DE180527C

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Publication number: DE180527C
Application number: DENDAT180527D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

-JVH 80527-KLASSE Sb. GRUPPE

WILLIAM BIRCH in MANCHESTER, Engl.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 6. Dezember 1905 ab.

Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet eine Vorrichtung zum Breitstrecken von laufenden Gewebebahnen, bei welcher ein Satz von im Winkel zueinander angeordneten Führungswalzen das Breitstrecken bewirkt.

Bisher war es bei derartigen Vorrichtungen behufs Ermöglichung einer Verstellung des Neigungswinkels der Ausbreitwalzen zueinander erforderlich, zwischen den inneren

ίο Walzenenden eine Lücke freizulassen, d. h. die Walzenenden in einem gewissen Abstande voneinander zu halten, und dieser Umstand erwies sich .in- der Praxis insofern als schädlich, als dadurch der Schuß verzogen und so das über die Walzen laufende Gewebe beschädigt wurde.

Um diesem Ubelstande abzuhelfen, wird gemäß der vorliegenden Erfindung eine Vorkehrung getroffen, durch welche die Notwendigkeit des Vorhandenseins eines freien Zwischenraumes zwischen den Walzenenden nach Möglichkeit aufgehoben wird, indem die inneren Enden der Walzen immer in Berührung miteinander gehalten werden, gleichgültig, in welcher Winkelstellung zueinander die Walzen stehen.

Die Walzen trennen sich hierbei nur an ihrem Umfange, und es ist der zwischen ihnen verbleibende Zwischenraum an der Stelle, wo das Gewebe mit den Walzen in Berührung kommt, infolgedessen so klein, daß das Gewebe dadurch keinen Schaden erleiden kann.

Auf der Zeichnung ist eine gemäß der Erfindung gebaute Vorrichtung zum Breitstrecken von laufenden Gewebebahnen in 40

Fig. ι im Grundriß und in Fig. 2 in Stirnansicht dargestellt, während Fig. 3 im Grundriß eine etwas abgeänderte Ausführungsform zeigt. '

Bei der in Fig. 1 und 2 veranschaulichten Ausführungsform sind die Walzen b in dem Rahmen α angeordnet, und jede derselben sitzt auf einer Achse c, deren eines Ende über das äußere Ende der Walze vorspringt und von einer Hülse d getragen wird. Die letztere hat an einer Seite ein rechtwinklig zu ihr, also außerhalb der Drehachse der Walzen b, stehendes Auge e, und dieses nimmt einen Zapfen f auf, durch den die Hülse d drehbar mit dem Rahmen α verbunden ist. Das Auge e befindet sich in solcher Lage zur Hülse d der Walzenachse bezw. zu letzterer, daß, wenn die Hülsen d behufs Änderung des Winkels zwischen zwei zusammengehörigen Walzen auf ihren Zapfen gedreht werden, die inneren Enden der Walzen stets in Berührung miteinander verbleiben, also verhindert wird, daß die Walzenenden auseinander gehen und eine Lücke zwischen ihnen entsteht.

Jeder Satz von Lagerhülsen d ist in geeigneter Weise durch eine Stange g gekuppelt, und es sind die Hülsen des äußeren Walzenpaares mit je einem Zahnsegment h ausgestattet, in das je ein Schneckenrad i eingreift. Die Schneckenräder sitzen auf einer in Lagern / des Rahmens α drehbaren Welle k. Das eine der Schneckenräder mit seinem Segmente ist mit linksgängigem Gewinde versehen, während das andere rechtsgängiges Gewinde besitzt.

Die Welle k trägt an ihrem einen Ende ein Handrad in, mit dessen Hilfe sie selbst und durch Vermittlung der Schneckenräder, Segmente und Stangen auch die Hülsen d gleichzeitig um ihre Zapfen gedreht werden können, so daß die Winkelstellung der einzelnen Walzenpaare nach Belieben und gleichzeitig verändert werden kann, ohne daß die inneren Walzenenden außer Berührung miteinander kommen und ohne daß zwischen den Walzenenden Lücken entstehen; die erwähnte Maßnahme kann ausgeführt werden, ohne daß die Breitstreckvorrichtung stillgesetzt zu werden braucht.

An Stelle der mit Schneckenrädern zusammenwirkenden Zahnsegmente können die Hülsen d jeder Seite auch durch je einen Arm η - verbunden werden, an den je eine Stange ο angelenkt ist, wie dies Fig. 3 veranschaulicht, wobei das innere Ende der einen Stange mit linksgängigem Gewinde, dasjenige der anderen Stange mit rechtsgängigem Gewinde ausgerüstet ist, welche Enden in eine mit entsprechenden Gewinden ausgerüstete Mutter ρ eingreifen.

Die Walzen können entweder zylindrisch oder kegelförmig gestaltet und am Umfange glatt oder gerillt sein, während die inneren freien Enden ein wenig abgerundet sind.

Vor den schräg zueinander gestellten Wal- 30 zen b ist eine gerade Führungswalze q angeordnet, die in den am Rahmen befindlichen Lagern r läuft.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Vorrichtung zum Breitstrecken laufender Gewebebahnen mittels zweier in Winkelstellung zueinander einstellbarer Walzensätze, dadurch gekennzeichnet, daß die freien Enden der Streckwalzen (b) in jeder Stellung einander berühren und die Drehachsen (c) der Streckwalzen von Hülsen (d) getragen werden, die um außerhalb der Drehachsen (c) liegende Zapfen (f) schwingbar sind.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülsen (d) jedes Walzensatzes durch je eine Stange (g) miteinander verbunden sind, um gleichzeitig um ihre Drehzapfen (f) gedreht werden zu können.

3. Vorrichtung nach Anspruch .1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwecks gleichzeitiger Verstellung beider Walzensätze die Hülsen (d) eines Streckwalzenpaares Zahnsegmente (h) tragen, in welche Schneckenräder (i) eingreifen, die auf einer von Hand drehbaren Welle (k) sitzen.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.