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Verfahren und Vorrichtung zum statischen Auswuchten von Maschinenteilen
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine zu dessen Ausführung geeignete
Vorrichtung zum statischen Auswuchten von Maschinenteilen, insbesondere Propellerflütgeln
. o. dgl. Es ist bereits bekannt, Rotationskörper, z B. Geschosse, mit einem bereits
ausgewuchteten gleichartigen Geschoß zu vergleichen, indem das bereits ausgewuchtete
Geschoß, also der Normteil, mit dem noch zu untersuchenden Geschoß, also dem Prüfteil,
in einen Kreisel eingesetzt werden, dessen verschieden starke Ausschläge gegen Ende
der Drehbewegung bei verschiedenen Stellungen des zu prüfenden Geschosses ein Maß
für die Größe der Unwucht des Prüfteils ergeben sollen. Weiterhin sind bereits sog.
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Schwerpu,nktswaagen bekannt, die die Bestimmung einerseits des Uber-
bzw. Untergewichtes und andererseits der Schwerpunktlage des zu prüfenden Teils
gestatten. Letzteres geschieht in der Weise, daß der Prüfteil in auf verschiedenen
Seiten der Waage befindliche Halter eingelegt und. mit diesen so lange verschoben
wird, bis an der Waage Gleichgewicht herrscht. Mit diesen bekannten Vorrichtungen
ist es wohl möglich, festzustellen, daß die Schwerpunktlage des Maschineniteils
nicht die gewünischte ist, jedoch läßt sich hiermit nicht die Stelle ermitteln,
die die nicht gewünschte Schwerpunktslage hervorruft.
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Dieser Mangel ist nun gemäß der Erfindung dadurch beseitigt, daß
der auszuwuchtende Maschinenteil (Prüfteil) und der bereits ausgewuchtete Maschinenteil
(Normteil) auf verschiedenen Seiten einer Waage angeordnet und bei vorhandener Ungleichheit
zunichst um gleiche Strecken so lange zueinander bewegt werden, bis der Schwerpunkt
des Störgewichtes am Prüfteil über der Drehachse der Waage liegt und somit Gleichgewichlt
herrscht, dann an der so ,ermittelten Stelle des Prüfteils das Über- oder Untergewicht
beseitigt wird, bis Prüf- und Normteil bei beliebiger, aber gleicher Entfernung
vom Drehpunkt der Waage keinen Ausschlag,mehr hervorrufen. Hierdurch wird das Auswuchten
wesentlich erleichtert, indem auf einfache Weise und schnell die Stelle des Prüfteils
zu ernitteln ist, die durch ihr aber oderUntergewicht das vom Normteil abweichende
Moment hervorruft; denn durch ,die stets gleich große, aber entgegengesetzte Verschiebung
von Prüf- und Normteil erfahren beide Teile gegensinnige Drehmomentänderungen, wobei
an der Waage dann Gleichgewicht eintritt
und somit die Zeigernullstellung
erreicht wird wenn der Schwerpunkt des Störgewichtes durch die Drehachse der Waage
geht. Die zur Ausführung des Verfahrens vorteithaft gemäß der Erfindung zu henutzenide
gleich. arinige Hebelwaage hat auf ihren Armen zur Aufnahme der zu vergleichenden
beiden Maschinenteile je einen verschiebbaren Halter, die derart zwangsläufig miteinalnder
gekuppelt sind, daß bei Bewegen des den Normteil tragenden Halters der den Prüfteil
tragende Halter sich um den gleichen Betrag in entgegengesetzter Richtung bewegt.
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Auf der Zeichnung ist in einfachen Linien ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung dargestellt Abb. I zeigt einen Doppelrahmen I, der in der Mitte mit
Schneiden Io, ii in Pfannen 4,5 gelagert ist und in seinen Feldern. zwei Schlitten
2, 3 trägt, von denen der eine zum Einspannen des Normteils A und der andere zur
Aufnahme des Prüfteils B dient. Die beiden Schlitten sind zwangsläufig miteinander
gekuppelt, derart, daß die Bewegung eines Schlittens eine gleich große Bewegung
des anderen Schlittens nach der entgegengesetzten Seite hin hervorruft. Die Kupplung
der beiden Schlitten kann durch Schraubenspindeln, Zahnstangen, Ketten 0. dgl. erfolgen,.
Die Drehachse des Rahmens 1 ist noch mit einem auf einer Skala 12 spielenden Zeiger
6 ausgerüstet.
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Haben nun die beiden zu vergleichenden Maschinenteile, nämlich der
Normteil A und der Prüfteil B, im vorliegenden Falle Propellerflügel, bei gleichem
Schwerpunktsabstand von der Drehachse I0, 11 das gleiche Gewicht, so wird der Zeiger
stets in seiner Nullstellung verharren, auch wenn die beiden Vergleichsteile um
den gleichen Betrag verschoben werden; denn die beiden Abstände der Schwerpunkte
der Vergleichsteile von der Drehachse bleiben einander verhältnisgleich.
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Besitzt dagegen der zu prüfende Flügel B an irgendeiner Stelle ein
Übergewicht, wie in Abb. 2 bei 9 angedeutet, so ruft dieses Übergewicht ein zusätzliches
Moment hervor, was den Zeiger 6 zu einem Ausschlag aus der Nullstellung nach links
veranlassen wird. Es wirken dann auf der linken Seite der Waage die Momente mit
der Kraft 7 und dem Abstande 7 bis 10 und das Übergewicht 9 mit dem Abstande g und
10. Auf der rechten Seite der Waage dagegen wirkt nur das Moment mit der Kraft 8
und dem Abstande 8 bis 10. Die beiden Momente 7 und 8 sind einander gleich. Das
zusäitzliche Moment g dagegen ruft den obenerwähnten Ausschlag an der Zeigevorrichtung
hervor, der erkennen läßt, daß der Prüfteil noch schwerer ist als der Normteil.
Werden nun die beiden zu vergleichenden Teile A und B im Rahmen 1 gegeneinanderbewegt,
so tritt der Augenblick ein, wo die zusätzliche Kraft 9 genau durch die Achse IO,
II der Waage geht. In diesem Augenblick ist das vom Übergewicht hervongerufene Moment
aufgehoben und der Rahmen aus der durch das Übergewicht hervorgerufenen geneigten
Stellung in die Waagerechte zurückgekehrt. Der Zeiger 6 befindet sich dann in der
Nullstellung. Auf diese Weise ist dann die Stelle am Prüfteil ermittelt, die das
Übergewicht hervorgerufen hat, und zwar liegt diese Stelle dann gerade oberhalb
der Drehachse 10, 1 1.
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Die Vorrichtung skann zweckmäßig noch derart durchgebildet werden,
daß gleich im eingespannten Zustande der Prüfteil, im vorliegenden Falle ein Propellerflägel,,
nachgearbeitet werden kann, um anschlicßeiid sofort wieder eine Vergleichsmessung
vornehmen zu können.