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Maschine zum Walzen von Schweißnähten an Kesseln u. dgl. Die Erfindung
bezieht sich auf eine Maschine zum Walzen von Schweißnähten an Kesseln u. dgl.,
bei welcher in bekannter Weise zwischen einer Ober- und Unterwalze, die von je einem
Auslegerarm getragen werden, rohe Schweißnähte, insbesondere von Aluminiumbehältern,
so glatt gewalzt werden, daß sie einer weiteren Nacharbeit nicht mehr bedürfen.
Nach der Erfindung wird die Oberwalze von einem am oberen Auslegerarm des ÄZaschinengestells
schwenkbar gelagerten Winkelhebel getragen, der von einer Andr ückvorrichtung gleichzeitig
gesteuert wird. Dadurch, daß lediglich dieser Winkelhebel schwenkbar ist und unter
der Einwirkung der Andrückvorrichtung steht, kann das Maschinengerüst so widerstandsfähig
gebaut «-erden, daß die gestellte Aufgabe für jede in der Praxis vorkommende Gefäßgröße
und Materialstärke gelöst werden kann. Die bisher für diesen Zweck vorgeschlagenen
Maschinen haben sich als unzulänglich erwiesen. Um bei großen Schwankungen in der
Stärke einer fortlaufenden Schweißnaht eine Beschädigung der die Walzen tragenden
Auslegerarme des Maschinengerüstes auszuschließen, ist nach der Erfindung innerhalb
der Steuerungs- und Andrückvorrichtung eine nachgiebige Puffervorrichtung angeordnet,
die bei Überschreitung eines regelbaren :\-faximaldruclzes nachgibt. Um auch hohlzylindrische
Gefäße von verhältnismäßig geringem Durchmesser mit der Maschine nach der Erfindung
walzen zu können, wird man bestrebt sein, den in den hohlen Zylinderraum reichenden
Auslegerarm des Maschinengerüstes genau rechtwinklig zur Walznaht einzustellen und
ihm die geringste räumliche Ausdehnung zu geben. Die erforderliche Widerstandsfähigkeit
setzt diesem Bestreben Grenzen. Um darüber hinaus auch konkave Böden o. dgl. Gefäßteile
von stärkerer Krümmung, als sie der freie Raum in den Auslegerarmen zuläßt, walzen
zu können, ist nach der Erfindung- die der schwenkbaren Oberwalze gegenüberliegende
Unterwalze in der Richtung des Verlaufes der Walznaht verstellbar angeordnet. Dadurch
ist es möglich geworden, die Verbindungsebene der 'Mittelachsen der beiden Walzen
so zu verlegen, daß sie dein Kugelradius schalenförmiger Böden angepaßt werden kann,
und um außer Längsnähten von zylindrischen Gefäßen auch Rundnähte walzen zu können,
werden beide Walzen entweder auswechselbar oder um 9o° schwenkbar angeordnet. Um
beim Walzen von Rundnähten einen genauen Rundlauf des zu bearbeitenden Gefäßes zu
erzielen, wird nach der Erfindung an einem Auslegerarm, und zwar vorzugsweise an
demjenigen, der die nicht schwenkbar gelagerte Walze trägt, ein umklappbarer Halter
mit einem verstellbaren Tragzapfen angeordnet.
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Ausführungsbeispiele sind in der Zeichnung in Abb. i in einer Seitenansicht,
in Abb.2 in einer ebenfalls von der Seite gesehenen Teilansicht und in Abb. 3 in
einer Stirnansicht erläutert. Die Abb. q., 5, 6 zeigen
in Seitenansichten
verschiedene Ausführungsformen.
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Bei der Ausführung nach Abb. i trägt der Maschinenständer a an seinem
unteren Auslegerarm m einem Schlitten m die Unterwalze 1. Der Schlitten ist zwischen
den Stellschrauben zb, n in der Richtung des Verlaufes der Walznaht verstellbar.
Der zu bearbeitende hohlzylindrische Gegenstdnd wird von den Führungsrollen r getragen.
An dem oberen Auslegerarm des Maschinengerüstes a ist mittels des Schwenkzapfens
c ein Winkelhebel b befestigt, der die Oberwalze d trägt und dessen
oberer Gelenkzapfen e als Muttergetriebe für die Schraubenspindel f ausgebildet
ist, die ihre Drehung von einem Handrade 1a über ein Schneckengetriebe g erhält
und nicht nur die Aufundabbewegung der Oberwalze d steuert, sondern auch den Walzdruck
regelt. Um beim Überschreiten eines Mazimalwalzdruckes, was bei stark schwankender
Walznahtstärke eintreten kann, eine Beschädigung der Auslegeranne des Maschinengerüstes
zu verhüten, ist in der Andrückvorrichtung, und zwar innerhalb des Gestänges f,
eine Puffervorrichtung angeordnet, die in dem Ausführungsbeispiel aus einer Feder
k besteht, die einerseits gegen einen Flansch der Spindel f anliegt und mit ihrem
anderen Ende sich auf einen Halteransatz i des Maschinengerüstes a abstützt.
