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Prüfvorrichtung zur Ermittlung der Verschleißfestigkeit von Textilien
Zusatz zum Patent 803080
Das Patent 803 oSo betrifft eine Prüfvorrichtung zur Ermittlung
der Verschleißfestigkeit von Textilien. Die vorliegende Erfindung stellt eine Weiterentwicklung
dieser Prüfvorrichtung dar. Sie ermöglicht, an dem zu prüfenden Stoff in jeder Phase
des Prüfvorgangs Untersuchungen vorzunehmen, ohne den Stoff aus der Prüf- oder Aufspannvorridltung
entfernen zu müssen.
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In der Abb. I ist die Gesamtkonstruktion der Prüfvorrichtung schematisch
dargestellt, während die Abb. II den Aufriß im Schnitt und die Abb. III den Grundriß
der Triebelemente eines Kreuzsupportes zeigen, die zwangsläufig eine Prüfscheibe
in Mittelstellung zum Prüftisch bringen, sobald die eine oder andere Längsbewegung
ausgeschaltet wird.
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Abb. IV zeigt die schematische Darstellung einer doppelten Kupplung,
die erforderlich ist, um die verschiedensten Prüfvorgänge durchzuführen. So sind
in der Prüfvorrichtung nach Abb. 1 die die einzelnen Prüfbewegungen erzeugenden
Antriebselemente in das Oberteil der Prüfvorrichtung verlegt und kennen sich die
Prüfbelastungen nur an einem den Prüftisch tragenden Waagegestänge auswirken, ohne
durch rotierende und verschiebbare Wellen, wie beispielsweise an der eingangs benannten
Prüfvorrichtung, nachteilig beeinflußt zu werden. Bei der Konstruktion nach Abb.
I wird der
zu prüfende Stoff I auf den in einer Halterung2, die
ihrerseits mit der Belastungseinrichtung 3 über ein in Kugellager 4 gelagertes Doppelgestänge
5 und 6 verbunden ist, befindlichen Prüftisch 7 gespannt. Der Prüftisch 7 kann nur
in Richtung des Pfeiles nach unten bis zu seiner Begrenzung8 ausschwenken und nach
oben in Richtung des Pfeiles B nur so weit, daß der auf den Prüftiscb7 gespannte
Stoff gegen die Reibscheibe g zu liegen kommt. Dabei ist durch gleichmäßigen senkrechten
Abstand sämtlicher Drehpunkte 4 zueinander und durch die Wirkung des Doppelgestänges
5 und 6 Sorge getragen, daß die senkrechte Achse des Prüftisches 7 und seiner Halterung
2 in ihrer senkrechten Lage unverändert nach oben oder unten ausschwenken kann.
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Die mittleren Drehpunkte 4 des Doppelgestänges 5 und 6 sind in einer
zylindrischen Muffe Io gelagert, die ihrerseits um eine Zylindersäule II derart
drehbar ist, daß der Prüftisch 7 nach rechts wie nach links um nahezu 3600 horizontal
ausschwenkbar ist und den auf dem Prüftisch 7 aufgespannten Stoff I in jeder gewünschten
Stellung (Prüftisch 7 gestrichelt) freigibt, um ungehindert Untersuchungen, so beispielsweise
auch mikroskopische Aufnahmen, zu ermöglichen. Durch eine Klemmschraube 12 an der
Muffe II angeordnet, läßt sich der Prüftisch 7 in jeder horizontal geschwenkten
Stellung festklemmen.
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Durch wasserdichte Anbringung einer Schale 7a deren Ränder über der
Oberfläche des Prüftisches 7 zu liegen kommen, lassen sich sämtliche Prüfvorgänge
auch im Naßscheuerverfahren durchführen, wie andererseits die Schale 7a im Trockenscheuerverfahren
als Auffangschale für den Äbriebstaub verwendet werden kann.
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Die Reibscheibe g bereits bekannter Ausführung ist an dem unteren
Ende einer Welle 13 angeordnet, deren beide Lager 14 über einen Bügel I5 mit dem
Kreuzsupportoberteil i6 verbunden sind, das seinerseits mittels eines Schlittens
bekannter Ausführung im Kreuzsupportunterteil I7 quer zu dessen geradliniger Bewegungsmöglichkeit
verschiebbar angebracht ist.
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Das die Bewegung des Kreuzsupportunterteiles I7 oder des Kreuzsupportoberteiles
I6 oder gleichzeitig beider Kreuzsupportteile I6 und I7 erzeugende Element ist ein
Exzenter I8, der auf einer im Getriebekörper 19 im Kugellager 20 gelagerten Hohlwelle
2I und auf dieser mittels Hebels 22 und Schaltring 22a axial verschiebbar angeordnet
ist.
