DE86128C - Verdeckt liegender, zerlegbarer verschlufs für scheeren, zangen - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 69: Schneidwerkzeuge.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 16. Juni 1895 ab.

Das Wesen der vorliegenden Erfindung ist ein vollkommen verdeckt liegender, bequem zerlegbarer Verschlufs für scheeren- und zangenartige Instrumente, die, speciell bei Verwendung für chirurgische Zwecke, rasch aus einander genommen und peinlich genau gereinigt werden müssen. Es existiren bekanntlich zerlegbare Instrumente, welche obigem Zwecke dienen sollen, sie haben jedoch, auch wenn man von der mangelhaften Lagerführung absieht, noch den Uebelstand, dafs Unreinigkeiten sehr leicht in den Verschlufs kommen können, und dafs aufserdem die Instrumentenhälften an den Verschlufsstellen meist sehr geschwächt werden.

Der neue Verschlufs vermeidet alle diese Uebelstände. Er kann so hergestellt werden, dafs er von aufsen gar nicht sichtbar ist, und dennoch hat er grofse Führungszapfen, wodurch ein äufserst solider Zusammenhalt beider Hälften erzielt und die Abnutzung an der Verschlussteile reducirt wird.

In beiliegender Zeichnung ist der Verschlufs, für eine Scheere angewendet, dargestellt. Die Fig. ι zeigt die Scheere im zusammengesetzten Zustande, die Fig. 2 und 3 bezw. die Fig. 4 und 5 veranschaulichen die beiden Scheerenhälften B und A in je einer Ansicht und eine^Nm theilweisen Längsschnitt. Die Fig. 6 bis 11 endlich haben gröfseren Mafsstab wie die anderen Figuren und zeigen den eigentlichen Verschlufs. Dieser besteht aus einem kegelförmigen Ansatz b an der Innenseite derS einen Scheerenhälfte B und einer in diesen Ansatz genau passenden Vertiefung (Rille) a in der Innenseite der anderen Scheerenhälfte A. Da der kegelförmige Ansatz b in die kegelförmige Rille α nicht gesteckt werden könnte, so wird der Ansatz b an zwei diametralen Seiten so weit abgeflacht, dafs die konische Form des Mantels an diesem Theil verschwindet und cylindrisch wird. In gleicher Weise wird in der kegelförmigen Rille α ebenfalls an zwei diametralen Stellen der nach aufsen konisch vorstehende Rand ausgefräst, derart, dafs die nunmehrige äufsere Form des Ansatzes b in diejenige der Rille α pafst. Werden die beiden Zangenhälften A und B so auf einander gelegt, dafs diese Formen auf einander passen, so legen sich die am Ansatz b noch vorhandenen kegelförmigen Ränder in die ausgefrästen Stellen der Rille a, und beim Drehen beider Theile greifen diese Ränder in die Reste der kegelförmigen Rillen a, wodurch beide Theile an einander festgehalten sind. Zum Ausdrehen oder Fräsen der konischen Rille α ist daselbst ein kleines Loch a¹ vorgesehen, das in der Zeichnung durchgehend angenommen ist. Dies ist nicht erforderlich, sondern das Loch kann aufsen geschlossen sein, derart, dafs -nach Zusammensetzung beider Scheerenhälften vom Verschlufs selbst absolut nichts zu sehen ist. Geht das Loch a^x durch den einen Scheeren-

theil A hindurch, so ist am anderen Theil B ein entsprechender, das Loch a¹ ausfüllender Zapfen b¹ vorgesehen. Der Ansatz b und die Rille α sind an solchen Stellen abgeflacht bezw. ausgefräst, dafs die Zusammensetzung beider Scheerentheile in der in Fig. ι strichpunktirten Lage, also wenn beide Theile ungefähr senkrecht zu einander liegen, erfolgen kann.

Anstatt Rille und Ansatz glatt kegelförmig zu machen, kann auch eine gewölbte Querschnittsform derselben gewählt werden. Der Ansatz b wird entweder eingesetzt oder besteht mit dem Theil B aus einem Stück.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Ein verdeckt liegender, bequem zerlegbarer Verschlufs für. Scheeren, Zangen u. dergl. Werkzeuge, dadurch gekennzeichnet, dafs die eine Hälfte (A) an der Innenseite eine . nach innen sich erweiternde kegelförmige Aussparung (a), die andere (B) einen in diese Aussparung passenden kegelförmigen Ansatz (b) besitzt, welche beide, Aussparung und Ansatz, an je zwei sich gegenüber liegenden Stellen abgeflacht sind, so dafs sie in einander geschoben und der Verschlufs des Werkzeugs durch Drehung bewirkt werden kann.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.