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In dem Ausführungsbeispiel nach Abb. i erhält die Unterwalze 1 einen
Antrieb vom umkehrbar gedachten Motor o aus.
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Gewölbte Behälterböden werden vielfach aus zwei Blechtafeln in der
Mitte zusammengeschweißt. Dadurch, daß die Unterwalze 1 zwischen den Schrauben n,
n verstellbar ist, ist es, wie Abb.2 erläutert, möglich geworden, trotz des verhältnismäßig
geringen Raumes q (vgl. Abb. i) zwischen Oberarm und Walznahtebene stark gewölbte
Böden zu walzen, indem man die Verbindungsebene zwischen den Mittelachsen der beiden
Walzen so schräg stellt, daß sie sich dem Kugelmittelpunkte der Bodenwölbung nähert,
wie das die Abb. 2 erläutert.
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Statt für Längsnähte kann die Maschine auch für Rundnähte eingerichtet
sein. Eine solche Anordnung zeigt die Abb. 4, bei welcher die Mittelachsen der beiden
Walzen dl und 1l in die Richtung der Auslegerarme des Maschinengerüstes a1 gelegt
sind und beide gleichzeitig ihren Antrieb erhalten von einem Motor o1 und einem
Zwischengetriebe o' und o3. Die Oberwalze dl wird von einem Schlitten
d2 getragen, dessen Aufundabbewegung von einem Winkelhebel b1 gesteuert wird.
Dieser Winkelhebel erhält seine Schwenkbewegung in gleicher Weise von einer Andrück-
und Steuerungsvorrichtung aus, wie bei der Ausführung nach Abb. i bis 3. In die
Antriebswelle cl für die Oberwalze dl sind nachgiebige Kupplungen ml eingeschaltet,
die einen einwandfreien Antrieb der Oberwalze dl ermöglichen, auch wenn die Wellenmitten
nicht genau in einer Geraden liegen.
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Um mit der gleichen Maschine sowohl Längsnähte wie Rundnähte walzen
zu können, kann man beide Walzen auswechselbar machen oder beim Walzen um go° drehbar
anordnen oder die eine Walze auswechselbar und die andere drehbar gestalten. Eine
Ausführung der letzteren Art erläutern die Abb. 5 und 6. In der Abb. 5 sind die
beiden Walzen i und 6 für Rundnähte eingestellt, und in Abb. 6 ist die Anordnung
zum Walzen von Längsnähten erläutert. Von den auswechselbaren Oberwalzen ist die
eine, nämlich 6, für Rundnähte und die andere, nämlich ig, für Längsnähte bestimmt.
Die Träger 18 werden mit Bolzen 2o und 21 an dem unter der Steuerungseinwirkung
des Winkelhebels 14, 15 stehenden, auf und ab beweglichen Schlitten befestigt. Die
Oberwalze 6 sitzt auf einer Welle 7, die in einer mit Verzahnung versehenen Hohlwelle
8 gelagert ist und mittels eines Keiles 9 mitgenommen wird. Durch den Endkeil io
wird ein Heraustreten der Welle beim Walzen verhindert. Der Antrieb der Hohlwelle
8 erfolgt durch ein Stirnrad i T und eine Kupplung 12 vom Schneckenradgetriebe 3
aus (Abb. 5). Die Führungsrollen 13 sind ebenfalls um go° drehbar gedacht. An dem
unteren Auslegerarm des Maschinenständers a1 ist ein Halter 16 mit einem verstellbaren
Lagerzapfen 17 angeordnet, an dem das zu bearbeitende Gefäß mit einer zentrischen
Bohrung aufgehängt werden kann. Der Halter 16 ist umlegbar, so daß die Maschine
auch zum Walzen von Längsnähten verwendet werden kann. Die Unterwalze i erhält ihren
Antrieb vom Schneckenrad 3 aus mittels der Stirnräder 4 und der Winkelräder 5. Der
Walzenhalter 2 ist in einer senkrechten Bohrung des unteren Auslegerarmes des Maschinenständersal
gelagert, so daß er um go° gedreht werden kann (vgl. Abb. 6). Die Oberwalze 6 muß
zu dem Zwecke gegen die Oberwalze ig ausgewechselt werden.
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Bei den Ausführungen nach Abb. 4, 5, 6 sind beide Walzen mit Antrieb
versehen. Es genügt für viele Zwecke jedoch, wenn nur eine Walze, wie bei der Ausführung
nach den Abb. i bis 3, einen Antrieb erhält.