eitung unterbricht, so daß, jetzt der erste
Gruppenwähler auslösen kann.
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Die Impulse der Senderleitung wirken auf das A-Relais des ersten Gruppenwählers,
dessen Kontakt aIII das Relais J5oo impulsweise erregt. Durch iI.II-Kontakt wird
der Fangstromkreis des P-Relais impulsweise unterbrochen, ohne daßi das durch Kurzschlug
verzögerte P-Relais abfallen kann. Dagegen fällt E impulsweise ab, und ei-Kontakt
in Reihe mit w i. gibt die Impulse in den Drehmagneten des Zifferndruckwerkes, welches
nach jeder Stromstoßreihe entsperrt und durch Federkraft in die Nullage zurückgeschnellt
wird. Blie Einstellimpulse auf dieses bewegliche Glied können kurzzeitig gehalten
werden, so daß ein Abfallen des P-Relais vermieden wird.
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Statt nun, wie beschrieben, den Zählstromkreis auszunutzen, ist es
aber auch möglich, den Widerstand des Relais W so zu wählen, daß, Relais Z nur in
erster Stufe erregt wird, so daß' Kontakt z I nur den Widerstand kurzschließt, ohne
Erde anzulegen. Damit kann eine dritte Stromstufe geschaffen werden, bei welcher
ein Ansprechen des Zählers unterbleibt. Dafür kann eine 'zweite Wicklung RII des
Relais R mit Gegensinn der Wicklung zur Wicklung RI zum Zähler parallel oder statt
des Zählers eingeschaltet sein und auf diese geringe Stromverstärkung ansprechen.
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Wie in Abb. ii ganz links angedeutet, kann dann mit den Kontakten
r 2 und t 5 der Senderstromkreis durchgeschaltet werden, ohne daß
eine Zählung eintritt. Diese Lösung ist besonders dann zu empfehlen, a) wenn keine
Ortszählung vorgesehen ist, also die Zähler Z vollständig fehlen, b) wenn nur eine
bestimmte Teilnehmergruppe Zetteldruckerverkehr erhalten soll, deren Anschlußeinrichtungen
man mit geringen 1litteln anpassen kann.
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Die hier gezeigte Lösung ist sinngemäße für alle Schleif ensystemschaltungenanwendbar,
welche über eine der Sprechleitungen einen Fangstromkreis bilden und über die zweite
Sprechleitung ein weiteres Übertragungskriterium, z. B. den Zählimpuls, zu übermitteln
vermcgen. Wesentlich ist dabei, daß, Phasenkontakte des Senders im Zetteldrucker
und in der Anschlußeinrichtung zeitabhängig zusammenwirken und den Senderanreiz
rechtzeitig übertragen.
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Wenn andererseits der Zetteldrucker in einem anderenAmt gelegen ist,
die Nullpunktphase, welche über die b-Leitung auf den Gruppenwähler zurückwirkt,
nicht unmittelbar durch die Senderwelle gegeben werden kann, kann die Nullpunktphase
auch dadurch gegeben werden, daß man den ersten Sendeimpuls jeweils lang sendet
und dadurch das E-Relais ein verzögertes Relais W im Zetteldrucker abwirft, dessen
Ruhekontakt dann den. Impulsstromkreis auf das Zifferndruckwerk durchschaltet. Hier
wird also der Phasennullpunkt auf dem Impulsübertragungswege selbst übermittelt.
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Abb, q. zeigt eine andere Ausführungsform für jene Fälle, in denen
in der Anschlußeinrichtung und im ersten. Gruppenwähler geringfügige Änderungen
zugestanden werden. In. diesem Beispiel wird auf die Heranziehung des Zählstromkreises
und der b -Ader vollkommen verzichtet. Es ist eine Gruppenwählerschaltung zugrunde
gelegt, wie sie in zahlreichen europäischen Ländern zur Anwendung kommt.
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Wenn das R-Relais des ersten Vorwählers den Drehmagneten veranlaßt
hat, einen freien zweiten Vorwähler einzustellen, bleibt in diesem Fall das Relais
R in der c-Ader mit einer niederohmigen Wicklung R 8 in Reihe zum Prüfrelais und
Zähler eingeschaltet. Im Gruppenwähler wird durch das Einhängen des rufenden Teilnehmers
wieder das C-Relais abgeworfen, und nach Abfallen des C-Relais fällt etwa 3o bis
d.o ms später das V-Relais ab. Infolgedessen ist bei Kontakt p3, und Ruhekontakt
v3i die Prüfader etwa 3o bis 40 ms unterbrochen, und nun fällt Relais R & ab
und schließt sich mit Kontakt r2 kurz, während die P-Relais infolge ihrer Kurzschlußverzcgerung
erregt bleiben und den Prüfstromkreis aufrechterhalten. Bei r 3 und t d. wird der
Senderstromkreis angelegt. Eine Zählung kann unabhängig von diesen Vorgängen erfolgen
öder unterbleiben. Dias kurzgeschlossene R-Relais wird davon nicht berührt.
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.Die vom Sender ausgehenden Impulse werden durch das A-Relais mit
Kontakt a i in Reihe mit P 5,o,o über die a-Leitung gegeben und wirken wiederum
auf das Relais E im Zetteldrucker. Ein langer Impuls kennzeichnet den Sendebeginn,
wirft das W-Relais ab und veranlaßt die Registrierung der Nummer des anrufenden
Teilnehmers. Nach vollzogener Registrierung wird durch den letzten langen Schlußimpuls
ein weiteres Relais abgeworfen
und erregt damit Relais S, welches
den Fangstromkreis unterbricht und auslöst. Die längeren Unterbrechungen bei Kontakt
a r werfen das Prüfrelais nicht ab, weil dieses über Wicklung P II ge-" halten bleibt.
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. Wenn der Sender mit dem Zetteldrucker im gleichen Amt liegt, können
die beiden Kontakte so und se auch derart verwendet werden, daß so den Druckstromkreis
durch lokale Erregung des W-Relais durchschaltet, während se in der dargestellten
Weise durch Erregung des Relais S den Fangstromkreis unterbricht.
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Wie ersichtlich, erlaubt die oben beschriebene Schaltung eine einfache
und sicher wirkende Eingliederung des Senderstromkreises, ohne. daß die üblichen
Amtseinrichtungen eine weitergehende Änderung erfahren als die Umschaltung einiger
Kontakte.