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Durch Schalten des Hebels 22 in Stellung C nach Abb. I wird der Exzentern8
zwischen zwei Führungsbacken 23 in das Kreuzsupportunterteil I7 gemäß Abb. II und
III (strichpunktiert gezeichnet) geführt und schiebt während einer Umdrehung das
Kreuzsupportunterteil I7 in seiner Schlittenführung von der äußersten vorderen Stellung
in die äußerste hintere Stellung und zurück, oder umgekehrt, entsprechend der doppelten
Mittenverlagerung M zwischen Exzenter I8 und seiner Antriebshohlwelle 2I.
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Hierbei wird die im Kreuzsupportoberteil I6 mittelbar gelagerte Prüfwelle
13 in Mittelstellung zum Kreuzsupportunterteil I7 gebracht dadurch, daß die Verbreiterung
des Exzenters 18 während einer Umdrehung desselben die um die Mittenverlagerung
M des Exzenters 18 zuruckliegende, die Führungsbacken 23 tragende Befestigungswaage
24 und damit das Kreuzsupportoberteil I6 zurückschiebt. Somit wandert die Prüfwelle
I3 mit der an ihrem unteren Ende angeordneten Prüfscheibe g geradlinig radial über
die axiale Mitte der Hohlwelle 21 hin und her.
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Dieser Vorgang ist sinngemäß der gleiche, wenn der Hebel 22 in die
Stellung D geschaltet und dadurch das Kreuzsupportoberteil I6 bewegt und das Kreuzsupportunterteil
I7 in seine Mittelstellung gebracht wird.
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Wird der Hebel 22 in Stellung E nach Abb. I gebracht, dann verschiebt
sich der Exzenter in seiner Längsrichtung so weit, daß er in das Kreuzsupportoberteil
I6 und auch in das Kreuzsupportunterteil I7 gemäß Abb. II und III gleichzeitig eingreift
und aus den beiden ungleichmäßigen, geradlinig quer zueinander liegenden Bewegungsrichtungen
eine kreisförmige Bewegung der Prüfwelle I3 erzeugt wird.
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Der Antrieb der Hohlwelle 21 erfolgt über Stirnräder 25 und 26 von
einer Schaltwelle 27 aus, die im Getriebekörper 19 gelagert ist. Der Antrieb der
Prüfwelle 13 wird durch eine biegsame Welle 28 bereits bekannter Ausführung von
einer Schaltwelle 29, die im Getriebekörper 19 gelagert ist, vermittelt. Die biegsame
Welle 28 ist erforderlich, da die Kreuzsupportbewegung auf die Prüfwelle I3 übertragen
wird, und somit der Antrieb derselben diesen Bewegungen folgen muß.
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Die Schaltwellen 27 und 29 gemäß Abb. IV werden von je einem Kegelrad
30 und 3I bewegt, die ihrerseits einen gemeinsamen Antrieb durch ein auf den Zapfen
des Motors 32 aufgebrachtes Kegelrad 33 erhalten.
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Um die gewünschten Prüfmöglichkeiten einstellen zu können, ist es
erforderlich, die Schaltwellen 27 und 29 mit Kupplungselementen 34 und 35 und dem
dazu erforderlichen Schalthebel 36 zu versehen.
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Die Kupplungselemente 34 und 35 nach Abb. IV sind so angeordnet,
daß die beiden Kupplungshälften 34 mit den Kegelrädern 30 und 3I fest verbunden
sind und die Kupplungshälften 35 mit den Schaltwellen 27 und 29 derart verbunden
sind, daß sie sich in axialer Richtung verschieben lassen. Die die Kupplungshälften
35 in ihrer axialen Richtung bewegenden Schaltringe 37 sind untereinander durch
eine starre Lasche 38 verbunden derart, daß bei Stellung des Hebels 36 nach Abb.
I die obere Kupplungshälfte 35 ganz mit der zugehörigen Kupplungshälfte 34 im Eingriff
steht, während die untere Kupplungshälfte 35 ausgerückt ist. In dieser Stellung
F des Hebels 36 ist nur eine rotierende Bewegung der Prüfwelle 13 um ihre eigene
Achse möglich.
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Ist der Hebel 36 in Stellung G geschaltet, befinden sich beide Kupplungshälften
35 zur Hälfte im Eingriff und lassen bei rotierender Prüfwelle I3 eine wahlweise
mittels Hebels 22 in Stellung C, D, E
zu schaltende Längs-, Quer-
oder Kreisbewegung des Kreuzsupports I6 und I7 zu.
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Befindet sich der Hebel 36 in Stellung H, so ist die obere Kupplungshälfte
35 nicht mehr im Eingriff und die untere Kupplungshälfte 35 ganz eingerückt, so
daß bei stillstehender Prüfwelle I3 naah Albb. I nur die Längs-, Quer- oder Kreisbewegung
erzeugt werden kann, die durch entsprechende Schaltung des Hebels 22 in Stellung
C, D, E am Kreuzsupport hervorgerufen wird.